Tereza Vanek - Die Spionin des Winterkönigs

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    Aus dem Leben einer Hofdame


    Der Heidelberger Kurfürst Friedrich heiratet die englische Königstochter Elisabeth Stuart. Gemeinsam wollen sie sich eine Zukunft aufbauen. Als ihnen dann die Krone Böhmens angeboten wird, greifen sie zu, ohne sich der Folgen bewusst zu sein.

    Fronicka von Odenwald kommt schon als junges Mädchen an den Hof des Kurfürsten. Sie verliebt sich in Friedrich und zunächst scheint es auch so, als wenn diese Liebe auf Gegenseitigkeit bestehen könnte, dann jedoch heiratet er Elisabeth und auch Froni muss einsehen, dass ihre Liebe vielleicht auch nur jugendliche Schwärmerei war. Sie begleitet das Paar nach Prag. Hier trifft sie unerwartet auf einen Mann, der eventuell ihre Gefühle für Friedrich zum Verstummen bringen könnte. Aber der Aufstand im Land, die Unruhen im Reich, lassen sie nicht zur Ruhe kommen.


    Die Geschichte von Froni beginnt im Jahre 1610 und erzählt zunächst ihr Verhältnis zu Friedrich. Diese Szenen sind nur kurz, stellen die Protagonisten vor und erleichtern den Einstieg in die Handlung. Später geht es dann mit der erwachsenen Froni weiter. Sie lebt am Hof des Kurfürsten und dient seiner Frau Elisabeth als Hofdame. Dieses Leben führt sie zunächst nach Prag. Dort regiert Friedrich ein Jahr lang und wird nur der Winterkönig genannt.

    Tereza Vanek hat ihre fiktive Handlung rund um den Prager Fenstersturz und den nachfolgenden Ereignissen entstehen lassen. So ist der Leser dabei, als Friedrich die Krone Böhmens angeboten bekommt und erlebt hautnah die Konsequenzen daraus.


    Da Froni aber ihren ganz eigenen Weg gehen muss, darf der Leser sie bei einigen Abenteuern begleiten, er ist unter anderem dabei, als sie die Liebe trifft. Ihr eigener Kampf für ihre Zukunft spiegelt auch ein wenig den Kampf ihres Jugendfreundes Friedrich.


    Der leicht zu lesende Erzählstil trägt dazu bei, dass die Seiten schnell gelesen waren. Mir hat „die Spionin des Winterkönigs“ gut gefallen. Erzählt die Handlung doch davon, wie Friedrich nicht nur an die Krone kam, sondern auch von den Folgen des Aufstandes für das Volk und die Menschen. Elisabeth und er waren das Glamourpaar ihrer Zeit. Diese Pracht und das Leben hat die Autorin wunderbar wiedergegeben. Historische Fakten hat Vanek gekonnt mit ihrer fiktiven Handlung verwoben und so ein schönes Bild dieser Zeit entstehen lassen. Mir hat die Mischung aus Historie und Fiktion gut gefallen.


    Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut. Beginnt die Geschichte zunächst mit dem eher beschaulichen Leben von Froni, steigert es sich mehr und mehr. Am Ende hat Froni nicht nur einige Begleiter mehr, wie zu Beginn, sondern auch einiges an Erfahrung sammeln dürfen. Sie wird sich so nach und nach darüber klar, wie sie ihr Leben wirklich leben möchte. Mit den Möglichkeiten ihrer Zeit, versucht sie ihren eigenen Traum zu leben. War sie am Anfang auch noch naiv zu nennen, wächst sie doch mit ihren Aufgaben. Während sie mir zu Beginn noch zu kindlich war, wurde sie im Laufe der Geschichte immer sympathischer. Man spürt ihre eigene Veränderung, die sie durchmacht.


    Ein Nachwort klärt zum Schluss Fiktion und Wahrheit.


    „Die Spionin des Winterkönigs“ war für mich ein leicht zu lesender, aber durchaus spannender historischer Roman. Das Ende lässt zwar noch die eine oder andere Frage offen, aber gibt somit auch genügend Spielraum für die eigene Fantasie. Vielleicht wird es ja auch irgendwann mal ein Wiedersehen mit Froni und ihren Begleitern geben.


    4ratten

  • 1610, Froni lebt an der Seite von Elizabeth Stuart, die den Kurfürsten Friedrich heiratet, als Europa in den Dreißigjährigen Krieg schlittert. Während Katholiken und Protestanten über die Herrschaft in Europa kämpfen, kämpft auch Fronis Herz mit ihren Gefühlen, ....


