Autorin Marah Woolf antwortet auf den Brief einer Buchhändlerin, die sich wegen Amazon beschwert

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 7.897 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sandhofer.

  • Zitat

    Aber sich zu überlegen, was seinen Laden, sein Geschäft zu etwas Besonderem macht, ist täglicher Alltag aller Selbständigen, Unternehmer, Gewerbetreibenden. Im Übrigen ist es das, was ich auch für mich in Anspruch nehme und es steht Ihnen schlicht und ergreifend nicht zu, mir das zum Vorwurf zu machen. Ich entscheide selbst, wo und wann und wie ich meine Bücher veröffentliche, denn ich gehe dahin, wo die Leser sind.

    Ich finde, Marah Woolf schreibt da sehr viel Wahres in ihrer Antwort an die Buchhändlerin. Es kann nicht sein, dass sich alle über Amazon beschweren und sich ständig in der Opferrolle sehen. Ich kaufe doch keine Ware aus Mitleid irgendwo. Nein, ich gehe auch nicht aus Mitleid in die Buchhandlung.


    DU MUSST DIR SCHON SELBST KONFETTI IN DEIN LEBEN PUSTEN – HILFE ZUR SELBSTANALYSE DER DEUTSCHEN BUCHLANDSCHAFT


    Unser Tante-Emma-Laden (ja, bei uns auf dem Dorf gibt es noch einen. Hier bekommt man Kleidung, Lebensmittel, Getränke, Schreibwaren, Zeitschriften und eine Postbankfiliale ist er auch noch) muss Ende des Monats schließen. Seit fünf Jahren rentiert er sich einfach nicht mehr, sagt die Besitzerin. Kein Wunder, ist doch in der Nähe der Edeka und ich gebe zu: Ich kaufe dort ebenfalls ein. Die Zeiten ändern sich und manches stirbt einfach. So ist der Lauf der Dinge. Ja, ich finde es auch schade, dass unsere "Tante Emma" schließen muss, aber ich gehe deshalb trotzdem nicht bei ihr einkaufen.


    Ein sehr kontroverses Thema, ich weiß schon. Aber dieser Artikel spricht mir so sehr aus dem Herzen. Erst nichts tun und dann jammern, wenn es zu spät ist (und damit meine ich jetzt nicht den Tante-Emma-Laden). Ich kenne einige Autor*innen, die sich in Verlagen einen Namen gemacht haben und die nun von Buchhandlungen von Lesungen ausgeladen werden, weil sie nun auch ein Buch im Selfpublishing veröffentlicht haben.


    Grüßle

    Suse

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Wie ich schon unter dem Amazonthema geschrieben habe, richtet hier die Autorin meiner Meinung nach ihre Argumente und Vorwürfe nicht unbedingt an die richtige Stelle. Was sie hier schreibt kann ich verstehen und nachvollziehen, sie sollte jedoch diese Zeilen an die Verlage richten. Denn Buchhändler stehen ja auch am Ende der Kette. Indirekt wirft die Autorin vor, dass nur Amazon ihr Buch veröffentlichen wollte/ veröffentlicht hat. Da kann die Buchhändlerin ja nix für. Nichts tun und jammern? Ja, wad hätten denn die Buchhändler tun können? Ein Buch verlegen?

    Suse ich verstehe den Uebergang zu dem Tante Emma Laden Beispiel nicht ganz. Für mich ist das was anderes ob ich ein Getränk in einem Tante Emma Laden kaufe oder mich in einem Buchladen beraten lasse und dort kaufe.

    Ich kaufe übriegens in unserer Metzgerei im Dorf, in der Bäckerei und auch im Buchladen. Vielleicht bin ich da konservativ, jedoch überlegt und mit Ueberzeugung. Ich kaufe dort nicht aus Mitleid, sondern aus Ueberzeugung. Nebenbei bemerkt auch weil die Qualität bei den ersten beiden besser ist und bei letzterem die Beratung, die ich in Anspruch nehmen kann.

