Catherine Aurel - Grimaldi. Der Fluch des Felsens

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    In dem Roman „Grimaldi. Der Fluch des Felsens“ erzählt die Autorin Catherine Aurel die Geschichte der Familie Grimaldi. Sie geht dafür an den Anfang und erzählt, wie sie zu ihrem Staat und Felsen Monaco kamen und warum die Familie heute noch als Piraten und Kaufmänner verschrien sind.


    Schon die Aufmachung des Buches ist ein Hingucker. Die Frau, die auf das Meer schaut, als ein immer wiederkehrendes Moment im Buch umgeben von grünen und bunten Blumen lässt die Leserin direkt ans Mittelmeer denken. Auch die Sehnsucht, die sich in dem Bild widerspiegelt, kommt im Roman immer wieder zur Sprache. Die bunte, fröhliche Aufmachung unterstreicht die heitere Erzählweise der Autorin. Auch die inneren Klappen sind schön und passend zum Roman gestaltet. Vorne findet sich ein gekürzter Stammbaum der Grimaldi mit allen wichtigen Charakteren, die im Buch vorkommen und hinten eine Landkarte, in der alle Handlungsorte eingezeichnet sind. Nicht zu vergessen eine kurze Chronologie der wahren Begebenheiten mit Namensverzeichnis und Nachwort im hinteren Teil des Buches.


    Doch nun zum Inhalt: Ungewohnt heiter liest sich die Geschichte der Grimaldi. Ständig mit einem Augenzwinkern versehen, lustige – nicht ins lächerliche gezogene – Verwechslungsspiele inklusive, erklärt Guiditta dem kleinen Raniero die Geschichte seiner Familie: die Binnen- und Hauptgeschichte des Buches. Doch auch die Rahmenhandlung birgt einiges an Spannung und Erkenntnissen. Ich mochte den Schreibstil, auch wenn ich mich anfangs an ihn gewöhnen musste, weil ich von einem historischen Roman eher ernste Töne erwarte. Doch passt diese heitere Erzählweise sehr gut zum Buch, denn inhaltlich ist es von Tragik durchzogen. Selten habe ich so viel geballte Tragik erlebt, aber der lapidare Erzählstil federt so manches ab, so dass es doch erträglich bleibt. ;)


    Wo wir bei der Tragik sind, merkt man schon, dass dieser Roman keine verschönten Tatsachen präsentiert, sondern die Geschichte erzählt. Es gab einige Tiefen, doch versucht die Autorin auch darin immer wieder etwas Positives hineinzuschreiben, so dass auch immer wieder Lichtblicke auf die Leserin warten. Die Figuren mögen teils ein wenig blass erscheinen, weil sie vor allem durch ihre Taten sprechen und nur selten ihre Gedanken deutlich zu Tage kommen. Dennoch werden die Handlungsgründe stets einleuchtend erklärt und zwar aus jeder Perspektive, so dass auch zuerst seltsam wirkende Handlungsweisen später verständlich werden. Diese Vielschichtigkeit, die manchmal aber auf sich warten lässt, macht die Spannung des Buches aus.


    Alles in allem ein schöner historischer Schmöker – aber mal einer anderen Art. Wer mal gerne etwas mehr Humor in einem Histo haben möchte, sollte unbedingt hier zu greifen!

  • Der liegt auch schon bei mir bereit und ich bin gespannt was mich erwartet. Deine Rezi lässt mich auf schöne Unterhaltung hoffen :)

  • Ich bin gespannt, wie du es findest. Auf Amazon sind die Meinungen sehr durchmischt und ich kann jede davon verstehen. Ich habe das Buch mit der Autorin in der Leserunde drüben gelesen. Da bekommt man nochmal ganz andere Zusatzinformationen und erlebt das Buch auch irgendwie anders.

  • Grimaldi – die Meisten dürften sich ein Bild der monegassischen Dynastie gemacht haben, welches wohl vor allem durch diverse Fernsehberichte geprägt sein wird. Wie es dieser Familie im Mittelalter erging, beschreibt dieses Buch von Catherine Aurel – ein neues Pseudonym der Autorin Julia Kröhn.


    Zugegeben: Der Beginn des Buches ist durchaus vielversprechend. Aus Sicht der fiktiven Giuditta werden die Ereignisse der Grimaldi vom Ende des dreizehnten bis zur Mitte des vierzehnten Jahrhunderts erzählt – und das mit Anzeichen von schwarzem Humor und Sarkasmus. Gute Bedingungen also für einen gelungenen Roman.


