Christian von Aster - Der Orkfresser

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    Inhaltsangabe


    Der ausgebrannte Fantasy-Autor Aaron Tristen, Schöpfer der beliebten CreatureClash-Reihe, in der Engel gegen Zombies kämpfen, hat gerade sein drittes Buch dieser Reihe herausgebracht. Er mag die Geschichten eigentlich nicht, jedoch bringen sie gutes Geld ein. Bei einer Lesung legt er sich mit einer Gruppe als Orks verkleideter Fans an und merkt, dass es so nicht weitergehen kann. Als seine Agentin und Vertraute Willi ihm daraufhin klar macht, dass der Verlag nun die Zügel enger zieht und ihm androht, noch weitere Bände schreiben zu müssen, flüchtet er Hals über Kopf nach Leipzig und steigt unter falschem Namen in einer kleinen Hotelanlage ab, um wieder zu sich selbst zu finden.


    Meine Meinung


    Mit viel Fantasie und einem Schmerzmittel, dass sie anscheinend noch mehr anregt, geht Aaron durch die Welt und versucht, wieder zu sich selbst zu finden. Wem er dabei begegnet und was er alles erlebt, ist mit viel Witz und einer gehörigen Portion Sarkasmus beschrieben. Wenn Aaron zum Beispiel Parallelen zwischen einer gewissen Fastfood-Kette und der Literatur zieht, ist das nicht nur witzig, sondern auch scharfsinnig. Denn Aaron hat die Nase voll, und zwar nicht nur von seinen Schöpfungen, auch der Verlag und seine zum Teil sehr respektlosen Leser gehen ihm auf die Nerven.


    Es gibt nur diesen einen Handlungsstrang, auf dem man Aaron auf seinem Weg begleitet. Weil der aber so sarkastisch und humorvoll beschrieben ist, wird es nicht langweilig. Daneben ist das Buch noch gespickt mit kurzen Geschichten, die sich Aaron während eines Schreiblehrganges ausgedacht hat. Da spielen zum Beispiel Alice im Wunderland oder Don Quijote, oder auch eine Kartoffel eine Hauptrolle. Es fiel mir leicht, mich mit der Hauptfigur zu identifizieren, denn obwohl er eigentlich ein Kotzbrocken ist, kann man doch seine Gedankengänge und Gefühle nachvollziehen.


    Die Sprache und der Stil von Christian von Aster darf man als gehoben bezeichnen, aber dennoch liest es sich gut und flüssig.Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt und mir hat der erfrischende Humor und die direkte Sprache sehr gut gefallen. Das war mein erstes Buch von diesem Autor und ich freue mich schon sehr, mehr von ihm zu lesen. Das Buch ist mein erstes Highlight in diesem Jahr und ich bin froh, darauf aufmerksam geworden zu sein. 5ratten:tipp:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hanni

    Sehr schöne Rezension - das Buch steht bei mir auf der Wunschliste, seit ich zwei Lesungen des Autor auf der Leipziger Buchmesse erlebt habe. Und Christian von Aster liest genauso genial und unterhaltsam wie er schreibt ^^


    Die Geschichte mit der Kartoffel war bei den Lesungen übrigens auch dabei - herrlich :D

    Liebe Grüße

    Karin

  • seit ich zwei Lesungen des Autor auf der Leipziger Buchmesse erlebt habe. Und Christian von Aster liest genauso genial und unterhaltsam wie er schreibt ^^

    Das kann ich nur unterschreiben. Wann hast Du ihn denn gehört? Ich war dieses Jahr bei zwei Lesungen des "Orkfressers" dabei, eine direkt auf der Messe, eine in "Noels Ballroom". Mit echten Orks. :!:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer

    Mit echten Orks - wie genial :D


    Ich war bei der Lesungen in der Fantasy-Leseinsel und beim "Großen Fantasyabend der Leipziger Buchmesse" im Werk 2.


    Sag jetzt nicht, du warst bei der ersten Lesung auch dabei und wir haben uns nicht gesehen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Witzig, denn ich bin auch durch eine Lesung im Rahmen der Fantasywoche auf Youtube auf den Autor und das Buch aufmerksam geworden. Da hat er mich richtig angefixt. Und echte Orks bei der Lesung, wie genial ist das denn!:D

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Bin gerade fertig geworden mit der Lektüre. Ausführlicheres wird folgen (ev. auch nur als Link), aber ich war von diesem Buch nicht ganz so angetan wie vom Letzten Schattenschnitzer; vor allem das Ende fand ich - salopp gesagt - etwas lahm.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ausführlicheres wird folgen (ev. auch nur als Link),

    Unterdessen habe ich auf meinem Blog etwas dazu geschrieben. Ich finde, dass das Buch nach dem ersten Viertel zusehends schlechter wird. Das ist keine Fantasy, das ist leider nicht einmal ein guter Künstlerroman, denn wir sind mit Aaron Tristan ganz einfach auf einem Selbstfindungstrip, wie wir sie von jenem unnennbaren Brasilianer nur allzu gut kennen. Ich mag dieses zum Mystizismus neigende Geschwurbel nicht. (Ich mag auch Michael Ende genau deswegen nicht.) Schade, Christian von Aster kann es eigentlich besser.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hm, das liest sich ja nicht so dolle.

    Wie gesagt: Die Amazon-'Rezensionen' sind allesamt ebenso begeistert wie Hanni oben. Aber mein Ding waren die letzten drei Viertel nicht. Zu viel Selbstfindungs-Geschwurbel, wenn auch gut hinter einer witzig-zynischen Sprache versteckt. Zumindest das hat von Aster dem Brasilianer voraus. Der nämlich nimmt sich todernst.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • sandhofer Ich hätte den Selbstfindungstrip in der Geschichte überhaupt nicht mit dem "unnennbaren Brasilianer" in Verbindung gebracht, da der Stil des Buches doch ein ganz anderer ist. Hier geht es um eine lockere und witzige Art der Selbstfindung, während in P.C. Büchern der esoterische Anteil doch der tragendste ist. Und wie du schon erwähnt hast, nimmt er sich todernst. Aber ich finde deine Sichtweise sehr interessant.


    Dass es keine Fantasy im eigentlichen Sinn ist, sondern alles der Fantasie des Protagonisten geschuldet ist, sehe ich auch so.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hier geht es um eine lockere und witzige Art der Selbstfindung

    Ja, ausser Batman. Batman! Ich kriege immer noch das Heulen, wenn ich an Batman denke... =O

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)