Eva Völler - Tulpengold

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    Eine gut erzählte Geschichte


    Pieter, ein junger Lehrling, der bei Meister Rembrandt van Rijn in Amsterdam im Jahre 1636, die Kunst des Malens erlernen soll. Schnell stellt sich heraus, seine Fähigkeiten liegen nicht nur beim Malen. Er hat ein unglaubliches Talent mit Zahlen umzugehen. Er kann Berechnungen anstellen, bei dem anderen der Kopf schwirrt. Zur gleichen Zeit blüht der Tulpenhandel in der Stadt und nimmt ungewöhnliche Ausmaße an. Pieter kann anhand der Verkaufszahlen Berechnungen anstellen, die ihn zu einem furchtbaren Ergebnis führen. Dies interessiert nur niemanden, denn gleichzeitig geschehen einige Morde im Umfeld der Tulpenhändler. Leider gerät auch sein eigener Meister unter Verdacht, denn die getöteten Männer wurden alle von Rembrandt gemalt.


    In „Tulpengold“ wird die Geschichte des jungen Pieter erzählt. Er ist ein junger Mann, der aus der Norm des Alltäglichen dieser Zeit herausfällt. Sein Talent mit Zahlen umzugehen und seine eigene Art auf Fragen, welcher Art auch immer, zu antworten lässt ihn als Sonderling erscheinen. Mir hat er aber gerade deswegen so gut gefallen. Manche Dinge bringt er eben einfach so auf den Punkt und trägt gleichzeitig zur Erheiterung beim Lesen bei. Ich hatte so einige schöne Lesestunden mit Pieter.


    Gleichzeitig schildert die Autorin aber auch aus dem Leben des Malers Rembrandt, gibt Einblicke in das historische Leben dieser Zeit. Ich habe ein paar interessante Dinge über die Kunst der Farbenherstellung und das Werden großer Bilder erfahren. Aber hier wird nicht nur gemalt, es sind ja auch ein paar Morde geschehen. Pieter will diese aufklären. Ich habe mit Spannung verfolgt, wie er dabei zu Werke ging. Die Spuren, die hier gestreut wurden, waren dabei so gut versteckt, dass ich lange gebraucht habe, um dahinter zu kommen, wer hier warum gemordet hat. Diese Krimielemente haben mir gut gefallen. Ich fand sie gut und spannend in die eigentliche Handlung verpackt.


    Aber nicht nur die Handlung hat gefallen, auch die einzelnen Protagonisten, allen voran natürlich Pieter haben, es mir angetan. Auch wenn sein handeln, einer gewissen Magd gegenüber manchmal etwas anstrengend war.

    Die einzelnen Charaktere, wie unter anderem natürlich Rembrandt und seine Frau Saskia, hat Eva Völler vielschichtig gestaltet und damit ein buntes Bild dieser Menschen gemalt. Glaubhaft hat sie das Leben im 17. Jahrhundert erzählt.

    In einem Nachwort schildert die Autorin noch kurz, vorher ihre Idee zu dem Roman stammt. Sie klärt auch noch Fiktion und Wahrheit.


    „Tulpengold“ ist ein spannender, historischer Roman, der vom Malen großer Künstler handelt. Ein Krimi, der so einige Morde aufklärt und interessante Einblicke in die Zeit des Tulpenhandels im 17. Jahrhundert gibt. Kurz gesagt, es war eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Vielleicht gibt es ja auch irgendwann, ein wieder sehen mit Pieter und seinen Freunden!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • In diesem historischen Kriminalroman entführ die Autorin uns ins historische Niederlande des 17. Jahrhunderts. Die Niederlande ist ganz verrückt nach der schönen Tulpe und verstrickt sich in einen wilden Spekulantenhandel. In diesem Setting bewegt sich der fast 18-jährige Pieter, der nicht nur eine außerordentliche Begabung für's Malen sondern auch für höchst komplizierte mathematischen Gleichungen aufweist. Nur mit den Gefühlen von Menschen hat er es nicht immer so sehr. Als er dann als Lehrling in Rembrandt van Rijns Werkstatt anfängt, sind die Probleme mit dem aufbrausendem Lehrmeister natürlich vorprogrammiert.



