Elisabeth Büchle - Mehr als nur ein Traum

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    Spannend bis zur letzten Seite


    „Mehr als nur ein Traum“ beginnt mit einem Prolog, der von einem einsamen Mord erzählt. Es ist das Jahr 1961, ein kleiner Ort im Bundesstaat Mississippi. 2 Jahre später setzt dann die eigentliche Handlung ein. Felicitas ist eine junge Frau, die schon einiges in ihrem Leben erdulden musste. Sie kommt in die USA mit dem Traum, ein neues Leben beginnen zu können. Die Erbschaft eines kleinen Hauses ermöglicht der Fotografin diesen Wunsch. Doch was sie nicht ahnt, ihre Vergangenheit holt sie schnell ein. Gerade hier könnte die Kluft zwischen Schwarz und Weiß nicht größer sein. Der Kampf um Gleichberichtigung ist im vollen Gange, Martin Luther King ruft zu Frieden und Vernunft auf, doch der Rassenhass steckt viel zu Tief in den Menschen fest. Felicitas gerät hinein in diesen Kampf um Gleichheit und Freiheit.


    Elisabeth Büchle erzählt eine berührende Geschichte von Menschen, die mitten in diese Unruhen geraten. Das Schicksal von Felicitas und ihren Freunden geht unter die Haut. Nicht nur, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, es hat mich tief berührt. Es gab so einige Stellen, wo mir das Lesen etwas schwer viel und ich Tränen in den Augen hatte. Dazu beigetragen hat sicherlich der schöne Erzählstil der Autorin. Geschickt hat sie es verstanden von dem Schicksal der Menschen zu erzählen, gleichzeitig aber auch die wunderbare Landschaft so detailreich geschildert, dass man direkt Bilder im Kopf hatte. Ich jedenfalls konnte Felicitas deutlich auf der Veranda ihres Hauses sitzen sehen.


    Die einzelnen Charaktere der Geschichte haben mich gar nicht mehr losgelassen. Nicht nur Felicitas ist mir mit ihrer Art ans Herz gewachsen, auch die vielen anderen Protagonisten, wie der Deputy Landon Brown, oder Lily, die so verzweifelt nach ihrem Bruder gesucht hat, dass es mich zu Tränen rührte. Ich konnte ihre Stimme deutlich hören, wie sie nicht mehr ruft, sonder aus lauter Verzweiflung zu singen beginnt. Einfach nur wunderbar erzählte Szenen, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Natürlich ist die Handlung nicht so leicht zu verarbeiten, es geht hier um Rassenhass und einiges mehr, aber trotzdem ist es der Autorin gelungen, ihre Geschichte so zu verpacken, dass man sie gern liest und mit den Protagonisten mitfühlen und leben kann. Der Erzählstil zieht einen regelrecht in den Bann und die Spannung steigt von Seite zu Seite.


    Am Ende gibt es ein kleines Personenregister, der wichtigsten historischen Charaktere und in einem Anhang werden verschiedene unklare Begriffe erklärt.


    „Mehr als nur ein Traum“ ist eine wunderbare, tiefgründige Geschichte aus der Mitte der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie ist spannend, bis zur letzten Seite, erzählt glaubhaft von den Ereignissen dieser Zeit und lässt den Leser aber auch ein wenig nachdenklich zurück. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, vielleicht ist es sogar das bis jetzt beste Buch der Autorin. Ich mag ihren Erzählstil schon lange, aber hier hat sie unglaubliche Arbeit geleistet, und auch wenn die Geschichte von Felicitas fiktiv ist, genau so könnte sie sich trotzdem ereignet haben.


    5ratten :tipp:

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    "Vergebung ist keine einmalige Sache. Vergebung ist ein Lebensstil." (Martin Luther King)


    60er Jahre. Die 26-jährige Felicitas Jecklin ist eine Überlebende des Holocaust. Nachdem sie Verfolgung und Hass erdulden und sich oftmals verstecken musste, ist sie nun als Fotografin sehr erfolgreich. Als sie einen Brief von einer Anwaltskanzlei erhält, dass sie Erbin eines Nachlasses in Amerika ist, wundert sie sich zuerst, denn sie hatte angenommen, dass alle anderen Familienmitglieder tot sind. Felicitas verlässt Deutschland mit dem Traum von einem Neuanfang im Gepäck und reist in die USA, um in Mississippi ihr Erbe anzutreten. Felicitas wähnt die Vergangenheit hinter sich. Als weltoffener Mensch hat sie keinerlei Berührungsängste und macht keine Unterschiede zwischen ihren Mitmenschen. Doch sie muss leider hautnah feststellen, dass hier ein schlimmer Kampf Weiß gegen Schwarz geführt wird. Gleichberechtigung gibt es nicht, der Rassenhass ist tief in den Herzen der Menschen verankert. Während Martin Luther King über seinen Traum von Freiheit spricht, wird die Welt um Felicitas zu einem Hexenkessel, der sich immer mehr hochschraubt und auch sie sich in Gefahr befindet…


    Elisabeth Büchle hat mit ihrem Buch „Mehr als nur ein Traum“ einen sehr spannenden, vielschichtigen und gleichzeitig anrührenden historischen Roman vorgelegt, den der Leser, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen kann. Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam, aber er beschönigt auch nichts. Schon im Prolog wird der Spannungsbogen recht hoch angelegt und steigert sich innerhalb der Handlung immer mehr in die Höhe bis zum finalen Schluss. Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von 1961 bis 1964, gleichzeitig verteilt sie sich auf drei Orte: Deutschland, Mississippi/USA und Vietnam. Die Autorin hat den historischen Hintergrund sehr intensiv und akribisch recherchiert und mit ihrer Handlung verwoben, wobei sie auch historisch belegte Personen in ihrer Geschichte auftreten lässt. Gleichzeitig lässt sie den Leser an vielen problematischen Themen teilhaben. Da geht es zum einen um den Rassismus in den USA, der Kampf Weiße gegen Schwarze und die Bewegung von Martin Luther King. Ebenso erwähnenswert zu der Zeit ist die Verbindung des Ku-Klux-Klans, der Angst und Schrecken verbreitet hat mit seinen brennenden Kreuzen und so manchen Gräueltaten und leider bis heute noch seine Anhänger hat. Zudem wurde zur damaligen Zeit die Anzahl der entsendeten Soldaten nach Vietnam erhöht, wo 1962 dort schon die ersten Luftangriffe auf die vietnamesische Bevölkerung stattfanden. Durch die grandiose Umsetzung der Autorin und durch ihren sehr eingängigen Erzählstil vermittelt sie dem Leser das Gefühl, Geschichte hautnah mitzuerleben.


    Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgestaltet, durch die individuellen Eigenheiten und persönlichen Schicksalen wirken sie sehr authentisch und lebendig. Der Leser kann sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen leiden, fühlen, Freude empfinden oder auch Resignation, Wut und Hoffnungslosigkeit. Felicitas ist eine impulsive junge Frau, die bereits einen harten Überlebenskampf hinter sich hat, sich jedoch dadurch nicht unterkriegen ließ, mit ihrer offenen und ehrlichen Art dem Leben die Stirn bietet und positiv in die Welt schaut. Sie hat geht vorurteilsfrei auf die Menschen zu und macht keine Unterschiede zwischen Hautfarbe oder Religion. Felicitas ist hilfsbereit und strahlt eine Stärke aus, die bewundernswert ist. Landon Brown ist Deputy und eine örtliche Größe. Er wirkt meist undurchsichtig und lässt sich nicht in die Karten schauen. Er ist in Mississippi aufgewachsen und kennt die Bewohner der Stadt sehr genau. Birdie ist eine alte farbige Dame, die tief in ihrem Glauben verankert ist und für die Menschen in ihrer Umgebung immer ein offenes Ohr sowie hoffnungsspendende Worte bereit hat. Sie fasziniert durch ihre einzigartige Nächstenliebe und die große Gabe zu verzeihen. Auch die weiteren Protagonisten geben der Handlung mit ihrem Auftreten zusätzlich Spannung und machen die Geschichte rundherum perfekt.


    Der christliche Aspekt in diesem Buch wird zum einen durch die eingestreuten Gebete deutlich. Doch es geht hier auch um Vergebung und um Hoffnung. Sehr eindrucksvoll sind die Szenen, die die Ungerechtigkeiten an der farbigen Bevölkerung zeigen und die getreu der Bibel immer auch noch die andere Wange hinhalten. Die Tiefe ihres Glaubens ist beeindruckend und zeugt von Stärke, Mut und dem Vertrauen in Gott.


    „Mehr als nur ein Traum“ ist ein eindrucksvoller, historischer Roman, der so authentisch wirkt, dass er den Leser atemlos zurücklässt und noch lange nachhallt, nachdem die letzte Seite gelesen ist. Absolute Leseempfehlung für ein absolutes Highlight und eine unvergessliche Geschichte! Chapeau, Frau Büchle!


    5ratten

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    Deutschland 1963: Felicitas hat es geschafft, die grausamen Jahre im Nazideutschland zu überleben. Oft musste sie sich die kleinsten Verstecke suchen um zu überleben, Verfolgung und Hass drohte ihr mit ihren jüdischen Wurzeln überall.

