Manuela Inusa - Die Chocolaterie der Träume

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    Klappentext:
    Keira liebt das, was sie tut, über alles: In ihrer kleinen Chocolaterie in der Valerie Lane stellt sie Confiserie in sorgfältiger Handarbeit her - ihre selbstgemachten Pralinen, Kekse und schokolierten Früchte sind bei Jung und Alt beliebt. Bei all den leckeren Sachen kann Keira oft selbst nicht widerstehen. Aber was macht das schon? Sie steht zu ihrer Leidenschaft und zu ihren Kurven. Doch ihr Freund Jordan, mit dem es ohnehin kriselt, sieht das leider etwas anders. Zum Glück stehen Keira ihre Freundinnen immer zur Seite - und dann gibt es noch diesen einen charmanten Kunden, der in letzter Zeit häufiger bei Keira's Chocolates einkauft...


    Meine Meinung:
    Ich habe den Vorgänger nicht gelesen, aber auch ohne Vorkenntnisse kommt man gut in die Geschichte 'rein, weil die Bände in sich abgeschlossen sind.


    Die Idee von einer süßen kleinen Straßen mit hübschen Lädchen hat mir sofort zugesagt, so habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Auch das Cover, das den Laden so darstellt, wie er im Buch auch beschrieben wird, und die Aufmachung mit den Rezepten am Anfang und am Ende des Buches sind toll.


    Doch als ich dann mit dem Lesen anfing, wurde ich von Seite zu Seite enttäuschter. Ich habe mit einen Wohlfühlroman mit einem beschreibenden wohligen Schreibstil gerechnet und bekam holprige Szenen, gestelzte Dialoge und kaum beschreibende Worte. Die Szenen werden von schwachen Dialogen dominiert, so dass von Wohlfühlstimmung kaum die Rede sein kann.


    Die Charaktere bleiben so auch mehr als blass und einseitig. Keiras Freund ist lahm unsympathisch dargestellt. Keine einzige schöne Seite kommt bei ihm zum Vorschein und ist außerdem das komplette Gegenteil von ihr: unromantischer Zahnarzt mit Fitness- und Gesundheitswahn im Gegensatz zu romantisch-verkitschter Confisseurin mit einer Vorliebe für genüssliches (=fettiges und süßes) Essen. (Die Genussgleichung zu fett und süß wird von der Autorin, nicht von mir vorgenommen!) Wie diese beiden acht Jahre lang zusammen bleiben konnten, habe ich mich nicht nur einmal gefragt. Doch nicht nur der Freund der Protagonistin wirft mit klischeehaften Sätzen und stereotypischem Verhalten um sich ("Ich gehe in die Drogerie, meine Energy-Riegel sind alle. Wenn ich zurückkomme bist du weg!"), sondern auch die Protagonistin ist genauso bildlos dargestellt. Ihr neuer Schwarm ist dann einfallsreicherweise das komplette Gegenteil seines Vorgängers: romantisch mit einer Vorliebe für gutes Essen. Ah ja.


    Der Plot, der mit dem Setting dieser schönen Straße, so eine wundervolle Vorlage hat, bleibt aber genauso farblos wie die Charaktere. Es macht mir bei Liebesromanen ja sogar wenig aus, wenn ich den Ausgang des Romans von Anfang an kenne, so sind sie nun mal die Liebesschnulzen, aber das Problem ist - es passiert bis dahin eigentlich kaum etwas. Ein wenig Fahrt bekommt das Buch durch das große Geheimnis von Keiras Freund - aber mal ehrlich, wer schaut heute eigentlich noch in Telefonbüchern nach, wenn man etwas über eine Person herausfinden will??
    Auch gibt es eigentlich keine Entwicklung in diesem Buch und die Nebenhandlungen sind zwar schön und wirklich gute Ideen, aber die werden so lieblos umgesetzt, dass man nur den Kopf schütteln mag.