    Ich sehe im Verlagswesen zu wenig hinter die Kulissen. Ich entscheide für mich und gestehe jedem das Recht zu das zu tun.

    Ich verteufle niemanden der bei Amazon einkauft, möchte jedoch auch nicht verteufelt werden, wenn ich dies aus Prinzip nicht tue.

  • Mir gefällt die Antwort von Marah Woolf sehr gut. Er enthält viel Wahres, das man nicht nur auf dieses Thema beziehen kann.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe schon auch das Gefühl das viele im Buchhandel die Veränderungen schlicht verschlafen haben... Manche Buchläden haben reagiert, manche eben nicht und wundern sich dann, das sie bestimmte Kundengruppen nicht in den Laden locken können.

    Ich denke deshalb sind viele Ketten wie Thalia und Co. dann für einige Käufer*innen interessanter. Ich merke das auch selbst, ich finde mich trotz meiner Kritik an Thalia doch immer wieder dort wieder und das oft auch wenn ich kein Buch kaufen werde, aber einen Geschenkartikel suche.

  • Ja - eine Online- Buchhandlung kann mehr gleichberechtigte Vielfalt an Literatur bieten als eine "physikalisch vorhandene".

    Ja - der Amazon-Service ist phänomenal gut und die Möglichkeiten ein Eldorado für Bibliophile.

    (Das macht es ja so "gefährlich" als Konkurrenz..).


    Buchhandlungen nehmen dem Käufer die Vorauswahl der Bücher ab - eine gewisse Subjektivität (der Verlagsvertreter..) und die nötige Beschränkung dabei sind dabei hart für neue Autoren und beschränken die Vielfalt, aber die "stoffliche" Bücherwelt hat andere, ganz individuelle Vorteile. Dabei punkten (für mich..) vor Allem solche Buchhändler, die nicht nur "Unternehmer" sind (wobei eine Buchhandlung eben auch ein Geschäft ist und keine Wohlfahrtveranstaltung).


    Ich denke, Beides zu haben, ist für Buchfreunde gerade ein unerhörter Luxus.

  • HoldenCaulfield : Thalia ist ein gutes Beispiel, besonders das Café in der Filiale in Mannheim. Ich kannte das schon lange aus Schottland, wo ich wirklich Stunden in einer Buchhandlung zugebracht habe. Ich habe gestöbert, Kaffee getrunken und wieder gestöbert. Letztendlich bin ich mit mehr rausgekommen als ich geplant hatte. Auch jetzt gehört es für meine Maus und mich zum Stadtbummel dazu und meistens landet irgendetwas in der Einkaufstasche. Für mich gehören Kaffee und Buch zusammen und ja, ich gehe lieber in die Buchhandlung mit dieser Möglichkeit als in die ohne.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten Geht mir auch so. Ich kannte das Konzept ja auch schon lange - meine London und GB Aufenthalte sei dank *gg* - und fand eh das genau diese Kombi in Deutschland viel zu lange gefehlt hat. Und ja, mir geht es da ähnlich wie Dir. In dem Thalia in Heidelberg der kein Café hat bin ich z.B. viel viel seltener.

  • Ja - eine Online- Buchhandlung kann mehr gleichberechtigte Vielfalt an Literatur bieten als eine "physikalisch vorhandene".

    Jein. Klar, die Buchhandlung hat nicht "alles" vor Ort und muss speziellere Sachen bestellen. Aber Amazon hat sozusagen nichts vor Ort, weil sie nur online sind. Und ein guter Buchhändler kann auch Titel empfehlen, die bei ihm gerade nicht ausliegen. Ein sehr gute Freundin von mir wohnt direkt neben einer kleinen, inhabergeführten Buchhandlung. Sie kauft ihre Bücher inzwischen nur noch dort und hat mir mehrfach erzählt, dass der Buchhändler bei Bestellungen genauso schnell ist wie ihr Amazon Prime (das sie für andere Sachen nutzt). Das heißt, sie bestellt am einen Tag und am nächsten Tag kann sie ihr Buch abholen.

    Den Luxus, dort jeden Tag schnell hingehen zu können, hat natürlich nicht jeder. Für mich wäre das auch 5 km entfernt.

    Wie Igela schon berichtet hat, ist die Beratung dort phänomenal gut. Da wird einem im Zweifelsfall sogar vom Kauf abgeraten, weil der Buchhändler weiß, dass der Inhalt des Titels wissenschaftlich fragwürdig ist (war bei einem Sachbuch der Fall).

  • Ach, da geht so was doch viel zu sehr unter. Ich finde, solchen Sachen kann man schon einen eigenen Thread gönnen :bussi:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zank Bücher können im Normalfall in Deutschland immer über Nacht geliefert werden (je nach dem wann man im Laden liefert, kommt immer auf den Zwischenbuchhändler an, bei dem der Buchladen bestellt). Das auf jeden Fall.

    Ich denke es kommt auch auf die jeweiligen Kunden*innen an, je nach dem was ich z.B von einem Buchladen erwarte, suche ich mir auch meine Anlaufstelle aus.

    Ich persönlich bin jemand die eher anonym einkauft, ich finde es immer etwas anstrengend in einem kleinen Buchladen von der Kasse aus beobachtet zu werden... Ich bin keiner der Buchempfehlungen braucht oder sonstige Beratung außer ich frage selbst danach. Und jop, das ist tatsächlich auch ein Grund weshalb ich lieber in einem größeren Laden bin oder online Bestelle - das mach ich zwar nicht bei amazon, aber eben bei den anderen Möglichkeiten die es so im Netz gibt. Ich mag es tatsächlich das ich eben nicht ständig angesprochen werde ob ich Hilfe brauche. Ich mag es das ich da ein bissl vor mich hin stöbern kann ohne das ich in ein Gespräch verwickelt werde, mit einer Person die ich nicht kenne. So bin ich halt^^ und das passt eben zu mir als Kundin.

  • Ich persönlich bin jemand die eher anonym einkauft, ich finde es immer etwas anstrengend in einem kleinen Buchladen von der Kasse aus beobachtet zu werden...

    Das verstehe ich total, weil es mir persönlich genauso geht :elch: Wenn ich aber mal Beratung brauchte, war ich in kleinen Läden bisher immer besser aufgehoben. Da gehört aber natürlich auch immer etwas Glück dazu. Auch im Thalia kann ich einen Buchhändler treffen, der sich genau mit meiner Fragestellung gut auskennt und entsprechend besser ähnliche Titel empfehlen kann. Amazon macht das eben über "andere die diesen Artikel kauften, kauften auch..."

    Ich möchte auch keinen von den dreien (kleine Händler, Ketten, Internethändler) verteufeln und ich finde, alle haben ihre Daseinsberechtigung, solange dort jemand kauft und zufrieden ist. Wenn niemand mehr in den Buchladen um die Ecke geht, dann wird er schließen müssen. Das ist schade, aber wie hier schon gesagt wurde, ähnlich wie wenn der Tante-Emma-Laden oder ein Café schließen muss nunmal die Marktwirtschaft.

  • Da war jemand sehr, sehr wütend. Aber gut geschrieben und ich kann Woolfs Standpunkt absolut nachvollziehen.


    Wie ich schon unter dem Amazonthema geschrieben habe, richtet hier die Autorin meiner Meinung nach ihre Argumente und Vorwürfe nicht unbedingt an die richtige Stelle. Was sie hier schreibt kann ich verstehen und nachvollziehen, sie sollte jedoch diese Zeilen an die Verlage richten. Denn Buchhändler stehen ja auch am Ende der Kette. Indirekt wirft die Autorin vor, dass nur Amazon ihr Buch veröffentlichen wollte/ veröffentlicht hat. Da kann die Buchhändlerin ja nix für.

    Nicht unbedingt. Die Buchhändlerin hat ja erst einmal Woolf angepampt und die wiederum erklärt der Buchhändlerin detailliert ihre Postition.


