II. Teil - Seite 89 bis 168

Es gibt 78 Antworten in diesem Thema, welches 10.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von buchregal123.

  • 10.
    Ich hoffe nicht das Tim Nelson da eine Falle stellt wegen dem Aprikosenauflauf? Hoffentlich verlieren sie nicht ihr Fahnenspiel, sonst wird das sicher nicht so toll werden für Nelson. Ohh Schreck ich ahne schon schlimmes, das mit den Latrinen finde ich furchtbar, wie kommt man auf so eine Idee? Was spielt da Jonathan für ein falsches Spiel, will er das sie absichtlich verlieren und Nelson in die Latrine muss? Hatte ich es doch gewusst das Nelson in die Latrinen muss.
    11.
    Wie bitte soll den Nelson da den Nickel finden und dann auch noch unter den Voraussetzungen. Das ist doch menschenunwürdig was die da machen mit ihm. Mir wird schon von der Schilderung schlecht, wie mag es dann erst Nelson gegangen sein. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher ob das ein abgekartetes Spiel war.
    12.
    Aber anscheinend hat er durch diese Aktion den Respekt der Jungs bekommen. Aber ich denke er ahnt auch das alles so geplant war und er traut Jonathan nicht mehr. Ich hatte es gleich geahnt das Jonathan nicht ehrlich ist, sehr schade. Ich hatte so gehofft das er ihn nicht enttäuschen würde. Aber Nelson hat meinen Respekt das er die Wette eingehalten hat, ich hätte das niemals getan.
    13.
    Ich hoffe nur das Tim nicht auch ein mieses Spiel mit Nelson treibt. Ich wundere mich für was für Dinge Kinder nach Hause geschickt werden und alles was sie Nelson getan haben wurde ignoriert. Natürlich steckt Nelson jetzt in einer Zwickmühle, soll er die Jungs verraten oder nicht? Wilbur ist schon ein eigenartiger Mann, aber ich denke er mag Nelson und ich denke er ahnt das da etwas im Theater ist. Ich bin gespannt was er mit Nelson teilen möchte?
    14.
    Schön das Wilbur Nelson in sein Geheimnis von den Albino Rehen einweiht. Auch Nelsons Hilfsbereitschaft kennt keine Grenzen, er packt einfach an und entzündet ein Feuer. Eigentlich traurig sein Satz "Von Menschen verstehe ich nichts". Ich fürchte das die Jungs keine guten Filme anschauen werden. Was für ein schöner, aber gleichzeitig auch total trauriger Brief den Nelson an seine Mutter schreibt. Aber ich habe es fast vermutet, das er diesen nicht abschicken wird. Sonst würde sie sich nur Sorgen machen und das will er nicht. Eigentlich schlimm das er sehr wahrscheinlich seiner Mutter nie die Wahrheit sagen wird über seine Gefühle. Traurig das er solche Vorsätze sich vor nimmt um Freunde zu finden.
    15.
    Mir scheint das mit der Latrine hat einen ganz neuen Nelson hervorgebracht. Einen der kämpfen will und sich nicht mehr von den anderen anschmieren lässt. Warum nur will er das sein Vater am Lagerfeuer bleibt wenn er doch im Theater ist? Dann scheint er also doch Wilbur alles zu sagen, wenn er extra Jonathan warnt.
    16.
    Ich finde es mutig das Nelson nun Wilbur doch von dem Theater erzählt hat. Aber genauso mutig finde ich das er mit Wilbur mit geht, er will sehen was da draußen passiert. Egal auch wenn er weiß das er dafür womöglich zu Hause von seinem Vater und den Jungs Ärger bekommt. Hatte ich es mir doch gedacht das sie einen Erotikfilm schauen würden. Das war zu der Zeit natürlich ganz sträflich so was. Wilbur scheint sich in Rage zu reden, so enttäuscht ist er. Er scheint für mich ein Mann zu sein mit wahrer Moral, so sehr nimmt ihn das ganze mit. Durch seine Argumente kann ich es auch verstehen warum. Das erste Mal das Nelson ein Lob von seinem Vater bekommen hat. Ob er das auch getan hätte wenn er gewusst hätte was Nelson getan hat?
    17.
    Nun hat es also sein Vater doch herausbekommen, ich dachte mir das er ihn als Petze sieht, obwohl Nelson sicher das richtige getan hat. Cletes Verhalten ist schon sehr eigenartig asl sie zu Hause sind. Verabschiedet er sich etwa so von seiner Familie und verschwindet einfach?
    18.
    Wow das Dorothy so ihren Sohn verteidigt und Clete angreift und wegjagt, das hätte ich nicht erwartet. Das war also nun die Konsequenz vor der in Wilbur gewarnt hat, bei dem er ihm nicht helfen kann. Er jetzt wird ihr klar das sie nun mit Nelson alleine dasteht ohne Geld ohne Job. Wer weiß ob ihm Wilbur wirklich helfen kann, was wenn ihn das Erlebnis im Theater so zugesetzt hat? Schließlich ist er schon 80 Jahre alt. Toll das Wilbur ihnen doch helfen will. Ich frage mich nur warum Dorothy nicht mit Nelson geht, was hält sie noch in dem Haus?


