Chevy Stevens - Ich beobachte dich

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    Broschiert: 480 Seiten

    Verlag: FISCHER Scherz; Auflage: 2 (25. April 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3651025527

    ISBN-13: 978-3651025523



    Inhaltsangabe:



    Tief und kalt ist der Ozean an der kanadischen Westküste, weit und rau das Land. Hier lebt Lindsey mit ihrer 17-jährigen Tochter Sophie. Vor elf Jahren ist sie in letzter Minute ihrem gewalttätigen Ehemann Andrew entkommen. Er musste ins Gefängnis. Lindsey hat alle Spuren verwischt und für sich und Sophie ein neues Leben aufgebaut. Doch nun kommt Andrew frei.



    Autoreninfo:



    Chevy Stevens, geboren 1973, ist auf einer Ranch auf Vancouver Island aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf der Insel vor der kanadischen Westküste. Ihre psychologischen Spannungsromane sind internationale Top-Bestseller. Wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, geht Chevy Stevens gern mit ihrer Familie in den umliegenden Bergen campen oder paddeln.



    Meine Meinung:



    Titel: Wenn deine einstige große Liebe zu deinem schlimmsten Feind wird...



    Ich habe schon ewig keinen Thriller mehr gelesen und da ich es nicht mehr so übermäßig blutig mag, erschien mir dieser Psychothriller genau richtig, um wieder in das Metier einzutauchen.



    In der Geschichte geht es um Lindsay und ihre Tochter Sophie, die einst vor dem gewalttätigen Andrew fliehen mussten. Doch jetzt kommt Lindsays Exmann aus dem Gefängnis frei und zack taucht er wieder in ihrem Leben auf. Was hat er nur vor? Will er beenden, was er einst geplant hatte? Lindsay zu töten...



    Die Handlung wird uns über einen Ich- Erzähler nahe gebracht, mal ist dies Tochter Sophie, mal Mutter Lindsay. Die Perspektivwahl gefiel mir richtig gut, da so Angst und Schrecken beider Frauen und auch ihre gemachten Erfahrungen sehr gut zur Geltung kommen.



    Zudem spielt die Handlung teilweise auch in der Vergangenheit, so dass wir erleben können wie langsam aber sicher sich Andrew zum Negativen entwickelt hat.



    Das gesamte Buch über herrscht eine ungemein düstere und vor allem angespannte Stimmung und ich denke, dass ein Thriller sich genauso anfühlen muss.



    Die eingestreuten Wendungen der Autorin gefielen mir richtig gut und mit der Auflösung und dem temporeichen Schluss, ein wahrer Showdown, hatte ich so gar nicht gerechnet.



    Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass ein paar Aktionen unlogisch waren oder nicht so ganz in der Realität stattfinden könnten wie z.B. dass Lindsay von heute auf morgen nicht mehr arbeiten geht, obwohl sie ständig knapp bei Kasse ist. Wovon hat sie dann in der Zeit gelebt?



    Lindsay und Sophie sind beides Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen konnte. Man versteht ihre Ängste und Sorgen nur zu gut. Gerade für Lindsay muss es echt schwer sein wieder neu anzufangen, wenn sie dauernd an solche üblen Typen gerät, die es nicht gut mit ihr meinen. Sophies erste Erfahrungen mit der Liebe waren sehr realistisch beschrieben, das Klammern, der erste Sex und die ersten Zweifel, ob das alles so richtig ist.



    Fazit: Gute Unterhaltung, die einige Gänsehautmomente zu bieten hatte. Lesenswert und auf jeden Fall spannend.



    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Pageturner!


    Lindsey wird von ihrem Mann Andrew systematisch misshandelt. Wenn er getrunken hat, quält er sie mit Worten und mit den Fäusten. Die sechsjährige Tochter Sophie muss das alles mitansehen. Eines Tages packt Lindsey die Kleine und verschwindet nachts aus dem gemeinsamen Haus. Aus Angst vor der Drohung ihres Mannes, sie umzubringen, sollte sie jemals fliehen, taucht sie unter und baut sich in Dogwood, an der kanadischen Westküste, ein neues Leben auf. Sophie ist 17 Jahre alt, als Andrew aus dem Gefängnis, in dem er zehn Jahre lang sass, kommt. Lindsey hat Angst, dass er sie findet und den Kontakt zu Sophie sucht. Tatsächlich findet Lindsey schon bald Geschenke, Spuren im und um das Haus.


    Die Thematik in diesem Thriller lässt wohl niemanden kalt. Stalking und eine misshandelte Frau birgt ordentlich Potential um den Leser auf eine Achterbahn der Gefühle zu schicken. Tatsächlich habe ich nicht nur mitgelitten und gezittert, sondern mich auch immer wieder gefragt, wem ich glauben soll? Ist Andrew wirklich das Monster, wie Lindsey es Sophie glauben machen will? Oder steckt da noch jemand anderes hinter den " Botschaften ", die Lindsey zutiefst verstören?