    Durch Fronis Blick erlebt der Leser den Dreißigjährigen Krieg, den ich zwar kenne, aber doch wenige historische Details weiß. So bekam ich direkt eine kleine Geschichtsstunde, doch ist der Krieg so umfangreich, dass in dem Buch natürlich nur ein kleiner Teil thematisiert werden kann. Ziemlich schnell führt die Geschichte Froni nach Prag, so dass ich hier in den Mittelpunkt der Geschichte ansiedeln würden und vor allem die Auswirkungen für Prag geschildert werden.


    Froni ist eine Hofdame ihrer Zeit. In einigen Sichtweisen ist sie durchaus aufgeklärter als die anderen Damen am Hofe. So haben wir also eine zwar abenteuerlustige Protagonistin, die oft aber auch reichlich naiv ist. Fronis Verhalten war mir so durchaus mal fremd, auch wenn es nie unverständlich war. Ich mochte dies in der Gesamtdarstellung aber, da sich hier eine Hauptperson präsentiert, die durchaus Fehler hat, eine Tochter ihrer Zeit ist und keine neumodische Erscheinung mit allzu emanzipierten Ansichten. Auch bemerkt man eine klare Entwicklung, die mir sehr gut gefallen hat. Auch die anderen Personen bieten eine spannende Bandbreite und sind somit eine Bereicherung für den Roman.


    Alles in allem ein schöner, leicht zu lesender Roman, wie man es von Tereza Vanek gewöhnt ist!

  • Tereza Vanek entführt uns in das beginnende 17. Jh. Die junge Fronicka von Odenwald ist Hofdame am Hof des jungen Kurfürsten von der Pfalz, Friedrich V. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit und das Mädchen ist auch ein wenig verliebt in den Kurfürsten. Seine Heirat mit der englischen Prinzessin Elizabeth ist bitter für sie, aber sie bleibt Hofdame und wird somit Zeugin der wichtigen Ereignisse jener Zeit, die den Beginn des Dreißigjährigen Krieges darstellen.


    Der Roman zeichnet sich durch genau recherchierte historische Fakten aus, egal ob sie nun den Krieg betreffen und die verschiedenen politischen Intentionen, die aufeinander trafen oder den Alltag der Protagonisten. Besonders gut haben mir die detaillierten Beschreibungen des opulenten Lebens am Hof und die psychologisch eingehende Charakterisierung von Friedrich und Elizabeth gefallen. Aber zumindest ebenso eindrücklich wurde das Leben der einfachen Menschen geschildert, die Sorgen und Nöte, mit denen sie zu kämpfen hatten.


    Die Autorin versteht es ausgezeichnet, historische Fakten mit persönlichen Schicksalen zu verbinden und Geschichte damit interessant und fassbar zu machen. Denn vor dem historischen Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges wird die fiktive Geschichte einer mutigen und tatkräftigen jungen Frau erzählt, die Schwierigkeiten meistern und viel riskieren muss, um ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen führen zu können.


    Dieser Roman ist also eine gelungen Mischung aus unterhaltsamen Geschichtsunterricht und spannender Liebesgeschichte!

    4ratten

    Vernunft, Vernunft...

  • So, ich bin jetzt (Gott sei Dank) auch durch mit der Lektüre. Hätte ich sie nicht für die Challenge heran ziehen wollen, hätte ich sicherlich abgebrochen.


    Es mag alles gut recherchiert und faktengenau sein, aber bei mir hat sich einfach die pure Langeweile breit gemacht. Die Charaktere blieben für mich alle blass und farblos, viele dazu noch unsympathisch (was kein Negativkriterium sein muss!). Oftmals blieben die Handlungen für mich nur schlecht nachvollziehbar, andererseits erschien mir vieles sehr vorhersehbar.


    Ich habe auch schon andere Bücher der Autorin gelesen, die früheren haben mich durchaus begeistert. Scheinbar scheint für mich die Faszination aber verflogen zu sein...entweder haben die Geschichten wirklich an Qualität verloren oder aber meine Leseanspruch hat sich verändert.


    Wie auch immer werde ich künftig eher die Finger von den Büchern der Autorin lassen - es gibt glücklicherweise genug andere, die mich in diesem Bereich begeistern.

    Früherer Nutzername "Alexa" :)