Natalie Buchholz - Der rote Swimmingpool

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    Adam, ein junger Mann kurz vor der Vollhährigkeit, leistet Sozialstunden bei einer alten Dame ab. Ihn scheint ein Geheimnis anzuhaften. Hier lernt er ihre Enkelin Tina und deren fetten Kater Pecorino kennen. Seit seine Eltern sich getrennt haben und sich fast nicht um ihn, der ihre Hilfe und Unterstützung dringend brauchen würde, kümmern, lebt Adam allein in einem kleinen WG-Zimmer. Seine Mutter ist zurück nach Frankreich gegangen. Sein Vater hat sehr schnell eine neue Familie, in die Adam nicht zu passen scheint. Gut, dass er nun Tina hat.



    Als erstes sind mir die liebevollen und sehr detailgetreuen Beschreibungen der Menschen in diesem Buch aufgefallen. Natalie Buchholz hat ihre Augen bei ihren wie Malerei anmutenden Skizzierungen überall. Vor allem Adam kann ich mir äußerlich, wie auch sein Innerstes, dass er für Tina nach aussen dreht, sehr gut vorstellen.

    Aber nicht nur die Äußerlichkeiten beschreibt die Autorin sehr genau und detailliert, sondern auch die Gefühle zwischen den einzelnen Protagonisten. Und genau das ist es, was mich an der Geschichte so fasziniert hat: dass ich die Gefühle und Emotionen jedes Einzelnen, ob ich sie nun gutheiße oder nicht, gut nachvollziehen und mich hineinfühlen kann.


    Schon im Prolog erfahre ich, warum Adam seine Sozialstunden ableisten muss. Er hat das Haus seiner Eltern, in dem damals sein Vater mit der neuen Familie wohnte, abgefackelt. Wie es dazu kam, erfahre ich in einem Mix aus Gegenwarts- und Zukunftserzählung. Hier versteht es die Autorin geschickt Spannung zu erzeugen und ich wollte einfach immer nur weiter lesen.


    Mich hat es fasziniert, wie sich die weibliche Autorin in den jungen männlichen Hauptdarsteller hineinversetzt hat, der nicht nur ohne den Zuspruch seiner Eltern auskommen muss; der seine ersten sexuellen Erfahrungen macht, mit Alkohol in Verbindung kommt und der seine ersten Parties feiert. Aus allem geht Adam zum Schluss sichtlich gereift und erwachsen geworden hervor.


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Zeigt es doch, was Eltern anrichten können, wenn sie sich von ihren Kindern abwenden bzw. zuwenig mit ihnen reden. Und was eine einzige Lüge anrichten kann.

    Ein spannendes, interessantes Debüt. Ich hoffe, bald mehr von Natalie Buchholz lesen zu dürfen.

    5ratten