Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
In dem Roman „Grimaldi. Der Fluch des Felsens“ erzählt die Autorin Catherine Aurel die Geschichte der Familie Grimaldi. Sie geht dafür an den Anfang und erzählt, wie sie zu ihrem Staat und Felsen Monaco kamen und warum die Familie heute noch als Piraten und Kaufmänner verschrien sind.
Schon die Aufmachung des Buches ist ein Hingucker. Die Frau, die auf das Meer schaut, als ein immer wiederkehrendes Moment im Buch umgeben von grünen und bunten Blumen lässt die Leserin direkt ans Mittelmeer denken. Auch die Sehnsucht, die sich in dem Bild widerspiegelt, kommt im Roman immer wieder zur Sprache. Die bunte, fröhliche Aufmachung unterstreicht die heitere Erzählweise der Autorin. Auch die inneren Klappen sind schön und passend zum Roman gestaltet. Vorne findet sich ein gekürzter Stammbaum der Grimaldi mit allen wichtigen Charakteren, die im Buch vorkommen und hinten eine Landkarte, in der alle Handlungsorte eingezeichnet sind. Nicht zu vergessen eine kurze Chronologie der wahren Begebenheiten mit Namensverzeichnis und Nachwort im hinteren Teil des Buches.
Doch nun zum Inhalt: Ungewohnt heiter liest sich die Geschichte der Grimaldi. Ständig mit einem Augenzwinkern versehen, lustige – nicht ins lächerliche gezogene – Verwechslungsspiele inklusive, erklärt Guiditta dem kleinen Raniero die Geschichte seiner Familie: die Binnen- und Hauptgeschichte des Buches. Doch auch die Rahmenhandlung birgt einiges an Spannung und Erkenntnissen. Ich mochte den Schreibstil, auch wenn ich mich anfangs an ihn gewöhnen musste, weil ich von einem historischen Roman eher ernste Töne erwarte. Doch passt diese heitere Erzählweise sehr gut zum Buch, denn inhaltlich ist es von Tragik durchzogen. Selten habe ich so viel geballte Tragik erlebt, aber der lapidare Erzählstil federt so manches ab, so dass es doch erträglich bleibt.
Wo wir bei der Tragik sind, merkt man schon, dass dieser Roman keine verschönten Tatsachen präsentiert, sondern die Geschichte erzählt. Es gab einige Tiefen, doch versucht die Autorin auch darin immer wieder etwas Positives hineinzuschreiben, so dass auch immer wieder Lichtblicke auf die Leserin warten. Die Figuren mögen teils ein wenig blass erscheinen, weil sie vor allem durch ihre Taten sprechen und nur selten ihre Gedanken deutlich zu Tage kommen. Dennoch werden die Handlungsgründe stets einleuchtend erklärt und zwar aus jeder Perspektive, so dass auch zuerst seltsam wirkende Handlungsweisen später verständlich werden. Diese Vielschichtigkeit, die manchmal aber auf sich warten lässt, macht die Spannung des Buches aus.
Alles in allem ein schöner historischer Schmöker – aber mal einer anderen Art. Wer mal gerne etwas mehr Humor in einem Histo haben möchte, sollte unbedingt hier zu greifen!