Anna Jonas - Wiedersehen am Drachenfels (3)

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    Band 3 der Hotel-Hohenstein-Reihe.


    Klappentext:

    Acht Jahre nach Kriegsende ringt das Luxushotel Hohenstein noch immer damit, zu seiner einstigen Größe zurückzufinden. Sebastian, der Enkel von Hotelier Karl Hohenstein, kommt mit neuen Ideen aus Amerika und will den nur zögerlich anlaufenden Tourismus ankurbeln. Er verliebt sich in die Ärztin Annemarie, die sich auf ein Verhältnis einlässt, obwohl sie einem anderem die Ehe versprochen hat. Als ihr Verlobter tot im Rhein gefunden wird, fällt der Verdacht auf Sebastian. Währenddessen holt Karl seine Vergangenheit ein, und plötzlich steht nicht nur Sebastians Ruf auf dem Spiel, sondern auch der des Hotels …


    Meine Meinung:

    Wieder befinden wir uns im Siebengebirge nahe des Drachenfels und wieder wartet das Buch mit der versprochenen Rheinromantik auf, erzählt neben der Familiengeschichte der Hotelfamilie Hohenstein auch eine Sage des Siebengebirges und wartet mit den wundervollen Landschaftsbeschreibungen auf. Ja, auch in diesem Band kam dieser Teil in der Geschichte nicht zu kurz.


    Es gibt eine neue Generation im Hotel Hohenstein. Deutlich haben sich die Reihen durch den Krieg gelichtet, aber das Hotel konnte sich halten - mehr schlecht als recht, aber - ganz wichtig - ihm haftet kein Nazidreck an. Auch wenn sich dies durch die internationale Ausrichtung erklären lässt und es der Autorin natürlich einiges erspart, war mir das teils doch ein wenig zu viel weiße Weste. Insgesamt konnte mich das Buch nicht so sehr wie die Vorgänger überzeugen. Die Reihe startete mit einem guten ersten Band, der durch den zweiten getoppt wurde, während ich hier alles nur noch als mittelmäßig empfand. Die Figuren wirkten auf mich blasser, jede Liebesgeschichte war schon einmal da und auch das große Geheimnis, dass sich immer durch die Romane zog, war diesmal zum einen keine Überraschung und zum anderen doch eher langweilig.


    Doch verwöhnt die Autorin die Leser nach wie vor mit ihrem flotten Schreibstil, der den Roman auch bei inhaltlichen Längen so dahin fliegen lässt, so dass das Lesevergnüngen nicht verloren ging. Dennoch denke ich, dass entweder mit dem Inhalt auch eine Wende hätte kommen müssen oder die Reihe besser nach Band 2 beendet worden wäre. Denn so hatte ich stellenweise das Gefühl nur einen Abklatsch zu lesen. Schade, dennoch für mich immer noch eine tolle Reihe zum Schmökern mit einer ordentlichen Portion Rheinromantik!

  • Man spürt dem Hotel am Drachenfels an, dass es einmal bessere Zeiten gesehen hat. Aber nun, acht Jahre nach Kriegsende, fehlt das Geld, um alles wieder auf Vordermann zu bringen. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen und auch die Familie musste Verluste hinnehmen. Hans Hohenstein hat die Leitung des Hotels übernommen. Nachdem Karl Hohenstein seinen Sohn in Amerika kontaktiert hat, ist Karls Enkel Sebastian gekommen, um im Hotel zu arbeiten. Nun hat auch noch seine Schwester Johanna ihren Enkel Adrián geschickt und durch die jungen Leute weht ein frischer Wind durchs Hotel.


    Wie schon die Vorgängerbände „Das Hotel am Drachenfels“ und „Das Erbe der Hohensteins“ lässt sich auch dieses Buch wieder sehr angenehm lesen. Es ist schön, ins Siebengebirge zurückzukehren und zu erleben, wie es mit den Hohensteins weitergeht. Andererseits haben mich die vorherigen Bücher mehr gepackt, denn einiges scheint sich zu wiederholen. So gibt es wieder Diebstähle und auch problematische Liebesgeschichten.