  • Ich habe sie nicht als hilflos empfunden. Sie ist - aus meiner Sicht - ein Kind ihrer Zeit und will den Familienfrieden möglichst aufrechterhalten. Doch sobald sie sieht, dass nix zu machen ist, bezieht sie durchaus Position und entwickelt eine gewisse Energie. Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass sie das auch in anderen Lebensbereichen tun wird.


    Ich bin gespannt, ob wir darüber noch etwas erfahren werden.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Was für ein Abschnitt! Ich war die ganze Zeit hin und her gerissen zwischen Abscheu und Faszination, konnte aber das Buch nicht aus der Hand legen. Also, dieses verbissene Abzeichen-Sammeln kenne ich aus meiner Zeit bei den Pfadfindern gottseidank nicht, allerdings gab es durchaus ein gewisses Wettbewerbsdenken und damit verbundene Auszeichnungen. Und es gab auch Leute, die in dieser Hinsicht besonders ehrgeizig waren. Es waren wenige, die wurden ein bisschen belächelt, aber weder ausgegrenzt noch haben sie sich selbst irgendwie versucht hervorzuheben, jedenfalls nicht so, dass es sonderlich aufgefallen wäre.


    Ja mir ging es auch ähnlich wie dir, vor allem das mit der Latrine fand ich schon grausig. Warum tut man ihm das an, das war doch ein alles so eingefädelt, da bin ich mir sicher.
    Das mit den Abzeichen kenne ich auch von den Rangers, da gibt es sicher einige die da tüchtig sammeln. Meine Jungs waren da eher nicht so veranlangt, sie wollten ihren Spaß mehr nicht.


    Ich fand es auch bedenklich, als Strafe eine Maßnahme vorzusehen, bei der nur einer leiden muss. Es geht doch gerade um das Team, den Gruppengeist bei den Pfadfindern und dann finde ich es ganz besonders fies, einen Einzelnen zu bestrafen. Es schien fast wie eine abgekartete Sache zwischen Jack und dem "gegnerischen" Pfadfinderführer - auch dadurch, dass die Fahne an einer so leicht zu findenden Stelle "versteckt" wurde. Moralisch sehr zweifelhaft.


    Das lief alles auf Nelson hinaus, ich hatte sofort die Befürchtung als man die Strafe verkündet hat das es Nelson treffen wird. Ich traue da auch Jonathan nicht, ob er da mitgemacht hat. Auch wenn er vor Nelson was anderes behauptet. Ich sehe das auch so wie du, das in solchen Lagern die Gruppe das wichtigste ist. Aber es war ja so das wohl nur wenige von der Vereinbarung gewusst hatten. Aber es war zweifelsohne auch für mich abgekartet.


    Ich konnte gut verstehen, dass Nelson anschließend mit seinem Schicksal haderte. Aber er hätte auch anders reagieren und das Schuldbewusstsein der anderen genießen können, auch wenn es schwer fällt. Das Kind war ja nun mal schon in den Brunnen gefallen bzw. Nelson in die Latrine, wobei ich das auch unglaublich furchtbar finde. Dennoch hat er sich mit dem Verrat nur noch mehr ausgegrenzt - da gibt es wohl gar kein Zurück mehr für ihn!


    Ich glaube der Vorfall hat Nelson in seinem Selbstbewusstsein gestärkt und er hat gemerkt das er im Grunde sich nur auf sich selbst verlassen kann.


    Und ich kann auch verstehen, dass er begann, Wilbur als Freund zu sehen, der hatte ihm ja was ganz Wunderbares gezeigt. Dennoch, dieser Verrat... Ich kann mir vorstellen, dass Nelson es ok fand, weil dazu stand, was er gemacht hatte. Aber bestand die Gruppe um Tom nicht aus Jungs, die mit der Latrinengeschichte überhaupt nichts zu tun hatten? In dem Fall hätte er ja ganz andere Leute "bestraft". Er hatte ja sogar noch versucht, Jack aus der Geschichte rauszuhalten, indem er ihn warnte.


    Und dann die Sache mit dem Vater! Ich hatte ja nicht erwartet, dass er diesen Brief gar nicht mit seiner Frau bespricht! Statt dessen inszeniert er seinen Abgang und lässt seinen Sohn zum Schuldigen werden!


