Nelson erweckt mein Mitleid, aber gleichzeitig weiß ich auch, dass ich nicht mit ihm klargekommen wäre. Auch mir waren früher Streber fremd - wenngleich ich sie nicht gemobbt habe. In meiner Klasse gab es einen Jungen, Fritz, der sich selbst als Außenseiter dargestellt hat, der stets von den Lehrern als erster gesehen werden wollte und beleidigt war, wenn ihm jemand anderes vorgezogen wurde. Er trug nur beige und graue Kleider und hat bewusst das Weite gesucht, wenn Mitschüler zusammen ihre Pause verbracht haben. Ihn habe ich vor Augen - denn Nelson selbst wurde ja noch nicht weiter beschrieben, so dass er meiner eigenen Fantasie entspringen kann. Allerdings ist Nelson an Gesellschaft interessiert - sein Streben zielt ja letztlich darauf ab, dass er anerkannt und gewertschätzt wird.
Ja, das hast Du sehr gut dargestellt, finde ich in dem Vergleich mit Deinem früheren Mitschüler.
Während er mit sich und der Nichtachtung bzw. dem Mobbing anderer zurechtkommen muss, steckt der Vater ganz offensichtlich in einem Kriegstrauma fest. Auch wenn ich für seine Erziehungsmethoden (die in den 60ern nicht unüblich waren) nichts übrig habe, empfinde ich dennoch Mitleid für ihn. Er fühlt sich schuldig, weil er -auf dem Rücken liegend - überlebt hat, während seine „Jungs“ allesamt gestorben sind. Sicherlich keine einfache Last, die er sich selbst auferlegt hat... Darüber wird er offensichtlich unfähig, seiner Frau und seinem Sohn gegenüber Gefühle zu zeigen und verursacht damit weiteres Leid. Ein echter Teufelskreis!
Doch was hat es mit dem Jobangebote der Cubs auf sich? Ist Clete bereits arbeitslos und macht deshalb bei seinem Sohn die passenden Andeutungen?
Das mit dem Jobangebot konnte ich auch nicht so recht einordnen. Warum spricht er nicht mit seiner Familie darüber?
Ein weiteres großes Fragezeichen verursacht Jonathan bei mir. Will er Nelson wirklich ein Kumpel sein oder täuscht er die Freundschaft nur an, damit er den Jüngeren tiefer verletzten kann? Das kann ich aktuell noch gar nicht einschätzen.
Ich bin ganz Deiner Meinung und finde, dass Jonathan sich für einen wahren Freund zu wenig Zeit nimmt für Nelson. Aber Nelson nimmt jedes Bröckchen an und sieht ihn bereits als Freund - er hat ja auch keine Vergleichsmöglichkeit, der Arme.