Laura Kneidl - Die Krone der Dunkelheit

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    Laura Kneidl wagt sich hier ans High Fantasy Genre, nachdem sie bisher ja eher ein Begriff im Genre Young Adult war. Ich war zugegebenermaßen etwas skeptisch, wurde aber positiv überrascht.

    Gut, die Zutaten dieses Romans sind nichts Neues: 2 Sorten von Fae, Seelie und Unseelie, sowie Menschen, dazwischen eine Mauer mit Wächtern, die dafür sorgen, dass jeder auf seiner Seite bleibt, inbesondere die Elva, Monster aus dem Fae-Land (die sind immerhin ein bisschen neu).

    Eine Prinzessin, die ihren Bruder wiederfinden will.

    Ein junger Prinz, der eigentlich gar nicht König werden will.

    Eine intrigante langjährige Königin mit einem ihr ergebenen Attentäter.

    Eine mutige, junge Frau, die der erste weibliche Wächter an der Mauer werden will.


    Soweit die Zutaten. Die Autorin hat einen unterhaltsamen Schreibstil und auch wenn mich die Handlung eigentlich an keiner Stelle wirklich überraschen konnte, habe ich das Buch gern gelesen.

    Ein bisschen Augenrollen musste ich an einigen Stellen aber schon, ein Beispiel (erst lesen, wer das Buch schon beendet hat oder nicht lesen will)

    Insgesamt hab ich mich aber gut unterhalten gefühlt, daher 4 Sterne

    4ratten

    LG, Dani


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  • Für die Fortsetzung ist Geduld angesagt, im Juli 2019 erscheint: "Die Krone der Dunkelheit: Magieflimmern"

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    LG, Dani


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  • Ein sehr guter Auftaktband, der Lust auf mehr macht!


    Klappentext

    „Magie ist in Thobria, dem Land der Menschen, verboten – doch Prinzessin Freya wirkt sie trotzdem. Und das nicht ohne Grund. Vor Jahren wurde ihr Zwillingsbruder entführt und seitdem versucht Freya verzweifelt, ihn zu finden. Endlich verrät ihr ein Suchzauber, wo er sich aufhält: in Melidrian, dem sagenumwobenen Nachbarland, das von magischen Wesen und grausamen Kreaturen, den Elva, bewohnt wird. Gemeinsam mit dem unsterblichen Wächter Larkin begibt sich Freya auf den Weg dorthin und muss ungeahnten Gefahren ins Auge blicken.


    Zur selben Zeit setzt die rebellische Ceylan alles daran bei den Wächtern aufgenommen zu werden, welche die Grenze zwischen Thobria und Melidrian schützen. Ihr gesamtes Dorf wurde einst von blutrünstigen Elva ausgelöscht, und Ceylan sehnt sich nicht nur nach Rache, sondern möchte auch um jeden Preis verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht. Doch ihr Ungehorsam bringt sie bei den Wächtern immer wieder in Schwierigkeiten, bis sie schließlich bestraft wird: Sie soll als Repräsentantin an der Krönung des Fae-Prinzen teilnehmen. Dafür muss sie nach Melidrian reisen, in ein Land, in dem es vor Feinden nur so wimmelt.


    Und während sich die beiden Frauen ihrem Schicksal stellen, regt sich eine dunkle Macht in der Anderswelt, welche Thobria und Melidrian gleichermaßen bedrohen wird...“


    Gestaltung

    Das Cover finde ich total umwerfend, denn die Sanduhr lässt es sehr edel aussehen. Zudem hat es als besonderes Highlight auf der Uhr eine raue Oberfläche, die sich anfühlt wie Sand. Ist das nicht einfach passend? Die Krone, die am unteren Bildrand im Sand versinkt, sieht auch sehr elegant und hübsch aus. Zudem gefallen mir die blau-grauen Farbtöne, die super aufeinander abgestimmt sind.