    Die Szene, in der die Mutter mit der Gabel auf den Vater einsticht, würde ich gern mal als Film sehen....


    Ich denke für Nelson war es wichtig Wilbur gegenüber ehrlich zu sein und deshalb hat er das gesagt. Für ihn kam es nicht wie petzen vor, den wenn er Wilbur das nicht gesagt hätte dann wäre er ja wie die anderen gewesen, aber das wollte er nicht sein. Auch der Abgang mit seinem Vater habe ich das Gefühl, das kam Clete nur gerade recht.


    Die Szene von Dorothy fand ich klasse, ich dachte was anderes hatte er auch nicht verdient.


    Noch etwas: zufällig fiel mein Augen auf den Text auf dem hinteren Einband, wo in der Bemerkung der New York Times u.a. Steht, dass Nelson von Gutherzigkeit durchdrungen ist. Das wäre das Letzte, was mir zu seiner Person einfallen würde, gerade auch nach der Lektüre dieses Abschnitts!


    Ich denke das kann man jetzt noch nicht sagen, dazu hat man zu wenig Einblick in Nelsons Leben bisher. Wenn das Buch zu Ende ist dann werden wir sehen ob die Times recht hat.

    Einmal editiert, zuletzt von claudi-1963 ()


  • Reden wir hier von "Peach-Pie"??


    Ob es eine Pfirsich Pie oder ein Pfirsichauflauf ist, ist doch egal. Aber es ist auf alle Fälle nicht einfach auf offener Flamme zu kochen, geschweige den backen. Schon gar nicht für einen 13-jährigen Jungen.


    Die Sache mit dem "Ersatznickel" spricht sehr dafür..ich habe gleich gedacht, hey, nimm ein anderes 10 Cent Stück mit und tu bloß so, der Aufenthalt in der Latrine ist schlimm genug.


    Irgendwie hat mich sein Einsatz für seine Gruppe an das Dschungel-Camp" erinnert..die wühlen ja auch ziemlich viel in Schmodder nach Essensmarken herum..das noch mit lebenden Kriechtieren..etc


    Jo hätte für ihn in die Bresche springen müssen, das hätte er ihm nicht antun dürfen.
    In diesem Moment zerbricht etwas in Nelson.


    Einerseits fand ich es gut das er Nelson den Nickel gab, anderseits weiß ich echt nicht warum man ausgerechnet Nelson aussuchen musste. Für mich war das alles eine abgesprochene Sache.
    Also das dieses Dschungelcamp ein Abklatsch von solchen Lagern sind kann sein. Ich schaue mir so einen Quatsch nicht an. Ich finde es erbärmlich das sich Zuschauer aufgeilen weil irgendwelche anderen Leute solche erbarungswürdigen Dinge machen oder essen müssen. Das ist unser Zynismus der in unserer heutigen Gesellschaft herrscht.


    Jo hätte vielleicht eingreifen, aber wenn dann schon vorher und gar nicht auf das eingehen sollen.



    Das glaube ich trotzdem, Nelson hat ein gutes Herz. Das er gepetzt hat, fand ich auch dämlich, die Konsequenzen davon zeichneten sich in meinen Gedanken noch schärfer ab, als in Wilburs Ausführungen. Man könnte sagen, Wilbur und Nelson sind die einzig wahren Pfadfinder. Nelson hat sich all diese Regeln zu Herzen genommen. Ich denke er hat sich Wilburs erklärende Worte auch etwas zu sehr zu Herzen genommen.."Wer nichts Falsches tut, muss nichts verstecken, muss nie lügen.."
    Ich glaube wirklich, er hat es aus tiefsten Ehrglauben und einer Menge Naivität heraus getan. Wie oft sagen die Erwachsenen zu Kindern: "Tu das Richtige!" Was weiß so ein Knirps, was das Richtige ist, er kann sich nur auf sich selbst verlassen, denn es ist ja keiner bei ihm, den er sein Herz ausschütten um Rat bitten kann. Ich denke, er hat sich Wilbur zum Vorbild genommen und in dem Moment, in dem Wilbur ihm antwortete, also, was alles passieren würde. Er konnte Wilbur auch nicht darum bitten, es zu vergessen, denn der war ja verantwortlich. Dann ging es seinen Gang.
    Nelson freute sich auch kein bisschen, als Wilbur alle überraschte, er hatte keine Schadenfreude, er war traurig.
    Was es natürlich kein Stück besser macht, ich wollte dich nur ein klein wenig milder stimmen.