    Doch anstatt hieran anzuknüpfen folgt vor allem eines: Monotonie. Jedes Kapitel ist von Schicksalsschlägen geprägt, die das Leben und auch den Zusammenhalt mindestens eines Mitglieds der Grimaldi, ob historisch belegt oder nicht, entscheidend prägen. Dies geschieht so allgegenwärtig und erdrückend, dass die Frage, ob der Charakter sich nicht mehr von dem Schicksalsschlag erholt und schon innerlich mit dem Leben abschließt oder ob er die sprichwörtliche Krone richtet und weitermacht, völlig unwichtig erscheint. Das wäre auch schon das nächste große Problem: Ich fühlte mich keinem Charakter verbunden. Das liegt vor allem daran, dass sich die Leidensgeschichten aneinanderreihen und zu einer großen verbinden, ohne dass man wirklich unterscheiden kann. Hier stellte sich bei mir ein Pragmatismus ein, wie ich in selten beim Lesen erlebt habe. Mir waren die Leidensgeschichten einzelner Charaktere egal, das Buch lässt sich bei mir in drei Worten zusammenfassen: Jeder Charakter leidet.


    Grundlegend habe ich nichts gegen triste Bücher, im Gegenteil habe ich ja die Ansicht, dass Bücher nicht immer unterhaltend sein müssen. Dennoch hat mich das Buch hiermit auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Ein kleiner, versöhnlicher Hoffnungsschimmer, auf dem man aufbauen kann, hätte mich mit „Grimaldi. Der Fluch des Felsens“ versöhnlicher gestimmt. Hier gilt mehr denn je der Satz: Das muss man schon mögen.


    2ratten

    Hier ist mein SuB und mein SgB :)

  • Über englische und deutsche Herrscher in vergangenen Zeiten habe ich schon viel gelesen, aber über die Geschichte der Grimaldi ist mir bisher noch kein Buch untergekommen. Daher war ich sehr gespannt auf dieses Buch der Autorin Catherine Aurel.

    Im 13. Jahrhundert lebte die reiche Familie Grimaldi in Genua. Schon immer hat es ein Machtgerangel zwischen den Ghibellinen und den Guelfen, zu denen die Grimaldis gehörten, gegeben. Raneiro Grimaldi hat sich gerade hals über Kopf in die schöne Flamin Babetje verliebt, als es zu blutigen Kämpfen in der Stadt kam und in Folge die Grimaldis verbannt wurden. Raneiro ist nun das Oberhaupt der Familie und opfert für die Familie seine Liebe, um die Tochter eines Verbündeten zu heiraten. Die Grimaldis erobern den Felsen von Monaco und wollen dort ihre Heimat haben. Aber bis es soweit ist, sind noch viele Kämpfe auszufechten und viele Schicksalsschläge hinzunehmen.

    Die Autorin hat Raneiro eine fiktive Halbschwester namens Giuditta an die Seite gestellt, die uns die Geschichte der Grimaldis erzählt. Sie hat den richtigen Tonfall, so dass das Tragische der Geschichte etwas abgemildert wird. Wir erfahren so, wie es der Familie Grimaldi erging seit ihrer Verbannung aus Genua bis zur endgültigen Übernahme des Felsens. Doch es dauerte lange, bis Monaco als Heimat der Grimaldis gelten konnte, denn immer wieder wurde um diesen kargen Felsen gekämpft. Das Schicksal meint es nicht gut mit den Grimaldis. Raneiro opfert seine Liebe und trauert ihr ein Leben lang nach. Ausgerechnet während Kriegswirren begegnet er Babetje wieder und er tut etwas Schreckliches. Sein Bruder Francesco kann ebenfalls seine Liebe nicht haben und flüchtet als Pirat aufs Meer. Selbst Raneiros Sohn Carlo ist in der Liebe kein Glück beschieden und Giuditta hängt ihr Herz an einen bindungsscheuen Mann und erkennt erst nach langer Zeit, dass sie einen Fehler gemacht hat.

    So viele Schicksalsschläge sind schwer zu ertragen, mir waren es ein paar Schläge zuviel. Aber es gibt wohl auch keinen Grimaldi, der sich das Leben nicht selbst schwer gemacht hat. Es gibt eigentlich kaum jemanden, der mit sympathisch war und mit dem ich mitfühlen konnte. Tahar war so ein Mensch, doch er war einigen ein Dorn im Auge und sie sorgten dafür, dass er Schlimmes ertragen musste. Auch den neugierigen Raneiro, der nach seinem Großvater Raneiro benannt wurde und der auf der Flucht an Giudittas Lippen hing, hat mir gut gefallen.

    Interessant fand ich die historische Sicht auf das Geschehen rund um die Familie Grimaldi, die viele Kämpfe austragen musste, bis sie sagen konnte, dass Monaco ihre Heimat ist. Der Fluch des Felsens hat das Schicksal bestimmt und wenn man sich die neuere Geschichte der Familie anschaut, scheint er sich immer noch nicht ganz verflüchtigt zu haben.

    Dieser historische Roman ist interessant, aber all die tragischen Schicksalsschläge und kriegerische Auseinandersetzungen waren mir fast zu viel.


    3ratten

  • Catherine Aurel

    Grimaldi - Der Fluch des Felsens

    Klappentext

    zu „Grimaldi - Der Fluch des Felsens“ von Catherine Aurel

    Ihr Aufstieg: vorherbestimmt. Ihre Liebe: stark wie ein Felsen. Ihre Geschichte: eine Legende.

    Genua im 13. Jahrhundert: Raniero, der Erbe der reichen Familie Grimaldi, verliebt sich unsterblich in die schöne Babetje. Als die Grimaldi nach einem blutigen Umsturz aus der Stadt verbannt werden, opfert er sein Glück für die Zukunft seiner Familie und heiratet die Tochter eines Verbündeten. Mit Erfolg: Die Grimaldi erobern den Felsen von Monaco — ihre neue Heimat. Doch um die Macht zu wahren, begeht Raniero eine grausame Tat. Wie durch einen Fluch brechen fortan brutale Schlachten, perfide Intrigen und gnadenlose Schicksalsschläge über die Grimaldi herein. Der Kampf um das Fürstentum beginnt. Und um die Liebe.


    Zum Inhalt:

    Hier begleitet man die Grimaldis in der Zeit vom Jahr 1283 bis 1357. Die monegassische Dynastie hat es zu dieser Zeit nicht leicht, denn die Guelfen und Ghibellinen stehen im ständigen Kampf um Genua und später noch um Monaco. Monaco, der imposante Felsen um den es hier geht, ist hart umkämpft, er ist begehrt und verhasst zu gleich.

    Giuditta, die uneheliche Tochter von Lafronco Grimaldi erzählt dem kleinen Raniero die Geschichte der Familie. Diese ist von unendlich vielen Schicksalsschlägen geprägt, denn es scheint, das der Fluch , der schwer auf den Grimaldis lastet, seine volle Wirkung zeigt.

    Wie zu dieser Zeit üblich, geht es um Macht, Intrigen und Hinterlist, aber auch um die Liebe. Nichts scheint den Grimaldis vergönnt, haben sie ein Ziel erreicht, wird es ihnen schon bald wieder genommen. Die Liebe bleibt oft unerfüllt oder darf nicht sein. Aus der Heimat vertrieben, müssen sich die Grimaldis immer wieder behaupten und kämpfen, um ihre Macht zurück zu erlangen.


    Meine Meinung:

    Ich muss zugeben, dass ich mit den viele Protagonisten zu Beginn des Romans stark zu kämpfen hatte. Das ist dem geschuldet, dass die Familie der Grimaldis so groß war und ist. Durch die Vielzahl dieser, konnte ich mich nicht auf einen festlegen, da die meisten gleich viel erwähnt werden.

    Es ist ein wirklich sehr gut recherchierter Roman und man erfährt viel wie es um die politische Lage bestellt war. Eigentlich wusste ich von dieser Zeit nicht viel, darum konnte ich mein Wissen hiermit erweitern.

    Ich hätte mir gewünscht, das es weniger an Protagonisten gewesen wären um einfach ein besseren Bezug zu diesen zu bekommen. Vom Klappentext ausgehend hatte ich mir etwas anderes von " Grimaldi, der Fluch des Felsens" vorgestellt.

    Für Leser , die sich für die monegassische Geschichte interessieren, ist es eine Leseempfehlung, da sehr detailliert diese Zeit geschildert wird.

    &quot; Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben , über die Sterne&quot;<br />- Thomas Carlyle

  • Ich bin gespannt, wie du es findest. Auf Amazon sind die Meinungen sehr durchmischt und ich kann jede davon verstehen. Ich habe das Buch mit der Autorin in der Leserunde drüben gelesen. Da bekommt man nochmal ganz andere Zusatzinformationen und erlebt das Buch auch irgendwie anders.

    Ich habe das Buch inzwischen ausgelesen und mir hat es gut gefallen. Eine Rezi dazu habe ich auch geschrieben, allerdings für die Histo-couch. Bei Interesse kannst du ja mal schauen