    Karl hat die Führung des Hotels in jüngere Hände geben, aber es fällt ihm schwer loszulassen. Er muss sich das gleiche anhören, was er damals seinem Vater vorgeworfen hat, nämlich dass er altmodisch ist. Aber eine alte Sache beschäftigt ihn auch. Sebastian verliebt sich in die Ärztin Annemarie, die aber eigentlich anderweitig gebunden ist. Dann wird der Verlobte von Annemarie tot im Rhein gefunden und Sebastian gilt als Verdächtiger.


    Das neue Zimmermädchen Magdalena Schürmann stellt Fragen, sie hat die Stellung angenommen, um etwas herauszufinden. Aber auch die vielen anderen Charaktere sind gut beschrieben. Die Frauen werden selbstbewusster und gehen ihren Weg.


    Nazizeit und Krieg hatten natürlich großen Einfluss auf das Hotel und seine Bewohner, daher spielt auch die Vergangenheit noch eine Rolle.


    Auch dieser Band hat mich wieder gut unterhalten, auch wenn ich ihn etwas schwächer fand als seine Vorgänger.


    4ratten

  • Der obenstehende Klappentext lässt auf ein spannendes Finale dieser Trilogie rund um den Drachenfels hoffen. Doch leider merkt man als Leser recht schnell, dass hier wirklich die Highlights rausgepickt wurden. Die Familiensaga setzt diesmal einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein und ich muss gestehen, ich habe mich trotz der Namensliste am Ende des Buchs schwergetan, mich wieder in diese Familie und ihre verworrenen Verhältnisse rein zu finden. Ich vermisste einige der Charaktere aus den Vorgängerbänden und musste mich mit der jüngeren Generation erstmal arrangieren. Viel war passiert während der schlimmen Kriegsjahre. Söhne, die nicht wieder heimkehrten, Töchter, die es ins Ausland verschlagen hatte und Mütter, die verstorben waren. So finden sich dann dennoch drei Generationen wieder im Hotel ein mit Karl und Julia als Oberhaupt, die sich aber schnell überfordert fühlen und sich Enkel Sebastian aus Amerika und Großneffe Adrian aus Ungarn zur Hilfe holen. Auch Nichte Emma und Karls Neffe Hans mit Familien sind wieder mit von der Partie. Sie alle stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe, nämlich das Hotel wieder auf Vordermann zu bringen. Oft geraten Jung gegen Alt aneinander und wegen akuten Geldmangels scheint das Vorhaben mehr als einmal zu scheitern. Wird es zum Schluss ein Happy End geben?

    Die Autorin Anna Jonas, die zwischenzeitlich bereits an ihrer nächsten Familiensaga arbeitet, hat mit diesem dritten Teil einen sehr flüssig zu lesenden Abschluss hingelegt. Leider verlaufen viele ihrer Ideen, Schwung in dieses Buch zu bringen, oft im Nichts. So schleust sie eine kleine Spionin ins Hotel, nur um diese dann leise im Hintergrund vor sich hin werkeln zu lassen. Sie zettelt menschliche Skandale an, ohne diese auszureizen und als schließlich noch ein Mord passiert, ist auch dazu schnell die Luft raus. Schade, hier hätte man mehr daraus machen können. Dennoch bin ich froh, diesen letzten Teil noch gelesen zu haben. Für mich ist sind die Familie Hohenstein und ihr Hotel nun zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen.

    Also positive Notiz möchte ich noch vermerken, dass mir die Landschaftsbeschreibungen ausgesprochen gut gefallen haben. Sie machen richtig Lust auf einen Wanderausflug in die Region. Vielleicht ein Urlaubsziel fürs nächste Jahr?


    Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen ...