06 - von Seite 417 bis Ende

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 4.487 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tigi86.

  • Hier könnt Ihr zum Inhalt von Seite 417 bis Ende schreiben.


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  • So, ich bin durch.

    Am Ende gibt es sowohl in der Gegenwart als auch der Zukunft so etwas wie einen versöhnlichen Schluss. Ich weiß nicht recht, ob mir das so gut gefällt.


    Signe und Magnus schaffen es, miteinander zu reden uns sich zu gestehen, dass sie über alle Probleme hinweg immer eine Sehnsucht nacheinander hatten. Signe bleibt wohl bei ihm. Sonst wäre das Boot ja nicht dort geblieben.

    Eine Bank aus den Plastiktonnen fand ich seltsam. Sieht sicher in der schönen Landschaft nicht so schön aus. Aber gut. Es ist halt eine Art Symbol für die Beiden.


    Bis zum Schluss zweifle ich daran, dass es so viel regnen wird, dass das Boot wieder schwimmen und ins Meer gelangen kann. Aber David hält an dieser Idee fest, plant den Bau einer Entsalzungsanlage. Der Augenblick, als er Marguerite wegschicken wollte, war schon krass. Das wäre ein Todesurteil für sie gewesen. Gut, dass Lou ihn davon abgehalten hat. Schließlich hat er ja schon Annaa und das Baby im Stich gelassen. Und dann finden sie die Tonnen mit dem Eiswasser.


    Diese Verbindung lag ja fast auf der Hand. Ob das Wasser tatsächlich reicht, bis es regnet oder nur das Sterben verlängern wird, bleibt dahingestellt. Das Ende ist offen.


    Tatsächlich ist es ein Dystophisches Ende. Die drei ganz alleine und die unwirtliche Natur.


    Mir war die Geschichte am Ende doch etwas zu sehr in einem luftleeren Raum. Man hätte meiner Meinung nach noch mehr über dieses Thema sagen können. Wichtiges, Informatives darüber, was mit Europa passiert ist. Wie die Welt sich entwickelt mit dem Wasserproblem. Das Thema wurde, meiner Meinung nach, nur angerissen.

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    Einmal editiert, zuletzt von gagamaus ()

  • So,


    ich bin auch seit gestern durch und muss sagen, naja. Das Signe und Magnus sich so mir nichts dir nichts vertragen fand ich irgendwie nicht stimmig. Das ist ja als ob beider Leben "sinnlos" gewesen wäre. Das Ende um David, Lou und Marguerite finde ich da schon etwas plausibler, auch wenn ich die Intention nicht ganz verstehe, dort zu bleiben...aber gut, wo sollen sie hin.


    Insgesamt bringt der Abschluss noch ein paar Punkte zueinander, sodass die beiden Geschichten zumindest grob übereinstimmen - aber insgesamt muss ich gagamaus zustimmen:

    Mir war die Geschichte am Ende doch etwas zu sehr in einem luftleeren Raum. Man hätte meiner Meinung nach noch mehr über dieses Thema sagen können. Wichtiges, informatives darüber, was mit Europa passiert ist. Wie die Welt sich entwickelt mit dem Wasserproblem. Das Thema wurde, meiner Meinung nach, nur angerissen.

    Unter "Die Geschichte des Wasser" habe ich mir etwas ganz anderes vorgestellt - man hätte es auch "Die beiden Enden der Blau" nennen können, das hätte es wohl etwas mehr getroffen. Wasser war ja hier nur am Rande Thema...


    Ein wenig vergleiche ich das Buch mit "Die Straße" von Cormac McCathy, aber dort war die Dystopie einerseits stimmig und eindringlich dargestellt und die Unwissenheit was die Katastrophe ausgelöst hat andererseits wirklich unwichtig für den Handlungsverlauf. Hier wird viel mit Rückblicken und Erinnerungen gearbeitet, aber die wesentlichen Punkte, wie die Dinge um das "Wasser" zusammenhängen, erfährt man nicht.


    LG

    schokotimmi

  • Das Signe und Magnus sich so mir nichts dir nichts vertragen fand ich irgendwie nicht stimmig

    Ich habe es mir damit erklärt, dass sie im Alter milder und nachsichtiger geworden sind und für sich erkannt haben, dass sie sich trotz der Dinge, in denen sie unterschiedlicher Meinung sind, doch sehr geliebt haben... und nie wieder jemand anderen so geliebt haben. Und das das Leben endlich ist und man die verbleibende Zeit genießen sollte. Das es ein bisschen schnell mit der Versöhnung ging, fand ich aber auch.

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  • Ich bin durch und etwas enttäuscht. Wie schon im letzten Abschnitt erwähnt, hatte ich mir irgendwie mehr von dem Buch erwartet. So waren es einfach zwei Geschichten, die nicht viel miteinander und leider auch nicht viel mit Wasser zu tun hatten. Zumindest nicht so viel, wie ich mir gewünscht hätte.


    Wieso Signe nun das Kind abgetrieben hat, erschließt sich mir nicht so recht. Auch hier bleibt die Autorin recht vage, was ihre Gefühle und Beweggründe angeht. Nur weil sie und Magnus so verschieden sind? Sie hätte ihn ja auch verlassen und das Kind alleine großziehen können. Ich will sicher nicht über Abtreibungen urteilen, keine Frau macht so etwas leichtfertig. Aber Signes Sichtweise verstehe ich einfach nicht. An einer Stelle sagt sie

    Zitat


    diejenigen, die sich ein Kind wünschten, hätten es begründen müssen, nicht wir anderen

    Ähm? Wieso sollte eine Frau, die absichtlich schwanger wird, sich dafür rechtfertigen müssen (mal von den Ressourcenproblemen auf der Erde abgesehen)? Genauso muss sich auch niemand rechtfertigen, der absichtlich nicht schwanger wird. Jemand wie Signe, der offenbar weder verhütet hat, noch in einer Notlage ist - ich finde, so jemand muss sich zwar auch nicht rechtfertigen, aber er sollte zumindest für sich selbst hinterfragen, was er da tut.


    Das Wiedersehen mit Magnus war dann wie aus einem schlechten Kitschromane. Alle Wut, aller Schmerz, alle Verletzungen - auf einen Schlag vergessen und vergeben. Hach. Leider für mich völlig an den Haaren herbeigezogen.


    Bei Davids Geschichte habe ich mich gefragt, wieso nur abends Schüsse zu hören sind. Wenn um die letzten Vorräte gekämpft wird, dann doch den ganzen Tag, oder? Das habe ich nicht verstanden. Und dass er und Marguerite quasi ununterbrochen Sex haben, obwohl sie auf jeden Tropfen Wasser achten müssen (denn Sex ist auch Sport und macht durstig), hat sich mir auch nicht erschlossen. Dafür bin ich wohl nicht triebgesteuert genug.


    Den Traum von Regen finde ich sehr schön; das ist auch ein guter Abschluss für das Buch. Langfristig werden sie trotzdem alle sterben und man hat als Leser leider kaum etwas über die Hintergründe der Wasserknappheit erfahren. Schade, ich hatte mir mehr erhofft.

  • Eine Bank aus den Plastiktonnen fand ich seltsam. Sieht sicher in der schönen Landschaft nicht so schön aus.

    Was, das findest du etwas nicht romantisch? :elch:

    Unter "Die Geschichte des Wasser" habe ich mir etwas ganz anderes vorgestellt - man hätte es auch "Die beiden Enden der Blau" nennen können, das hätte es wohl etwas mehr getroffen. Wasser war ja hier nur am Rande Thema...

