N.K. Jemisin - The Obelisk Gate
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Reihe:
The Fifth Season / Zerissene Erde
The Obelisk Gate
Klappentext:
THIS IS THE WAY THE WORLD ENDS… FOR THE LAST TIME.
The season of endings grows darker as civilization fades into the long cold night. Alabaster Tenring — madman, world-crusher, savior — has returned with a mission: to train his successor, and thus seal the fate of the Stillness forever.
Meine Meinung:
Der zweite Teil der Broken Earth Serie schließt inhaltlich direkt an das Ende des ersten Teils an. Ich möchte aber vom Inhalt gar nicht viel verraten, da ich sonst wichtige Handlungselemente aus dem ersten Teil spoilern müsste.
Nachdem ich vom ersten Teil sehr begeistert war, habe ich die Trilogie gleich in einem Rutsch gelesen. Der zweite Teil ist ähnlich aufgebaut wie der erste, die Geschichte wird aus der Perspektive verschiedener Figuren erzählt, auch Essun trifft man wieder und ihre Kapitel sind auch wieder in der zweiten Person Singular. Während mir das im ersten Teil sehr gut gefallen hat und es auch sehr gut zur "dissoziierten" Wahrnehmung von Essun passte, hatte ich in diesem Teil ein wenig Schwierigkeiten mit diesem Stilmittel. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwie die Motivation dahinter nicht mehr vorhanden ist.*
Was die Handlung selbst betrifft, so ist für mich dieses Buch dennoch ein klassischer Mittelteil, der sich dem second book syndrome meiner Meinung nach nicht völlig entziehen kann. Alles ging ein bisschen schleppender und gerade bei den Kapiteln von Essun hatte ich das Gefühl, dass Essun irgendwie gefangen scheint und weder vor noch zurück kann. Leider ging mir dabei selbst ein wenig die Kondition aus und ich habe mir gewünscht, dass alles wieder mehr in Fahrt komme. Auch waren Stil und Aufbau nach dem ersten Teil bereits vertraut und erschienen mir deswegen natürlich auch nicht mehr ganz so herausragend.
Essuns Handlungsstrang fand ich daher in diesem Teil am schwächsten, gut gefallen haben mir aber dafür die anderen Handlungsstränge.
Insbesondere der von
Nassun. Ich fand es auch sehr spannend, endlich Jija kennenzulernen, da er in Essuns Denken und Erleben eigentlich nur ab dem Zeitpunkt existiert, ab dem er ihren Sohn getötet hat. Umso erstaunter war ich, wie sehr ich ihn immer mehr verabscheute, obwohl ich ja wusste, was er getan hatte. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was Essun in diesem hasszerfressenen und sturen Menschen gesehen hat.
Nichtsdestotrotz ist das alles Jammern auf hohen Niveau und Nemisin schreibt einfach wahnsinnig gut, die Welt und die Figuren, die sie erschaffen hat sind unglaublich komplex und vielschichtig. Dass sie mit dem Roman zum zweiten Jahr in Folge den Hugo Award gewonnen hat, wundert mich dabei gar nicht.
*Ich habe mittlerweile auch den dritten Teil gelesen und rückblickend weiß ich wieso es sogar essentiell war, dass die Autorin diese Erzählform beibehält. Trotzdem wirk sie im zweiten Teil nicht ganz so passend.