    Die Angst der misshandelten Ehefrau ist sehr gut eingeflochten. Ebenfalls die Zerrissenheit der 17jährigen Sophie, die nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Kontakt zu ihrem Dad hat. Und nicht weiss, ob sie wirklich alles glauben soll, was er erzählt. Ich empfand das als sehr gut beschrieben.

    Die Erzählform, mal aus der Sicht von Lindsey, dann wieder aus der Sicht von Sophie ist sehr abwechslungsreich. So wie auch, die unterschiedlichen Zeitebenen, die zwar nicht chronologisch geordnet, jedoch sehr gut deklariert sind. Es geschieht immer etwas in dieser Geschichte und das Buch liest sich sehr schnell weg.

    Ich mag die Bücher von Chevy Stevens sehr. Sie ist eine Meisterin, mit immer neuen Wendungen, die Leser zu fesseln. Der Schreibstil ist absolut toll. Manchmal können solche " Familien und Beziehungsgeschichten" in Thrillern zu viel Alltägliches und zu wenig Thril enthalten. Das ist hier absolut nicht der Fall, denn gerade die häuslichen Begebenheiten sind wohldosiert. Und dadurch, dass immer wieder brenzlige , spannende und/oder verstörende Szenen folgen, liest es sich absolut fesselnd.

    Eine Leseempfehlung für Leser, die keine blutigen Thriller mögen. Denn hier spielt sich alles eher auf der psychologischen Ebene ab.


    5ratten

    :tipp:

  • Meine Meinung weicht dann wohl etwas ab ;)


    Einerseits finde ich, das vor allem Lindsey und ihre Tochter gut zu versehen sind. Die Mechanismen die Männer wie Andrew anwenden um ihre Opfer zu manipulieren und an den Rand des psychischen Wahnsinns zu treiben, das war sehr gut dargestellt. Die Angst spürbar. Ich war wütend auf ihn, weil er es geschafft hat soviel Macht über sie zu haben. Ich bin wütend, weil ich weiß, das dies jeden Tag vielen Frauen auf der Welt passiert und sie sich genauso machtlos fühlen wie Lindsey. Es ist nie vorbei, das wird hier ganz klar herausgearbeitet.

    Der Twist den der Roman an einer bestimmten Stelle bekommt, war nicht so überraschend, wie die Autorin es wohl gehabt hätte. Das liegt aber daran, das ich da schon wusste, das noch etwas kommen würde - es war einfach noch zu viel vom Buch übrig. ;) An sich war aber auch dieser Punkt durchaus innerhalb der Handlung glaubwürdig. Trotzdem habe ich es als überzogen wahrgenommen. Das wirkte alles doch wieder so konstruiert. Dennoch kann ich würdigen, das Lindsey und ihre Tochter starke Persönlichkeiten sind. Es gibt Hoffnung am Ende des Tunnels und das finde ich. Chevy Stevens gelingt es, zu zeigen das die Schublade "Opfer" auch bedeutet, das man sich aus ihr befreien kann.


    Und jetzt fragt ihr euch vielleicht warum ich dann diesem Buch keine höhere Bewertung gebe? Das liegt daran, das mir auch andre Sachen wichtig sind. Denn bei genauerem hinsehen fällt auf, das der Roman, die Ideen rund um die Figuren ziemlich wie aus dem Baukastensystem wirken. Ich habe gerade erst Those Girls (welches mir zugegebener Maßen auch nicht besonders gefallen hat) beendet und vielleicht fällt es mir daher so stark auf. Die Figuren sind im Grunde Klone aus Those Girls. Ja, sie habe eine etwas andere Hintergrundgeschichte, aber insgesamt wirken sie als ob ich sie grade erst getroffen hätte - weil sie im anderen Roman schon eine Rolle gespielt haben, nur das sie da andere Namen und Hintergrundgeschichten hatten.


    Das war mein zweiter, aber auch mein letzter Roman der Autorin. Ich werde einfach nicht warm mit ihr. Von mir gibt es:


    3ratten

  • HoldenCaulfield Hier kam mir wohl zu Gute, dass ich Those Girls abgebrochen habe. Ich verstehe, was du meinst. Den Gedanken, dass ein Autor/eine Autorin ihre Figuren nach Baukastensystem einfügt, hatte ich bei anderen Büchern schon. Allerdings stört es mich meist nicht gross, da ich selten bis nie 2 oder mehr Bücher hintereinander eines Autors lese. Vielleicht war das hier auch das Problem. Da du die beiden Bücher hintereinander gelesen hast?

  • Ich bin ja großer Chevy-Fan, aber Those Girls fand ich ehrlich gesagt auch ziemlich schlecht. Einen Vergleich zu "Ich beobachte dich" habe ich nicht gezogen, hab das Buch aber mit Skepsis begonnen. Ich fand es allerdings im Vergleich zum Vorgänger sehr viel besser, sehr spannend und fesselnd. Die Charaktere fand ich gut und ihr Verhalten nachvollziehbar, aber die Handlung nicht vorhersehbar. Mir hat das Buch echt gut gefallen und ich würde 5ratten vergeben.

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.