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Die Welt, in der „Scythe“ spielt, sollte den Lesern schon aus dem ersten Band bekannt sein, ich empfehle auf jeden Fall, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Daher hier nur noch einmal ganz kurz die Eckdaten: Die Welt wird von einer Art übergeordnetem Bewusstsein gelenkt, dem Thunderhead. Dieser hat quasi sämtliche Probleme der Menschheit gelöst, es gibt keinen Krieg mehr, keinen Hunger, keine Krankheiten, keine Umweltverschmutzung – und keinen natürlichen Tod. Damit die Bevölkerung dennoch nicht überhandnimmt, gibt es die Scythe, die einzigen, die endgültig töten können. Nach gewissen Kriterien führen sie die sogenannten Nachlesen durch. In Band 1 haben wir die Ausbildung zweier junger Scythe-Anwärter miterlebt.
Wenn auch anders als vorher gedacht, haben sowohl Citra als auch Rowan die Scythe-Prüfung überlebt. Citra ist nun Scythe Anastasia und lebt bei ihrer Mentorin, der Grande Dame des Todes, Scythe Curie. Hinsichtlich der Nachlese geht Citra aber ihren eigenen Weg.
Da nur einer der beiden Scythe werden konnte, ist Rowan nicht offiziell Scythe gemäß deren Regeln, aber er nennt sich selbst Scythe Luzifer und geht seiner ganz eigenen Nachlese nach: er findet heraus, welche Scythe sich nicht an die Regeln halten und richtet sie hin. Doch wie lange wird er damit durchkommen?
Wie schon im ersten Band angedeutet, hat sich die Scythe-Gemeinschaft in zwei gegensätzliche Strömungen aufgespalten. Mit dem vermeintlichen Tod von Scythe Goddard und seinen Anhängern im ersten Band schien dieser Konflikt zwar nicht gelöst, aber die akute Gefahr dennoch etwas gebannt. Nun gibt es aber einige unliebsame Überraschungen und das Scythetum steht erneut vor einer Zerreißprobe.
Den ersten Band hatte ich regelrecht verschlungen, entsprechend gespannt war ich auf die Fortsetzung, obwohl ich versuche, meine Erwartungen an zweite Bände eher gering zu halten, da sie meiner Erfahrung nach meist eher schwächer sind als ihre Vorgänger, oft wenig Handlung bieten und mehr eine Überbrückung zum jeweiligen Trilogie-Finale darstellen.
Scythe 2 hingegen hat mir gut gefallen. Ja, die Handlung war etwas dünn und teilweise schon ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, dennoch empfand ich es als spannend.
Neben Citra und Rowan rückt hier für mich eine weitere Figur in den Fokus, die zwar auch schon im ersten Band zu Wort kam, mir aber hier noch viel mehr auffiel: der Thunderhead, die unglaubliche Wesenheit, in der das gesamte Wissen der Menschheit abgespeichert ist und die die Geschicke der Welt besser lenkt als die Menschen das jemals vermocht haben. Die Gedanken und Überlegungen des Thunderhead, die immer wieder zwischen die Handlung gestellt werden, sind einfach faszinierend. Beinahe sehnt man sich nach einer Welt, in der so ein Wesen die Macht übernimmt und vernünftig damit umgeht.
Doch aufgrund der Gewaltenteilung gibt es eine Sache, auf die der Thunderhead keinen Einfluss hat: das Scythetum. Und so kann das beinahe allmächtige Wesen nur zusehen und nicht eingreifen, wenn die Scythe in eine falsche Richtung schlittern. Seine Programmierung lässt nichts Anderes zu – aber vielleicht gibt es hier doch das eine oder andere Schlupfloch? Der Thunderhead reagiert teilweise erstaunlich unvorhersehbar und kreativ und ich fand seine Vorgehensweise immer wieder total spannend.
Insgesamt ein toller zweiter Band, der mich nun gespannt auf den Erscheinungstermin des dritten Teils warten lässt!