Caroline Bernard - Die Muse von Wien

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    Alma Schindler gilt als die schönste Frau in Wien. In der Wiener Boheme aufgewachsen wird sie von Künstlern nur so umgarnt. Ihre erste Liebe gilt dem älteren Gustav Klimt - neben dem Klavier spielen und dem Komponieren. So fällt ihr Augenmerk auch schon bald auf den grandiosen Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler...


    Am Anfang war ich von dem Buch sehr genervt. Alma führt sich auf wie ein verwöhntes Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hat. Der Schreibstil war ebenso gehalten. Mehr als einmal war ich versucht, das Buch abzubrechen. Ich wollte doch einen Roman über eine starke Frau lesen und nicht über eine, die mit sich und ihrem Leben hadert, sich nur unterordnet und ihre eigenen Bedürfnisse hinter die aller Männer stellt. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen wäre. Höchstwahrscheinlich hätte ich abgebrochen. So aber hielt ich durch und wurde gegen Ende immer mehr versöhnt.


    So kann ich nun sagen, dass Alma eine Person ist, bei der sich die Geister scheiden. Auch im Nachwort erwähnt die Autorin, dass man Alma Schindler entweder liebt oder hasst. Teilweise schaffte die Autorin das herüber zu bringen, aber genervt war ich eher aus den oben genannten Gründen. Auf jeden Fall vollzieht die Hauptfigur eine Entwicklung. Sie wird erwachsen und das merkt man an ihrem Verhalten und ihrem Ausdruck. Entwicklungen nachzuvollziehen, das gefällt mir in Romanen sehr, so dass im Nachhinein ich hier nochmal Pluspunkte vergeben kann. Neben Alma wird Gustav Mahler noch gut porträtiert. Über weite Strecken fand ich ihn auch wesentlich spannender und interessanter dargestellt als die eigentliche Hauptfigur, was ein wenig schade ist, wenn man bedenkt, dass man mit dieser Reihe eigentlich Frauen in den Blickpunkt rücken will.


    Rückblickend frage ich mich, ob die Zeitspanne klug gewählt war. So war die kurze Romanze mit Klimt für mich eigentlich unwichtig und ich denke, dass es spannender gewesen wäre, dann eher noch nach hinten 'raus weiter zu erzählen, denn für mich endete das Buch eigentlich da, wo es am spannendsten war. Dann hätte auch Alma viel mehr Raum gehabt, um wirklich die Hauptfigur in diesem Roman zu sein. Also für mich war der Spannungsbogen am Anfang sehr flach, während er nach hinten 'raus in die Höhe schoss. Und dann war das Buch auch schon vorbei. Schade, eigentlich.


    Glänzen konnte die Autorin aber mit ihren Beschreibungen von Wien und später auch von New York. Sie schaffte es, die Atmosphäre und Unterschiedlichkeit beider Städte einzufangen und mich in diese künstlerische Zeit zurückzuversetzen. Die Stellen habe ich mit Genuss gelesen!


    So empfehle ich das Buch allen Wien-Liebhaberinnen und Leserinnen, die gerne mehr über Gustav Mahler erfahren wollen! Wenn es allerdings um emanzipierte Frauen geht, dann sucht euch vielleicht lieber ein anderes Buch.

  • Ich hab das Buch in meiner onleihe vorgemerkt, bekomm es aber erst Ende Oktober. Aufgrund Deiner interessanten Vorstellung ist die Vorfreude bloß noch größer geworden. Bin schon gespannt, wie es mir gefallen wird.