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Die
Veröffentlichung „Bruchstück einer Hysterie-Analyse“ aus dem Jahre 1905 trug
sicherlich viel zu der Berühmtheit Sigmund Freuds bei. Darin beschrieb er den
Fall des Mädchens „Dora“. Doch wer ist diese Dora in Wirklichkeit?
Die Autorin
Katharina Adler nahm sich der Geschichte ihrer jüdischen Urgroßmutter Ida, die
als „Dora“ bekannt wurde, an und schrieb einen wunderbaren Roman, der Belegtes
mit Fiktivem verknüpft.
Schon als
Kind litt Ida Bauer unter Migräne, später unter Reizhusten und Stimmproblemen. Die
Familienverhältnisse sind schwierig. Sie wird von ihrem Vater bedrängt, eine
Therapie bei Freud zu machen. Nach nicht einmal drei Monaten bricht die junge
Frau ihre Therapie ab, was Freud sehr enttäuschte.
Dieser Roman
lässt sich sehr angenehm lesen. Die Zeiten wechseln immer wieder zwischen Idas
Kindheit und ihrem Erwachsenenleben.
Ida ist eine
starke Persönlichkeit, die Mut bewies, als sie die Therapie abbrach, denn man
konnte zu jener Zeit nicht anderer Meinung sein als die Halbgötter in Weiß. Wenn
Frauen damals nicht so recht ins Schema passten, wurde ihnen schnell Hysterie
nachgesagt.
Sie heiratet
später den Komponisten Ernst Adler und wird Mutter eines Sohnes, der sich
ebenfalls der Musik verschrieben hatte und sogar Operndirektor in San Francisco
wurde. Idas Lebens verlief keineswegs gradlinig. Die politische Lage macht es
ihr nicht einfach, aber dennoch kann und will sie nicht schweigen, wenn sie von
etwas überzeugt ist. Sie war eine Person, die anderen mit ihrer
Unnachgiebigkeit das Leben schwer machen konnte. Das musste auch ihr Sohn
erleben.
Aber nicht
nur Idas Leben lernen wir kennen, sondern auch über die weltpolitischen
Verhältnisse. Ida überlebt zwei Weltkriege. Im Jahr 1939 folgt sie ihrem Sohn
nach Amerika, wo sie später an Krebs stirbt.
Ein fesselnder Roman über eine interessante Person.