    Da hat der deutsche Verlag sich wohl gedacht: "Die Geschichte der Bienen" hat super funktioniert, also muss auch der zweite Band so ähnlich heißen. Im Original heißt das Buch ja einfach Blå (Blau), wie jemand von euch in einem früheren Abschnitt schon geschrieben hat - das erste aber tatsächlich Bienes historie.


    Was glaubt ihr, um was die anderen beiden Teile kreisen werden? Ich habe mit ein paar Leuten in meinem persönlichen Umfeld darüber gesprochen und wir könnten uns gut "Die Geschichte der Bäume" und irgendwas über den Fleischkonsum, Massentierhaltung und die Folgen davon vorstellen.

  • Da hat der deutsche Verlag sich wohl gedacht: "Die Geschichte der Bienen" hat super funktioniert, also muss auch der zweite Band so ähnlich heißen. Im Original heißt das Buch ja einfach Blå (Blau), wie jemand von euch in einem früheren Abschnitt schon geschrieben hat - das erste aber tatsächlich Bienes historie.


    Was glaubt ihr, um was die anderen beiden Teile kreisen werden? Ich habe mit ein paar Leuten in meinem persönlichen Umfeld darüber gesprochen und wir könnten uns gut "Die Geschichte der Bäume" und irgendwas über den Fleischkonsum, Massentierhaltung und die Folgen davon vorstellen.

    Ha, da war ich ja mit meinem "Blau" Titel gar nicht so schlecht - wenn man diesen Punkt nimmt relativiert sich der Erwartung zum Buch ja vllt. ein wenig. Die Autorin wollte ja dann vom Titel her nicht die "Geschichte des Wassers" erzählen...


    Tja was könnte es sein - man findet nichts dazu. Regenwald/ Bäume könnte ich mir vorstellen, Tierhaltung eher nicht, denn sie hatte ja schon die Bienen. Ich werde die Bienen mal noch zuende hören und dann entscheiden ob ich mit der Reihe überhaupt weitermache...


    LG

  • In Hinsicht auf Informationen über die Auswirkungen des Wassermangels geht es mir wie euch. Dazu hatte ich mehr erwartet. Ansonsten fand ich das Buch nicht gar so übel. Maja Lunde arbeitet eben nicht mit reißerischen Mitteln, um Aufmerksamkeit zu erwecken, sondern erzählt einfach. Und genug passiert ist doch auch.

    Wieso Signe nun das Kind abgetrieben hat, erschließt sich mir nicht so recht.


    Signe sieht ganz realistisch, welche Auswirkungen der Klimawandel haben wird, und will kein Kind in eine solche Welt setzen. Aus diesem Blickwinkel passt dann auch der Gedanke, dass sich eher Frauen rechtfertigen müssen, die ihre zukünftigen Kinder den zu erwartenden Gefahren aussetzen, und nicht diejenigen, die abtreiben.


    Das Signe und Magnus sich so mir nichts dir nichts vertragen fand ich irgendwie nicht stimmig.

    Bei Magnus leuchtet mir das ein. Er sagte selbst, dass er auf Signe gewartet hat. Aber warum Signe so umschwenkt, kann ich mir auch nicht erklären. Sie haben sich zwischenzeitlich verloren, weil jeder seine Vorstellungen von seinem Leben umsetzen wollte. Das ging nicht gemeinsam.


    Eine Bank aus den Plastiktonnen fand ich seltsam. Sieht sicher in der schönen Landschaft nicht so schön aus. Aber gut. Es ist halt eine Art Symbol für die Beiden.

    Das war keine Bank. Das soll ein Gletscher sein. Magnus hat die Tonnen ganz oben auf dem Hügel eingegraben, damit Signe ihren eigenen Gletscher hat, den ihr niemand streitig machen kann. Natürlich nur symbolisch, denn bei den Temperaturen wird kein Wasser je wieder gefrieren. Ich sehe das als Zeichen, dass er seine Schuld am Abbau des Gletschers in Norwegen eingesteht. Andere Männer schenken Blumen als Entschuldigung.

  • Das war keine Bank. Das soll ein Gletscher sein. Magnus hat die Tonnen ganz oben auf dem Hügel eingegraben, damit Signe ihren eigenen Gletscher hat, den ihr niemand streitig machen kann. Natürlich nur symbolisch, denn bei den Temperaturen wird kein Wasser je wieder gefrieren. Ich sehe das als Zeichen, dass er seine Schuld am Abbau des Gletschers in Norwegen eingesteht. Andere Männer schenken Blumen als Entschuldigung.

    Na ja, mir war das, ehrlich gesagt, zu plakativ. Und da wird er ja fast einen Bagger gebraucht haben, wenn er so viele Tonnen so vergraben will. Außerdem, lagen sie nicht ziemlich offen rum, als David sie gefunden hat? Vielleicht habe ich da ja was überlesen. Sei's drum. Das war kein Symbol, mit dem er mich kriegen könnte. ;)

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  • Was glaubt ihr, um was die anderen beiden Teile kreisen werden? Ich habe mit ein paar Leuten in meinem persönlichen Umfeld darüber gesprochen und wir könnten uns gut "Die Geschichte der Bäume" und irgendwas über den Fleischkonsum, Massentierhaltung und die Folgen davon vorstellen

    Also "Die Geschichte der Bäume" wäre tatsächlich eine gute Idee.

    Jetzt im Nachhinein fehlte mir bei Wasser doch noch eine ganze Menge. Z.B. die Verschmutzung der Meere. Das hätte man gut noch einbauen können, wo Signe doch so auf dem Meer rumgeschippert ist. (Plastik im Meer z.B. oder tote Tiere) Mir fällt auf, dass ich, wenn ich anderen das Buch beschreiben soll, weil die überlegen es zu lesen, eigentlich nicht sagen kann, dass es eine wirklich bewegende Geschichte gewesen wäre oder dass es das Thema besonders intensiv behandelt hätte. :(

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  • Zitat

    Das soll ein Gletscher sein. Magnus hat die Tonnen ganz oben auf dem Hügel eingegraben, damit Signe ihren eigenen Gletscher hat, den ihr niemand streitig machen kann.

    ah, danke für die Erklärung. Das hatte ich nicht verstanden. So gefällt mir die Idee auch sehr gut :)

  • Na ja, mir war das, ehrlich gesagt, zu plakativ. Und da wird er ja fast einen Bagger gebraucht haben, wenn er so viele Tonnen so vergraben will. Außerdem, lagen sie nicht ziemlich offen rum, als David sie gefunden hat?

    Er hat die Kanister irgendwie aufeinandergestapelt und nur die untersten teilweise eingegraben, so viel Arbeit war das also nicht.


    Zank, das mit dem Gletscher für Signe habe ich mir zusammengereimt. Keine Ahnung, ob Maja Lunde das damit gemeint hat. Ich fand es jedenfalls eine gute Erklärung.

  • Diese KanisterSache ist einfach gar nicht meines. Weder romantisch noch schaut es schön aus, noch möchte ich da sitzen. Bei mir verfehlt das komplett seine Wirkung. Ich hätte es auch nie als Ersatzgletscher gedeutet.8| Wird für mich immer schräger, um so länger ich drüber nachdenke.

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  • Irgendwas musste mit dem Gletscherwasser passieren, nachdem Signe es von Norwegen bis zu Magnus gebracht hatte. Man müsste Maja Lunde mal fragen, was sie mit dieser Aktion andeuten wollte.

  • Guten Abend!

    Endlich hab ich das Buch auch beendet. Ich gebe ja zu, dass ich die letzten Seiten mehr aus Pflichtgefühl als aus Interesse gelesen hab.

    Die Liebesgeschichten haben mich halt einfach nicht wirklich interessiert - ich bin also ziemlich enttäuscht von diesem Buch. Habe ich mir da einfach zu viel erwarten, nachdem "Die Geschichte der Bienen" so hochgelobt wurde? Aber es heißt doch, dass dies der zweite Teil eines literarischen Klima-Quartetts sein soll. Aber hier fehlt mir wirklich jede kritische Auseinandersetzung mit dem Umgang mit Wasser. Es wird nur festgestellt, dass wir zur Zeit zu gedankenlos diesbezüglich sind und dass zukünftige Generationen unter dieser Hirnlosigkeit zu leiden haben werden. Hmmm.... zufriedenstellend ist das wirklich nicht!


    Am Ende gibt es sowohl in der Gegenwart als auch der Zukunft so etwas wie einen versöhnlichen Schluss. Ich weiß nicht recht, ob mir das so gut gefällt.

    Ich finde diesen Abschluss einfach unpassend: Signe und Magnus sind ganz plötzlich wieder ein Paar. Alle Gegensätze und Konflikte sind vergessen...

    Wollte die Autorin dadurch etwas symbolhaft andeuten?


    ch habe es mir damit erklärt, dass sie im Alter milder und nachsichtiger geworden sind und für sich erkannt haben, dass sie sich trotz der Dinge, in denen sie unterschiedlicher Meinung sind, doch sehr geliebt haben...

    Ich finde eher, dass das Alter sie vergesslicher gemacht hat ;)- das Wiedersehen war übertrieben kitschig und für meinen Geschmack völlig unrealistisch! Es hat nur noch der weiße Gaul gefehlt...


    Was ich auch überhaupt nicht verstanden habe, war Signes Flucht nach London und die Abtreibung. Warum? Sie hätte das Kind doch auch alleine großziehen können - Hilfe und finanzielle Unterstützung wäre sicher vorhanden gewesen. Auch die Erklärung, dass es eigentlich unverantwortlich ist, ein Kind in diese Welt zu setzen, leuchtet mir nicht so recht ein. Ich finde diesen Gedanken zu philosophisch-abstrakt und als solches nicht geeignet, als Grundlage für tatsächliche Handlungen zu dienen. Vor allem, wenn diese Handlungen solche Auswirkungen haben. Es gibt Tausende Gründe für eine Abtreibung, aber "Ich habe mein Kind aufgrund des Klimawandels abgetrieben" klingt für mich doch reichlich schräg!


    David und Lou bleiben bei ihrem Boot. Obwohl mir die Hoffnung auf Regen reichlich naiv und unrealistisch vorkommt. David verhält sich so, wie sich wahrscheinlich viele Menschen in so einer Notsituation verhalten würden - jeder ist sich selbst der nächste. Erst Lou erinnert ihn daran, dass er Marguerite nicht wegschicken darf! Somit steht Lou für mich als Symbol für eine hoffnungsvollere und menschlichere Zukunft.


    Nein - ich hab mir etwas anderes von diesem Buch erwartet und relativ substanzlose Liebesgeschichten gefallen mir einfach nicht!X(

    Vernunft, Vernunft...

  • Du sprichst mir mit deinem kompletten Posting aus der Seele, ysa

    Ich vermute auch, dass ich aufgrund der tollen Kritiken für "Die Geschichte der Bienen" (die ich nicht gelesen habe), eine gewisse Erwartungshaltung an dieses Buch hatte. Die wurde leider enttäuscht.


    An diejenigen, die beide Bücher kennen: Welches hat euch besser gefallen?

  • Ich vermute auch, dass ich aufgrund der tollen Kritiken für "Die Geschichte der Bienen" (die ich nicht gelesen habe), eine gewisse Erwartungshaltung an dieses Buch hatte. Die wurde leider enttäuscht.

    Und bis vor ungefähr 1Woche war ich auch davon überzeugt, dass "Die Geschichte der Bienen" unbedingt gelesen werden muss. Jetzt denke ich, dass ich dieses Vorhaben vorerst noch einmal auf unbestimmte Zeit verschieben werde.

    Meine Erwartungshaltung an dieses Buch war eindeutig zu hoch und hat sicher dazu geführt, dass ich so enttäuscht bin.


    Allerdings - wenn ich mir recht überlege - auch ohne Erwartungshaltung hätte mir das Buch nicht gefallen. Leider! Das Thema ist so enorm wichtig, es muss einfach mehr in die Hirne und Herzen der Menschen dringen. Eigentlich ist Literatur ja ein guter Mittler - hier leider überhaupt nicht! Schade!

    Vernunft, Vernunft...

  • Bei dem unzureichend behandelten Wasserthema gebe ich euch recht, aber ansonsten fand ich das Buch nicht so übel. Es ist halt nicht alles überspitzt dargestellt, um Spannung zu erzeugen, wobei die Schilderungen von der Besetzung am Gletscher oder Lous plötzliche Krankheit doch durchaus fesselnd waren.


    Die Liebesgeschichten nahmen auch nicht zu viel Platz ein. Dafür ein Paar, in dem die Frau deutlich älter ist als der Mann, das gibt es auch nicht alle Tage, und endlich mal ein Kerl, der sich etwas anderes einfallen lässt als Blumen, um seine Angebetete zu beeindrucken :zwinker:


    Davon abgesehen hat mir das Bienenbuch aber auch besser gefallen.

    Es gibt Tausende Gründe für eine Abtreibung, aber "Ich habe mein Kind aufgrund des Klimawandels abgetrieben" klingt für mich doch reichlich schräg!

    Der Klimawandel wird nur der Auslöser sein für eine ganze Reihe von Umwälzungen. Wenn kaum noch Wasser da ist, werden irgendwann Nahrungsmittel knapp, weil nichts mehr angebaut werden kann. Trinkwasserreserven sind global ziemlich ungleichmäßig verteilt, nicht jedes Land hat Zugriff darauf. Auf Städte, wo noch Vorräte zu bekommen sind oder produziert werden können, setzt ein Run ein, ähnlich der Flüchtlingskrise von 2015. Nur dass es Millionen Menschen sein werden. Dann könnte es an vielen Orten so zugehen wie in Maja Lundes Flüchtlingslager. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass eine Umweltaktivistin, die den Umbruch in ihrer eigenen Heimatgemeinde miterlebt, aus solchen Gründen auf Kinder verzichtet.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Insgesamt scheint die Meinung zum Buch ja relativ in die gleiche Richtung zu gehen.


    Ich wollte mich nochmal zu der Abtreibungsdiskussion zu Wort melden: Dieser Schritt ist für mich aus der Gesamtsituation heraus nachvollziehbar. Sie muss erkennen dass ihre große Liebe sie doch auf ganzer Linie enttäuscht hat, die Lebensansichten driften ganz weit auseinander und der Vater des Kinder kooperiert auch noch mit ihrer Mutter, einer Person mit der sie nichts mehr zu tun haben will. Auch die Einstellung des Vaters zu ihr ist nicht gerade durch Hilfsbereitschaft geprägt, am Ende steht sie allein da mit ihrem Boot. Von echten engen Freunden erfährt man nichts - also gäbe es nur noch sie und das Kind, ein Kind von einem Mann mit dem sie ja auch nichts mehr zu tun haben will. Für mich war die Abtreibung eine logische Konsequenz...v.a. auch weil sie ja selbst keine so tolle Kindheit hatte bei den streitenden Eltern. Und die Zeit ist auch noch nicht so weit, dass alleinerziehend sein das normalste der Welt ist.

    Ich kenne Leute, die wegen weniger abgetrieben haben.


    Also für mich gab es hier viele andere Punke die weniger stimmig waren als die Abtreibung - sie war nur der absolute Schlussstrich.


    Grüße

    schokotimmi