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Klappentext:
Keira liebt das, was sie tut, über alles: In ihrer kleinen Chocolaterie in der Valerie Lane stellt sie Confiserie in sorgfältiger Handarbeit her - ihre selbstgemachten Pralinen, Kekse und schokolierten Früchte sind bei Jung und Alt beliebt. Bei all den leckeren Sachen kann Keira oft selbst nicht widerstehen. Aber was macht das schon? Sie steht zu ihrer Leidenschaft und zu ihren Kurven. Doch ihr Freund Jordan, mit dem es ohnehin kriselt, sieht das leider etwas anders. Zum Glück stehen Keira ihre Freundinnen immer zur Seite - und dann gibt es noch diesen einen charmanten Kunden, der in letzter Zeit häufiger bei Keira's Chocolates einkauft...
Meine Meinung:
Ich habe den Vorgänger nicht gelesen, aber auch ohne Vorkenntnisse kommt man gut in die Geschichte 'rein, weil die Bände in sich abgeschlossen sind.
Die Idee von einer süßen kleinen Straßen mit hübschen Lädchen hat mir sofort zugesagt, so habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Auch das Cover, das den Laden so darstellt, wie er im Buch auch beschrieben wird, und die Aufmachung mit den Rezepten am Anfang und am Ende des Buches sind toll.
Doch als ich dann mit dem Lesen anfing, wurde ich von Seite zu Seite enttäuschter. Ich habe mit einen Wohlfühlroman mit einem beschreibenden wohligen Schreibstil gerechnet und bekam holprige Szenen, gestelzte Dialoge und kaum beschreibende Worte. Die Szenen werden von schwachen Dialogen dominiert, so dass von Wohlfühlstimmung kaum die Rede sein kann.
Die Charaktere bleiben so auch mehr als blass und einseitig. Keiras Freund ist lahm unsympathisch dargestellt. Keine einzige schöne Seite kommt bei ihm zum Vorschein und ist außerdem das komplette Gegenteil von ihr: unromantischer Zahnarzt mit Fitness- und Gesundheitswahn im Gegensatz zu romantisch-verkitschter Confisseurin mit einer Vorliebe für genüssliches (=fettiges und süßes) Essen. (Die Genussgleichung zu fett und süß wird von der Autorin, nicht von mir vorgenommen!) Wie diese beiden acht Jahre lang zusammen bleiben konnten, habe ich mich nicht nur einmal gefragt. Doch nicht nur der Freund der Protagonistin wirft mit klischeehaften Sätzen und stereotypischem Verhalten um sich ("Ich gehe in die Drogerie, meine Energy-Riegel sind alle. Wenn ich zurückkomme bist du weg!"), sondern auch die Protagonistin ist genauso bildlos dargestellt. Ihr neuer Schwarm ist dann einfallsreicherweise das komplette Gegenteil seines Vorgängers: romantisch mit einer Vorliebe für gutes Essen. Ah ja.
Der Plot, der mit dem Setting dieser schönen Straße, so eine wundervolle Vorlage hat, bleibt aber genauso farblos wie die Charaktere. Es macht mir bei Liebesromanen ja sogar wenig aus, wenn ich den Ausgang des Romans von Anfang an kenne, so sind sie nun mal die Liebesschnulzen, aber das Problem ist - es passiert bis dahin eigentlich kaum etwas. Ein wenig Fahrt bekommt das Buch durch das große Geheimnis von Keiras Freund - aber mal ehrlich, wer schaut heute eigentlich noch in Telefonbüchern nach, wenn man etwas über eine Person herausfinden will??
Auch gibt es eigentlich keine Entwicklung in diesem Buch und die Nebenhandlungen sind zwar schön und wirklich gute Ideen, aber die werden so lieblos umgesetzt, dass man nur den Kopf schütteln mag.
Was bleibt von dieser tollen Idee mit wundervollem Setting? Ein vorhersehbarer Liebesroman, mit einfältigen in schwarz/weiß unterteilten Charakteren ohne Handlung - aber mit Happy End!
Immerhin ist der Roman orthographisch einwandfrei - also zwei Sterne bei Sprache & Stil für gute Lektoratsarbeit!