Hallo allerseits,
ich war letzte Woche auf dem PAN Branchentreffen und habe dort den großartigen Lars Schmeink, den ersten Vorsitzenden der Gesellschaft für Fantastikforschung, kennen gelernt. Zwei Tage lang gab es Panels zum allgemeinen Thema "Träumen Androiden von Freiheit?" und es sollte um politische und gesellschaftliche Themen in der Phantastik gehen. Da blieben engagiert geführte Diskussionen nicht aus und diese zogen danach bis auf Twitter weiter.
Als Reaktion hat Lars Schmeink nun einen Artikel veröffentlicht, in dem er zur weiteren Diskussion einlädt:
Brauchen wir mehr (interessante) Frauenfiguren in der Phantastik?
Hier ein paar Zitate, aber bitte lest den ganzen Artikel. Er ist es wert.
ZitatVor allem aber, und das spiegelt sich in der sich anschließenden Twitter-Explosion, hat eine Frage die Gemüter bewegt. Der Moderator fragte das Panel, ob die Phantastik mehr weibliche Protagonisten bräuchte. Die Frage ist unglücklich verkürzt und trifft nur sehr oberflächlich das eigentlich zu diskutierende Phänomen der gesellschaftlichen und systematischen Benachteiligung von Frauen (und ebenso wichtig LGBTQ-Menschen oder „people of color“).
ZitatDenn es nützt ja nichts, eine Heldin zu haben, die effektiv nur ein Mann ist, dem ein anderes Geschlecht angedichtet wurde. Auch Frauenfiguren, die sich in Klischees ergehen oder die nur eindimensionale Handlungsfunktionen erfüllen, sind nicht Maßgabe für eine gute Repräsentation.
Und für mich der wichtigste Teil:
ZitatIch finde, eine Pause zum Nachdenken über die eigenen Vorteile und Privilegien kann positive neue Impulse bringen. Sich selbst zu fragen, was an der Position der anderen mir als Bedrohung oder Angriff vorkommt, kann Erkenntnis generieren. Sich in der eigenen Position zu verschanzen, ist bedauerlich, sich komplett aus der Debatte zu verabschieden, ist hinderlich – gerade weil wir berühmte Verstärker brauchen, um die Forderungen nach mehr Vielfalt und Repräsentation in die Verlage und zu den LeserInnen tragen.
Ich bin gespannt auf eure Meinung
Grüßle
Suse