Peter Prange - Eine Familie in Deutschland: Zeit zu hoffen, Zeit zu leben

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    Interessant…


    1933. Hermann Ising hatte ein neues Haus gebaut…. Heute war Richtfest und das wurde gebührend gefeiert, mit Prominenz…

    Hermann Ising hatte auch eine gewisse Stellung in der Partei inne…

    Seine Tochter Charlotte war mit dem Juden Benjamin Jungblut verlobt…

    Er hatte noch eine Tochter namens Edda, zwei große Söhne mit Namen Horst und Georg sowie einen kleinen Nachzügler namens Willy…

    Georg war Autokonstrukteur, was dem Vater gar nicht gefiel… Horst sollte deshalb an seiner Statt die Zuckerfabrik übernehmen… Aber Horst war auch ein sehr treuer Parteifunktionär…

    Benjamins Eltern waren nach England ausgewandert. Sie hatten Charlotte und Benjamin gedrängt, ihnen zu folgen… Doch Charlotte wollte erst Ärztin werden…

    Und dann war da ja auch noch der kleine Willy, der Nachzügler, bei dessen Geburt, die Mutter schon sechsundvierzig Jahre alt gewesen war…

    Warum hatte Hermann ein neues Haus gebaut? War das alte nicht groß genug? Mit welcher Prominenz feierte er das Richtfest? Welche Stellung hatte Hermann Ising? Bekamen Charlotte und Benjamin Probleme? Was war mit Hermanns Tochter Edda? Und warum wollte Georg die Firma nicht übernehmen? Glaubte Hermann noch an ein Umdenken Georgs? Würde Horst die Firma übernehmen? Oder war er so sehr in der Partei verhaftet, dass ihm dafür keine Zeit blieb? Warum waren Charlotte und Benjamin nicht gleich mit ausgewandert? Charlotte hätte doch bestimmt in England auch fertig studieren können? Was ist mit Willy? Seine Mutter war ja schon ziemlich alt bei der Geburt? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Eigentlich bin ich nicht der Typ, der gerne Bücher liest, die während der Hitlerzeit spielen. Mir reicht es, dass ich weiß, was dieser Größenwahnsinnige den Deutschen und ihren Nachbarn angetan hat. Aber der Klappentext war doch sehr interessant und ich habe es nicht bereut, das Buch gelesen zu haben. Es war ja auch gleich spannend. Hermann Ising, Parteifunktionär (eher etwas lasch) Sohn Horst dafür umso mehr. Tochter verlobt mit einem Juden, von dem sie nicht lassen will. Und was das damals hieß, mit einem Juden verlobt, bzw. verheiratet zu sein, das ist wohl hinlänglich bekannt. Dann die Tochter Edda, die mit ihrem Studium auch nicht unbedingt glücklich war und lieber zum Film ging. Und Georg, der lieber Autos konstruierte und baute, als der neue Zuckerbaron zu werden, wie man Hermann aufgrund seiner Zuckerfabrik nannte. Leid tat mir der kleine Willy, warum können sich wohl die meisten denken. Doch auch Benny musste einiges durchmachen. Wie sich die Familienmitglieder letztendlich entschieden haben kann der geneigte Leser in diesem Buch nachlesen, das sehr spannend und anschaulich geschrieben ist. Auch die Filmschauspielerin und Regisseurin Leni Riefenstahl hat in diesem Buch einen Platz gefunden. Ein kleines Manko gibt es leider: Wie in so vielen Büchern gibt es ab und zu mal einen Satz in Englisch, den ich als nicht englischsprechende Person leider nicht verstehe. Ich denke, die Autoren – nicht nur Peter Prange – sollten mal darüber nachdenken, dass immer noch nicht alle Menschen Englisch sprechen, lesen und verstehen. Hier wäre eine Übersetzung ins Deutsche, vielleicht in Klammern hinter dem englischen Satz, sehr hilfreich gewesen. Zum Glück war es nicht allzu viel, so dass es sich auf meine Bewertung nicht auswirkt, denn das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen, mich in seinen Bann gezogen, und sehr gut unterhalten. Daher von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl. Und noch eine Information: Es ist der erste Band eines Zweiteilers soweit mir bekannt.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • dubh

    Hat den Titel des Themas von „Peter Prange - Eine Familie in Deutschland-Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“ zu „Peter Prange - Eine Familie in Deutschland: Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“ geändert.
  • Die Familie Ising lebt schon seit Generationen im Wolfsburger Land. Ihre Zuckerraffinerie sorgt seither für Beschäftigung. Doch nun sind wir im Jahr 1933 und vieles verändert sich. Eine große Autofabrik soll entstehen und gleichzeitig Wohnungen für die Arbeiter dieser Fabrik. Hier soll der Volkswagen gebaut werden. So unterschiedlich wie die Familienmitglieder der Isings sind, so unterschiedlich sind auch die Meinungen dazu. Konflikte bleiben nicht aus.

    Dieser Band „Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“ ist der erste Teil des Zweiteilers „Eine Familie in Deutschland“.

    Der Schreibstil des Buches mit seinen kurzen Kapiteln ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Charaktere sind sehr individuell und authentisch beschrieben. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Kindern der Familie Ising. Georg soll als Ältester natürlich die Firma übernehmen, aber er wird Autoingenieur. Horst fühlt sich nicht wirklich anerkannt und bekommt in der Partei endlich die Beachtung, die er sich wünscht. Die künstlerisch begabte Edda ist vom Film begeistert. Die Kinderärztin Charlotte hat sich für einen Juden entschieden, was das Leben für sie besonders schwierig macht. Dann gibt es da auch noch einen Nachzügler. Dann gibt es auch noch den Nachzügler Willi, der unter dem Down Syndrom leidet. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe Personen und nicht alle waren sympathisch.

    Innerhalb der Familie und im Umfeld kommt es immer wieder zu Konflikten, Intrigen und sogar Verrat. Es ist eine schwierige Zeit und man fragt sich unwillkürlich, wie man sich selbst in jener Zeit verhalten hätte. Die Antwort kann aber wohl niemand mit Sicherheit geben.

    Obwohl die Personen der Isings fiktiv sind, kommen sie einem ziemlich realistisch vor und man kann an dieser Familie die Probleme der Zeit sehr gut festmachen. Das Leben muss weitergehen und da verschließt man auch gerne mal die Augen oder beschwichtigt.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt, wie es mit der Familie weitergeht.


    5ratten

  • Note 1: Ich muss gestehen, dass ich großer Peter Prange Fan bin und mich auch dieses Buch aus seiner Feder wieder begeistern konnte. Immer wieder wählt er interessante geschichtliche Themen, zu diesem hier hat aber diesmal fast jeder einen Bezug, dessen Eltern oder Großeltern in Deutschland zu Zeiten der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebten. Wie auch der Autor habe auch ich mich schon oft gefragt: „Wie hätte ich mich verhalten? Hätte ich den Mut zum Widerstand gehabt, oder wäre ich mit gelaufen?“ Stellvertretend für viele dient mir in diesem Roman Familie Ising als Beispiel. In dieser Familie finden wir neben wunderbaren Erfolgen eben auch Schicksalsschläge, wie eine geistige Behinderung oder Gewagtes wie gleichgeschlechtliche Liebe. Die Seiten flogen nur so dahin und haben mich regelrecht in den Bann gezogen. Nun bin ich natürlich fürchterlich gespannt auf den nächsten Teil. „Zucker schadet? Grundverkehrt! Zucker schmeckt, Zucker nährt!“ – wie wird es weitergehen mit dem Zuckerbaron und seiner Familie?

  • Das Buch gab es zu Weihnachten.

    Ich fand es gut geschrieben. Dadurch, dass jedes Kapitel von einer anderen Person erzählt, wird die Spannung aufrechterhalten.

    Die Charaktere sind gut gezeichnet und sehr erschreckend realistisch.


    Am Ende bleiben einige Fragen, die vermutlich im nächsten Buch beantwortet werden.


    Für Willy sehe ich allerdings ziemlich schwarz, was mit hm geschehen wird, ist leider offensichtlich.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • Gibt es schon einen Strang zum neuen Buch "und am Ende die Hoffnung"?


    Ich habe es jetzt durch. Leider einige Lektoratsfehler,aber das Buch liest sich gut und ist eine gute Fortsetzung.

    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.