Genki Kawamura - Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden

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    192 Seiten

    C. Bertelsmann Verlag

    ET: 23. April 2018

    OT: Sekai kara neko ga kieta nara


    Zitat:

    Ich war erst dreißig Jahre alt. Immerhin älter als Jimi Hendrix und Basquiat bei ihrem Tod, dennoch hatte ich das Gefühl, dass mir noch einiges zu tun blieb. Aufgaben, die nur ich auf dieser Welt erfüllen konnte. Die musste es doch geben.

    Allerdings fiel mir keine einzige ein.


    In diesem Buch von Genki Kawamura erfährt ein 30jähriger namenloser Briefträger, dass er einen Gehirntumor im Endstadium hat und ihm nur noch kurze Zeit zum Leben bleibt. Und als ob das noch nicht genug wäre, taucht auch noch der Teufel höchstpersönlich bei ihm Zuhause auf und behauptet, dass unser Briefträger am nächsten Tag stirbt. Gleichzeitig bietet er ihm einen Handel an: Für jeden Tag, den er länger leben darf, muss etwas von der Welt verschwinden. Der Haken bei der Sache ist, dass der Teufel entscheidet, was das sein wird ...


    Die erste Entscheidung des Teufels fällt auf Schokolade. Bisher hat er noch nie welche gegessen, doch sobald er davon gekostet hat, revidiert er seinen Entschluss, weil es Sünde wäre etwas so Delikates für immer verschwinden zu lassen. Also macht euch keine Sorgen Leute, egal was kommt, Schokolade bleibt der Welt erhalten ^^


    Doch der Teufel lässt sich etwas Neues einfallen und so beraubt unser Briefträger die Zukunft täglich einer anderen Sache, um einen weiteren Tag leben zu können. Aber das kann ihm egal sein, oder? Er erlebt diese Zukunft ja nicht mehr.


    Der Briefträger ist ein bindungsarmer Mensch. Seine Mutter ist gestorben und zu seinem Vater und seiner Ex-Freundin hat er genauso wenig Kontakt wie zu seinen Freunden. Er lebt nur mit seinem Kater Weißkohl zusammen, um den er sich fürsorglich kümmert.

    Bei allem, was verschwindet denkt er über dessen Bedeutung nach. Theoretisch reichen essen, trinken und schlafen um zu überleben. Aber was wäre das dann noch für ein Leben ohne Dinge wie Musik, Bücher, Filme oder gar ohne Katzen? Automatisch fängt man beim Lesen an darüber nachzudenken, was uns wichtig ist und auf was man problemlos verzichten könnte.


    Die Geschichte regt zum Nachdenken an und ist in einem lockeren und leicht zu lesenden Stil geschrieben. Die Frage, was ein gutes und erfülltes Leben ausmacht, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und am Ende erkennt auch unser Briefträger, dass das Leben ein kostbares Geschenk ist, dass man bewusst genießen sollte.


    Anfangs fand ich das Buch sehr interessant und unterhaltsam. Leider wird der Ton dann etwas trübsinnig und erst zum Ende hin konnte mich die Geschichte wieder überzeugen.


    Fazit: Ruhige Sinnsuche eines japanischen Briefträgers, dessen beständigste Beziehung die zu seiner Katze ist.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Einmal editiert, zuletzt von Aurian ()