    Doch sie hat es geschafft, eine gute Anstellung als Fotografin zu bekommen. Unerwartet erhält sie einen Brief einer Anwaltskanzlei, dass sie Erbin eines Nachlasses im Süden der Vereinigten Staaten ist. Nach einigem Überlegen nimmt sie dann schließlich das Erbe an. Sie reist samt ihrem Hab und Gut in den Süden der USA – genauer gesagt nach Mississippi um dort das Erbe anzutreten. Sie freut sich ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ist voller Hoffnung, auf ihren Neustart in ein neues Leben. Kaum dort angekommen, freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an. Alle Warnungen dies zu unterlassen, ignoriert sie. Doch die Welt um sie herum verändert sich immer mehr. Die Rassenunruhen beginnen mehr und mehr zu brodeln. Sie weiß irgendwann nicht mehr, wem sie noch Vertrauen schenken kann und bringt sich selber immer mehr in Gefahr….


    Ich habe zu Beginn des Jahres den für mich ersten Roman der Autorin kennengelernt „Unter dem Mitternachtsmond.“ Das Buch und der wundervolle Schreibstil hatten mich damals schon so gepackt, dass ich es kaum erwarten konnte, bis jetzt das neue Buch erschienen ist.

    Mit ihrem historischen Roman „Mehr als nur ein Traum“ entführt Elisabeth Büchle den Leser in den Süden der Vereinigten Staaten - an den Mississippi.

    Alleine schon das Cover des Buches ist wunderschön oder man könnte auch dem Titel bereits hier zustimmen: Mehr als nur ein Traum!! Der Pick-Up, die unwegsamen Pisten eingebettet in die sich biegenden Bäume abgerundet von den traumhaften Magnolien und alles im Schatten des zarten Sonnenlichtes, welches sich den Weg durch die Bäume sucht.


    Die Charaktere sind liebevoll, authentisch und detailliert ausgearbeitet. Auch die Beschreibungen der Schauplätze sind so bildlich dargestellt, dass man sich wie in die Geschichte reinversetzt fühlt. Als Leser erlebt man alle Schicksalsschläge der Protagonisten mit. Man liebt, leidet, fiebert und hofft, weint und lacht. Zum Ende hin spürt man immer mehr die Hoffnungslosigkeit mit und die Traurigkeit der sinnlosen Kämpfe zwischen Weißen und Schwarzen.


    Die junge Felicitas hatte einen harten Überlebenskampf zu der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Mit ihrer liebevollen Art hat sie das Herz am rechten Fleck. Mit ihrer offenen, ehrlichen Art macht sie sich schnell Freunde, aber durch ihr großes Herz und die Liebe zu Menschen aller Rassen leider auch zugleich Feinde. Ihre etwas tollpatschige Art rettet ihr letztendlich in einer ausweglosen Situation das Leben. Landon Brown ist einer der örtlichen Deputys, er kennt die Gegend am Mississippi wie seine linke Westentasche, da er dort aufgewachsen ist. Die Bewohner in der Stadt und auch im Dorf sind im alle jahrelangen Wegbegleiter gewesen. Er scheint ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben, lässt aber niemand in die Karten schauen. Sein Partner Sam ist ein noch größeres Geheimnis. Birdie, Lily, Abner und die vielen weiteren schwarzen Bewohner des Dorfes draußen im Wald sind jeder auf seine Art ganz besondere liebenswerte Charaktere. Birdie ist besonders fest in ihrem Glauben zu Gott verankert. Ihr immerwährend großes Herz, ihre Geduld für jeden ein offenes Ohr zu haben und ihr unentwegter Wunsch Vergebung und Verzeihen in ihrem Leben wiederspiegeln zu lassen, machen sie zu einem ganz besonderen Menschen.


    „Nein Tess, du hast aus deinem Herzen gehandelt. Daraus kann Dir niemand einen Vorwurf machen. Und du selbst darfst das ebenfalls nicht. Du trägst keine Schuld daran, dass die Seelen mancher Menschen gefangen sind in Hass und Vorurteilen.“


    Nebenbei gibt es noch viele weitere Protogonisten, die der Geschichte immer neue Wendungen und stets Spannung verleihen. Erwähnenswert ist hier besonders noch Kerstin, Felicitas beste Freundin aus Deutschland. Sie spürt direkt, dass mit dem vermeintlichen Erbe irgendetwas nicht stimmen mag. Ihr Freund Christoph wurde nach Vietnam abkommandiert, hier ist auch ein Ort des Geschehens.

    Die detailgetreuen landschaftlichen Beschreibungen der teils unberührten Natur und Gegend rund um den Mississippi mit seinen vielen kleinen Ausläufern runden diese wundervolle Geschichte ab. Ich habe mich während der ganzen Zeit gefühlt, als wäre ich Teil des Romans und Beobachter auf den unterschiedlichen Schauplätzen.

    Bereits im Prolog geht es spannend los in die Geschichte. Die Autorin schreibt packend, flüssig und zugleich sehr einfühlsam. Der Spannungsbogen steigert sich im Laufe der Handlung immer mehr und erreicht seine Höhe passend zum finalen Ende.

