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Köln, Anfang des 16. Jahrhunderts, zu Beginn der Reformation. Jonatas Bruder Lucas ist tot und sie und ihr Vater sind in tiefer Trauer. Wie soll es nun weitergehen mit der Brauerei, die Lucas doch hätte übernehmen sollen? Jonatas anderer Bruder Enderlin ist schon seit Jahren Mönch in einem Dominikanerkloster und entsagt der Welt außerhalb der Klostermauern so weit wie möglich.
Jonata wird von ihrem Vater mit einer Geschäftsreise nach Sachsen beauftragt, um dort Hopfen einzukaufen. Auf dem Weg dorthin hört sie das erste Mal von Martin Luther und seinen Thesen. Jonata beginnt, an dem zu zweifeln, was sie bisher von der Kirche und ihren Vertretern gehört hat. Ist der Ablassbrief, den sie für teures Geld gekauft hat, etwa doch kein Garant dafür, dass ihr geliebter Bruder nicht im Fegefeuer schmoren muss? Reicht es, aufrichtig zu bereuen, um ganz ohne Ablass von seinen Sünden befreit zu werden? Jonata fühlt die Richtigkeit dieser revolutionären Gedanken und will Luthers Schriften auch nach Köln bringen, um sie dort zu verbreiten. Unterstützung findet sie in dem jungen Drucker Simon von Werden, dessen Vater gerade gestorben ist und der nun mit einer schrecklichen Enthüllung zurechtkommen muss, die ihn und seinen Bruder zu entzweien droht.
Doch die Kirche sieht in Luther einen Ketzer, seine Schriften, Gedanken und Unterstützer müssen unter allen Umständen bekämpft werden. Ausgerechnet Enderlin wird von seinem Prior damit beauftragt, Köln rein davon zu halten! Wird er in seinem fanatischen Glauben auch vor seiner eigenen Schwester nicht Halt machen?
Einerseits hat mich das Buch ganz gut unterhalten, andererseits fand ich doch auch so einiges nicht schlüssig und somit etwas unglaubwürdig. Das fängt schon damit an, dass der Vater Jonata auf diese Reise schickt, wo er ihr als Frau doch eigentlich nicht wirklich viel zutraut. Dann war mir das ganze hinundher rund um Simon, seinen Bruder und die Druckerei einfach zu viel, auch wenn ich die Informationen zum Druckwesen an sich durchaus interessant fand.
Gut beschrieben fand ich den revolutionären Einfluss von Luthers Gedanken und Schriften, ebenso natürlich die Reaktion der Kirche, die ihre Einnahmen aus dem höchst einträglichen Ablasshandel dahinschwinden sah. Weniger glaubwürdig war für mich Enderlin, der sich mehr als einmal eher tollpatschig verhält und irgendwie keine gerade Linie findet. Er tat mir beinahe schon leid.
Insgesamt zog sich die Handlung für mich an vielen Stellen ziemlich. Die Autorin hat zwar einen gut zu lesenden Schreibstil, aber das konnte die Längen nicht immer wettmachen.