Nnedi Okorafor - Binti (Sammelband)

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    Der Nebula-Award-Gewinner endlich auf Deutsch: Die Sammlung der drei Novellen "Binti - Allein", "Binti - Heimat" und "Binti - Nachtmaskerade".

    Ihr Name ist Binti und sie ist die erste Himba, die jemals an der Oomza Universität, einer der besten Lehranstalten der Galaxis, angenommen wurde. Aber diese Möglichkeit wahrzunehmen bedeutet, dass sie ihren Platz innerhalb ihrer Familie aufgeben und mit Fremden zwischen den Sternen reisen muss, die weder ihre Denkweise teilen, noch ihre Bräuche respektieren.

    Die Welt, deren Teil sie werden möchte, hat einen langen Krieg gegen die Medusen hinter sich und Bintis Reise zwischen den Sternen lässt sie dieser Spezies näherkommen als ihr lieb ist. Wenn Binti das Vermächtnis eines Krieges überleben will, mit dem sie nichts zu tun hatte, wird sie die Gaben ihres Volkes brauchen und die Weisheit, die sich in der Universität verbirgt - aber zuerst muss sie es bis dorthin schaffen, lebendig.


    Rezenesion:

    Binti von Nnedi Okorafor


    Binti will lernen – noch mehr lernen, als sie eh schon weiß. Sie ist eine der besten Harmonistinen der Galaxie und hat das Angebot bekommen, an der besten Universität zu studieren. Aus diesem Grund wiedersetzt sie sich den Gebräuchen und Traditionen ihrer Familie und verlässt ihren Planeten – um in große Gefahr zu geraten und um unerwartete Freundschaften zu schließen.


    Das vorliegende Buch ist eine Gesamtausgabe von Novellen, in sich abgeschlossene kleinere Romane, die auch als solche gelesen werden sollten und als solche ebenfalls strukturiert sind – nicht als ein vollständig durchgehender Roman. Mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet lassen sich die einzelnen Novellen auch gleich mit viel mehr Genuss lesen, da ich für meinen Teil andere Maßstäbe an eine „lange“ Kurzgeschichte lege als an einern vollständigen Roman.

    Ich hatte nach den ersten Seiten gleich einen Draht zu Binti, jener Jungen Frau, die ganz abseits aller Traditionen fort und die Galaxie erkunden möchte, trotzdem noch tief verwurzelt in den alten Gebräuchen ist und ihren Weg finden muss. Nicht nur den Räumlichen, auch den ideellen. Binti ist eine Himba, die sehr stark mit ihrer Familie verwurzelt sind und für die viele Dinge ein Tabu darstellen, die für den normalen „Menschen“ ganz selbstverständlich sind. Bintis Weg zwischen Tradition und Wissensdrang hat mich mitgerissen und über die Seiten hinweg getragen.


    Die Struktur des Buches ist wie eingangs erwähnt recht ungewöhnlich – vieles wird schnell erzählt und in sich sind die Bücher schnell getaktet. Da kommt es schon mal vor, dass Tod und Überfälle auf wenigen Seiten komprimiert werden. Der Fokus liegt auf der Protagonistin und ihrer Gefühlswelt bzw. ihrer mathematischen Gabe. Interessant, neu und ungewöhnlich – für mich aber auch manchmal ein wenig zu schnell, um wirklich „mitfühlen“ zu können.


    Der Stil des gesamten Werkes ist gekonnt, locker. Man fliest förmlich durch die Seiten, wird an fremde Traditionen und Spezies herangeführt, ohne ins Stocken zu kommen oder auf der letzten Seite noch einmal eine Passage nachlesen zu müssen. Mir ist das jedenfalls nicht passiert. Die Autorin versteht definitiv ihr Handwerk – und das ziemlich virtuos. In meinem Kopf wurde sowohl die trockene raue Landschaft lebendig als das ich genauso das Lehm-Öl-Gemisch auf der Haut fühlen konnte, das die Himba traditionsgemäß tragen.


    Natürlich bleibt auch dieses Buch vor Kritik nicht gefeilt – manchmal empfand ich die Story nicht als wirklich durchdacht und ausgreift – Übersprungshandlungen inklusive. Natürlich könnte man argumentieren, dass dies der Struktur der Geschichte geschuldet ist – aber solche schnellen (manchmal grundlosen oder nicht genug begründeten Handlungen stoßen mir persönlich doch schon etwas sauer auf.


    Insgesamt ein Buch, das allein schon wegen der Protagonistin viel Spaß macht und die Gebräuche einer fremden Gesellschaft in Science-Fiction mäßiger Umgebung wiedergibt. Toll gemacht! Wegen den Plotschwächen vergebe ich gute vier Sterne.


    4ratten

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Ich mochte "Binti" auch sehr gern, diese Kombination aus afrikanischer Stammeskultur und völlig anderen Wesen aus fernen Planeten ist ein wirklich ungewöhnliche Idee, spannend und unterhaltsam erzählt. Eigentlich sind die einzelnen Bände ja sehr kurz, ich hatte aber trotzdem das Gefühl eine große Geschichte gelesen zu haben.

    Kürzlich hab ich es voller Vorfreude mit "Lagoon" von der selben Autorin versucht, damit bin ich aber leider nicht so wirklich zurechtgekommen.

    Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir.

    Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde.”

    (aus: "Die Stadt der träumenden Bücher")



  • Puh, ich habe so meine Probleme mit dem Buch. Bin jetzt etwas über der Hälfte und es wird besser, aber nach 100 Seiten hätte ich fast abgebrochen. Diese ständigen Wiederholungen und die einfache Sprache gehen mir ziemlich auf die Nerven. Hinzu kommt noch, dass die Handlung sehr gerafft wird ... ich weiß, dass es sich um drei Novellen handelt, aber ich finde, es passt nicht.

    Naja, mal schauen, wie es weitergeht.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Meine Meinung

    Leider konnte das Buch mich kaum überzeugen. Der Schreibstil war nichts für mich, diese ständigen Wiederholungen gingen mir wirklich tierisch auf die Nerven. Irgendwann wollte ich einfach nicht mehr lesen, dass Binti ihr Otjize aufträgt oder Okwu seinen Nebel ausstößt und alle husten müssen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich weiß, dass es für Binti wichtig ist, sich mit Otjize zu bedecken. Es ist ein Ritual, eine Tradition und sie fühlt sich nackt, wenn sie es nicht trägt. Aber muss man das gefühlt auf jeder Seite erwähnen?


    Hinzu kommt leider noch, dass zu viel auf zu wenig Seiten passiert. Manche Autoren beherrschen das, aber hier wird vieles zu schnell oder einfach gar nicht erzählt. Schade, denn der Grundgedanke ist spannend und die Wesen, die die Autorin erschafft, haben wirklich Potential. Noch dazu die Mischung mit der Kultur der Himbas ... eigentlich ist alles da, um eine wirklich tolle Geschichte zu stricken. In meinen Augen ist es leider nicht gelungen.


    Über den Schluss habe ich mich auch geärgert ... sehr gefällig. ?(


    Von mir gibt es 2ratten. Vielleicht probiere ich es irgendwann mal noch mit einem anderen Buch der Autorin. Ich weiß selbst nicht, warum, aber ich hoffe, dass sie es besser kann.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)