    Die historischen Hintergründe wurden von der Autorin sehr detailliert recherchiert und dargestellt. Der Roman hat drei Orte, die in der Geschichte alle miteinander verwoben sind: Deutschland, den Süden der USA und Vietnam. Teil der Geschichte sind auch historisch belegte Personen. Sehr gut finde ich, dass man zu diesen Personen weitere Informationen im Anhang lesen kann.


    Viele Themen der damaligen Jahre sind in die Geschichte verarbeitet. Einen großen Teil nehmen die Rassenunruhen ein. Die Erniedrigungen und brutalen Kämpfe der Weißen gegen die Schwarzen. Inmitten dieser ganzen Unruhen Martin Luther, mit seinem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, Gleichberechtigung aller Rassen sowie Aufhebung der Rassengesetze.

    Auch Teil der Geschichte sind die Verbindungen des Ku-Klux-Klans und seinen Machenschaften - der Klan durch den viel Angst und Schrecken verbreitet wurde unter den Menschen. Das brennende Kreuz ist ein markantes Symbol des rassistischen und gewalttätigen Geheimbundes und ist auch in dieser Geschichte passend eingearbeitet.

    Geschickt eingewebt sind die christlichen Aspekte, die immer wieder in der Geschichte zu finden sind. Sie sind in keiner Weise aufzwängend sondern gut in das Geschehen verpackt. Gerade das Vertrauen in Gott, Hoffnung und Vergebung sind hier eindrucksvoll in die Szenen verwoben. Auch das Thema Gebet ist hier stimmig in die Geschichte mit eingebracht.


    „Birdie sagt immer, dass Gott uns alle in einer wunderbaren Vielfalt geschaffen hat.“


    „Mehr als nur ein Traum“ ist ein tiefgründiger, bewegender, historischer Roman der den Leser wie in einem Strudel mitzieht und lange nachhallt. Für mich hätte der Roman noch lange weitergehen können. Wie schon der Titel und das Cover es beschreibt, so ist die Geschichte tatsächlich ein Traum für einen Leser dieses Genre.


    Ich vergebe 5 Sterne…... leider sind mehr nicht möglich, verdient hätte dieser Roman deutlich mehr. Er wird lange in Erinnerung bleiben und ist tatsächlich eines meiner absoluten Lieblingsbücher geworden.

    Von mir gibt es ganz klar eine absolute Leseempfehlung!


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    Ich habe schon einige Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, aber „Mehr als nur ein Traum“ ist das absolute Highlight.


    Felicitas stammt aus einer jüdischen Familie und sie hat als Kind dank der Hilfe von anderen Menschen die Verfolgung durch das Nazi-Regime überlebt. Als sie in den sechziger Jahren die Nachricht erhält, dass sie von einer entfernten Verwandten in Amerika ein Haus geerbt hat, ist sie überrascht und weiß nicht, ob sie das Erbe annehmen soll. Doch dann macht sie sich auf den Weg nach in Wilkinson County, Mississippi. Es ist idyllisch dort, aber unter der Idylle schwelt etwas. Felicitas ignoriert trotz Warnung die Rassentrennung und freundet sich auch mit ihren schwarzen Nachbarn an. Doch langsam wird in den Südstaaten aus dem Schwelbrand mehr, es kommt zu Übergriffen und sogar zu Mord.


    Es ist die Zeit, in der Martin Luther King für die Gleichberechtigung aller Menschen kämpft, aber auch für Gewaltlosigkeit plädiert. Doch die Lage ist sehr aufgeheizt und unbescholtene Bürger ziehen ihre Kutte an und treiben als Mitglieder des Ku Klux Klan ihr Unwesen. Eine gefährliche Gemengelage.


    Von Anfang an hat mich dieses Buch gepackt. Es ist bildgewaltig, spannend und emotional.


    Die Personen sind gut und facettenreich geschildert. Es gibt viele, die ich von Anfang an mochte, aber zunehmend schlich sich auch bei mir Misstrauen ein. Wem kann man vertrauen? Felicitas war anfangs sehr sprunghaft und ziemlich naiv. Aber sie zeigt schon bald, dass ihre Kindheitserfahrungen ihr eine ungeheure Stärke verliehen haben. Auch wenn alle Weißen ihr raten, sich von den Schwarzen fernzuhalten, zieht sie weiter ihr Ding durch, selbst wenn sie es weniger offen macht. Als Fotografin hat sie einen ganz besonderen Blick und ihr fallen Dinge auf, die Deputy Landon gar nicht bemerkt. Landon ist ein geheimnisvoller Mann. Er fühlt sich zu Felicitas hingezogen und doch gibt es da etwas, das ihn zurückhält. Auch Felicitas mag Landon, aber sie spürt, dass er etwas verbirgt und weiß nicht, ob sie ihm trauen soll.