    Was bleibt von dieser tollen Idee mit wundervollem Setting? Ein vorhersehbarer Liebesroman, mit einfältigen in schwarz/weiß unterteilten Charakteren ohne Handlung - aber mit Happy End!


    Immerhin ist der Roman orthographisch einwandfrei - also zwei Sterne bei Sprache & Stil für gute Lektoratsarbeit!


    2ratten

  • Vielen Dank für deine Meinung. Ich durfte ja den ersten Teil testlesen, Der kleine Teeladen zum Glück, und war ähnlich begeistert wie du jetzt mit dem zweiten Teil. Schade eigentlich, da wurde viel Potenzial verschenkt und ich hatte gehofft, dass sich das nach dem ersten Teil verbessert.
    Fast alle Kritikpunkte die du in dieser Rezi genannt hast, hatte ich auch, bloß mit dem ersten Teil.
    Ich wollte auf die ersten Meinungen warten, bevor ich zum neuen Band greife. Ob ich das jetzt noch mache...? Wahrscheinlich eher nicht.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Ich habe deine Rezi auch gelesen vom ersten Band und dachte mir dann auch, dass ich mir - leider - wohl die anderen Bände schenken kann. Ich bin wirklich immer noch frustriert und sehr enttäuscht, weil ich die Idee nach wie vor soo schön finde. Wieso da nicht mehr draus gemacht wurde... am liebsten würde ich die Bücher selbst neu schreiben. :breitgrins:

  • Ein kurzweiliger Roman mit einer behaglichen Atmosphäre und einer Prise Romantik


    Keira liebt es, wohlschmeckende Kreationen aus Schokolade herzustellen und in ihrem kleinen Laden in der Valerie Lane zu verkaufen. Deshalb bleibt es auch nicht aus, dass sie selbst von ihren Pralinen und Trüffel nascht und in letzter Zeit etwas kurvenreicher geworden ist. Ein Umstand, der sie wenig stört, ihren Freund Jordan aber zur Weisglut bringt. Denn anstatt großzügig über die kleinen Fettpölsterchen seiner Geliebten hinwegzusehen, lässt er keine Gelegenheit aus, um sie zu kritisieren. Doch zum Glück gibt es ihre Freundinnen in der Valerie Lane, die sie so mögen, wie sie ist und einen ganz besonders netten Kunden, der zu schätzen weiß, wie köstlich ihre Schokolade ist.


    "Die Chocolaterie der Träume" ist der zweite Teil einer Romanserie, die sich rund um eine romantische Gasse namens Valerie Lane rankt. Dort verwöhnen eine Handvoll Ladenbesitzerinnen ihre Kunden mit handgefertigten Produkten, verkaufen Geschenkartikel und Antiquitäten oder laden jeden Mittwochabend zu einem gemütlichen Plausch mit Tee und Keksen ein. Ein offenes Ohr für die Probleme aller gehört dazu, und wenn es nötig ist, bieten sie Hilfe an. So rüstet Keira zum Beispiel alle Läden mit Sammelbüchsen aus, um Kindern in Not zu helfen oder um einen Kühlschrank für ihre bedürftige Lieblingskundin zu beschaffen, während Laurie sofort zur Stelle ist, als es Jordan mit seiner Kritik an Keiras Naschsucht übertreibt. Schon allein deshalb macht es Spaß, die Ereignisse in der Valerie Lane zu verfolgen und dabei zu sein, wenn die sympatischen Damen mit Leidenschaft an ihre Arbeit gehen.


    Manuela Insa versteht es, mit einem kurzweiligen Geschehen, einer ordentlichen Prise Romantik, ein wenig Humor und gut verpackten Lebensweisheiten gut zu unterhalten. Und obwohl die Spannung auf einem niedrigen Level verweilt, lesen sich die Seiten nur so weg und ein Gefühl breitet sich aus, das angenehm behaglich ist. Denn während Keira ihr Leben allmählich neu sortiert, merkt auch der Leser, wie wichtig echte Freunde sind und wie gut es tut, anderen Menschen helfen zu können.
    Fazit:


    Ein unterhaltsamer Roman, der sich leicht und flüssig liest und der seine Leser ganz zum Schluss in Keiras Rezeptebuch blicken lässt.


