Autorinnen unter Druck

Es gibt 99 Antworten in diesem Thema, welches 16.229 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bina.

  • Es ist ein Konzern, der Geld verdienen will.

    Ja. Und einer, der in vielerlei Hinsicht Chancen offenbar früher entdeckt oder eben zumindest schneller umsetzt als die Konkurrenz.

    Da würde ich noch weiter gehen - und das ist für mich der Hauptgrund, amazon zu meiden: Es gibt in den USA (auf dem Lande) kaum noch bis gar keine Buchläden mehr: amazon sei's gedankt!

    (siehe Mediathek 3sat-Doku zum Giganten amazon). Wenn andere (kleine) Buchläden systematisch kaputtgemacht werden, ist bei mir nicht nur die Grenze erreicht, sondern sowas ist echt drüber.


    Beim Thema selfpublishing bin und bleibe ich skeptisch. Habe den Eindruck, dass es oftmals auch Gründe geben muss, wenn Verlage reihenweise ein Manuskript ablehnen. Zuweilen habe ich den Eindruck, dass Selfpublishing auch viel mit der Mentalität "seht her, ich kann auch ein Buch schreiben!" zu tun hat, das mehr und mehr um sich greift: Leider bewahrheitet sich dies nicht in jedem Falle....

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

    Einmal editiert, zuletzt von Sagota ()

  • amazon ist nicht schuld am Buchhandlungssterben. Das sind die Kunden, die amazon bevorzugen. Amazon ist ein Angebot, die Buchhandlungen sind ein Angebot - der Kunde entscheidet.

    Aber sorry, ich wollte die Diskussion ja selber nicht.


    Zu den Selfpublishern: klar gibt es die, die du erwähnt hast. Aber hast du den Artikel gelesen?

    Es gibt inzwischen so viele gestanden VerlagsautorInnen, die ganz oder teilweise ins SP gewechselt sind, weil es ihnen einfach andere Chancen und Möglichkeiten bietet, vor allem was zeitliche Reaktionen angeht.
    Die kann man nicht einfach alle mit damit abtun, dass sie halt vom Verlag abgelehnt wurden. Manche haben sich einfach für einen anderen Weg entschieden, der Grund ist längst nicht immer nur die Qualität des Buches.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Sorry. Aber viele Buchläden sind selber schuld. Amazon lieferte schon vor Jahren Bücher ohne Versandkosten aus. Lieferzeit: 2 Tage.


    Bei Thalia zahlte ich fürs liefern und es dauerte oft mehr als 4 Tage. Wo werde ich da als Kunde wohl bestellen??

  • Beim Thema selfpublishing bin und bleibe ich skeptisch. Habe den Eindruck, dass es oftmals auch Gründe geben muss, wenn Verlage reihenweise ein Manuskript ablehnen.

    Hier mal die Gründe, die ich in der letzten Zeit von (bekannten) Verlagsautor*innen gehört habe Sagota :

    - "Sorry, zu episch" (ein Fantasyroman)
    - "Sorry, zu komplex für den Markt. Da müssen die Leser*innen zu viel mitdenken" (Fantasy)
    - "Sorry, zu komplex für den Markt. Das sind zu viele Handlungsebenen. Das verwirrt die Leser*innen." (Krimi)
    - "Sorry, das entspricht nicht dem Markttrend. Kannst du nicht was mit Vampiren schreiben?" (ist schon etwas älter)

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Jaqui : Das hat aber mit "Autorinnen unter Druck" primär nichts zu tun...

    Ich hab nur auf das Amazon Bashing geantwortet. Mich nervt das nämlich. Immer dem Konzern die Schuld zu geben.

    Das ganze amazon-bashing hat hier nichts verloren, finde ich.


    Suse Ich habe schon vor beinahe 40 Jahren von einer (durchaus renommierten) Autorin, die nicht zum ersten Mal in diesem (durchaus renommierten, bis heute renommierten) Verlag ihr neuestes Buch veröffentlichen wollte, gehört, was und wie Verlag / Lektorat in den Text hineinschwatzten. Und das nicht bei Fantasy, sondern bei "Feuilleton-Literatur". Das Problem hat sich wahrschneinlich verstärkt; neu ist es nicht. Leider. (Manchmal vielleicht auch zum Glück.)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Beim Thema selfpublishing bin und bleibe ich skeptisch. Habe den Eindruck, dass es oftmals auch Gründe geben muss, wenn Verlage reihenweise ein Manuskript ablehnen.

    Hier mal die Gründe, die ich in der letzten Zeit von (bekannten) Verlagsautor*innen gehört habe Sagota :

    - "Sorry, zu episch" (ein Fantasyroman)
    - "Sorry, zu komplex für den Markt. Da müssen die Leser*innen zu viel mitdenken" (Fantasy)
    - "Sorry, zu komplex für den Markt. Das sind zu viele Handlungsebenen. Das verwirrt die Leser*innen." (Krimi)
    - "Sorry, das entspricht nicht dem Markttrend. Kannst du nicht was mit Vampiren schreiben?" (ist schon etwas älter)

    ...und da die Leser*innen nicht fähig sind mitzudenken und /oder verwirrt sein könnten, muss ein Buch umgeschrieben werden oder kommt überhaupt nicht auf den Markt? Da hat man das Gefühl, als Leser hat man ein Hirn, um zu denken....anscheinend wird das für uns vor dem Lesen schon erledigt. ironieoff...

