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Jacqueline Woodson - Ein anderes Brooklyn
Piper, März 2018
160 Seiten; EUR 20,- (Hardcover)
ISBN 978-3-492-05865-0
Originalsprache: englisch
Originaltitel: Another Brooklyn
August, die Ich-Erzählerin, kehrt zur Beerdingung ihres Vaters nach Brooklyn zurück. Brooklyn, der Stadtteil New Yorks, in dem sie in den 70ern groß wurde, wo sie gemeinsam mit Angela, Gigi und Sylvia durch die Straßen gezogen ist - zu einer Zeit, in der Weiße weggezogen sind und die Nachbarschaft zunehmend auch aus Drogendealern und Soldaten, die traumatisiert aus Vietnam zurückgekehrt sind, bestand. Doch die Mädchenclique konnte kein Wässerchen trüben… Wer sollte ihnen denn etwas anhaben, wenn sie nur zusammenhielten?
Jacqueline Woodson, selbst 1963 in Columbus, Ohio geboren, ist eine bekannte US-amerikanische Autorin, die mit „Ein anderes Brooklyn“ ihren ersten Erwachsenenroman vorgelegt hat. Nur knapp 160 Seiten umfasst die eindringliche Erzählung vom Erwachsenwerden in einem New Yorker Viertel, das längst im Niedergang begriffen ist.
Auch wenn August und ihre Freundinnen denken, dass ihnen die Welt offensteht, haben sie in ihrem noch jungen Leben ganz schön zu kämpfen.
Augusts Mutter hat Selbstmord begangen und die Tatsache, dass sie von ihrer Tochter schmerzlich vermisst wird, ist sicherlich das direkteste Problem, mit dem eine der Clique zurechtkommen muss. Neben den typischen Teenagerthemen wie Stress mit den Eltern, Verliebtheit und erste Sexualität sind aber auch Alkohol und Drogen, Armut und ungewollte Schwangerschaften sehr junger Frauen Themen, die in ihrem Viertel an der Tagesordnung sind und mit denen sie somit mehr oder weniger in Berührung kommen.
Woodson erzeugt mit ihrem klaren, direkten Schreibstil einen direkten Draht zu ihren Protagonistinnen und verschafft dem/der Leser*in somit einen ungeschönten Blick auf eine normale und dennoch nicht einfache Jugend im Brooklyn der 70er. Das schmale Buch liest sich relativ rasch, aber es hallt stark nach.
Für mich ein sehr lesenswertes Kleinod, das einen über den Tellerrand blicken lässt.