    Meine Meinung

    Nachdem das atemberaubende Cover meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat, konnte mich auch der Klappentext von „Die Krone der Dunkelheit“ sofort packen und mein Interesse wecken, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. In dem Buch geht es um Prinzessin Freya, die ihren Bruder sucht und dafür allerlei Gefahren auf sich nimmt. Währenddessen möchte Ceylan ein Teil der Wächter der Grenzen werden. Ihr rebellisches Wesen bringt sie jedoch in Schwierigkeiten, sodass sie – genau wie Freya - nach Melidrian reisen muss, dem Land der Magie…


    Das Setting von „Die Krone der Dunkelheit“ hat mir sehr gut gefallen, denn es gibt zwei Reiche: Thorbia, das Land der Menschen und Melidrian, das Land der magischen Wesen. Hier gibt es einiges zu entdecken und erfahren, sodass ich sehr beeindruckt von der Komplexität der Welt war. Laura Kneidel beschreibt die Orte dabei sehr anschaulich und mit genügend Details, sodass ich mich gut orientieren und zurechtfinden konnte. Die verschiedenen Schauplätze entstanden in meinem Kopf und nahmen dort sofort Form an. Ich hatte immer direkt ein Bild vor Augen und habe es genossen, in das Setting einzutauchen. Richtig super fand ich auch, dass es eine Karte im Buch gibt, die die Lage der Orte visualisiert und an der man die Geschichte gut nachvollziehen kann.


    Auch gefiel mir die Vielfalt der verschiedenen Personen und magischen Wesen. Von Menschen über Fae bis hin zu Göttern und den Elva ist hier einiges dabei. „Die Krone der Dunkelheit“ weist ein hohes Maß an Kreativität und Ideenreichtum auf, die das Setting lebendiger wirken lassen! Mir haben vor allem die Fantasyaspekte richtig gut gefallen, da es bekannte Wesen gibt, aber z.B. in Form der Elva auch einiges neues, interessantes beim Lesen entdeckt werden kann. So ist die Lektüre schön abwechslungsreich.


    Die Figuren haben mir zudem auch gut gefallen, da Freya und Ceylan zwei starke Frauen sind, die ihren Weg gehen und die taff sowie kraftvoll sind. Gerade dies hat mir sehr gut gefallen, da die beiden sich so von anderen Protagonistinnen auf dem aktuellen Buchmarkt durch ihre Stärke abheben. Aber auch die anderen Figuren fand ich sehr interessant, da bei einigen nicht klar ist, ob man ihnen trauen kann und wie ihre weitere Entwicklung aussehen könnte. Die Autorin erzeugt bei den verschiedenen Figuren Sympathien und Antipathien, wobei sich das Blatt doch stets wenden kann, da die Charaktere doch immer wieder zu überraschen wissen.


    Die Handlung empfand ich als sehr spannend, wobei mir die actionreichen Szenen am besten gefallen haben. Zwischendurch gab es für mich manchmal kleinere Längen, bei denen ich etwas durchhalten musste, bevor es dann wieder fesselnd weiterging. Das Buch überzeugt mit überraschenden Wendungen und einem wirklich mitreißenden Showdown am Ende, welcher vor Dramatik und offener Fragen nur so strotzt. So warte ich nun super ungeduldig auf den zweiten Band!


    Fazit

    Abgesehen von kleineren Längen hat mir der Auftaktband „Die Krone der Dunkelheit“ unheimlich gut gefallen, da die Geschichte komplex und sehr gut ausgearbeitet ist. Vor allem das Setting überzeugt durch seine gute Ausarbeitung, die tollen Ideen und die gute Beschreibung, durch die bei mir sofort Bilder im Kopf entstanden. Auch die magischen Wesen fand ich sehr abwechslungsreich. Zudem mochte ich die Charaktere, da sie sich voneinander abheben und immer zu überraschen wissen.

    Sehr gute 4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Die Krone der Dunkelheit

    2. Die Krone der Dunkelheit – Magieflimmern (erscheint am 02. Juli 2019 auf Deutsch)

    3. Die Krone der Dunkelheit – Götterdämmerung (erscheint voraussichtlich im Juli 2020)

  • Wie das eben so ist bei gehypten Büchern, man stimmt ein oder eben nicht. Bei "Die Krone der Dunkelheit" kann ich beim besten Willen nicht einstimmen.


    Ich kann zwar nicht sagen, dass das Buch richtig schlecht ist, aber das Gefühl, das ich immer wieder hatte, war, dass ich hier kein "fertiges" Buch lese, sondern eines, dass noch ein paar Runden zwischen der Autorin und einem Lektor oder einer Lektorin vertragen könnte.


    Die Geschichte ist nicht wahnsinnig originell, es gibt deutliche Parallelen zu aktuellen beliebten Fantasy-Reihen und die Handlung selbst fand ich persönlich relativ vorhersehbar inklusive der Plottwists. Das alles hätte mich noch nicht gestört, es hätte trotzdem eine nette Lektüre werden können.