    Kerstin, die Freundin von Felicitas, macht in Deutschland eine Entdeckung, die ihr Sorge bereitet und sie beginnt, Nachforschungen anzustellen. Ihr amerikanischer Freund, der Hubschrauberpilot Christopher, muss derweil nach Vietnam, wo sein Kameradschaftsgeist einer Belastungsprobe unterzogen wird und er in brenzlige Situationen gerät.


    Obwohl sich nach und nach zeigt, wie alles zusammenhängt und wer da rücksichtslos seine Interessen durchsetzt, gab es für mich am Ende doch noch eine handfest Überraschung.


    Die Geschichte ist sehr spannend, aber sie macht auch nachdenklich. Wieder einmal zeigt sich, was passiert, wenn Menschen meinen, sich über andere erheben zu können.


    5ratten

  • buchregal123 : zu dem Buch gab es schon einen Thread, ich habe die beiden jetzt zusammengeführt. Bitte immer an die Suchfunktion denken.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • buchregal123 : zu dem Buch gab es schon einen Thread, ich habe die beiden jetzt zusammengeführt. Bitte immer an die Suchfunktion denken.

    Habe ich benutzt, doch ich habe im Moment das Gefühl, ich finde überhaupt nichts mehr. Ich bekomme selten Ergebnisse. Tut mir leid, dass das schiefgelaufen ist.

  • Ich benutze immer die "Erweiterte Suche", das funktioniert eigentlich ziemlich zuverlässig (auf die Lupe klicken und dann links im Dropdown-Menü ganz unten "Erweiterte Suche" wählen).

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    Leonard Cohen





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    "Die Rassenprobleme werden nie endgültig gelöst werden, solange die unterdrückten Menschen nicht fähig sind, ihre Feinde zu lieben." (Martin Luther King)

    1963: Die 26-jährige Jüdin Felicitas Jecklin hat 18 Jahre nach dem Krieg und der Nazizeit alles verloren und so hat sie auch das Gefühl nicht mehr in diese Welt zu passen. Seit langem sehnt sie sich nach einer Abwechslung, da kommt die Nachricht von einer unverhofften Erbschaft in den USA gerade zur rechten Zeit. Auch wenn sie ihre beste Freundin Kerstin zurücklassen muss, will sie das Wagnis eines Neuanfanges eingehen. Im Süden der USA angekommen stellt sie fest das ihre Verwandte Virginia Tampico ein großes Anwesen, mit einem riesigen Haus hinterlassen hat. Skeptisch wird sie von der Bevölkerung aufgenommen, die aus den weißen Stadtbewohnern und den schwarzen Dorfbewohnern besteht. Felicitas die fortan liebevoll Tess von den Dorfbewohnern genannt, hat durch ihre früheren Erlebnisse keine Berührungsängste zwischen diesen unterschiedlichen Rassen. Doch genau das stößt einigen Dorfbewohner auf, das sie sich mit den Schwarzen einlässt und sie macht sich dadurch recht schnell die ersten Feinde. Eine Gruppe des Klu-Klux-Klanes sorgt, dann dafür das man Tess in ihre Schranken weist. Lediglich der Deputy Landon Brown, Virginias Ziehsohn, versucht sie zu beschützen, auch wenn seine sonderbare Art Tess immer wieder verunsichert. Aber wem kann Tess überhaupt noch trauen? Doch Tess will sich nie mehr verstecken müssen und so werden die Unruhen zwischen den Rassen ständig mehr, bis die Stimmung am Mississippi immer aufgeheizter wird.

    Derweil macht sich auch ihre Freundin Kerstin Sorgen, hat sie doch unglaubliches über Felicitas Erbschaft herausbekommen.


    Meine Meinung:
    Ich habe bisher schon einige Bücher der Autorin gelesen, doch dieses hier war das beste was ich bisher von ihr gelesen habe. Dieses Buch ist wahrlich wie ein Traum, den sie anlässlich des bald nahenden 50 sten Todestag von Martin Luther King aus ihre Schublade geholt hat. Schon immer war es ein Traum von Elisabeth Büchle gewesen etwas aus den Südstaaten der USA zu schreiben. Mich hatte sofort das einzigartige und traumhafte Cover fasziniert, ich fühlte mich gleich zu dem Buch hingezogen und wusste, das muss ich lesen. Der Schreibstil ist wie immer bei ihren Büchern flüssig und sehr gut, dabei baut sich die Geschichte anhand zweier Handlungssträngen auf. Die Charaktere sind überwiegend sehr sympathisch und realistisch dargestellt. In der Geschichte geht es um die Ereignisse der 60er Jahre, die von Rassentrennung, der Ermordung Kennedys und Martin Luther King und dem Vietnamkrieg bestimmt werden. Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise an den Mississippi mit seinen Rassenkonflikten und den Unruhen in all seiner Grausamkeit, die unter anderem auch durch den Ku-Klux-Klan hervorgerufen wurden. Doch der Leser bekommt auch einen Einblick in die Ereignisse in Vietnam und den Auswirkungen auf die USA. Auch wenn die Geschichte recht umfangreich und kleingedruckt ist, hat mich der Inhalt recht schnell in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum mehr aus der Hand legen. Dabei habe ich mit den Protagonisten mitgelitten, gehofft, gebangt und mit geweint. Ein Buch voller Träume, Unruhen und Emotionen, das für mich zum großen Highlight wurde. Für mich ein absoluter Bestseller, dem ich gerne mehr als 5 von 5 Sterne geben würde.