    Es kommt halt nicht so gut an, wenn man einer erfolgreichen Selfpublisherin erklärt, man selbst mache die Leser zu Fans, wenn die doch jahrelang ihre Fanbase komplett selber aufgebaut hat und speziell bei Woolf profitieren Verlage und Buchhändler jetzt von deren mühsamer Vorarbeit (wobei parallel Woolf sicher auch davon profitiert, dass die Paarung Verlag/Buchhandlung durchaus neue Zielgruppen öffnet). Da hat die Buchhändlerin in ihrer Verzweiflung einfach die Falsche angemacht.

    Ein sehr gute Freundin von mir wohnt direkt neben einer kleinen, inhabergeführten Buchhandlung. Sie kauft ihre Bücher inzwischen nur noch dort und hat mir mehrfach erzählt, dass der Buchhändler bei Bestellungen genauso schnell ist wie ihr Amazon Prime (das sie für andere Sachen nutzt). Das heißt, sie bestellt am einen Tag und am nächsten Tag kann sie ihr Buch abholen.

    Den Luxus, dort jeden Tag schnell hingehen zu können, hat natürlich nicht jeder. Für mich wäre das auch 5 km entfernt.

    Genau das ist der Vorteil des Versands (wenn man nicht in der Nähe wohnt). Amazon hatte da die Nase vorn. Alle haben da nun ein Konto. Ich auch und während wir im Dorf gewohnt haben, war das manches Mal besser, als extra in die Stadt zu fahren. (Und Amazon verschickt ins Ausland, was manche Verlage zumindest früher nicht gemacht haben - ich weiß nicht, wie es inzwischen aussieht).


    Inzwischen haben viele Buchhandlungen selber einen Versand, oder es gibt zentrale Angebote. Nur: Die kamen teils so spät, dass sich viele gefragt haben, ob sie nun da und da und dort und hier auch noch Konten eröffnen sollen, wenn sie doch eh schon eines haben. Und die Kunden haben womöglich lange Zeit nicht mitbekomme, dass es neue Bestellmöglichkeiten gibt.


    Rückblickend ist man immer schlauer, aber das Argument des Verschlafens hängt bei mir auch im Kopf.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Ich bin zwar sicher ein bisschen ein Sonderfall durch meine "Arbeit" für Literaturschock - aber Buchhandlungen bieten mir seit Jahren nichts Neues mehr. Meine Reaktionen sind da immer: kenn ich schon, hab ich schon, weiß ich schon den ET der Fortsetzung, etc


    Aber ganz abgesehen davon nervt mich auch die von Marah Woolf zitierte Opferrolle und das Verteufeln von amazon als allein Schuldigem an der Misere.

    Ja, Buchhandlungen haben sicher Kunden verloren und ja, es werden auch viele schließen. Andere haben sich durch Beratung und Mehrwertdienste einen entsprechenden Stand erarbeitet und werden bleiben.

    Lauf der Dinge...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Vor allem gibt es amazon ja auch nicht erst seit gestern... man hätte da viel früher reagieren können. Ein Beispiel ist ja z.B die Entwicklung des Tolino, die ja schon auch eine Reaktion auf den Kindleerfolg war. Hier hat man reagiert und schwupp, viele Käufer*innen haben einen Tolino, wenn sie keinen Kindle wollen. Viele die sonst nicht lesen, kennen das Produkt trotzdem.

  • Ich bin in einer Facebookgruppe, in der sich viele Buchhändler*innen tummeln. Dort ist die Aufregung natürlich groß. Aber ernsthaft, wenn ich dann von einer Buchhändlerin so was hier lese:


    Zitat

    Und dann postet sie sowas noch auf ihrer eigenen Homepage. Hätte sie ja auch gleich Holocaustwitze auf YouTube hochladen können. Nicht sehr intelligent.

    Dann ist mein Urinstinkt: Ich gehe jetzt sofort ein sehr teures Buch bei Amazon kaufen.