    Ich denke Nelson ist ja kein Knirps mehr, er wird sicher wissen was petzen ist.
    Allerdings glaube ich auch wie du das er sich Wilburs Rede zu Herzen genommen hat. Ich denke wirklich das er es gemacht hat um ehrlich für sich und auch Wilbur gegenüber zu sein. Ich fand es sehr mutig, das er trotzdem er ihm die Konsequenzen angesagt hatte weiter dabei blieb. Den im Grunde war es ja wirklich nicht in Ordnung was sie da getan haben. Alkohol ist ja auch unter Erwachsenen öffentlich verboten in den USA auch noch heute. Dann auch noch die Pornografie bei den Jungs, die sicher von den Eltern nicht geduldet worden wäre. Ich denke auch nicht das Nelson es im nach hinein bereut hatte, den Wilbur war der einzige der zu ihm gestanden hat.
    Das man dies allerdings nachher Nelson Vater spüren ließ fand ich weniger gut. Aber vielleicht war es auch nur so von ihm daher gesagt um einen Grund zu habe wegzugehen?


  • Mir war irgendwie von vornerein klar, dass seine Gruppe das Spiel verlieren würde und wer sollte sonst dafür den Einsatz leisten als er. Es wirkt schon fast so, als wäre es so geplant das genau ihn dieses Schicksal ereilt in der Latrine zu landen. Er macht es tatsächlich aber auch auch um den anderen zu zeigen das er eben kein Feigling ist. Ich glaube jeder andere von den Jungs hätte sich verweigert und gesagt, er geht da nicht rein, komme was wolle. Das dann aber wirklich keiner den Mum hat die Aktion abzubrechen zeigt schon was für wirklich ätzende Charaktere diese Jungs alle haben und wie abartig unmenschlich sie sind.Am liebsten will man da stehen und sie alle reinschubsen für das was sie da Nelson antuen. Ich glaube hätte ich da unten gesessen hätte ich mit Schwung alles was geht hochgeworfen und denen ins Gesicht... vor Wut. Aber Nelson lässt alles über sich ergehen und zieht das durch. Hut ab ! auch wenn ihm hundeübel ist.....


    Ja das geht mir wie dir, ich hätte mich da auch gesträubt dagegen. Aber auch mir war klar das es Nelsen treffen würde. Ich finde die Jungs auch nur erbärmlich und es ist beschämend einen leiden zu lassen für das was alle anderen zusammen verbockt haben.


    In Wilbur hat er einen echten "Vaterersatz" gefunden, er erkennt, was wirklich in ihm steckt. Ich finde es so toll, dass er ihn mit in den tiefen Wald nimmt zu der Stelle mit den Albino, die er niemand zuvor in seinem Leben gezeigt hat. Das zeigt, wie sehr er Nelson wertschätzt und mag. Er sagt ihm ja auch , wie sehr er ihn mag und das finde ich toll.
    Ich glaube dieses Erlebnis verbindet die Beiden sehr und schafft großes Vertrauen.
    Tja und die Aktion mit dem " Pornokino" im Wald .. egal wie er sich entschieden hätte zwischen den beiden Möglichkeiten. Er wäre so oder so der Buhmann für die anderen gewesen.


    Nicht nur einen Vater, sondern im Grunde auch einen Freund. Deshalb war mir klar das er die Jungs verpfeifen würde, er wollte seinen Freund nicht belügen. Du sagst es er wäre so oder so der Buhmann gewesen und warum soll er nun auf die Jungs Rücksicht nehmen wenn sie ihn zuvor eh verachtet und verspottet haben.


    Was soll man dann im Anschluss zu der Reaktion seines Vaters sagen, da fehlen mir die Worte um mein Entsetzen und meine Wut zu formulieren. So einen Vater sollte man in die Latrine stecken und für immer einen Deckel drauf. Das ist doch wirklich kein Vater , das ist das allerletzte- ihn dafür zu beschimpfen, als Petze sw und dann die Reaktion am Tisch beim Essen alles umzuwerfen in einem Wutanfall. Ich kann Dorothys Reaktion nur zu gut verstehen.


    Kann ich dir nur beipflichten, auf so einen Vater und Mann kann man verzichten. Ich vermute auch das er das alles nur als Abgang gemacht hat um kein schlechtes Gewissen zu haben das er geht.


    Ich glaube nicht, dass er den "Verrat " als Strafe für das was ihm geschehen ist sieht. Er hat einfach einen Weitblick und verhält sich eher schon wie ein Betreuer oder Leiter im Camp und will einfach, das da alles nach den Regeln und mit rechten Dingen zu geht. ich glaube er ist so offen und fair, dass da nichts böses hinter steckt.


    Ja das sehe ich auch genauso wie du.


    Das sehe ich anders, ich glaube er ist wirklich einer von denen, die nur das Gute wollen aber genau damit aneckt. Eigentlich ist er der einzige,der die Prinzipien und Regeln des Camps und der Pfadfinder versteht und umsetzt.


    Da hast du vollkommen recht, ich sehe das ganz genauso.


    Ich finde es völllig okay das wir hier alle andere Meinungen haben und das ist auch gut so..:pompom: Ich mag Nelson ebenfalls. Bis hier gefällt mir auch das Buch... da ich wie bereits geschrieben schon ausversehen weitergelesen hatte muss ich sagen,, das es danach sehr schleppend und langweilig für eine Passage wird nach meinem Empfinden.... mit Details, die man sich hätte sparen können. Bislang gefiel es mir nämlich wirklich gut, auch wenn es einiges abverlangt.


    Finde ich auch, das es gut ist das jeder seine Meinung sagen kann. Ich mag Nelson bisher auch, mir tut er in vielen Situationen wirklich leid und es gibt einige wo er nichts dafür kann. Na da bin ich aber gespannt wie es weiter geht.
    Ich finde den Zeitsprung halt etwas sehr heftig, aber vielleicht erfährt man ja durch Erzählungen noch etwas wie es ihm danach erging?


  • Ich denke das kann man jetzt noch nicht sagen, dazu hat man zu wenig Einblick in Nelsons Leben bisher. Wenn das Buch zu Ende ist dann werden wir sehen ob die Times recht hat.


    Ja, da hast Du natürlich recht. Ich habe es nur auf das bisher Gelesene bezogen.


  • Was soll man nur von Jonathan halten? Er tut wie ein Freund, ist aber keiner. Eigentlich war doch klar, dass er von Anfang an Nelson nur an dieser Aktion teilnehmen lässt um ihn im Falle eines Falles in die Latrine hinabsteigen zu lassen. Wie gemein ist das denn? Da macht es auch der Nickel, den er Nelson dann reicht, nicht besser. Nelson realisiert das auch und dennoch ist Jonathan eben mehr Freund als jeder andere, den er kennt. Das stimmt ja auch, aber dennoch.


    Ich bin gespannt, ob wir noch etwas über Nelson und das, was aus ihm geworden ist, erfahren werden.


    Das ist auch meine Meinung, auch wenn nicht klar wird ob man ihm da wirklich was unterstellt.


    Ich hoffe ehrlich gesagt auch das wir noch was erfahren, wäre sonst echt schade.


    Der Vater scheint mir ein ganz merkwürdiger Typ zu sein. Seine Stimmungsschwankungen in diesem Abschnitt fand ich erschreckend. Wer bitte schön soll aus einem solchen Menschen denn schlau werden.
    Allerdings merkt man nach seinem Abgang dann auch die Unsicherheit der Mutter. Das hatte ich erwartet. Sie war nicht glücklich mit ihrem Mann scheint aber ohne ihn auch hilflos zu sein.


    Für mich war fast klar das Clete so reagieren würde, er hat ja Nelson nicht mal gefragt warum er das getan hat.
    Das war halt auch die Zeit wo die Frauen oft noch Hausfrau, Mutter waren und keine Beruf erlent haben. Ich kann da Dorothy schon verstehen das sie nun Angst hat wie sie zurecht kommen soll. Aber es ist sicher besser für sie.


    Ich habe sie nicht als hilflos empfunden. Sie ist - aus meiner Sicht - ein Kind ihrer Zeit und will den Familienfrieden möglichst aufrechterhalten. Doch sobald sie sieht, dass nix zu machen ist, bezieht sie durchaus Position und entwickelt eine gewisse Energie. Ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dass sie das auch in anderen Lebensbereichen tun wird.


    Natürlich will sie den Familienfrieden aufrechterhalten, aber sie ist auch hilflos. Sie sagt ja nachher wie sollen wir ohne Geld zurecht kommen. Das sie nichts gelernt hat und auf keiner Uni war wird auch die Jobsuche nicht einfach werden. Zu der Zeit sind sicher wenig Frauen berufstätig gewesen.


  • Ja, da hast Du natürlich recht. Ich habe es nur auf das bisher Gelesene bezogen.


    Selbst beim bisher gelesenen kann ich nicht behaupten, das er nicht gutherzig ist, dazu hat man ihn viel zu wenig kennengelernt.
    Ich denke er hat schon ein gutes Herz, auch wenn du das anders sehen magst.


  • Ob es eine Pfirsich Pie oder ein Pfirsichauflauf ist, ist doch egal. Aber es ist auf alle Fälle nicht einfach auf offener Flamme zu kochen, geschweige den backen. Schon gar nicht für einen 13-jährigen Jungen.


    Nöö, ist nicht egal, ich will sowas immer genau wissen, es ist auch immer interessant, wie der Übersetzer da entschieden hat, welches Wort im Deutschen besser ankommt, für wie gebildet der Übersetzer die Leser hält, ich habe das Gefühl, dass man sich da früher mehr Mühe gegeben hat..
    Aber Pie bzw Cobbler ist ungefähr gleich..


    Wegen dem Dchungel-Camp gehe ich konform mit dir, ich schaue überhaupt kein "Assi-TV", eigentlich gar kein TV, ich habe mein Heimnetzkino..
    Ob man es wissen will oder nicht, auf irgendeiner Internet-Seite stehen diese Infos, ich mache mir immer einen Spaß daraus, die Fotos durchzuklicken, ob ich jemand kenne, die Verarschung steigt jährlich..achja ein alter Soulstar ist dabei..


  • Nöö, ist nicht egal, ich will sowas immer genau wissen, es ist auch immer interessant, wie der Übersetzer da entschieden hat, welches Wort im Deutschen besser ankommt, für wie gebildet der Übersetzer die Leser hält, ich habe das Gefühl, dass man sich da früher mehr Mühe gegeben hat..
    Aber Pie bzw Cobbler ist ungefähr gleich..


    Naja wenn du das so genau wissen willst oder musst, da solltest du wohl eher die englische Ausgabe lesen. :zwinker:

  • In diesem Abschnitt geht es ganz schön wild zur Sache! Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen, obwohl vieles bei mir nur völliges Unverständnis auslöst!


    Da war einmal die Latrinengeschichte - wie grauenhaft ist das denn! Und meiner Ansicht nach war es eine ausgemachte Sache. Dass Nelson in die Latrine muss. Jonathan hatte ja den Ersatznickel und mehr behalten. Das ist ein kluger, aber fragwürdiger Zug des Jungen, der mir bis jetzt eigentlich recht sympathisch war! Nelson hat das ja durchschaut und Jonathan mit seinem Wissen konfrontiert. Das imponiert mir - ein anderer hätte es verschwiegen.


    Nelson hat die Gruppe im Amphitheater verraten. Ich versteh nicht ganz, warum er es gemacht hat. Er sagt ja selber im Gespräch mit seinem Vater, dass er es gemacht hat, weil es das Richtige war. Er hat eine sehr strikte Sicht von Richtig und Falsch!
    Damit gewinnt er mit Wilbur einen väterlichen Freund, der ihm noch zur Seite stehen kann. Petze ist er trotzdem!


    Cletes "Abschied". Schäbig von ihm, dass er ihn so inszeniert hat und Nelson noch direkt die Schuld dran gibt. Dabei hatte er schon den Plan, in Chicago zu arbeiten. Er wußte nicht wie er das machen sollte und dann ist Angriff die beste Verteidigung. Schäbiger Charakter. Aber wenigstens hat er ein paar Gabelstiche abgekriegt! Geschieht ihm ganz recht!


    Es ist ein seltsames Buch - der Erzählstil ist großartig, still und gleichzeitig eindringlich. Butler erzählt die Geschichte ohne zu beurteilen oder Partei zu ergreifen - das überlässt er dem Leser. Und er erzählt von den schönsten und auch von den grauenhaften Begebenheiten gleichermaßen distanziert. So empfinde ich es zumindest. Toll zu lesen, auch wenn seltsam nachhallt.

    Vernunft, Vernunft...


  • Noch etwas: zufällig fiel mein Augen auf den Text auf dem hinteren Einband, wo in der Bemerkung der New York Times u.a. Steht, dass Nelson von Gutherzigkeit durchdrungen ist. Das wäre das Letzte, was mir zu seiner Person einfallen würde, gerade auch nach der Lektüre dieses Abschnitts!


    Nein, als gutherzig kann ich Nelson beim besten Willen auch nicht sehen. Eher als sozial vereinsamt, inkompetent in zwischenmenschlichen Begegnungen und daraus resultierend ehrgeizig und perfektionistisch.


    Der 2. Teil des Kommentars stimmt jedoch: er ist auch von ebenso viel Traurigkeit durchdrungen. Diese Traurigkeit ist latent vorhanden.


    Ich hab mir übrigens beim Lesen mehrmals gedacht, dass diese Erfahrungen und Kränkungen eine stabile Grundlage für einen Serienmörder abgeben würden... ich schau manchmal gerne Criminal Minds (allerdings nur mit Polster vor dem Gesicht!)
    :winken:

    Vernunft, Vernunft...


  • Nelson hat jede Menge Kurse belegt, sogar Kochen, sein Pfirsichauflauf kommt gut an, es ist schon eine Kunst einen Auflauf über offenen Feuer hinzubekommen, was der Junge macht, macht er richtig, er ist ein kleiner "Crack"..
    "Hey, du kannst jabesser kochen als meine Mutter!" sagt einer..Tim, der Betreuer ist ebenfalls begeistert und ordert gleich 2 Aufläufe für eine geheime Party, Nelson ist wohl geschmeichelt, und sagt zu. Reden wir hier von "Peach-Pie"??


    Hmmm... da sollte ich vielleicht noch einmal nachlesen: gerade dieses "due kannst besser kochen als meine Mutter" hab ich eher als Verspottung aufgefasst, also keineswegs die Bewunderung der anderen Jungs. Tim ist wirklich begeistert davon, aber Nelson will ja nicht erklären, worauf bei dem Auflauf zu achten ist. Sagt er nicht, dass die anderen das von Tim erklärt bekommen wollen?


    Noch ein Nachtrag was Nelsons Gutherzigkeit angeht... natürlich habt ihr recht, wenn ihr sagt, dass man erst das restliche Buch auch lesen sollte, um darüber zu entscheiden. Stimmt! Aber bis jetzt kann ich dem nicht zustimmen.

    Vernunft, Vernunft...

  • Interessant finde ich es auch, dass Nelson nach der Latrinengeschichte (warum fallen Männern/Buben immer so gruselige Sachen ein?) von den anderen deutlich mehr respektiert wurde. Er bekam ja auch ein paar Geschenke...
    Weil alle froh waren, dass es sie nicht erwischt hat? Weil sie es zugelassen haben?

    "Bisher hatten sie es einfach nur versäumt, ihn dazu einzuladen, sich zu ihnen zu gesellen. Doch jetzt haben sie etwas ganz Neues, etwas Hässliches und Peinliches in sich selbst entdeckt, etwas, das sie von ihm trennt." Seite 127


    Traurig ist auch die Szene, in der er Salkin das Feuermachen erklärt und auf dessen Kommentar hin meint "Von Menschen verstehe ich nichts" - das ist leider zu wahr. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen. Denn auch wenn vieles unverständlich ist, so hat Nelson doch meinen Respekt: wenn er etwas für Richtig erachtet, dann macht er es - egal wie die Konsequenzen sind.
    Ich bin neugierig, ob er diese Eigenschaft als Erwachsener beibehalten hat oder ob sie im Laufe der Jahre verloren ging.


    Am Schluss dann, als seine Mutter momentan ziemlich planlos ist, da wird er dann erstmals zu dem was Wilbur und Tim schon in ihm gesehen haben: zu einer Art Führungsperson. Er entscheidet mal für sich seine eigene Zukunft.

    Vernunft, Vernunft...


  • Nelson hat die Gruppe im Amphitheater verraten. Ich versteh nicht ganz, warum er es gemacht hat. Er sagt ja selber im Gespräch mit seinem Vater, dass er es gemacht hat, weil es das Richtige war. Er hat eine sehr strikte Sicht von Richtig und Falsch!
    Damit gewinnt er mit Wilbur einen väterlichen Freund, der ihm noch zur Seite stehen kann. Petze ist er trotzdem!


    Petze hin oder her ich sehe das hier etwas anders. Das Camp bzw. Pfadfinderlager hat ganz klare Regeln an die sich jeder zu halten hat. Warum ist er dann eine Petze, weil er sich korrekt verhält? Dann braucht man keine Regeln, wenn jeder machen kann, was er will


    Cletes "Abschied". Schäbig von ihm, dass er ihn so inszeniert hat und Nelson noch direkt die Schuld dran gibt. Dabei hatte er schon den Plan, in Chicago zu arbeiten. Er wußte nicht wie er das machen sollte und dann ist Angriff die beste Verteidigung. Schäbiger Charakter. Aber wenigstens hat er ein paar Gabelstiche abgekriegt! Geschieht ihm ganz recht!


    ich glaube er hat sich einfach einen Schuldigen gesucht und Nelson kam ihm da gerade recht.Er ist einfach ein echt mieser Vater, denn man eigentlich eher als Erzeuger betiteln kann, als ihn Vater zu nennen.


    Es ist ein seltsames Buch - der Erzählstil ist großartig, still und gleichzeitig eindringlich. Butler erzählt die Geschichte ohne zu beurteilen oder Partei zu ergreifen - das überlässt er dem Leser. Und er erzählt von den schönsten und auch von den grauenhaften Begebenheiten gleichermaßen distanziert. So empfinde ich es zumindest. Toll zu lesen, auch wenn seltsam nachhallt.


    Ich finde den Erzählstil auch großartig... lediglich im nächsten Abschnitt wird es mir für einige Zeit etwas mühsam, da er sich meines Erachtens da etwas in Belanglosigkeiten verfranst und auch die Sprache dort etwas nervt aber das legt sich dann auch wieder und geht spannend weiter

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Lila ()


  • Der 2. Teil des Kommentars stimmt jedoch: er ist auch von ebenso viel Traurigkeit durchdrungen. Diese Traurigkeit ist latent vorhanden.


    Ich hab mir übrigens beim Lesen mehrmals gedacht, dass diese Erfahrungen und Kränkungen eine stabile Grundlage für einen Serienmörder abgeben würden... ich schau manchmal gerne Criminal Minds (allerdings nur mit Polster vor dem Gesicht!)
    :winken:


    Na klar ist Nelson traurig wie soll das auch anders sein, wenn man keine Freunde hat und von allen ausgegrenzt wird. Dann kommt man mit seinem Vater in ein Camp und selbst der will nicht viel von einem wissen. Ich kann Nelson total verstehen wenn er traurig ist.
    Auch das er eine Vorstellung von richtig oder falsch hat finde ich gut. Ich verstehe gar nicht das ihr das nicht so seht.
    Natürlich haben die Jungs und Betreuer in dem Theater was falsches getan. Alles was man heimlich tun muss ist nicht richtig. Sie hätten keinen Alkohol oder Zigaretten im Camp benützen dürfen und Pornos erst recht nicht. So was ist ein no go und wird mit einem Verstoß geahndet. Nun stand er vor der Wahl seinen einzigsten Freund den er hat anzulügen. Ich hatte mir schon gedacht das er das nicht tuen würde, Wilbur war ihm wichtig. Für Nelson war das kein Petzen, er hat fr sich das richtige getan in dem er die Wahrheit weitergegeben hat.


    Natürlich können aus solchen geschädigten Kids später Serienkiller werden. Auch wenn das keine Entschuldigung ist dafür morden zu dürfen. Aber leider ist es meist so das solche Mörder vorgeschädigt sind.
    Herrlich Criminal Minds mit Polster, derweil ist das doch noch harmlos :breitgrins:


  • Petze hin oder her ich sehe das hier etwas anders. Das Camp bzw. Pfadfinderlager hat ganz klare Regeln an die sich jeder zu halten hat. Warum ist er dann eine Petze, weil er sich korrekt verhält? Dann braucht man keine Regeln, wenn jeder machen kann, was er will


    In seinem Bemühen das Richtige zu tun, geht Nelson aber doch etwas selektiv vor: er warnt seinen Vater und Jonathan - die anderen nicht. Auch Tim nicht, der ihm gegenüber doch wirklich fair und nett war. Nelson verhält sich regelkonform und obrigkeitshörig - verhält er sich so, weil er sich so wenig mit anderen Menschen auskennt. Ich fürchte, er braucht diese Regeln auch, weil er sich mit sich selbst nicht auskennt :sauer:


    Ganz allgemein: manchmal müssen Regeln gebrochen werden - mit Alkohol, Zigaretten und Pornographie ist schon etwas hart, aber ehrlicherweise sind all das Dinge, mit denen Jugendliche auch in den 60iger Jahren konfrontiert wurden (und damals waren Zigaretten zum Beispiel noch lange nicht so verpönt wie heute!) Und eine Horde Jugendlicher neigt doch automatisch dazu, Verbotenes auszuprobieren. Habt ihr nie geraucht als Teenager?

    Vernunft, Vernunft...

  • ich habe bei uns die Erfahrung gemacht das jemand nach Hause musste, weil Alkohol gekauft wurde.
    Wenn sich keiner an die Regeln hlät, kann man sich diese auch sparen und hinzu kommt das sind ja alles Kinder - die Betreuer übernehmen hier eine Fürsorgepflicht, das sollte man nicht vergessen.


  • ich habe bei uns die Erfahrung gemacht das jemand nach Hause musste, weil Alkohol gekauft wurde.
    Wenn sich keiner an die Regeln hält, kann man sich diese auch sparen und hinzu kommt das sind ja alles Kinder - die Betreuer übernehmen hier eine Fürsorgepflicht, das sollte man nicht vergessen.


    Damit wirst Du schon recht haben, aber irgendwie finde ich, dass wir ein wenig am Buch vorbeidiskutieren :redface:


    Für mich geht es in dieser Geschichte was die Regeln im Camp angeht, hauptsächlich darum, dass Nelson diese Regeln lebensnotwendig braucht, weil er sich dran festhalten muss, mangels Selbstvertrauen und sozialem Netz!
    Und das erzählt Butler sensibel und überzeugend: wie das Herz des jungen Nelson schlägt, zerrissen wird, zerbricht und irgendwie dies trotz allem übersteht bis zum Erwachsensein... und weiter bin ich in dieser Geschichte noch nicht! Mal sehen, wie die Herzen der Protagonisten weiterschlagen!

    Vernunft, Vernunft...