    5ratten:tipp:


  • In dem Buch "Mehr als nur ein Traum" trifft eine von den Nazis verfolgte deutsche Jüdin in den 1960er Jahren im Süden von den Vereinigten Staaten erneut auf Rassenprobleme und ehe sie sich versieht, steht sie zwischen den Fronten.



    Der Roman geht tief in die soziale Diskriminierung von Schwarzen in den USA ein. Durch die jüdische Feli bekommt der Leser eine plausible Protagonistin, durch die er die Ereignisse wahrnimmt, die die Problematik realistisch differenziert betrachten kann, so dass die Geschichte nicht polarisierend ist. In diesem Buch wird weder gegen oder für eine Seite Partei ergriffen, sondern ich finde, der Autorin ist es gelungen, beide Seiten differenziert und sympathisch darzustellen - mit all den vielschichtigen Problemen, die eben dazugehören, also verharmlost wird hier ebenso wenig.



    Gerade diese Vielschichtigkeit ist in den einzelnen Personen erkennbar. Es gibt nicht DEN guten Schwarzen und DEN bösen weißen Rassisten. Erstmal lernt man die Personen wertfrei kennen und im Laufe der Geschichte zeichnet sich dann eben ab, wie wer wo steht. Da kommt auf jeden Fall die ein oder andere Überraschung auf einen zu. Auch gibt es immer wieder schöne Momente, so dass der Rassismus nicht überhand nimmt und das Buch den Leser völlig verstört zurück lässt.


    Lediglich mit der Protagonistin Feli hatte ich hin und wieder meine Schwierigkeiten. Sie ist zwar nett und sympathisch, aber manchmal vielleicht einen Ticken zu sehr. Alle Probleme werden mehr oder weniger durch ihre Tollpatschigkeit ausgelöst, was sie zwar auch sympathisch macht, aber mir persönlich manchmal ein wenig zu viel des Guten war. Doch wurde das auch nicht so sehr ausgereizt, als dass ich irgendwann völlig entnervt gewesen war. Zu jedem Zeitpunkt habe ich gerne in dem Buch gelesen.



    Das liegt vor allem auch an der wundervollen bildhaften Sprache von der Autorin. Rasch entsteht ein traumhaftes Setting und schnell nimmt das Buch so Fahrt auf, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen will. Der Lesesog ist - sobald man einmal in die Geschichte hinein gefunden hat - unglaublich stark.

  • Das Buch:

    Felicitas hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt. Ein unerwartetes Erbe führt die junge Frau Anfang der 1960er-Jahre in den Süden der Vereinigten Staaten, mitten hinein in die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und macht sich damit rasch Feinde, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen? Ein riskantes Verwirrspiel inmitten der aufgeheizten Stimmung am Mississippi nimmt seinen Lauf ... Quelle: Amazon


    Die Autorin:

    1969 in Trossingen geboren, dort als kleiner Wildfang und übermütige Abenteurerin aufgewachsen und mit einer ungeheuer großen Fantasie ausgestattet, schrieb ELISABETH BÜCHLE bereits als Kind unzählig viele kleine Geschichten.

    Sie erlernte den Beruf einer Bürokauffrau im Groß- und Außenhandel und wurde anschließend noch examinierte Altenpflegerin.

    Inzwischen verheiratet und mit fünf Kindern eindeutig noch immer eine Abenteurerin, wagte sie es im Jahr 2006 ein Manuskript an einen Verlag zu schicken.

    Daraus wurde ihr Debütroman: Im Herzen die Freiheit

    Ihr Markenzeichen sind gut recherchierte, romantische und äußerst spannende Romane, die, so begeisterte Leser, Suchtcharakter besitzen.

    Mehr über die Autorin auf ihrer Autorenhomepage unter http://www.elisabeth-buechle.de Quelle: Amazon


    Meine Meinung:

    Felicitas ist Fotografin und jüdischer Abstammung. Als sie eines Tages ein Haus in Mississippi erbt packt sie kurz entschlossen ihre Sachen und tritt das Erbe an. Durch ihre freundliche Art findet sie hier schnell Freunde, zum Ärger vieler Dorfbewohner freundet sie sich leider auch mit Schwarzen an. Als sie sich nach dem Tod eines kleinen schwarzen Jungen für die Schwarzen zu engagieren beginnt, wird es für sie gefährlich. Sie weiss nicht wem sie noch trauen kann, auch bei Deputy Landon kann sie sich nicht 100 % sicher sein, denn auch ihn scheint ein Geheimnis zu umgeben. Und immer mehr Schwarze werden überfallen, der Ku-Klux Klan schlägt immer wieder zu.. Und mit dem Erbe scheint auch etwas nicht zu stimmen..