    Liebevoll erschafft die Autorin ein Setting, in welches die Leser*innen sich schnell hinein versetzen können. Wahrscheinlich durch den erst letztes Jahr im Kino gelaufenen Film "Tulpenfieber" erstand in Windeseile ein tolles Kopfkino, das bis zum Schluss anhielt. Geschickt verknüpft Völler zwei spannende epochale Ereignisse: den wahnhaften Tulpenhandel und die Entstehung von künstlerischen Meisterwerken aus Rembrandts Pinsel. Die zwei erstmal völlig losgelösten Ereignisse verbindet die Autorin durch den mathematikbegabten Malerlehrling, Pieter, den sie in Rembrandts Werkstatt setzt. Da der Tulpenhandel allgegenwärtig ist, greift sich das Thema fast von selbst auf und Pieter - von Anfang an fasziniert von den rasant steigenden Tulpenpreisen - kann gar nicht anders, als sich damit mathematisch zu beschäftigen. Doch zum Amüsement des Lesers stellt Pieter nicht nur Gleichungen zum Tulpenhandel, sondern auch zum menschlischen Verhalten auf. Denn dies bleibt ihm ohne seine Gleichungen völlig unerklärbar. Dadurch aber, dass natürlich gerade die Gefühlswelt nicht immer berechenbar ist, manövriert die Autorin Pieter in Situationen, die immer so liebevoll geschildert sind, dass die Leserin zwar schmunzeln muss, aber niemals böse über Pieter lachen will.


    Mit Pieter hat die Autorin auf jeden Fall eine tolle Hauptfigur geschaffen. Die Nebenfiguren können da teilweise nur verblassen, was ich aber aufgrund der starken Hauptfigur als überhaupt nicht störend empfunden habe. Die Story umfasst hauptsächlich die Aufklärung mehrere Mordfälle. Bis zum Schluss blieb es für mich spannend, wer dahinter steckt. Zwar versteckt die Autorin ihre Hinweise gut, schafft es aber gleichzeitig auch einige falsche Fährten zu legen, über die ich auch immer wieder nachgegrübelt habe. So bleibt die Handlung durchweg spannend, wobei für mich der amüsantere Part an der Geschichte vordergründig blieb und die Geschichte interessant machte. Ich hätte Pieter auf seinem Lebensweg auch gerne noch weiter begleiten können.



    Abgerundet wird der Roman mit einem kurzen, aber sehr informativen und kurzweiligen Nachwort. Über Fiktion und Realität, sowie über die Beweggründe über den Tulpenhandel, Rembrandt und einen autistischen Maler in der Neuzeit klärt die Autorin auf, so dass am Ende keine Fragen mehr offen blieben.



    Was bleibt zum Schluss? Für mich war das Buch ein bisschen wie eine Kreuzung aus Petra Schiers Apothekerin-Reihe um Adelina und dem modernen Roman "Das Rosie-Projekt". Da ich beides verschlungen habe, bin ich auch von diesem Buch ein Fan. Gute Unterhaltung - durchgehend bis zum Schlusspunkt.

  • Das Buch

    Amsterdam, 1636. Pieter, der neue Lehrling von Rembrandt van Rijn, ist ein Sonderling. Vor allem seine Begeisterung für höhere Mathematik weckt Befremden. Seine Begabung kann er indessen unverhofft anwenden, als auf einmal die Preise für Tulpenzwiebeln in schwindelnde Höhen steigen und Pieter gewisse Gesetzmäßigkeiten erkennt. Doch dann werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden, und Pieters Meister gerät selbst in den Sog dieser rätselhaften Mordserie. Denn alle Opfer wurden von Rembrandt porträtiert Quelle : Amazon


    Die Autorin


    Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem hat sie zuerst als Richterin und später als Rechtsanwältin ihre Brötchen verdient, bevor sie Juristerei und Robe schließlich endgültig an den Nagel hängte. „Vom Bücherschreiben kriegt man auf Dauer einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht.“ Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.


    Meine Meinung


    Da ich gerne historische Romane und Krimis mag, sprach mich dieses Buch besonders an und ich habe mich dazu entschieden, es in einer Leserunde mit Autorin zu lesen.


    Das Cover hat mich sehr angesprochen, es passt wunderbar zum Titel.