    Was mich aber gestört hat, ist, dass vieles auf mich den Eindruck machte, es sei einfach noch nicht ganz ausgereift. Seien es einzelne Handlungsstränge oder Figuren, bei denen ich mich frage, worauf das alles hinausläuft oder auch ganz grundlegende Dinge wie der Stil und Ausdruck. Dabei versuche ich natürlich in Betracht zu ziehen, dass es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, aber dennoch konnte ich mich diesem Gefühl nicht verwehren.


    Die einzelnen Figuren entwickeln sich im Laufe dieses Bandes kaum weiter, das erschien mir irgendwie nicht passend, wenn man miteinbezieht, wie viel äußerlich auf sie einprasselt. Besonders gestört hat mich das bei der Figur von Ceylan, die ich irgendwie anstrengend fand.


    Mein größter Kritikpunkt ist aber tatsächlich der Stil des Buches bzw. das technische Handwerkzeug. Ich habe von Laura Kneidl bereits "Berühre mich nicht" und "Verliere mich nicht" gelesen und fand auch dort den Stil eher einfach, was für mich zum Genre New Adult aber irgendwie passte. Hier passt es nicht und während ich schon bei den vorigen Büchern die Verwendung von Adjektiven hart an der Grenze fand, war es mir hier einfach zu viel. Außerdem klang der Stil an gewissen Stellen hölzern und gestelzt.


    Da die Geschichte aus Sicht der einzelnen Figuren geschrieben ist, sehen wir die Welt aus deren Augen. Mir fehlte die Natürlichkeit im Erleben der Figuren, ich hatte den Eindruck mir wird als Leserin jede einzelne Gefühsregung der Figuren ausdrücklich erklärt und vorgekaut. Dadurch hatte ich selbst auch keinerlei Bindung zu den Figuren und es war mir relativ egal, was mit ihnen passiert.


    Ein paar Beispiele, wo es mir besonders aufgefallen ist:


    Eine Szene, in der ein Dialog mit einem kürzlich verwundeten Wächter stattfindet. Wir wissen, dass er Schmerzen hat und dass er geschwächt ist, weil dies bereits in den Absätzen davor ausführlich behandelt wurde1:

    Zitat

    Seine Worte klangen kurzatmig, als würde das Sprechen seinen geschundenen Körper erschöpfen.

    Das ist auch ein sehr gutes Beispiel, da Laura Kneidl sehr oft Sätze konstruiert, die von der Art sind:

    "Er/sie fühlte/sagte/sah aus/..., als ob/wie jemand, der...."

    Diese Konstruktion hatte für mich irgendwann eine unfreiwillige Komik und war sehr repititiv. Davon abgesehen halte ich den kompletten Nebensatz für überflüssig, da wir als Leser ja bereits wissen, dass er verletzt ist und der Leser so beim Lesen irgendwie aktiver bleibt, indem eben nicht alles bis ins kleinste Detail erklärt wird.

    Das ist ja nicht das Problem, wenn es ein paar mal passiert, aber in diesem Buch passiert es kaum nicht.


    Eine Figur, von der wir wissen, dass sie möglicherweise unschuldig jahrelang im Gefängnis saß und hier gequält wurde, wird gefragt, wieso sie Wächter geworden sei:

    Zitat

    "Wieso wollt ihr das wissen? - fragte Larkin misstrauisch, wie jemand, der es gewohnt war auf der Hut zu sein und der in seinem Leben schon zu viele zwielichtige Menschen getroffen hatte.

    Auch hier finde ich den Nebensatz ab "wie jemand" völlig überflüssig. Das wissen wir ja alles bereits.


    Diese Erklärungen machen den Stil oft eben auch gesteltzt und hölzern, zum Beispiel bei:

    Zitat


    ... und ein eigenartig flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, das er als Nervosität erkannte"

    Reicht das eigenartig flaue Gefühl im Magen nicht aus, damit sich der Leser denken kann, dass er nervös ist? Vor allem, wenn man den Kontext der Situation miteinbezieht, die Nervosität durchaus plausibel macht.


    Das hat alles nicht geholfen, als zum Schluss dann aber auch noch folgendes Schmuckstück im Text auftauchte, habe ich wirklich aufgegeben:


    Zitat

    Er trug keine Waffen bei sich, aber die brauchte er auch nicht, denn er war seine eigene Waffe.

    :wegrenn:


    Wie schon erwähnt, ich hätte dem Buch noch ein paar Revisionsrunden gegönnt.


    1Ich habe das Hörbuch gehört, deswegen sind dies Transkripte.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.