    Das Buch ist faszinierend und tiefgründig. Es ist wunderschön geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Dabei ist es auch noch ungemein spannend. Die Landschaft ist traumhaft beschrieben. Der historische Hintergrund ist sehr gut recherchiert und realistisch beschrieben, voller trauriger aber auch schöner Emotionen. Die Personen sind absolut überzeugend dagestellt und reissen einen absolut mit,bei allem was sie erleben.


    Ein grandioses Leseerlebnis auf allerhöchstem Niveau

  • Elisabeth Büchle entführt den Leser mit ihrem Buch " Mehr als nur ein Traum" in das Jahr 1963.

    Felicitas Jecklin ist eine tolle Fotografin, die den Blick für das Besondere hat, was sich in ihren Bildern immer wieder zeigt. Später wird dieser Aspekt noch sehr wichtig für sie und andere werden.

    Durch ihre jüdischen Wurzeln war sie gezwungen sich im zweiten Weltkrieg vor den Nazis ständig zu verstecken. Immer von der Angst begleitet entdeckt zu werden, hat sie einige Fähigkeiten entwickelt. Sie hat miterleben müssen was Rassenhass bedeutet und welche Folgen er mit sich gebracht hat. Soll sie das in einem fremden Land noch einmal erleben?

    Es kam nämlich eine unerwartete Wendung in ihrem Leben, eine Erbschaft führt sie nach Wilkinson County, Mississippi. Dort steht ein schönes Haus auf einem wunderbar gelegenem Grundstück.

    Ohne Land und Leute zu kennen, stürzt Felicitas sich ihn ihr neues Leben. Mit ihrer freundlichen Art, hat sie keinerlei Scheu auf Menschen zuzugehen. Sie macht keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, für sie sind alle gleich.

    Doch ziemlich schnell muss sie die Erfahrungen sammeln, dass gerade in Mississippi ein großer Unterschied zwischen diesen Menschen besteht. Immer wieder wird sie von den Weißen gewarnt, sich nicht mit den Schwarzen anzufreunden. Dem schenkt Felicitas wenig Beachtung, für sie sind alle Menschen, nur mit anderer Hautfarbe. Sie hat Freunde auf beiden Seiten, aber bei den Schwarzen fühlt sie sich wohl und geborgen, sie hat sie schnell ins Herz geschlossen. Damit macht sie sich jedoch schnell immer mehr Feinde, gerade in Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten.

    Es kommt zu einem schrecklichen Vorfall bei dem ein Junge aus dem Dorf der Schwarzen ums Leben kommt. War es ein Unfall, Absicht oder gar Mord? Felicitas trauert mit ihren Freunden und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Ab hier an beginnt ein Verwirrspiel , bei dem immer mehr Protagonisten in Erscheinung treten. Wem kann sie noch trauen, sind die Freunde die sie bei den Weißen wie bei den Schwarzen gefunden hat, wirklich ihre Freunde? Was hat die rassistische Vereinigung, die in Mississippi an Stärke zunimmt, vor? Sie schrecken vor nichts zurück und machen auch vor Felicitas kein Halt. Wurde ihre jüdischen Herkunft nun auch in ihrer neu geglaubten Heimat entdeckt?


    Martin Luther King sagte einmal:

    „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“

    Mississippi hat sich in einen Hessenkessel verwandelt und mittendrin, Wilkinson County. Die Deputys Landon und John haben alle Hände voll zu tun, wobei Landon ein großes Geheimnis trägt. Er entwickelt immer mehr Gefühle für Felicitas, die er nicht zulassen darf. Er ist förmlich von seinem Beschützer Instinkt und seine Sorge um sie getrieben. Er muss es schaffen seinen geheimen Auftrag zu erfüllen, aber auch seine Aufgaben als Deputy darf er nicht vernachlässigen. Es muss ihm gelingen alles in Verbindung zu bringen und endlich ans Ziel zu kommen.

    Was hat es mit dem unerwarteten Erbe von Felicitas zu tun? Kerstin, ihre Freundin in Deutschland, arbeitet in einer Kanzlei, die die Erbschaft vertritt. Von Anfang an hat sie Zweifel gehabt und Felecitas gewarnt. Während Kerstin versucht mehr in Erfahrung zu bringen, gerät Feli immer weiterr in Gefahr. Wurde Felicitas benutzt und der Kalkül anderer ausgesetzt?


