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Originaltitel: The Spinning Heart
Während sich der Autor in „Die Sache mit dem Dezember“ auf eine Figur konzentriert hat und das Dorf aus ihrer Perspektive heraus Gestalt annehmen ließ, lässt Donal Ryan in „Die Gesichter der Wahrheit“ 21 Personen in jeweils eigenem Kapitel vor sich hin erzählen und fügt daraus ein irisches Dorf, getroffen von der Wirtschaftskrise, zusammen. Der Zeitraum der Handlung erstreckt sich wohl über ein paar Wochen, es gibt einen Mord, eine Kindesentführung und jede Menge mehr. Vieles erfährt man zunächst aus Nebensätzen und kann sich dann, wenn man die andere(n) Perspektive(n) kennt, langsam zusammenreimen, was wirklich geschehen ist.
Der deutsche Titel ist gut gewählt, erzählen doch alle in ihrer Geschichte ihre jeweilige Wahrheit, auch wenn ihre Wahrnehmungen der Wahrheit nicht immer zusammenpassen. Dadurch, dass alle schonungslos und ohne etwas zurückzuhalten erzählen, so offen wie sonst höchstens einem Therapeuten, fühlt man sich ganz dicht am Geschehen und bekommt einen deutlichen Blick auf das ländliche Irland.