Neal Shusterman - Scythe. Der Zorn der Gerechten

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.705 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gagamaus.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Die Welt, in der „Scythe“ spielt, sollte den Lesern schon aus dem ersten Band bekannt sein, ich empfehle auf jeden Fall, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Daher hier nur noch einmal ganz kurz die Eckdaten: Die Welt wird von einer Art übergeordnetem Bewusstsein gelenkt, dem Thunderhead. Dieser hat quasi sämtliche Probleme der Menschheit gelöst, es gibt keinen Krieg mehr, keinen Hunger, keine Krankheiten, keine Umweltverschmutzung – und keinen natürlichen Tod. Damit die Bevölkerung dennoch nicht überhandnimmt, gibt es die Scythe, die einzigen, die endgültig töten können. Nach gewissen Kriterien führen sie die sogenannten Nachlesen durch. In Band 1 haben wir die Ausbildung zweier junger Scythe-Anwärter miterlebt.

    Wenn auch anders als vorher gedacht, haben sowohl Citra als auch Rowan die Scythe-Prüfung überlebt. Citra ist nun Scythe Anastasia und lebt bei ihrer Mentorin, der Grande Dame des Todes, Scythe Curie. Hinsichtlich der Nachlese geht Citra aber ihren eigenen Weg.

    Da nur einer der beiden Scythe werden konnte, ist Rowan nicht offiziell Scythe gemäß deren Regeln, aber er nennt sich selbst Scythe Luzifer und geht seiner ganz eigenen Nachlese nach: er findet heraus, welche Scythe sich nicht an die Regeln halten und richtet sie hin. Doch wie lange wird er damit durchkommen?

    Wie schon im ersten Band angedeutet, hat sich die Scythe-Gemeinschaft in zwei gegensätzliche Strömungen aufgespalten. Mit dem vermeintlichen Tod von Scythe Goddard und seinen Anhängern im ersten Band schien dieser Konflikt zwar nicht gelöst, aber die akute Gefahr dennoch etwas gebannt. Nun gibt es aber einige unliebsame Überraschungen und das Scythetum steht erneut vor einer Zerreißprobe.

    Den ersten Band hatte ich regelrecht verschlungen, entsprechend gespannt war ich auf die Fortsetzung, obwohl ich versuche, meine Erwartungen an zweite Bände eher gering zu halten, da sie meiner Erfahrung nach meist eher schwächer sind als ihre Vorgänger, oft wenig Handlung bieten und mehr eine Überbrückung zum jeweiligen Trilogie-Finale darstellen.
    Scythe 2 hingegen hat mir gut gefallen. Ja, die Handlung war etwas dünn und teilweise schon ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, dennoch empfand ich es als spannend.

    Neben Citra und Rowan rückt hier für mich eine weitere Figur in den Fokus, die zwar auch schon im ersten Band zu Wort kam, mir aber hier noch viel mehr auffiel: der Thunderhead, die unglaubliche Wesenheit, in der das gesamte Wissen der Menschheit abgespeichert ist und die die Geschicke der Welt besser lenkt als die Menschen das jemals vermocht haben. Die Gedanken und Überlegungen des Thunderhead, die immer wieder zwischen die Handlung gestellt werden, sind einfach faszinierend. Beinahe sehnt man sich nach einer Welt, in der so ein Wesen die Macht übernimmt und vernünftig damit umgeht.

    Doch aufgrund der Gewaltenteilung gibt es eine Sache, auf die der Thunderhead keinen Einfluss hat: das Scythetum. Und so kann das beinahe allmächtige Wesen nur zusehen und nicht eingreifen, wenn die Scythe in eine falsche Richtung schlittern. Seine Programmierung lässt nichts Anderes zu – aber vielleicht gibt es hier doch das eine oder andere Schlupfloch? Der Thunderhead reagiert teilweise erstaunlich unvorhersehbar und kreativ und ich fand seine Vorgehensweise immer wieder total spannend.

