Lin Rina - Animant Crumbs Staubchronik

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    Klappentext:

    England 1890.

    Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt.

    Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle sie sie bis dahin nur aus Büchern kannte.


    Meine Meinung:

    Wer mir auf Instagram folgt, wird von meinen ewigen Lobeshymnen auf dieses Buch bereits völlig genervt sein. Dennoch werde ich nicht müde, euch von diesem absolut genialen Meisterwerk vorzuschwärmen. Aber am besten alles der Reihe nach.

    Es gibt drei Gründe, warum mir auf der BuchBerlin 2017 klar war, dass ich dieses Buch auf jeden Fall haben und natürlich auch (relativ zeitnah) lesen MUSS. Zunächst hatte mich schon allein das traumhaft schöne Cover wie magisch angezogen. Als ich das Buch zur Hand nahm und den Klappentext las, stachen mir gleich zwei weitere Gründe ins Auge: Es spielt im London des 19. Jahrhunderts und alles dreht sich mehr oder weniger um Bücher. Beides allein wäre schon klasse, aber die Kombi in Verbindung mit dem Cover bereitete mir nur noch Schnappatmung. Einige von euch verstehen vielleicht, was ich meine.

    Bei Amazon ist dieses Buch unter anderem im Bereich Fantasy angesiedelt. An alle Fantasy-Fans da draußen sei jedoch gesagt, dass das leider falsch ist. Mit Fantasy hat dieses Buch leider ganz und gar nichts zu tun. Aber bevor ihr euch abwendet: Ich selbst lese im Prinzip eher selten bis gar keine historischen Romane. Aber dieses Buch, das zudem eine wirklich schöne Liebesgeschichte für den Leser bereithält, lohnt sich dennoch allemal.

    Wenn ich nicht irgendwann hätte schlafen gehen MÜSSEN oder mir die Augen ab einer bestimmten Uhrzeit nicht einfach zugefallen wären, wäre die Geschichte rund um Animant Crumb ein Buch, das ich sehr gern ohne Unterbrechung in einem Rutsch durchgelesen hätte.

    Die Geschichte hat rund um mein Herz berührt und die meisten Charaktere habe ich lieb gewonnen (sie hätten allesamt gar nicht anders sein dürfen). Als das Buch zu Ende war, ließ es mich mit einem lachenden und einen weinenden Auge zurück. Ich wünschte mir sehr, ich könnte Ani noch viel weiter begleiten. Aber ob es wohl jemals ein Wiedersehen geben wird?
    Schon jetzt zählt dieses Buch für mich zu den Jahreshighlights 2018 - wenn es nicht sogar DAS Jahreshighlight schlecht hin wird. Aber das bleibt abzuwarten.


    Ich gebe diesem Buch:

    5ratten (mit ganz viel Glitzersternenstaub)

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • Bei Amazon ist dieses Buch unter anderem im Bereich Fantasy angesiedelt. An alle Fantasy-Fans da draußen sei jedoch gesagt, dass das leider falsch ist. Mit Fantasy hat dieses Buch leider ganz und gar nichts zu tun.

    Ah, danke! Das wurde für mich aus der Buchbeschreibung heraus irgendwie nicht ganz klar.

    LG, Dani


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  • Es ist wirklich ein tolles Buch. Bin am Samstag damit fertig geworden.

    Mich hat nur leider das Ende etwas enttäuscht. Es kam dann alles so plötzlich und Knall auf Fall. Außerdem wäre es schön gewesen von den anderen Charakteren zu erfahren wie es ihnen erging.

  • Danke für den Hinweis, dass es weniger Fantasy als vielmehr historischer Roman ist - da gehe ich schon mal ganz anders an das Buch ran. Ich war nämlich bei der Beschreibung auch schon etwas irritiert, weil mir der Phantastik-Anteil nicht ganz klar war.

    Nachdem mir das Buch schon eine Weile über den Weg gelaufen ist, habe ich auf der Buchmesse endlich zugeschlagen. Mal sehen, wann ich zum Lesen komme ;)

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Ich habe das Buch auf Tipp von Aurora für eine Freundin in der Stadtbibliothek ausgeliehen.

    Aber da mein Krimi grad ziemlich schwächelt und mich nicht fesseln konnte, habe ich mal in das buch reingelesen und bin hängengeblieben.

    Ich bin ja Bibliotheksassistin und fand aus der Warte her das Buch sehr interessant und zudem mag historische Romane die in England spielen und ich mag Jane Austen.


    Aber ich muß etwas "auf hohem Niveau" jammern, DENN:

    der Beruf zum einen heißt der Beruf : Bibliotheksassistentin und nicht BibliothekARSassistentin

    zum anderen gehört voran eine 2 bzw. inzwischen 3 Jährige Ausbildung um in dem Beruf zu arbeiten.