    Der Hauptprotagonist Pieter hat mich von der ersten Seite an fasziniert, seine ganze Art ist umwerfend,charmant und lustig dazu. Pieter ist ein ganz besonderer Mensch, heute würde man ihn wohl als Autisten einstufen, das hat mich fasziniert, ich habe selber ein autistisches Kind. Natürlich hat auch Pieter seine Eigenarten, aber die werden hier so liebevoll beschrieben, das es nicht komisch wirkt. Man fühlt von Anfang an extrem mit ihm mit, bei allem was er tut. Denn auch Pieter ist trotz seiner Besonderheit ein junger Mann, der sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Da er aber eben ist, wie er ist, versucht er alles zu berechnen als einfach mal loszulassen und sich zu trauen. Das macht ihn so charmant. Er versucht ja sogar durch Berechnungen den Mörder zu finden. Ich finde ihn umwerfend.


    Die Autorin schafft es von Anfang an uns in das 17. Jahrhundert zu entführen, es ist alles wunderbar bildhaft beschrieben und sprachlich auch super gemacht.


    Es geht ja um Malerei und Rembrandt, toll fand ich daher wie das Handwerk beschrieben wurde und ich war teilweise so erstaunt über die Bildbeschreibungen, weil man fast denken könnte man hat das Bild vor sich.

    Auch die Krimigeschichte hat hier einen recht hohen Stellenwert, im Laufe des Buches kommen etliche Menschen ums Leben. Spannend aufgebaut und am Ende überraschend, überhaupt nicht vorhersehbar.

    Sehr ausführlich wurde auch der Handel mit den Tulpen beschrieben, diese hatten offenbar damals dort eine grosse Bedeutung.



    Ein wundervolles Buch, was mich zu Tränen gerührt hat. Und dazu ein perfekter Krimi. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt

  • Amsterdam, 1636: Das Tulpenfieber grassiert. Spekulationen führen dazu, dass der Wert von Tulpenzwiebeln ins Unermessliche steigt. Viele Menschen verschulden sich um von dieser Manie zu profitieren. Und dann platzt diese sonderbare Blase und lässt zahlreiche Menschen finanziell ruiniert zurück. Es ist keine Fiktion, es ist die erste gut dokumentierte Spekulationsblase der Geschichte und bildet den Hintergrund für Eva Völlers neuesten Roman.


    In dieser Zeit lebt aber auch Rembrandt van Rijn (der selbst auch mit Tulpenzwiebeln spekuliert hat), malt fieberhaft an großen Werken, die die Jahrhunderte überdauerten sollten, führt gleichzeitig seine Werkstatt und bildet mit strenger Hand mehrere Lehrlinge aus.

    Einer dieser Lehrlinge ist Pieter van Winkel, der extrem sympathische Protagonist dieser Geschichte. Er ist ein besonderer Mensch, heute würde man wahrscheinlich ein Asperger Syndrom diagnostizieren. Zu Rembrandts Zeiten war er nur ein sonderbarer Zeitgenosse mit zahlreichen Begabungen: neben einem phänomenalen Gedächtnis, zeichnet ihn ein besonderes Talent zur Malerei und die Liebe zur Mathematik aus. Seine Mitmenschen sind für ihn jedoch oft recht rätselhaft. Er erklärt sich seine Umwelt mittels mathematischer Logik.


    Mehrere Morde, die in unmittelbarer Umgebung von Rembrandt geschehen, wecken sein Interesse und er begibt sich auf Mördersuche ganz so wie es seinem Naturell entspricht – mittels Logik und Wahrscheinlichkeitsrechungen.


    Aber nicht nur Malerei und Mathematik bestimmen sein Leben. Anneke und Mareikje lassen ihn erkennen, dass nicht alles immer so einfach berechenbar ist.


    Eva Völler ist hier eine großartige Mischung gelungen: ein historischer Roman, der gleichzeitig ein fesselnder Krimi ist. Somit ist die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend und informativ. Dazu kommt noch die liebevolle Darstellung der einzelnen Personen, allen voran natürlich Pieter, die mir wirklich gut gefallen hat. Sie wachsen einem sofort ans Herz und man muss einfach weiterlesen.

    Detailreiche Beschreibungen vermitteln ein gutes Bild der Zeit. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und endet trotzdem mit einer Überraschung!


    Wirklich gut hat mir aber auch gefallen, dass die Autorin in einem kurzen Nachwort noch über ihre persönlichen Gründe für dieses Buch geschrieben hat und besonders erwähnenswert ist auch die liebevolle Gestaltung des Covers.