    Es geben erschreckend wenige Menschen in dieser Facbook-Gruppe auf dieses Posting ein.


    Marah Woolf hat einen Folgeartikel veröffentlicht:


    KONFETTI – KLAPPE DIE ZWEITE

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ja, wad hätten denn die Buchhändler tun können? Ein Buch verlegen?

    Also, meine Lieblingsbuchhandlung Schaumburg tut genau das.


    Sie verlegen lokale und unbekannte Autoren in Eigenregie. Gut, die Auflage ist nicht riesig, aber die Bücher sind auch in Frankfurt oder Stuttgart bestellbar, und wenn die Nachfrage groß genug ist, werden sie auch wieder aufgelegt.


    Zudem veranstalten sie fast jeden Donnerstag Autorenlesungen, die oft schon Wochen vorher ausverkauft sind. Bei voller Bestuhlung passen fast 150 Leute in den Laden. Die Besitzerin schafft es, den Geschmack und die Neugier ihrer Kunden zu treffen, denn leere Stühle gibt es da nur bei Schneesturm. Meistens holt ihr Mann eher noch Klappstühle aus dem Lager und es wird noch zusammengerückt.


    Samstag gibt es öfter ein literarisches Frühstück, mit Brötchen und Kaffee und Tee an einer langen Tafel, wieder begleitet von Autoren.


    Auch mit dem Onlinehandel setzen sie sich aktiv auseinander. Seit neustem haben sie nicht nur eine Webseite (die hatten sie vorher schon), sondern auch einen Onlineshop, in dem man alles bestellen kann was der Großhändler, bei dem sie selbst bestellen, auf Lager hat. Was man dort nicht findet, kann man per Kontaktformular anfordern - das gilt auch für antiquarische Titel.


    Gut, die Bestellung dauert länger als bei Amazon und es ist auch nicht jeder Titel sofort verfügbar. Aber wenn ich das Buch nicht sofort brauche, bestelle ich bei Schaumburg. Bestellungen können auch telefonisch aufgegeben oder geändert werden, geliefert wird in der Innenstadt zu Fuss und kostenlos, oder per Post gegen Gebühr, die nicht teurer ist als Amazon-Versandgebühren (ohne Prime). An den Bezahlmethoden wird noch gefeilt, aber ich denke, dass sie auch das hinbekommen werden.


    Ich finde, die tun ziemlich viel um mit den wandelnden Zeiten mitzuhalten, und haben damit auch Erfolg.

  • Fragt sich bloß, was in dem Zitat das Unintelligenteste ist. Sicher nicht der Blogpost von Frau Woolf.


    Seit meine Buchhandlung die Möglichkeit bietet, online zu bestellen, nutze ich lieber die als Amazon, weil es mir am Herzen liegt, dass dieser optisch gar nicht mal so schöne, aber mit Herzblut geführte und nicht so mainstreamig orientierte Laden am Leben bleibt. Dort arbeiten wirklich tolle Menschen, die Bücher lieben, gute Tips geben können und Uralt-Stammkund(inn)en wie mich einfach in Ruhe stöbern lassen, ohne dieses Gefühl des Beobachtetwerdens (das ich ja auch so gar nicht leiden kann und das der Grund ist, warum ich im Gegensatz zu Büchern meine Klamotten viel lieber online kaufe). Und der Chef hat sich schon höchstpersönlich bei mir für meine vielen Onlinebestellungen bedankt :D


    Grundsätzlich sehe ich Amazon zwar durchaus kritisch, aber auch nicht als die fürchterliche Wurzel allen Übels, als die es häufig dargestellt wird. Im Zweifelsfall unterstütze ich sehr gerne kleine Geschäfte, doch es ist leider auch wahr, dass kleiner Laden nicht immer guter Laden ist. Schlechtes Sortiment, unfreundliche Verkäufer, das schon zitierte Argusauge, das einem von der Kasse aus überallhin folgt - manche Inhaber sind durchaus selber schuld, wenn sie baden gehen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen