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Ein Fieber hat 95% der Menschheit ausgelöscht. Die Zivilisation ist zusammengebrochen. Nico Storm und sein Vater Willem fahren durch Südafrika, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sich ein neues Leben aufbauen können. Willem hat hierfür genaue Vorstellungen und somit ein klares Ziel vor Augen: eine kleine Stadt, geographisch so gelegen, dass man ihn gut verteidigen kann und vor allem in unmittelbarer Nähe eines Wasserkraftwerks, so dass sie hoffentlich eines Tages wieder Strom haben. Sie finden einen entsprechenden Ort und nennen ihn Amanzi. Mehr und mehr Leute strömen zu ihnen und so erfolgt der Aufbau einer neuen Gesellschaft.
Doch ist der Mensch in der Lage, sich zu ändern? Das ist die zentrale Frage des Buches und trotz Willems guter Absichten scheint es immer wieder darauf hinauszulaufen, dass die Menschheit nicht aus ihren Fehlern lernt und sie stattdessen früher oder später immer wiederholt. Ein friedliches Zusammenleben scheint auch nach der Katastrophe nicht dauerhaft möglich, es gibt Banden, Kriege, Streit über Religion und Politik…
Deon Meyer gibt seiner Geschichte viel Raum und an manchen Stellen war es mir etwas zu langatmig. Gut dargestellt finde ich die verschiedenen Sichtweisen, allen voran die des jungen Nico Storm, der mit seinem Vater und dessen Vorgehensweise oft hadert und seinen eigenen Weg sucht. Immer wieder werden Ausblicke auf kommende Ereignisse eingestreut und so meint man manchmal, man wüsste schon, in welche Richtung sich die Handlung entwickelt, doch ich wurde auch immer wieder überrascht. Teilweise fehlte mir aber ein bisschen der rote Faden und ich hatte das Gefühl, die Handlung verzettelt sich in diversen Erzählsträngen und Nebenhandlungen. Irgendwie fügt sich das zwar dann auch wieder alles zusammen, aber ein paar Kürzungen hätten für mich nicht geschadet.
Sprecher Martin Bross macht seine Sache gut und gibt den wichtigsten Hauptfiguren ihren eigenen Klang.
Über sehr weite Strecken wirkt der Roman auf jeden Fall erschreckend glaubwürdig und das Katastrophenszenario beunruhigend realistisch. Der Autor geht auf viele kleine Details ein, die in so einem Fall wahrscheinlich eintreten und mit denen die Überlebenden zu kämpfen haben.
Mit dem Ende der Geschichte tue ich mich allerdings sehr schwer. Hier gibt es auf einmal noch eine Wendung, die für mich nicht zum vorherigen Verlauf passte, es wirkt wie ein Bruch in der Handlung. Letztlich ist zwar auch diese Wendung durchaus vorstellbar, aber doch deutlich weniger als alles Vorangegangene. Wirklich gefallen hat mir das Ende nicht, aber es regt noch einmal zum Nachdenken an, wie auch schon der ganze Roman.