    Insgesamt ein toller zweiter Band, der mich nun gespannt auf den Erscheinungstermin des dritten Teils warten lässt!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Gebundene Ausgabe: 544 Seiten

    Verlag: FISCHER Sauerländer (14. März 2018)

    ISBN-13: 978-3737355070

    empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

    Originaltitel: Thunderhead - Arc of a Scythe

    Übersetzung: Kristian Lutze und Pauline Kurbasik

    Preis: 19,99€

    auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich


    Prima Fortsetzung mit vielen Überraschungen


    ACHTUNG: Dies ist Band 2 einer Reihe. Meine Rezension enthält SPOILER zum 1. Band. Diesen sollte man unbedingt vorher gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.


    Inhalt:

    Citra lebt als Scythe Anastasia bei Scythe Curie, die ihr immer mehr zu einer Freundin wird. Langsam findet sie sich in ihre Aufgabe als Scythe ein, versucht bei den Nachlesen aber so rücksichtsvoll wie möglich zu sein. Den Scythe, die die neue Richtung mit Spaß am Töten verfechten, bietet sie hartnäckig Paroli und mischt das Scythetum ordentlich auf.


    Rowan ist auf der Flucht, denn eigentlich sollte Citra ihn nachlesen. Als Scythe Luzifer sorgt er auf seine Art für Gerechtigkeit.


    Meine Meinung:

    Vom 1. Band war ich vollkommen begeistert, und auch der 2. Teil dieser Dystopie-Reihe ist ein Highlight. Neal Shustermans lebendiger Schreibstil sorgt dafür, dass man nur so durch die Seiten fliegt und die beschriebenen Szenen vor dem inneren Auge sieht.


    Ich fand es toll, die lieb gewonnenen Charaktere aus dem Vorgängerband wieder zu treffen. Sie entwickeln sich immer weiter und wachsen an ihren Aufgaben. Auch ein paar neue Figuren kommen dazu, die sehr interessant und vielschichtig sind.


    So wie im 1. Band jedem Kapitel ein Tagebucheintrag eines Scythe vorangestellt war, sind es in diesem Band Gedanken des Thunderhead, dieser (fast) allwissenden künstlichen Intelligenz, die die Geschicke der Menschheit lenkt, auf das Scythetum aber keinen Einfluss nehmen kann. Über diese Einschübe erfährt man sehr viel über den Thunderhead, aber auch über die Scythe und die Gesellschaft im Allgemeinen. Vieles davon war überraschend für mich und machte die Geschichte dadurch umso interessanter.


    Langweilig wird es einem hier beim Lesen wahrlich nicht. Die Handlung geht flott voran und bietet immer wieder überraschende Wendungen. Mehr als einmal sind die Protagonisten in höchster Gefahr, und oft weiß man nicht, wem man vertrauen kann und wem besser nicht.


    Nach einem spannenden Showdown endet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, der das Warten auf Band 3 (angekündigt für Frühjahr 2019) fast zur Qual macht.


    Die Reihe:

    1. Die Hüter des Todes

    2. Der Zorn der Gerechten

    3. ??? (voraussichtlicher ET Frühjahr 2019)


    ★★★★★

  • Nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat, habe ich den zweiten Teil auch gleich dran gehängt. Und ich muss sagen, ich bin wirklich enttäuscht... Darüber, dass es für den dritten Teil noch nicht mal einen Termin gibt und ich jetzt so lange warten muss ^^ (Oder gibt es bereits einen Erscheinungstermin?)


    Ausnahmsweise hatte ich nur an wenigen Stellen das Gefühl, dass ich hier einen Mittelteil lese. Wie schon beim ersten Band liegt dies auch hier vor allem daran, dass Herr Shusterman es plottechnisch immer wieder schafft, mich völlig zu überraschen.

    Am ehesten hatte ich dieses Gefühl des Mittelteils bei Rowans Kapitel, die etwas hin und her mäanderten. Über das gesamte Buch hinweg sah ich eher Citra als Protagonistin, mit der man sich identifizieren konnte, während Rowan streckenweise wie ein Nebencharakter wirkte.


    Dennoch hat mir auch der zweite Teil wieder überaus gut gefallen und ich wundere mich immer noch darüber, dass ich die Sache mit den Roben einfach so hingenommen habe :D (Siehe hier)

    Während der erste Teil überwiegend aus Sicht von Rowan und Citra erzählt wird, kommen in diesem Teil auch andere Figuren zur Sprache. Bei manchen habe ich die Vorahnung, dass sie im dritten Teil vielleicht eine noch wichtigere Rolle spielen werden und ich bin schon sehr gespannt darauf.


    Bei manchen Stellen musste ich mich auch nochmal vergewissern, dass das Buch tatsächlich ein Jugendbuch ist. Während die Darstellung von Gewalt und/oder Sex tatsächlich sehr indirekt bis gar nicht erfolgt, gibt es durchaus Szenen, die hier für meinen Geschmack schon scharf an der Grenze sind. Das meine ich aber durchaus positiv, denn Shusterman schafft das auch ohne viel Blut und Gemetzel.

    Auch die vielen philosophischen Denkanstöße, und zwar ohne moralisch in die ein oder andere Richtung zu schubbsen, haben mir vor dem Hintergrund eines Jugendbuchs sehr gefallen. Überrascht hat mich, wie durchaus kritisch hier auch mit Religion umgegangen wird bzw. dem, was in der Zukunft aus den bekannten Religionen geworden ist. Shusterman lässt hier durchaus Satire miteinfließen, die aber - zumindest für mich als Atheisten - niemals einfach nur plump oder verletzend wirkt. (Allerdings bin ich selbst sehr religionskritisch und bin hier selbst eher abseits einer moderaten Meinung.)


    Erst gegen Ende des Buches ist mir außerdem bewusst worden, was Shusterman hier eigentlich getan hat. Nämlich gleich zwei Büchern der Zeit widmen, bevor sämtliche Jugendbuch-Dystopien ansetzen. Auch wenn natürlich nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, ist die Welt von Rowan und Citra auch nicht das allerschlimmste Szenario, das man sich erdenken kann. Shusterman zeigt aber auf sehr spannende Art und Weise wie sich solche dystopischen Gesellschaften entwickeln könnten. Das macht das Buch für mich auch sehr gruselig, weil man hier viele Parallelen in unsere aktuelle Zeit legen kann. Wie im Buch sind auch wir mit Strömungen und Menschen befasst, deren primäres Ziel scheinbar die Zerstörung von bestehenden System ist.


    Mittlerweile habe ich auch in ein paar Interviews gelesen, dass Shusterman eben ganz explizit eine mögliche Utopie zeigen wollte. Ich bin aber sehr froh, dass ich diese Interviews erst jetzt gelesen habe. Der Moment als mir das klar wurde, hat nämlich sehr zu meinem Lesevergnügen beigetragen.


    Und jetzt warte ich halt auf den nächsten Teil. Kann ja nicht so lange dauern oder? :D

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Auch wenn natürlich nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, ist die Welt von Rowan und Citra auch nicht das allerschlimmste Szenario, das man sich erdenken kann.

    Ich bin auch der Meinung, dass so ein Thunderhead gar keine so schlechte Richtung ist. Dass die Menschheit es nicht hinbekommt, beweisen wir nun schon eine Weile eindrucksvoll...

    Und außerdem fand ich den Thunderhead, gerade hier im 2. Teil, so toll und

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Und ich muss sagen, ich bin wirklich enttäuscht... Darüber, dass es für den dritten Teil noch nicht mal einen Termin gibt und ich jetzt so lange warten muss ^^ (Oder gibt es bereits einen Erscheinungstermin?)

    Einen genauen Termin gibt es wohl noch nicht, aber Frühjahr 2019 ist anvisiert. Also noch ewig hin ;)

  • Ein Buch für Kopf und Herz! Voller Spannung und Überraschungen!


    Klappentext

    „Citra hat es geschafft.

    Sie wurde auserwählt und als Scythe entscheidet sie jetzt, wer leben darf und wer sterben muss.


    Doch als wenn das nicht schon schwer genug wäre, übernehmen skrupellose Scythe die Macht und stellen neue Regeln auf. Die wichtigste Regel lautet, dass es ab jetzt keine Regeln mehr gibt.


    So beginnt Citras Kampf für Gerechtigkeit.