    Eine Systemtik in Bibliotheken ist selten selbst erklärend, dass eine reine Leseratte durch Aufzählung von Tätigkeiten dies alleine es schaffen könnte ohne Anleitung und Hilfe, Bücher zu systematisieren oder gar regelreforme Schlagworte zu vergeben.


    Aber diese Fehler verzeihe ich, denn der Alltag einer Bibliotheksassistin ist schon ziemlich realistisch dargestellt und gerade die Szene wo eine Prüfungsabgabe ansteht und viele Bücherrückgaben waren, erinnert mich hier sehr Stark daran, wenn hier die Erstsemester ihre sogenannte "kommentierte Literaturliste" abgeben oder am Ende des Semesters die Prüfungen rum sind und alle voller erleichtung erstmal ihre ausgeliehenen Bücher hier abladen...

  • SilkeS. Ich stimme Dir zu, die Einarbeitung der lieben Animant ist etwas unrealistisch geraten. So wird ja totla unterschlagen, woher sie eigentlich weiß, wie das ganze Systematisiert wird. Sie macht es anscheinend einfach richtig. Aber ich gebe zu, ich konnte über diesen kleinen Schönheitfsfehler auch schnell hinwegsehen. Der Roman hat mich ansonsten echt gut unterhalten.


    Meine Meinung:

    Ich liebe Bücher die einen Bezug zu Bibliotheken, Büchern und der Liebe zum Lesen haben. Deshalb habe ich Animant praktisch sofort in mein Herz geschlossen. Sie verschlingt Bücher und ihre Liebe zum Lesen kann ich sehr gut verstehen. Zudem ärgert sie sich darüber, das ihre Mutter nur ihre mögliche Eheschließung im Kopf hat. Erst nach und nach wird ihr bewusst, das ihre Mutter dabei durchaus auch an ihr persönliches Glück denkt.


    Gleichzeitig ist der Roman aber auch mehr als das, Animant lernt durch die Arbeit das erste Mal ihren eigenen Wert kennen. Sie hat neue Freiheiten und wird selbstständiger. Dabei beginnt sie aber nicht nur ihre Umwelt mit anderen Augen zu betrachten, sondern auch sich selbst kritischer in den Blick zu nehmen. Gerade dieser Aspekt hat mir gut gefallen, denn oftmals lässt sich schnell vergessen, das man selbst als aller erstes dazu beitragen kann, das andere Menschen einen mit anderen Augen sehen. Das heißt nicht, das man sich komplett verändern muss. Animant beginnt einfach nur ihre eigenen Vorurteile neu zu beurteilen.

    Ein bisschen Schade fand ich, das ihre neue Freundin (deren Name mir grad entfallen ist) etwas zu kurz kommt. Sie ist eine spannende Frau und ich hätte mir auch gewünscht, das Animant etwas stärker von solchen Frauen umgeben wäre. Besagte Freundin ist stark auf eine Gönnerin angewiesen, die ihre das Studium finanziert. Besagte Gönnerin spielt im Roman ebenfalls eine kurze Rolle. Auch hier hätte ich mir etwas mehr von ihr gewünscht, zu Mal sie eigentlich eine durchaus interessante Rolle spielt, die die Autorin dann leider nicht so richtig weiterverfolgt. Da hatte ich mir etwas mehr erwartet, zu Mal das durchaus so aufgebaut wurde.

    Leider ist es wie so oft, letztendlich sind doch stark Männerfiguren im Fokus. Das heißt nicht das der Roman dadurch schlecht wird, es fiel mir einfach nur auf.

    Obwohl ich den Roman wirklich bezaubernd fand, hätte ich mir doch gewünscht, etwas weniger Romantik im Fokus stehen zu haben. Auch wenn ich die Animants romantische Verwicklungen gelungen und vor allem realistisch fand. Ich hätte mir doch gewünscht, das eine Frau wie Animant einfach mal andere spannende Dinge erlebt. Trotzdem fand ich Animants Boss schon genau richtig platziert. Die Arbeit in der Bibliothek, das Archiv :elch: und all die Erlebnisse die man in einer wissenschaftlichen Bibliothek so haben kann. Und zwischendurch bleibt auch noch Zeit für die Frage, weshalb eigentlich nur Männer diese Bibliothek nutzen dürfen.

    Ich würde mir sehr wünschen von der ein oder anderen Figur noch mal zu lesen, vor allem Animants beste Freundin hat meiner Meinung eindeutig einen eigenen Roman verdient :err:


    Insgesamt hat mir der Roman wirklich gut gefallen und die Seiten flogen nur so dahin. Durch meine Kritikpunkte ergeben sich aber kleine Abzüge:


    4ratten


    PS: Weshalb der Roman eigentlich überall als Fantasy gelistet wird, erschließt sich mir nicht so ganz. Steampunk konnte ich auch nicht erkennen. Aber gut, ich hätte ihn auch eher bei den historischen Romanen eingeordnet.

  • PS: Weshalb der Roman eigentlich überall als Fantasy gelistet wird, erschließt sich mir nicht so ganz. Steampunk konnte ich auch nicht erkennen. Aber gut, ich hätte ihn auch eher bei den historischen Romanen eingeordnet.

    Da hab ich die Tage auf Facebook auch eine Diskussion gesehen, das Buch hat beim lb-Leserpreis wohl in der Kategorie Fantasy/SF gewonnen, obwohl es weder Elemente des einen noch des anderen enthält? Ich hab es nicht gelesen, aber schön, dass wir es richtig(er) einsortiert haben ^^

    LG, Dani


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  • Dani79 Ja - das war für mich auch der Brüller. :lachen: Aber ich frage mich ob es am Verlag liegt? Das Buch ist ja im Drachenmondverlag erschienen und soweit ich weiß, erscheint da quasi nur Fantasy? Die werden ja schon wissen warum sie das Buch als Fantasy verkaufen? (Vielleicht ist es ja doch Steampunk und ich habs nur übersehen :lachen:)

  • Ich habe mir das Hörbuch gekauft und mich draufgestürzt. Nach der Hälfte musste ich den MP3-Player aufladen und das traf sich gut. Dieses Hörbuch ist einfach furchtbar lang. Es passiert - nix. Es ist eine Aneinanderreihung und detailierte Beschreibung jedes einzelnen Tages in der Bibliothek und der Abendgesellschaften, gewürzt mit einer Prise des grantigen, aber doch so attraktiven Vorgesetzten. Ich habe wirklich keine Lust auf den Rest.


    Bisher höchstens 1,5 Ratten....


    ***

    Aeria

  • Zähneknirschend habe ich den MP3-Player nochmal gestartet. Gegen Ende kommt ein wenig Spannung auf (Familienangelegenheiten etc.) und der Schluss wirkt abgehakt.

    Gefragt habe ich mich:


    Also, nein, ich kann dieses Buch nicht weiter empfehlen :rollen:


    Ich bleibe bei


    1ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    ***

    Aeria

  • Meine Meinung

    Ich befinde mich mit meiner Meinung irgendwo zwischen den zwei "Extremen" hier. So richtig gut fand ich es nicht. Es werden zwar viele interessante Themen angesprochen, wie z.B. diese Suchmaschine, das Archiv, Emanzipation. Diese sind aber nur für eine bestimmte Situation relevant, danach verschwinden sie in der Bedeutungslosigkeit. Das finde ich leider einen ganz schlechten Stil. Übrig bleibt dann nur noch die Liebesgeschichte zwischen Animant und Mr. Reed, die mir mit steigender Schmachterei von Seiten Animants immer mehr auf die Nerven ging.


    So ganz schlecht fand ich das Buch aber auch nicht. Der Mittelteil war unterhaltsam und die Charaktere sind mir auch ans Herz gewachsen. Gerne hätte ich noch mehr über die Freunde und Familie von Animant erfahren, sie sind alle lebendig und individuell beschrieben.


    Insgesamt vergebe ich 2ratten+:marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • So ein schönes Buch :love:


    Mir hat das Cover so gut gefallen, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Es wirkt so verträumt, eine Bibliothek ist zu sehen und der Charme des 19. Jahrhunderts springt einem quasi entgegen. Da habe ich doch glatt darüber hinweg gesehen, dass ich eigentlich kein Fantasy lese.


    Genauso toll wie das Cover ist dann auch die Geschichte. Und: keine Spur von Fantasy! Warum das Buch so eingeordnet wird, ist mir absolut unverständlich. Es ist eine wunderbare Geschichte über das Kennenlernen der Liebe, die Emanzipation einer jungen Frau im 19. Jahrhundert in England und viele Bücher. Animant, die Protagonistin, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie ist klug, frech und bleibt sich selbst immer treu. Dadurch gibt es auch die ein oder andere ganz witzige Stelle, Animants Äußerungen sind manchmal wirklich genial!


    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich konnte oder wollte das Buch gar nicht zur Seite legen. Ich hatte wirklich das Gefühl bei Animant in England zu sein. Es wurde alles so bildhaft geschildert, dass ich vollkommen in dieser Welt abtauchen konnte.


    Von mir eine klare Leseempfehlung!


    5ratten