Arnaldur Indridason - Todeshauch

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  • Klappentext
    In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben ...


    Mein Eindruck
    Für Liebhaber wendungsreicher und handlungsintensiver Krimis ist "Todeshauch" sicher nicht das richtige. Aber wer den Blick hinter die Kulissen von Tätern und Opfern schätzt, liegt mit dem Buch richtig. Man könnte es unter das Motto Familienprobleme stellen, denn von den Opfern bis hin zu den Ermittlern schildert Indridason, welches Säckchen jeder mit sich herumträgt - ob er es wahrhaben möchte oder nicht.


    Der Fund eines rund siebzig Jahre alten Skeletts löst die Ermittlungen für Erlendur und sein Team mit Elinborg und Sigurdur Oli aus. Bald kristallisieren sich zwei mögliche Personen heraus, die als Tote infrage kommen. Bei beiden betroffenen Familien gibt es eine unangenehme Vergangenheit und Erlendurs Team spürt beiden mit Geduld nach; denn nicht alle erzählen so frei, wie es für die Ermittlungen hilfreich wäre. Aber auch Sigurdur Oli und besonders Erlendur selbst konfrontiert Indridason mit ihren eigenen Familienproblemen und Schicksalen.


    Von Beginn an läuft die Geschichte aus zwei Perspektiven, die Indridason nach einem Drittel des Buchs in Zusammenhang bringt und die am Ende schließlich ineinander münden. Einiges lässt sich erahnen, aber das Buch bleibt bis zum Ende fesselnd, weil sich hinter den Fassaden unglaubliche Schicksale herausschälen. Nach all den Jahren findet Erlendur letztlich eine Person, die die Vorgeschichte zum Todesfall präzise und eindrucksvoll schildern kann und einen finsteren Blick in die Vergangenheit gewährt.


    Meine Bewertung
    5ratten

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  • Todeshauch war mein erster Roman des Autors und ich bin begeistert. Das einzige was mich etwas stört sind die Cover die der Dt. Verlag benutzt. Da ich mir Titel gerade von Reihen nich soo gut merken kann orientier ich mich immer auch ein bissl am Cover. Leider ähneln sich diese Teilweise so stark das es echt schwer ist sie auseinander zu Halten. Bei den Titeln selbst geht es mir genauso.

  • Ich habe, nachdem ich von "Nordermore" sehr begeistert war, dann auch "Todeshauch" gelesen. Und das hat mir gleich noch um vieles, vieles besser gefallen. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und wie ein Puzzlespiel sind die einzelnen Kapitel aneinandergefügt, sodass man am Schluss vor dem fertigen Ergebnis steht. Wirklich toll geschrieben und wirklich empfehlenswert!!


    4ratten

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Ich habe bisher von Arnaldur Indridason drei Bücher gelesen: Todeshauch, Nordermoor und Engelsstimme und war immer wieder aufs neue restlos begeistert. Sie sind einfach sehr gut geschrieben.


    Die Bücher von Indidason gehören für mich zu den wenigen Krimis, die ich gerne wiederlesen möchte, weil mich auch die Art wie Indridason schreibt so begeistert. Es geht nicht nur um den Fall selbst, sondern auch die Personen sind wunderbar dargestellt.


    Bettina: Eine schöne Rezi! :winken:

  • Ich werde langsam neugierig auf diesen Autor! In welcher Reihenfolge sollte man die Krimis denn lesen?


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hallo,


    ich würde sagen:


    Nordermoor
    Todeshauch
    Engelsstimme


    Wie sehen das die anderen?

  • Hallo zusammen,


    ich hab Nordermoor und Todeshauch in dieser Reihenfolge gelesen, ich glaube so stimmts auch.


    Ich fand Todeshauch eine "Hauch" besser noch. Was mich an den skandinavischen Krimis und speziell bei Idridason immer etwas irritiert: die Leute sind alle per Du, also auch die Kommissare mit den Verdächtigen beim Verhör - das ist anfangs gewöhnungsbedürftig.