    Ein Kampf, den sie nur gemeinsam gewinnen kann mit ihrer großen Liebe Rowan.“


    Gestaltung

    Das Cover gefällt mir unheimlich gut, denn ich finde das Motiv der Frau, deren Gesicht vom Cape verdeckt ist, sehr ansprechend. Vor dem Hintergrund aus hellem Gelb und Schwarz kommt sie trotz ihrer schwarzen Kleidung super zur Geltung und das Motiv passt auch wie die Faust aufs Auge zur Handlung. Der Titel fügt sich zudem sehr schön über ihrem Cape und dem dunklen Hintergrund ein. Ein besonderes Highlight stellt das metallische Glänzen des gelben Teils des Hintergrundes dar, welches sich schön neben dem Bronzeton des ersten Bandes einfügt.


    Meine Meinung

    Nachdem ich sehr angetan von Neal Shustermans „Scythe – Die Hüter des Todes“ war, musste ich auch unbedingt zum Folgeband „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ greifen, denn dieses absolut geniale Setting mit den neuartigen Ideen bringt frischen Wind mit sich, den ich beim Lesen einfach nur genossen habe. In der Fortsetzung ist Citra nun zu einer Scythe geworden, ebenso wie ihre Liebe Rowan. Doch das Scythetum steht vor einem Umbruch, denn viele skrupellose Scythe lösen die Regeln auf und sind mehr als nur grausam. Werden Citra und Rowan es schaffen, die Gemeinschaft zu einen und den Kampf um Gerechtigkeit für sich zu entscheiden?


    Als besonders fesselnd hab ich in diesem Band die Machtkämpfe im Scythetum erlebt. Hier hat der Autor einen sehr hohen Spannungsbogen aufgebaut, der für mich das ganze Buch über immer konstant oben blieb. Ständig gab es etwas zu entdecken oder herauszufinden. Auch wurde ich oftmals eiskalt überrascht und von schockierenden Wendungen oder Szenen heimgesucht, die mein Herz haben schneller schlagen lassen.


    Zudem finde ich es klasse, wie Neal Shusterman neben diesem extrem hohen Spannungspotenzial auch immer wieder kleine Phasen der Reflexion und des Nachdenkens einbaut. Passend zu den Scythe gibt es Passagen, die über das Leben und den Tod nachdenken oder über die Ewigkeit und das Universum. Diese Kombination aus Action und Ernsthaftigkeit fand ich einfach grandios! Neben fesselnden Herzschlagmomenten, die mir das Lesen zum reinsten Vergnügen machten, gibt es so auch etwas für den Kopf, das zum Nachdenken anregt! Erste Sahne!


    Auch die Figuren konnten mich wieder sehr überzeugen, denn neben altbekannten Charakteren kamen auch Neue hinzu, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Citra und Rowan, aus deren Perspektiven man die Geschichte verfolgt, sind in diesem Band stärker als zuvor und an ihren Aufgaben gewachsen, was ich sehr mochte. Neu hinzugekommen ist Greyson Tolliver, welchen ich super fand, da er ein wenig Humor in die Geschichte gebracht hat! Eine sehr interessante Perspektive war auch die von Thunderhead, da so bestimmte Entscheidungen erklärt wurden und dieses „Konstrukt“ für mich als Leser greifbarer wurde.


    Fazit

    Ein Buch für Kopf und Herz! „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ ist eine grandiose Fortsetzung, in der sich Überraschungen, Action und Ernsthaftigkeit abwechseln. Die Geschichte von Citra und Rowan geht fesselnd weiter und endet in einer bombastischen Explosion, die in mir den Wunsch weckt, die Fortsetzung am liebsten jetzt sofort zu wollen. Mir gefiel es dabei auch sehr, dass der neue Charakter Greyson ein wenig Humor mitbrachte. Zudem fand ich das Machtspiel im Scythetum unheimlich spannend!

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Scythe – Die Hüter des Todes

    2. Scythe – Der Zorn der Gerechten

    3. The Toll (erscheint voraussichtlich 2019 auf Englisch)

  • Also bisher wird es mit dem dritten Band frühestens im Winter 2019 ernst (laut amazon bisher November, mal sehen ob es so bleibt)


    Dani79

    Interessante Sichtweise. Ich finde tatsächlich eher das die Einrichtung eines Thunderheads beunruhigend wäre. Für mich wäre das eine Diktatur nur mit einer Maschine. Jemand der entscheidet über uns, der findet was das Beste für uns wäre? Und zwar ohne das wir eingreifen können? Nein Danke. Ja wir treffen als Menschen immer wieder die falschen Entscheidungen, aber es sind unsere und unsere Fehler. Wir sind daran Schuld, ja auch das. Aber trotzdem, mir wäre sehr sehr unwohl wenn eine Maschine über unsere Köpfe hinweg nicht nur unser Leben über all auf der Welt filmt und archiviert sondern auch Entscheidungen über alle hinweg trifft. Das klingt für mich nach einem Big Brother Staat, der ja "nur das Beste will" .

    Im Roman finde ich den Thunderhead zwar interessant, weil er für die Handlung einen wichtigen Bezugspunkt bildet, aber wenn ich mir das vorstelle, wird mir sehr sehr unbehaglich zu Mute. Und ja mir ist klar, das wir uns sehr wohl in eine Richtung bewegt haben, in der diese Entwicklung keinesfalls unrealistisch ist.


  • Meine Meinung:


    Bam!!! Was für ein zweiter Teil einer Reihe. Es gibt wirklich kaum Autoren denen es gelingt nicht einen bloßen Zwischenband abzulegen um einen weiteren vorzubereiten. Und ja, dieser zweite Band bereitet alles weitere vor, das lässt sich jetzt schon erahnen, aber er ist trotzdem spannend und mit interessanten Wendungen gespickt. Außerdem ist da noch eine sehr spannende Nebenentwicklung, deren Ausmaß sich wohl erst noch zeigen wird. (Gerade hier bin ich schon seehr gespannt, was Shusterman damit machen wird.)

    Citra steht hier vor allem im Fokus, eine Tatsache die mir persönlich sehr gut gefallen hat, weil ich finde das sie die Reihe auch als alleinige Hauptfigur tragen könnte, hier macht es auch deshalb Sinn, weil die Geschichte sich stärker auf die politische Ebene der Scythe fokussiert hat. Rowans Rolle ist dabei eine kleinere (wenn auch weiterhin definitiv nicht unwichtig, sodass er komischerweise trotzdem nicht zur Nebenrolle avanciert) , das ist auch deshalb passend, da er sich aufgrund der Ereignisse in Band 1 sowieso im Hintergrund halten muss. Desweiteren treten noch weiter Figuren in den Fokus der Handlung. Tatsächlich stört es mich oft, wenn in einem ersten Band zunächst nur zwei Blickwinkel vorgestellt werden und dann auf einmal in einer Fortsetzung weitere hinzukommen. Das war zugegebener Maßen zu Beginn auch hier der Fall. Aber nach und nach hat es mir immer besser gefallen und es ergab immer mehr Sinn.

    Eine Zeit lang plätscherter die Geschichte irgendwie so ein bisschen vor sich hin, doch dann kommt Shusterman mit einem wahren Paukenschlag. Auch wenn ich erst dachte, eine ganz andere Richtung hätte mich mehr überzeugt, jetzt nachdem ich den Roman komplett gelesen habe, bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung des Autors. Es fügte sich alles perfekt ineinander und jedes Rädchen hat seinen verdienten Platz. Ich fand die politischen Dynamiken innerhalb der Skythe und ihre Rolle für die weitere Handlung spannend und sehr aufschlussreich. Und auch beunruhigend, vor allem dann, wenn ich das Ganze auf unsere Realität übertrage...

    Der Thunderhead ist auch so eine beunruhigende Sache... einerseits ein Beobachter, andererseits eine eigenständige Persönlichkeit der weit mehr tut, als die Befugnisse ihm eigentlich zugestehen. Sehr spannend, ohne diese Komponente wäre die Geschichte tatsächlich nur halb so gut. Außerdem sorgt Thunderhead dafür, das hier noch weitere Fragen im Raum stehen. Schon die Scythe werfen Fragen auf, die aus unserer Moral heraus alles andere als einfach zu beantworten sind. Die Existenz des Thunderhead, ist für mich persönlich tatsächlich auch eher beunruhigend, gleichzeitig ergeben sich durch diese andere Möglichkeiten dafür, wie die Zukunft der Menschen aussehen könnte...


    Am liebsten hätte ich jetzt sofort den dritten Teil, doch auch ich muss mich nun gedulden.


    Für mich überraschende*


    5ratten


    *ich dachte zunächst ich müsste tatsächlich ein bisschen was abziehen, aber das Gesamtbild hat mich einfach überzeugt

  • Ich finde tatsächlich eher das die Einrichtung eines Thunderheads beunruhigend wäre. Für mich wäre das eine Diktatur nur mit einer Maschine. Jemand der entscheidet über uns, der findet was das Beste für uns wäre? Und zwar ohne das wir eingreifen können? Nein Danke. Ja wir treffen als Menschen immer wieder die falschen Entscheidungen, aber es sind unsere und unsere Fehler. Wir sind daran Schuld, ja auch das.

    Ich finde auch die Vorstellung beunruhigend, was wir Menschen mit der Welt machen ;)

    Der Thunderhead, wie er hier im Buch geschildert wird, könnte einem wirklich wie eine gute Alternative vorkommen, angesichts von Politikern wie Trump, Putin und Co. oder auch nur angesichts der Stammtisch-Parolen-Idioten, auf die man praktisch täglich so trifft...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Dani79 Ja ich finde das auch beunruhigend, aber wie gesagt, die Vorstellung das dann so eine Art Übermaschine entscheidet... (die ja auch von Menschen konstruiert wurde by the way...). Da würde ich mich genauso wenig gut mit fühlen. Käme vermutlich auch darauf an, ob ich es schon gewohnt bin oder nicht. Der Thunderhead wird ja bei Scythe nicht hinterfragt, weil es ganz normal für alle ist. Aber diese Idee eines größeren Wohls hat für mich so oder so einen eher unangenehmen Beigeschmack. Auch wenn ich verstehen kann, weshalb Du die Idee dahinter gut findest und das an der Stelle pragmatischer betrachtest als ich.

  • Ich sehe die Wahrscheinlichkeit, dass es so weit kommt, als sehr gering. Also muss ich da keine Sorge haben :D

    Die Idee, dass alle Menschen und Regierungen erkennen, dass wir es nicht können und einem Entscheider ohne Gefühle, Befindlichkeiten, Vorlieben, Abneigungen, etc das Ruder überlassen...


    die ja auch von Menschen konstruiert wurde by the way

    Dass KI schnell schlauer werden könnte als Menschen ist ja ein regelmäßig diskutiertes (Horror)Szenario.


    Aber so wie es hier in der Story angelegt ist, mit der klaren, unverrückbaren obersten Maxime des Thunderhead, das Beste für die Menschheit allgemein, aber auch gleichzeitig für jedes Individuum zu tun - das ist für mich tatsächlich eher Utopie als Dystopie.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Mir ist gerade aufgefallen, dass der Autor im Threadtitel falsch geschrieben ist, Neal mit a. Könnte das bitte jemand von den Moderatoren korrigieren? Danke! :winken:

    Ich habe nämlich gerade nach dem Thread gesucht und über den Autorennamen nur das erste Buch gefunden und mir schon gedacht, dass es daran liegen könnte. Ich musste die korrekte Schreibung nämlich auch googlen :lachen:


    Aber weshalb ich den Thread überhaupt gesucht habe: Heute wurde das Cover für den dritten Teil The Toll veröffentlicht und es gibt auch schon einen kleinen (englischen) Auszug aus dem Buch.

    Auf englisch erscheint der Titel am 5.11.19.


    Shusterman selbst hat das Cover auf seinem Instagram-Account geteilt.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • HoldenCaulfield

    Hat den Titel des Themas von „Neil Shusterman - Scythe. Der Zorn der Gerechten“ zu „Neal Shusterman - Scythe. Der Zorn der Gerechten“ geändert.