    Fazit: ein spannender, informativer und gleichzeitig unterhaltsamer Roman – empfehlenswerter Lesespaß!


    4ratten

    Vernunft, Vernunft...

  • Ich muss gestehen, dass mich als erstes das wunderschöne Cover angesprochen hat. Als ich dann gelesen habe, worum es in diesem Buch geht, erinnerte mich das an die Fernsehserie „Adrian, der Tulpendieb“, die ich vor zig Jahren gesehen habe und die mich fasziniert hat. Auch heute noch frage ich mich, wie können Tulpenzwiebel so eine Hysterie auslösen. Im Nachwort konnte ich dann lesen, dass diese Serie auch Eva Völler beeindruckt hat.


    Während der Zeit dieser Tulpenmanie gibt Joost Heertgens sein Mündel Pieter van Winkel zu Rembrandt in die Lehre. Doch dann sterben einige potenzielle Kunden von Rembrandt und der Meister gerät in Verdacht.


    Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und ich habe mich gerne ins Amsterdam jener Zeit versetzen lassen.


    Rembrandt ist sehr authentisch dargestellt, er ist nicht gerade ein angenehmer Mensch. Sehr gerne legt er sich gerne mit anderen an, und da er von einer Sammelleidenschaft gepackt ist, ist auch das Geld häufig knapp. Daher spekuliert auch er mit Tulpenzwiebeln. Sein Lehrling Pieter ist so anders als die anderen Jungen. Er ist ein ganz besonderer Mensch. Heute würde man sein Verhalten mit autistischen Zügen erklären. Pieter kann nicht nur außergewöhnlich gut malen, er hat ein grandioses Gedächtnis und liebt die Mathematik und versucht alles zu berechnen. Da geht natürlich bei menschlichem Verhalten nicht so einfach.


    In Mareijkes Gaststätte beobachtet Pieter den Tulpenhandel und rechnet sich aus, dass irgendwann der Punkt gekommen ist, an dem sich das Blatt wenden wird und die Preise nicht mehr explodieren, sondern fallen werden bis wieder ein ganz normaler Wert erreicht ist. Als dann sein Meister in Verdacht gerät, weil einige hoch angesehene Kunden und Tulpenhändler an Bleivergiftung sterben, versucht er mittels Mathematik den Täter zu ermitteln. Aber menschliche Abgründe sind nicht zu berechnen und so muss auch Pieter einiges einstecken, bevor er auf dem richtigen Weg ist. Dabei geht er oft sehr gewitzt vor. Leider hilft auch Logik nicht bei romantischen Gefühlen. Ich mochte Pieter van Winkel von Anfang an und habe mit ihm gefiebert, ermittelt und auch gelitten.


    Aber auch alle anderen Charaktere sind wunderbar und sehr individuell beschrieben. Ganz besonders mochte ich Mareijke, welche Pieter gleich so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine sehr selbstständige junge Frau und ihr gesunder Menschenverstand bringt Pieter manchmal auf Ideen, auf die er selbst nicht gekommen wäre. Auch Doktor Bartelmies war mir gleich sehr sympathisch.


    Ich kann diesen tollen historischen Roman nur empfehlen, denn er hat mir sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert.


    5ratten

  • "Tulpengold" von Eva Völler, ist ein mitreißend historischer Roman, der den Leser in die Niederlande der Zeit des Tulpenhandels um 1636 führt. Gleichzeitig handlet der Roman von Rembrandt Van Rijn, der der Nachwelt beeindruckende Gemälde hinterlassen hat.


    Der 17 jährige Pieter wird von seinem Patenonkel Joost, nach Amsterdam gebracht. Dort, so der letzte Wunsch von Pieters Vater, soll er in die Lehre bei Rembrandt gehen um eine Ausbildung als Kunstmaler zu erhalten.

    Auf den Weg in Rembrandts Haus, wird Pieter Zeuge eines Vorfalls, bei dem ein angesehener Kaufmann ums Leben kommt. Nach dem Einzug bei Rembrandt ereignen sich weitere ungereimte Vorkommnisse, die Rembrandt in ein immer schlechter werdendes Licht rücken lassen.

    Schnell wird klar, dass Pieter anders als andere ist. Er hat nicht nur die Gabe ein exzellenter Maler zu sein, noch mehr hat es ihm die Mathematik angetan. Alles muss für ihn logische Schlussfolgerungen haben, damit stößt er jedoch in seinem Umfeld nicht immer auf Verständnis. Viele sehen ihn als Sonderling oder Einzelgänger.

    Der Wahnsinn um den Tulpenhandel, der gerade zu der Zeit in Amsterdam herrscht, fasziniert Pieter so sehr, dass er auch hier seine Mathematischen Berechnungen anwendet. Er kommt zu einem erstaunlichen Ergebniss, welches für viele ein Bitteres Ende bedeuten könnte.

    Weitere Morde geschehen und Rembrandt gerät immer mehr in den Verdacht der Mörder zu sein.

    Pieter ist fast besessen davon den Mörder zu entlarven und dingfest zu machen. Er wendet hierfür keinen üblichen Weg an, er hat andere Mittel.

    Der Tulpenhandel, die Kunst, Neid , Hass und Liebe und letztendlich die Morde, dies alles hängt irgendwie zusammen. Wer hat soviel von dem allem um zum Mörder zu werden?


    Meine Meinung:

    Die Romane von Eva Völler entführen mich jedes Mal in eine andere Welt, in die ich Dank des

    hervorragenden Schreibstil, ganz und gar versinken kann. Ich bin jedes Mal davon beeindruckt wie sie es schafft, historisches Hintergrundwissen mit Fiktion, ineinander zu vermischen.

    Die bildhaften Beschreibungen der Szenerie mit all ihren Facetten ist unglaublich. Sie hat es mir leicht gemacht, Pieter mit seinen Eigenarten , sofort ins Herz zu schließen.

    Nicht zu vergessen, der Spannungsbogen, der bis zum Ende gehalten wird und einem bis dahin nicht verrät, wer der Täter ist.

    Ebenfalls bin ich begeistert, welches Wissen die Autorin dem Leser mit diesem Buch vermittelt. Man bekommt einen großen Einblick in die Zeit Rembrandts und auch anderen Künstlern, sowie in das Zeitalter, als der Tulpenhandel seinen Höhepunkt erreicht hatte.

    Auch die anderen Protagonisten, die in diesem Roman mitwirken, sind sehr real dargestellt und interessant.

    Im Anhang erfährt der Leser, was die Autorin veranlasst hat, dieses Buch zu schreiben. Ich hoffe sie hat noch viele solcher Momente und beschert uns weiterhin so viel Lesevergnügen.

    Eine absolute Leseempehlung.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Für ihren neuesten historischen Roman hat sich Eva Völler einen sehr interessanten Hintergrund ausgesucht, denn die Geschichte spielt zu der Zeit, als in Amsterdam das „Tulpenfieber“ grassierte. Jeder, der einigermaßen das Geld dafür hatte, spekulierte plötzlich in Tulpenzwiebeln. Es wurden regelrecht Auktionen abgehalten, bei denen es zuging wie an der Börse. In dieser Zeit kommt Pieter als neuer Lehrling zu Rembrandt van Rijn. Pieter ist ein außergewöhnlicher junger Mann. Schon nach wenigen gelesenen Seiten vermutete ich autistische Züge bei ihm, und die Autorin bestätigt dies auch in ihrem Nachwort, dass man bei dem Protagonisten heutzutage vermutlich das Asperger Syndrom feststellen würde. Das ist wohl auch der Grund für Pieters Inselbegabungen, wie man es heutzutage nennt, denn der Junge hat nicht nur großes künstlerisches Talent, sondern seine Leidenschaft gehört daneben der hohen Mathematik. Was ihm dagegen weitgehend fehlt, ist Empathie. Er tut sich schwer damit, Emotionen bei seinem Mitmenschen zu erkennen und ihre Reaktionen einzuschätzen. Dieses mangelnde Gefühl versucht der junge Mann durch höchst komplizierte Berechnungen auszugleichen. Rembrandt erkennt die genialen zeichnerischen Fähigkeiten seines neuen Lehrlings sehr schnell, allerdings hat der Maler andere Probleme. Es kommt zu mehreren Todesfällen, und die Toten haben einiges gemeinsam. Einerseits sind sie alle Tulpenhändler, und sie waren alle Kunden bei Rembrandt, wollten sich vom Meister porträtieren lassen. Auch die Art, wie sie zu Tode gekommen sind, ist gleich und lässt auf Mord schließen. Rembrandt gerät unter Verdacht, denn einige seiner Handlungen sind verdächtig, und er hätte auch ein stichhaltiges Motiv, sich von den verstorbenen Männern trennen zu wollen.

