Valérie Trierweiler - Die Dame in Gold

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    1904. Adele Bloch-Bauer hat gerade ihr Kind verloren und ist dabei sich selbst zu verlieren. Doch dann trifft sie auf den Maler Gustav Klimt und fängt an ihre frühere Unbeschwertheit wiederzufinden. Mit Klimt verbindet sie eine unerschrockene Ansicht auf die Welt und die Liebe zur Kunst. Doch mehr möchte Adele vermeiden, denn sie will keine von Klimts Geliebten werden, ...


    Wir durchleben mit Adele Bloch-Bauer über 20 Jahre, einen ziemlich langen Zeitraum, wenn man sich die paar hundert Seiten anschaut. Aber inhaltlich hatte ich nie das Gefühl, dass mir eine Zeit fehlt oder ungeschickt übersprungen wurde. Auch merkt man ziemlich schnell, wenn mal wieder ein Zeitsprung stattgefunden hat. Dennoch blieb mir Adele immer ein wenig fremd und distanziert. Obwohl Adele in ihren Anischten sehr modern und aufgeklärt ist, also durchaus mit unserem heutigen Weltbild mithalten kann, konnte ich mich nur selten mit ihr identifizieren. Der Stil der Autorin sorgte für mich für eine unüberbrückbare Distanz, die mich nur schwer mit der Protagonistin fühlen ließ. Das fand ich ein wenig schade, da der Roman doch eher ein Liebesroman ist als ein historischer.


    Klimt wird in all seinen Facetten dargestellt. Er war ein begnadeter Künstler, aber auch ein umstrittener Mann. Das kommt in diesem Roman sehr gut 'rüber, ohne abwertend zu werden. Die Darstellung von Klimt gefiel mir also außerordentlich gut. Oft wird Bezug zu seinen Bildern gezogen und der Entstehungskontext erklärt. 'Gerade wenn man sich mit Klimts Werken auseinander setzt oder ihn als Künstler besser kennenlernen will, ist dieser Roman eine Bereicherung. Oft habe ich nach den entsprechenden Gemälden gegooglet, um mir ein noch besseres Bild machen zu können. In besuchten Ausstellungen konnte ich entsprechende Malerein dann besser einordnen.


    Also zusammenfassend ein interessanter Roman mit spannenden Figuren, zu denen allerdings viel Distanz aufgebaut wird.

  • Adele Bauer ist gerade 18 Jahre alt, als sie den viel älteren Fabrikanten Ferdinand Bloch heiratet. Ihr Salon wird schon bald ein Treffpunkt für die Künstler der Avantgarde. Auch der Maler Gustav Klimt ist ein gern gesehener Gast. Die junge Adele ist fasziniert von ihm und seiner unkonventionellen Art. Ferdinand Bloch liebt seine Frau und beauftragt den Maler, ein Portrait von ihr zu erstellen. Adele ist besorgt, denn es gibt viele Gerüchte über das turbulente Leben von Klimt. Aber während sie ihm dann Modell sitzt, entwickelt sich zwischen ihnen eine innige Liebe.


    Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht Klimts Bild „Die Frau in Gold“ kennt. Valérie Trierweiler will uns in diesem Roman näher mit dieser Frau, die Klimt so viel bedeutet hat, bekannt machen.


    Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen und man spürt, dass die Autorin gut recherchiert hat. Dennoch ist dies ein Roman und einige Details sind erdacht, um die Geschichte abzurunden. Man kann sehr gut in jene lebendige Zeit eintauchen, in der in Wien sich die künstlerische Avantgarde ihren Weg sucht.


    Die junge Adele heiratet einen siebzehn Jahre älteren Mann, der sie innig liebt. Eigentlich möchte er sie auf Händen tragen und ihr jeden Wunsch erfüllen, aber da sind die gesellschaftlichen Konventionen, die den Rahmen definieren. So hat Adele die finanziellen Möglichkeiten, ihren Salon zu einem Ort zu machen, an dem sich die Künstler der Avantgarde gerne ein Stelldichein liefern. Aber sie ist eine junge Frau, die Träume hat. Sie will ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten und sehnt sich nach Freiheit, wo sie eingeengt wird. Adele ist stark und empfindsam zugleich. Sie muss Verluste hinnehmen, die niemand erleiden sollte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie sich von dem unangepassten und charismatischen Klimt angezogen fühlt. Sie wird seine Geliebte und zugleich seine Muse. Doch das Zeitgeschehen lässt ihre Beziehung zerbrechen.


    Ein interessantes und gleichzeitig spannendes Buch, das mir sehr gut gefallen hat.


    5ratten

  • Ich fand das Buch leider nicht so toll.

    Adele ging mir manchmal ein wenig auf die Nerven, ehrlich gesagt und ich konnte nicht wirklich sehen, was die Faszination an ihr ausmacht. Es wurde zwar immer beschrieben, aber die Parts mit ihr drehten sich doch nur immer um ihre Stimmungsschwankungen. Leider hat mich auch die Leidenschaft und große Liebe zwischen ihr und Klimt nicht wirklich berührt, mir hat die Spannung gefehlt und es war im Endeffekt dann auch sehr kurz dargestellt.

    Das Buch hat mir viel eher einen Überblick über Adeles Leben gegeben, aber als große Liebesroman würde ich es nicht bezeichnen. Vom atb Verlag gibt es ja diese Reihe und ich habe damals Madame Picasso sehr gemocht und auch andere Bücher aus der Reihe interessieren mich noch, aber von Die Dame in Gold hatte ich irgendwie anderes erwartet.


    Deshalb auch nur:

    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich finde allgemein, dass die Reihe viel Potenzial verschleudert. Ich habe schon einiges gelesen, aber wirklich überzeugt hat mich nur wenig. "Madame Picasso" fehlt mir allerdings auch noch und da ich die Themen immer spannend finde, werde ich sicherlich die Reihe auch weiter verfolgen.