Margaret Drabble - The Ice Age

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    Erstveröffentlichung: 1977

    279 Seiten

    nur noch gebraucht erhältlich

    Achtung: die Bewertungen auf Amazon beziehen sich nicht auf diesen Roman, sondern auf einem Kinderbuch passierend auf dem Film Ice Age.


    Anhand des Immobilienmaklers Anthony Keating porträtiert Margaret Drabble die Wirtschaftskrise Anfang der siebziger Jahre in Großbritannien. Der bis vor kurzem erfolgsverwöhnte Keating erholt sich auf seinem Anwesen von einem Herzinfarkt. Er ist zur Passivität verurteilt und muss abwarten, wie sich die Zukunft für ihn entwickelt. Die Firma, an der er finanziell beteiligt ist, ist im Zuge der gerade herrschenden Immobilienkrise in starke Turbulenzen geraten, ob er sich sein gerade erst völlig überteuert gekauftes Landhaus weiter leisten kann, steht in den Sternen. Seine Lebensgefährtin kann ihm auch nicht zur Seite stehen, sie eilte zu ihrer in der Walachei verhafteten Tochter Jane. Zu allem Überdruss fürchtet er, dass seine Partner ihn aus der Firma drängen wollen, nun, da er nicht mehr nützlich sein kann. Alles, was ihm zu tun bleibt, ist sich selbst über sein Leben Rechenschaft abzulegen und Fazit zu ziehen.


    Die britische Finanzkrise anhand des Protagonisten dargelegt zu bekommen, wie es dazu kam und wie sich die Gesellschaft eigentlich seit dem Krieg entwickelte, ist ein interessantes Konzept. Der Roman funktioniert sicher besser, wenn er aus zeitgenössischer Sicht gelesen wird, von einem Leser, der die Gegebenheiten aus eigenem Erleben kennt und damit vertraut ist. Viele Anspielungen entgehen dem Uneingeweihten, eine sicherlicher vorhanden Metaebene ist damit verloren.


    Trotzdem liest sich der Roman sehr gut. Anthonys Kampf zurück ins Leben, seine Selbsterkenntnisse, seine ehrlich vorgenommene Pläne, wie er seiner Zeit nun mehr Sinn geben möchte und ob er sie umsetzen kann, ist spannend zu verfolgen. Drabble gelingt im Finale einen völlig überraschenden Twist, den man so nicht erwartet, der aber zum Beginn einen gelungen Kreis schließt.