    Pieter nutzt sein mathematisches Genie und erstellt Berechnungen und Diagramme. Er hat sich in den Kopf gesetzt, damit den wahren Täter zu entlarven.


    Pieter ist ein ganz besonderer Protagonist, der durch seine Eigenheiten nicht immer leicht zu verstehen ist, den ich aber innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen habe. Die Art, wie ihn die Autorin beschreibt, ist einfach genial und sehr realistisch. Zur damaligen Zeit war der Begriff „Autismus“ noch unbekannt, und die Menschen betrachteten Pieter wohl einfach als Sonderling. Im Haus seines Lehrherrn stößt Pieter nicht gerade auf viel Verständnis, zu fremd ist den anderen Mitgliedern des Haushalts seine Wesensart. Manch einer, der ihm freundlich entgegenkommt, will ihn in Wahrheit nur ausnutzen. Aber er lernt doch einige Menschen kennen, die sich für ihn interessieren und ihm ehrliches Verständnis entgegenbringen.

    Dieser historische Krimi mit seiner vielschichtigen Handlung hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen, denn es gibt so vieles darin zu entdecken. Die beschriebene Zeit mit dem plötzlichen Run auf Tulpenzwiebeln, die Auswirkungen sowie Pieters Berechnungen und Prognosen dazu, fand ich äußerst spannend. Auch die intensiven Einblicke, die man zur damaligen Malerei erhält, sind sehr lehrreich und informativ. Man lernt vieles über die Vorgehensweise und die Gewinnung der benötigten Farben, und es werden Einzelheiten erklärt, die mich künftig alte Gemälde noch einmal mit ganz anderen Augen betrachten lassen.

    Bei den Kriminalfällen folgt man so mancher falschen Spur, denn für mich war die Lösung ganz und gar nicht vorhersehbar. Nicht alles ist so wie es scheint, und in jedem Kapitel warteten neue Überraschungen.

    Nicht zuletzt haben es mir die verschiedenen Charaktere angetan, die so treffend und lebendig dargestellt sind. Da sind neben Pieter natürlich Rembrandt und die Mitglieder seines Haushalts, von denen jeder so seine Geheimnisse hat. Aber auch andere Maler und die Tulpisten, die in der Geschichte eine Rolle spielen, sind sehr ausführlich gezeichnet, auch wenn sie sich nicht immer von ihrer besten Seite zeigen. In der jungen Schankwirtin Mareikje und dem Arzt Dr. Bartelmies hat Pieter verständnisvolle Freunde gefunden – oder scheint das nur so?

    Der Roman ist wundervoll und abwechslungsreich von der ersten bis zur letzten Seite. Man ist nie vor Überraschungen sicher, und immer spielt da auch ein Quäntchen Humor mit. Ich habe dieses wunderbare Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Das weinende Auge, weil es nun schon ausgelesen ist und es mir schwer fiel, mich von Pieter und seiner Geschichte zu verabschieden, und das lachende Auge, weil mir diese so ausgesprochen gut gefallen hat. Der Schluss ist ausgewogen und eine Mischung aus fertigen Lösungen und Erklärungen, dabei aber auch reichlich Platz für eigene Gedanken und Träumereien. Sicher wird es für mich nicht beim einmaligen Lesen bleiben, denn ich denke, bei einem Re-Read gibt es noch viel zu entdecken, was man beim ersten Mal vielleicht ganz übersehen hat. Auf jeden Fall ist dieser Roman schon jetzt ein großer Anwärter für meine Jahresfavoriten.


    5ratten:tipp:

    Liebe Grüße<br />Susanne

  • Ich hab es als Hörbuch gehört und irgendwie ist bei mir der Funke nicht so richtig übergesprungen. Ich habe es nicht abgebrochen, aber richtig spannend fand ich es auch nicht. Konnte man gut im Auto hören, aber für mich leider kein Highlight, obwohl ich viele Bücher der Autorin sehr mag!

    LG, Dani


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