  • Igela : Ich denke, dass wir hier tatsächlich eine Art Elite darstellen. Als Vielleser schätzen wir auch mal etwas Ungewöhnliches. Aber wir sind nicht repräsentativ und viel zu wenige, um einen Verlag oder auch nur ein Buch finanzieren zu können. Die grosse Masse liest gern den 500. Vampir-Roman, wenn Vampir-Romane gerade "in" sind.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Sorry. Aber viele Buchläden sind selber schuld. Amazon lieferte schon vor Jahren Bücher ohne Versandkosten aus. Lieferzeit: 2 Tage.


    Bei Thalia zahlte ich fürs liefern und es dauerte oft mehr als 4 Tage. Wo werde ich da als Kunde wohl bestellen??

    Bei Buchlieferungen über 20€ ist die Lieferung bei Thalia auch kostenlos.

    Und die Lieferung geht bei mir genauso schnell....


    Aber warum sollten eigentlich Buchlieferungen, egal von wem, bei einer gesetzlich vorgeschrieben Buchpreisbindung kostenlos sein?

    Gerade kleine Buchläden würden da finanziell drauflegen!

    Das kann sich eigentlich nur der Steuervermeidungskünstler Jeff Bezos leisten!

    Aber er spart ja zum Glück bei der Bezahlung der Angestellten wieder viel Geld ein!

    :sarkasmus:


    Das ist aber hier nicht das Thema!!!



    Ich habe (außerdem!) noch ein Problem mit Amazon.

    Wie können AutorInnen, gerade als SP, gegen diese große Maschinerie ankommen?

    Auch wenn sie sich vielleicht gegenüber der Verlage "emanzipieren" - Marketing ist doch (leider) fast alles!

    Wie bringen SP-AutorInnen ihre Bücher auf den Markt?

    Gerade Amazon ist nicht als wohltätig bekannt und die Verträge mit Firmen die über Amazon anbieten, die müssen so knallhart sein, dass sich einige schon dankend zurückgezogen haben!

  • Wie bringen SP-AutorInnen ihre Bücher auf den Markt?

    Selber. Wenn Du den dritten Teil des verlinkten Blogbeitrags von Melanie liest, erfährst Du einiges darüber.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe (außerdem!) noch ein Problem mit Amazon.

    Wie können AutorInnen, gerade als SP, gegen diese große Maschinerie ankommen?

    Auch wenn sie sich vielleicht gegenüber der Verlage "emanzipieren" - Marketing ist doch (leider) fast alles!

    Wie bringen SP-AutorInnen ihre Bücher auf den Markt?

    Gerade Amazon ist nicht als wohltätig bekannt und die Verträge mit Firmen die über Amazon anbieten, die müssen so knallhart sein, dass sich einige schon dankend zurückgezogen haben!


    Naja, aber die "Alternative" zum Selfpublishing ist für viele Autoren, das Buch eben gar nicht rauszubringen. Da braucht man sich dann ums Marketing immerhin auch keine Gedanken mehr machen ^^


    Und das mit den knallharten Verträgen ist ja offensichtlich auch bei den Verlagen nicht anders.


    Ein bisschen erinnert mich die Diskussion an die Geschichte von Amanda Palmer, die Sängerin der Dresden Dolls. Die hat sich ja auch aus ihrem großen Plattenvertrag herausgeklagt und finanziert ihre Projekte mittlerweile großteils über ihren Patreon-Account und hat auch bereits mit Kickstarter ein Album inklusive Tour finanziert. Sie hatte natürlich bereits eine Fanbasis, die sie mitnehmen konnte, aber gerade ihr aktiver Kontakt mit den Fans auf Social Media ist sicher auch ein wichtiger Faktor. Das ist bei einem Selfpublishing-Autor wahrscheinlich nicht so viel anders.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • ...und da die Leser*innen nicht fähig sind mitzudenken und /oder verwirrt sein könnten, muss ein Buch umgeschrieben werden oder kommt überhaupt nicht auf den Markt?

    Ja. Exakt das. Oder eben Selfpublishing.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Auch wenn sie sich vielleicht gegenüber der Verlage "emanzipieren" - Marketing ist doch (leider) fast alles!

    Wie bringen SP-AutorInnen ihre Bücher auf den Markt?

    Wenn du ein sogenannter Midlist-Autor bist - also kein (potentieller) Bestseller - lassen dich die Verlage marketingtechnisch leider auch ziemlich im Regen stehen, das ist ein einhelliges Feedback, das ich von AutorInnen so mitbekomme.

    Das kommt ja auch in den ersten Artikeln von Melanie gut rüber. Man schreibt, das Buch wird auch vom Verlag gekauft, aber es wird dann nichts mehr (nicht genug) dafür getan, um es sichtbar zu machen! Kein Marketing - keine Sichtbarkeit - keine Verkäufe. Im worst case kein Folgevertrag oder eben zu schlechteren Bedingungen.

    Daher überlegen sich eben viele AutorInnen, sich dann halt gleich selbst und so wie sie es wollen, um ihr Buch zu kümmern und es als SP rauszubringen.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Zu unserem Thema passt auch ein bisschen dieses Video hier:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Ein siebenminütiges Video darüber, dass sie sagt, dass einseitige Buchhypes seltener angefragte Buchtypen von den Produktionslinien verdrängen. :gruebel:

  • Danke Bina . So spare ich mir das anschauen ^^

    Mit der Aussage hat sie sicherlich recht; das wurde ja auch hier schon diskutiert - Verlage produzieren das, was sich gut verkaufen lässt. Und das ist ihr gutes Recht, auch wenn es natürlich schade für die anderen Werke und Autoren ist.

  • Obwohl ich ihren Ärger verstehen ein Stück weit auch kann. Sie hat sicher Kenntnis von zahreichen Büchern, die nie in den Druck gelangen oder nie berühmt werden, obwohl sie echt toll sind. Einfach weil die Verlage denken, dass sie nichts an ihnen verdienen können. Das frustriert sie nunmal.