    3ratten

  • Bei "Die Chocolaterie der Träume" von Manuela Inusa handelt es sich um Band 2 der "Valerie Lane"-Serie: In der Valerie Lane gibt es einige Geschäfte, deren Inhaberinnen Freundinnen sind und den Geist der Valerie Bonham, jener warmherzigen und zutiefst menschlichen Ladenbesitzerin, die einst hier Geschäfte tätigte, weiterleben lassen: Die Kunden sollen mehr als ein paar Geschäfte in der kleinen Oxforder Seitenstraße entdecken: Auch Wärme, Geborgenheit und von Herzen kommende Freundlichkeit erwartet sie hier. Diese Maxime haben sich die Freundinnen auf die Fahne geschrieben.


    In diesem 2. Band spielt Keira Buckley (29), die Besitzerin der "Chocolaterie", die Hauptrolle: Sie ist leidenschaftliche Konditorin und stellt für ihr Leben gerne neue Pralinenkreationen her, geht in ihrem kreativen Beruf auf. Da sie gerne nascht und auch die Eigenkreationen probieren muss, wird sie mit der Zeit etwas üppiger und kurvenreicher: Ihrem Lebensgefährten Jordan, der hier wirklich als ein Idiot dargestellt wird, gefällt dies wenig und er kritisiert Keira häufig, bemängelt ihren wenig sportlichen Sinn und ihre Vorliebe für Süßes. Um den weiteren Verlauf dieser nicht sehr glücklichen Beziehung geht es fortan - um Keiras Entwicklung und auch um den "Montagsmann", einem Herrn, der stets am Montag Pralinen kauft und auf dessen Erscheinen sich Keira immer mehr freut...


    Man lernt in dem Roman auch alle weiteren Freundinnen Keiras kennen, da ist Susan, die ein Wollgeschäft führt; Laurie, die beste Freundin Keiras, die Tee über alles liebt, den "Tea Corner" betreibt und bei der sich die Freundinnen (und Gäste) jeden Mittwoch treffen, um sich Neuigkeiten zu berichten; da ist Orchid, die Geschenkartikel verkauft und Ruby, die den Antiquitätenladen ihrer verstorbenen Mutter weiterführt und sich neben der Arbeit im Laden um ihren etwas dementen Vater kümmert...


    Da ist auch Gary, ein früherer Schriftsteller, der immer an der Ecke der Valerie Lane sitzt und sich des öfteren über leckere Kekse oder einen Tee freuen kann oder eine Mrs. Witherspoon, die an den Mittwochstreffen gerne teilnimmt und den Freundinnen gesteht, dass sie nicht weiß, wie sie einen neuen Kühlschrank bezahlen soll. Die hilfsbereiten Freundinnen fassen sofort einen Plan...


    Im Grunde genommen ist es eine in malerische Form gebrachte Beziehungsstory, die allerdings meinen Geschmack so überhaupt nicht treffen konnte: Vieles ist sehr klischeehaft dargestellt, Keira für ihre 29 Jahre wenig selbstbewusst und die Botschaft des Frauenromans, der sich bemüht, eine romantische Stimmung aufkommen zu lassen, lautet: Sei du selbst und lass Dich nicht unterkriegen. Ertrage keine Demütigungen und setze klare Grenzen. Dies hätte man in besserer Form vermitteln können, etwas anspruchsvoller als am Beispiel eines chinesischen Essens, das teilweise in Jordans statt in Keiras Magen landete....
    Auch die Themen Kinderwunsch und Partnerschaft spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle.


    Der Roman ist flüssig zu lesen und besteht zu einem hohen Prozentsatz aus wörtlicher Rede; die Romanidee und das sehr schöne Cover gefielen mir, aber an die Umsetzung hatte ich höhere Erwartungen. Mich konnte Valerie Lane 2 leider nicht überzeugen, schade!


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)