    Meine Meinung:

    Ich habe ein wunderbares Buch gelesen, welches für 2018 mit zu meinen Lesehighlight gehören wird.

    Gleich der Prolog, in dem eine Frau erschossen wird, beginnt mit einer enormen Spannung. Zu meiner Freude wurde der Spannungsbogen im ganzen Roman hoch gehalten.

    Elisabeth Büchle hat für ihren Roman ein sehr beklemmendes Thema gewählt. RASSENHASS. Eine nie endende Thematik, die die Welt in Atem hält. "Mehr als nur ein Traum" ist sehr intensiv und tiefgründig. Neben der Geschichte um Felicitas und den andern Protagonisten, vermittelt die Autorin dem Leser viele belegte historische Fakten, die zum Nachdenken anregen. Ist das Thema doch auch heute immer noch aktuell und nimmt, nicht nur in den Südstaaten beunruhigende Formen an.

    Mit viel Gefühl und einem bildlichen Schreibstil hat die Autorin mich nach Mississippi mit all seiner Schönheit entführt.

    Trotz des traurigen Themas, was nicht nur von Rassenhass, sondern auch vom Drogenhandel zwischen zwei Ländern handelt, gibt es auch erheiternde Passagen die sich um Felicitas drehen. Sie hat einen nicht nur alltäglichen Charakter, sonder ihr ganzes Leben wird von kleinen Missgeschicken begleitet. Ihre Vergangenheit im Nazi-Deutschland hat sie zu einer starken, mutigen Frau heran wachsen lassen. Mir hat gefallen wie Felicitas mit Problemen umgeht und selbst noch aus schlechten Erfahrungen etwas Gutes zieht.

    Eine absolute Leseempehlung, für mich war es ein großes Lesevergnügen auf hohen Niveau, welches bei mir viele Emotionen ausgelöst hat. Das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • „I have a dream“


    Inhalt:

    „Ich habe einen Traum, dass meine vier Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.“

    Dieses Zitat von Martin Luther King ist der Titelgeber für das wunderbare Buch „mehr als nur ein Traum“, das kurz vor dem 50. Todestag des Bürgerrechtlers erschienen ist.

    Die junge Fotografin Felicitas Jecklin hat als Jüdin den Krieg überlebt. Nun erbt sie völlig überraschend ein Haus in den USA. Naiv und blauäugig wie sie ist, macht sie sich auf den Weg nach Mississippi. Dort findet sie ein herrliches Anwesen außerhalb einer Kleinstadt vor. Schnell hat sie Kontakt zu den Bewohnern des Ortes. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an - und gerät dadurch ins Visier des Ku-Klux-Klan. Der Deputy Landon Brown kümmert sich um sie; er birgt allerdings irgendein Geheimnis und verhält sich reichlich merkwürdig. Welchem ihrer neuen Nachbarn kann sie trauen?


    Meine Meinung:

    Ich habe alle Bücher von Elisabeth Büchle gelesen, es hat mich keines so berührt wie dieses! Wir erleben die 60er Jahre in Mississippi. Die Rassendiskriminierung sorgt in den Südstaaten der USA immer wieder für Unruhen. Es ist einfach unmenschlich, was den Schwarzen angetan wird. Felicitas will das nicht wahrhaben und freundet sich trotz einiger Warnungen mit den schwarzen Bewohnern des Ortes an. Ihr Charakter ist herrlich dargestellt. Sie ist naiv, gutgläubig und schrecklich tollpatschig, wodurch sie sich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Ihre Gutgläubigkeit lässt sie leider so manches mal an die falschen Leute geraten. Was mich gewundert hat: Felicitas hat so viel Schlimmes erlebt und glaubt immer noch an das Gute im Menschen. Sie geht offen und vorurteilsfrei auf andere zu - von dieser Sorte Mensch bräuchten wir mehr!

    Auch alle anderen Charaktere sind sehr authentisch und überzeugend gezeichnet. Besonders gut gefallen hat mir, dass es nicht per se den „bösen Weißen“ und den „guten Schwarzen“ gibt. Auf beiden Seiten gibt es die unterschiedlichsten Charaktere, die mich allesamt überzeugt haben. Der KKK ist beängstigend und grausam. Schockierend finde ich, dass „ganz normale“ Leute wie du und ich sich derart radikalisieren.

    In einem zweiten Erzählstrang wird der Vietnamkrieg thematisiert, was nicht weniger bedrückend ist wie die Apartheid. Trotz der traurigen und bedrückenden Szenen habe ich das Buch zu jeder Zeit gerne gelesen und es ungern aus der Hand gelegt. Humorvolle Personen und Szenen sowie eine Liebesgeschichte mit happy end lockern das bedrückende Geschehen etwas auf.


    Fazit:

    Eine absolute Leseempfehlung! Unterhaltung auf hohem Niveau. Trotz der bedrückenden Thematik habe ich das Lesen genossen.


    5ratten

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen