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(Die deutsche Ausgabe ist vergriffen.)
Der Pilot Johnnie Pascoe hat sich nach seiner Pensionierung in Tasmanien niedergelassen und fliegt dort aus reinem Spaß an der Freude nach wie vor kleine Maschinen. Als auf einer entlegenen Farm, die wetterbedingt nur per Flugzeug erreichbar ist, ein kleines Mädchen an Blinddarmentzündung erkrankt, zögert er keine Sekunde und macht sich auf den Weg, um das Kind auszufliegen. Doch selbst für einen erfahrenen Profi wie Pascoe ist die winzige Landebahn zu problematisch, es gibt eine Bruchlandung und Pascoe wird schwer verletzt.
Sein ehemaliger Flugschüler Ronnie Craven will alles daran setzen, seinem Mentor und dem kranken Kind zu helfen, und erklärt sich bereit, trotz der widrigen Bedingungen einen Arzt auf die Farm zu bringen. Doch das Wetter lässt eine Landung nicht zu, und Ronnie verbringt eine quälend lange Nacht in Pascoes eigenem Haus, während er auf den nächsten Tag und eine zweite Chance zum Anflug wartet.
Während Ronnie zu schlafen versucht, verlagert sich der Fokus auf Pascoes Vergangenheit und bringt Geheimnisse aus der bewegten Vergangenheit des schweigsamen Mannes ans Licht, der im ersten Weltkrieg als Kampfpilot diente und danach in England als Fluglehrer arbeitete.
Nevil Shutes unaufgeregten Stil und seine aus heutiger Sicht etwas altmodisch anmutende, aber angenehm gemächliche Erzählweise mag ich immer wieder gerne. Hier scheinen zunächst die Rettungsaktion für einen verunglückten Retter und ihr Initiator im Mittelpunkt zu stehen, doch als der zum Warten verurteilt ist, tritt Pascoe als eigentliche Hauptfigur in den Vordergrund. In Rückblenden wird nicht nur dessen berufliche Laufbahn deutlich, sondern auch unglückliche Liebesgeschichten und ein tragisches Ereignis, das ihn für den Rest seines Lebens geprägt hat. Das hätte auch kitschig ausgehen können, Shute findet aber den richtigen Weg, die Entwicklungen glaubwürdig darzustellen und bringt beide Handlungsstränge zu einem gelungenen Abschluss.
Schade nur, dass die Übergänge zwischen den Erzählperspektiven missglückt sind - es hätte sicherlich einen besseren Erzählkniff gegeben, als Craven die Vergangenheit seines Mentors in Träumen erleben zu lassen - und dass es im letzten Drittel manchmal doch ein wenig langatmig wird.
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