DOORS: Der Beginn - Markus Heitz
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Markus Heitz wollte ich schon immer mal lesen. Jeder schwärmt von seinen Büchern. Aber irgendwie bin ich bisher noch nicht dazu gekommen. Als DOORS: Der Beginn bei mir aufpoppte, war das die Gelegenheit für mich. Klappentext klang super. Die Idee klang toll. Auch dass etwas andere Konzept mit den drei parallelen Geschichten fand ich klasse.
Also, nix wie los.
Joa. Was weiß ich von Markus Heitz? Dass er Germanistik studiert hat. Dass er schon einige Male mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeicht wurde. Dass er schon irre viele Bücher geschrieben hat. Dass irgendwie jeder seine Bücher kennt. Also, abgesehen von mir. Ich war ja ganz glücklich mit meinem Leben in meiner kleinen Blase.
Nunja. Die sich bietende Gelegenheit packte ich am Schopf und las los.
Da war sie, die verschwundene Anna-Lena, wie sie durch die Türen stolperte und in immer anderen Welten landete. Irgendwie sprach sie gern ihre Wörter und Sätze rückwärts. Warum? Weiß ich nicht. War jedenfalls komisch.
Dann treffen wir das Team, das mit der Suche nach Anna-Lena beauftragt wurde, am Flughafen. Damit nimmt das schnulzige Klischee seinen Lauf. Da wäre der sportliche, zurückhaltende Typ mit militärischem Hintergrund, der wohl dem Leser als der rationalste von allen verkauft werden sollte (didn’t work). Dazu der arrogante Teamleiter, der Professor ist (wer sucht sich eigentlich so einen als Teamleiter raus?). Dann der dicke stämmige Personenschützer, der sich bei Waffen aber anstellt wie der erste Mensch (Augenverdreh). einen Parapsychologen, der zufällig die ebenfalls anwesende, auf Model gestylte Hellerseherin kennt, die mit ihm gleich mal bisschen Lippenkontakt am Flughafen übt und ihm heißen Sex verspricht, wenn er sie nicht bloß stellt (Dear head, please meet my desk). Und dann natürlich die andere Quotenfrau vom Typ Tomboy, sprich eher burschikos in militärisch anmutenden Klamotten (noch perfekter geht das Klischee eigentlich nicht: schwarz-weiße Tarnhose, Armeestiefel, weißes Tanktop mit Lederjacke drüber – falls Ihr irgendwo meine Augäpfel findet, die sind mir beim verdrehen rausgefallen und ich hätte sie gern wieder), die leger ihren Kaffee schlürft und dabei einen Taschendieb einhändig erledigt.
Und nichts, rein gar nichts, wirkt in irgendeiner Form natürlich. Weder die Konversationen, noch das Verhalten der einzelnen Figuren. Ich mag ja Mystery, aber es muss auch nicht unbedingt auf Teufel komm raus erzwungen werden.
Die Perspektiven wechseln relativ oft, weil alles irgendwie gleichzeitig erzählt wird. Manche Szenen sind geschrieben wie ein Film, weil ein allwissender-Erzähler eingreift, der das Drumherum beleuchtet, was gar keine Möglichkeit zulässt, eine Atmosphäre aufzubauen. (Warum lassen sich Autoren eigentlich kaum noch Zeit dafür, die Geschichte durch die Augen ihrer Figuren in Ruhe zu erzählen?)
Der Auftraggeber van Dam ist dabei nicht weniger Klischee als der Rest. Und als bei der Expedition in einer Kammer der Höhle Bengalenfackeln gezündet werden, um die Kammer auszuleuchten….ey Mann, die Scheißteile rauchen wie die Sau!!!! Die macht man doch nicht in einer Höhle an!!!1ELF
Fazit
Soll jeder selbst für sich entscheiden. Markus Heitz‘ Bücher und ich werden aber wohl keinen Weg zueinander finden. Auch sprachlich fand ich es nicht sehr erhebend. Vielleicht habe ich hier zuviel erwartet von jemandem, der Germanistik studiert hat? Über das ‚Trappeln von Pfoten‘ und die ‚militante Kaffeetrinkerin‘ komme ich jedenfalls nicht hinweg.
Bewertung gibts keine!