Bella Bathurst - Leuchtfeuer

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  • Înhalt:
    Bella Bathurst erzählt von der Entstehung der Leuchttürme an der schottischen Küste im 18. und 19. Jahrhundert, von den Gefahren der Seefahrt, den technischen Neuerungen, die den Leuchtturm-Bau erst möglich machten, vom Alltag an der Küste. Gleichzeitig erzählt sie die Geschichte jener Familie, die über vier Generationen hinweg den Leuchtturm-Bau entscheidend geprägt hat: Die Ingenieurs- und Unternehmerfamilie der Stevensons, deren schwarzes Schaf der Schriftstellter Robert Louis Stevenson war.


    Meine Meinung:
    Ein Buch über Leuchttürme? Man könnte meinen, das sei nur etwas für Experten und einige wenige interessiert Laien. Weit gefehlt. Eingebetet in die Geschichte der Familie Stevenson, deren bekanntester Sproß Robert Louis Stevens, der Autor von "Die Schatzinsel", ist, erzählt Bella Bathurst auf packende Weise von der Seefahrt im 18. Jahrhundert und den damit verbundenen Gefahren, vom Bau der ersten Leuchttürme an Schottlands Küsten und den Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt. Egal ob anspruchsvolles Gelände, wie etwa meerumtoste Felsenriffe etliche Meilen vor der Küste, oder Strandräuber und Presspatrouillen, die Stevensons meisterten jedes Hindernis und bauten individuell an die Gegebenheiten angepaßte Leuchttürme. Ihr Ruf reichte sogar bis nach Kanada, Indien oder Japan, wo ebenfalls Leuchttürme nach den Entwürfen dieser dem Ingenieurswesen verschriebenen Familie zu finden sind.
    Das Buch läßt sich sehr flüssig lesen, ohne jemals Längen aufzuweisen. Selbst die Streitereien der einzlenen Familienmitglieder mit dem National Lighthouse Board, der für den Leuchtturmbau zuständigen Behörde, waren interessant, zeigten sie doch, welche Probleme sich den Ingenieuren bis zur Erreichung ihres Ziels in den Weg stellten. Die technischen Details über Bauweise und Vorbereitungen werden leicht verständlich erklärt, ohne sich in Fachbegriffen oder auschweifenden Beschreibungen zu verlieren. Gleichzeitig erfährt man einiges über die Lebensweise der Menschen zur damaligen Zeit, über die Familie Stevenson und über die Arbeit der Leuchtturmwärter. Zitate aus der Familienkorrespondenz bzw. aus den Schriften von Robert Louis, der nach drei Jahren im Familienunternehmen lieber der Schriftstellerei frönte, runden das Bild ab.


    Für mich war es eine lohnende Lektüre, die mir Lust machte, die einzelnen Leuchttürme einmal zu besuchen.


    Bewertung: 5ratten

  • Vielen Dank für Deine Rezi, Rio, meine Wunschliste hat sich wieder um einen Titel vermehrt :rollen:


    lg, adia

  • Hallo Rio!


    Auf diese Rezi habe ich schon gewartet und ich sehe, dass Du genauso begeistert von diesem Buch bist wie ich :bussi:


    Ich habe bei der Lektüre manchmal ein bisschen über das strenge Regime, das in der Familie herrschte, schlucken müssen. Die Kinder hatten gar keine andere Chance, als ins Familienunternehmen einzusteigen, wenn sie nicht als Außenseiter dastehen wollten. Robert Louis Stevenson ist das beste Beispiel dafür. Trotzdem habe ich das Buch geliebt :smile: Ich war schon immer ein Freund von Leuchttürmen und nach diesem Buch sehe ich sie mit ganz anderen Augen (und mache manchmal in Schottland einen Umweg um einen der Stevenson'schen Leuchttürme zu besuchen :zwinker: ).


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.