    Bettina: deine Rezi trifft´s genau! :klatschen:


    Viele Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • :kaffee: moin moin!


    Für mich war "Todeshauch" nach "Gletschergrab" (ein Einzeltitel) der erste Erlendur-Roman. Probleme mit zurückliegenden Zusammenhängen gab es keine.
    Speziell in diesem Band erfährt man einiges aus der Vergangenheit von Erlendur; und damit vermutlich den Hintergrund, warum er so ist, wie er ist. Wie das in den anderen Bänden aussieht, kann ich nicht beurteilen.


    Merci @ wolves und Miramis: Das liegt wohl daran, dass dieses Buch mich gefesselt hat. Von den letzten Büchern hatten nur wenige diesen Pattex-Effekt, also das Buch klebt solange an den Fingern, bis es ausgelesen war.


    Übrigens: Ich habe gerade gelesen, dass in Island jährlich nur fünf Personen (durchschnittlich) eines gewaltsamen Todes sterben. Woher nehmen die isländischen Autoren bloß ihre Ideen her? :zwinker:

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • @ wolves - Danke!


    @ nimue - Ebenfalls Danke! Darauf hätte ich auch von selbst kommen können, dort mal nachzusehen :redface:


    Liebe Grüße
    Doris

  • ein absolut genialer Schriftsteller. Ich liebe seine Bücher. So schön deprimirend. Einfach toll. Todeshauch war klasse und bekommt von mir 5ratten

  • Habe gerade eben Todeshauch fertig gelesen und bin ganz begeistert. Nordermoor hatte mir schon ausnehmend gut gefallen, aber Todeshauch ist sogar noch besser.


    Der Aufbau der Geschichte mit den zwei Zeitebenen. die sich am Ende treffen, ist äußerst gelungen. Am besten finde ich Arnaldur bei der Darstellung und Ausarbeitung der Personen in dieser Geschichte. Da passt jede Geste, jedes Wort, jeder Charakterzug und ich sehe ein richtiges Bild jeder einzelnen Person vor mir.


    Beim Lesen hat mir etliche Male der Atem gestockt und obwohl man sehr früh ahnen kann, was das Ende sein wird, war die Geschichte äußerst spannend. Ich werde nun Ausschau halten nach weiteren Büchern von Arnaldur.


    LG, Auelie

  • Dies Buch hat mich vom ersten Moment an so gefangen genommen, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. In einem Handlungsstrang wird über die Ermittlung des Skelettfundes berichtet, in einem zweiten erfahren wir die Geschichte einer isländischen Frau vor vielen Jahren. Beide Handlungsstränge vermögen für sich zu fesseln, doch gemeinsam sind sie unschlagbar. Sehr schnell hat man als Leser einen Verdacht, wessen Überreste in der Baugrube gefunden worden sind, doch beginnt man im Verlauf des Buches immer wieder daran zu zweifeln, tauchen doch noch weitere mögliche Opfer auf.

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • Das Buch habe ich vorgestern in einem Rutsch durchgelesen. Endlich mal wieder ein Buch, dass man nicht aus der Hand legen kann. Interessanter als die Haupthandlung (an der mich gestört hat, dass der Kommissar ein wenig zu kurz kam und dass ihm die Lösung des Falls mal wieder in den Schoß zu fallen scheint) fand ich die Nebenhandlung, die während des zweiten Weltkrieges spielt. Es geht um "häusliche Gewalt"...das Ganze wird von Indridason sehr eindringlich und authentisch geschildert. Daumen hoch. :zwinker:

  • Da ich die Erlendur-Krimis von Arnaldur Indridason in der "richtigen" Reihenfolge gelesen habe, ist "Todeshauch" mein viertes Buch von ihm - und ich finde es bisher das Beste, wobei mich auch der Nebenstrang, der ja in der näheren Vergangenheit spielt und das Thema häusliche Gewalt zum Thema hat, mehr gefesselt und berührt hat als die Ermittlungen selbst.


    Mehr davon! :daumen:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen