Anne Meredith - Das Geheimnis der Grays

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    Titel: Das Geheimnis der Grays

    Autorin: Anne Meredith


    Allgemein:

    297 S.; Klett-Cotta, 2018

    Der Roman stammt ursprünglich aus dem Jahr 1933 und wurd erstmals ins deutsche übertragen


    Zur Info: meine Meinung bezieht sich auf ein abgebrochenes Buch


    Inhalt:

    Es ist grade Weihnachten und fast jeder der Grays möchte vor allem eins von Familienoberhaupt Anthony Gray: Geld.

    Als er ermordet wird, haben vor allem die Männer der Familie Angst das ihre Geheimnisse ans Licht dringen und ihre jeweiligen Ambitionen vereiteln. Doch der Mörder - tatsächlich auch der, den alle verdächtigen - versucht alles um von seiner Schuld abzulenken und die Polizei scheint ihm auf den Leim zu gehen...



    Meine Meinung:

    Ich gebe es frei heraus zu. Ich habe diesen Roman etwa nach 60 Prozent abgebrochen und noch schnell über den Schluss gelesen. Mich konnte der Roman einfach nicht überzeugen. Das lag nicht einmal groß daran, das keine der Figuren - egal welche man sich dabei anschaut - sonderlich sympathisch ist. Das ist für mich tatsächlich nicht unbedingt ein Grund eine Geschichte nicht zu mögen. Aber für mich liest sich das Ganze als ein Roman, dessen Autorin sich nicht entscheiden konnte, aus welcher Perspektive sie erzählen möchte. So hat sich das für mich sehr zusammengeschustert gelesen.


    Erst werden die zahlreichen Familienmitglieder abgearbeitet. Die Frauen vor allem aus dem Blickwinkel ihrer Männer heraus - nicht so verwunderlich, da hier sicher auch die Zeit in der der Roman entstand eine Rolle spielt. Die Männer vor allem als Versager, die alle auf das Geld des Vaters scharf sind. So weit so gut. Dann auf einmal der Blickwinkel des Mörders, der hier für mich schon uninteressant wurde, letztendlich fügt er dem ganzen Reigen einfach nichts Neues hinzu. Es folgt einfach keinerlei überraschendes Element. In welcher Richtung auch immer...


    Wenn der Rest stimmt, finde ich es durchaus interessant wenn trotz dessen, das als Leser*in bekannt ist, wer der Mörder ist, Ermittlungen aufgenommen werden. Aber hier war das alles so nichtssagend und langweilig. Allein die Geschichte um den Ermittler herum, war irgendwie sogar unnötig. Auch wenn ich mir vorstellen kann, welche Rolle ihm sonst noch gegeben wurde, habe ich keinerlei verlangen die mir noch fehlenden Kapitel nach zu holen.


    An dieser Stelle sprang ich zum letzten Teil um zu sehen, ob doch noch etwas für mich Interessantes passieren würde. Dem war dann ehrlich gesagt nicht so. Ich persönlich finde die Qualität, die dem Roman anscheinend z.B von Dorothy L. Saywers attestiert wurde, nicht wieder. Schade, aber die Inhaltsangabe klang um einiges spannender und interessanter, als das was Das Geheimnis der Grays (ein überaus nichtssagender Deutscher Titel, der Tatsächlich überhaupt nicht passt A Portrait of a Murderer wie er im Original heißt trifft es um einiges besser)

    Ich mag schöne altmodische Kriminalromane aus der Goldenen Zeit aber hier habe ich definitiv einen Fehlgriff getan.


    1ratten


    Trotzdem bedanke ich mich bei Klett-Cotta für mein Lesexemplar.

  • HoldenCaulfield :daumen:Danke für deine Rezension. Ich hatte mit diesem Buch geliebäugelt. Doch da mich der letztjährige Weihnachtskrimi (Geheimnis in Rot von Mavies Doriel Hay) von diesem Verlag nicht überzeugen konnte...habe ich schlussendlich Abstand von dem diesjährigen Krimi genommen. Zu Recht, wenn ich deine Rezension lese.

    Einmal editiert, zuletzt von Igela ()

  • Igela Apropos Weihnachtskrimi... das ganze hat Nullkommanull weihnachtliche Stimmung. Das überhaupt als Weihnachtskrimi zu vermarkten finde ich eine Frechheit. Eigentlich könnte das ganze irgendwann spielen, man merkt meiner Meinung nach nicht mal das überhaupt Winter sein soll.

  • Igela Naja der Mord ist schon am 1. Weihnachtsfeiertag begangen worden. Aber ansonsten merkt man davon einfach nichts. Es ist schlichtweg egal. Die ganze Atmosphäre nimmt das einfach überhaupt nicht mit auf. Manchmal wird das kurz in einem Satz gesagt und einmal werden die Kinder erwähnt, die bei einer Verwandten das Weihnachtsfest feiern. Aber das ist alles so lieblos. Ich hatte ja eigentlich etwas Sorge das es mir zu weihnachtlich werden könnte.

  • Weihnachten ist die Zeit der Besinnung und der Familientreffen. Doch besinnlich geht es bei den Grays im Jahr 1931 nicht zu. Adrian Gray hat wie jedes Jahr seine Kinder mit Partner für Heiligabend in sein abgelegenes Landhaus in King‘s Poplars eingeladen. Er gilt als geizig und die Kinder sind durch die Bank hinter dem Geld her. Niemand ahnt, dass der Hausherr inzwischen auch verschuldet ist, er hat sich schlicht verspekuliert. Jeder ist mit jedem spinnefeind. Dann ist Adrian Gray tot und die Polizei findet ein Haus voller Verdächtiger.

    Dieser klassische Krimi erschien nun erstmals in deutsche Sprache. Die Sprache ist der angegebenen Zeit entsprechend etwas altmodisch, aber sehr angenehm zu lesen. Als Leser ist man der Polizei voraus, denn man erlebt den Mörder in Aktion und beim Verwischen der Spuren. Doch was hat ihn zu dieser Tat gebracht?

    Am Anfang war es etwas schwierig, die vielen Personen auseinander zu halten. Die Charaktere sind sehr ausführlich, individuell und vielschichtig dargestellt. Einige Klischees werden auch bedient. Der Täter will natürlich von seiner Tat ablenken und versucht, die anderen als schuldig darzustellen. Eigentlich sind fast alle unsympathisch und der Kommissar müht sich redlich, diesen Fall zu klären. Doch letztendlich ist es jemand aus dem Familienkreis, der richtig schlussfolgert.

    Die Spannung hält sich bei diesem Krimi sehr in Grenzen, da es einige Längen gibt und der Mörder so früh bekannt ist.

    Man muss schon ein Fan klassischer Krimis sein, um dieses Buch zu mögen. Mich hat es nicht ganz überzeugt.


    3ratten

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    Der falsche Mörder


    Adrian Gray wurde im Alter von etwa 69 ½ Jahren von einem seiner eigenen Kinder/Schwiegerkinder ermordet…

    Richard Gray war der älteste seiner Söhne, und er brauchte dringend Geld… Und er strebte die Peers-Würde an…

    Eustace Moore war der Ehemann seiner Tochter Olivia. Auch er benötigte Geld….

    Bei ihm im Haus wohnte noch seine Tochter Amy, die noch nie woanders gewohnt hatte… Und außerdem seine Tochter Isobel, die ihr Ehemann bei dem Schwiegervater abgeladen hatte…

    Seine Tochter Ruth war mit einem kleinen Anwalt verheiratet, der wenig Ehrgeiz hatte… Doch Ruth schien zufrieden zu sein…

    Und dann gab es da noch den Sohn Hildebrand genannt Brand, der eigentlich hätte ein geistliches Amt hätte bekleiden sollen… Doch er hatte eine inakzeptable Ehefrau… Doch auch er hatte kein Geld…

    Und alle kamen sie mit Mann und Maus zu Weihnachten in sein einsames Haus in King’s Poplars…

    Wer dieser Verwandten hatte Adrian Gray ermordet? Wofür braucht Richard so dringend Geld? Was hat es mit dieser Peers-Würde auf sich? Und Ach Eustace, wofür brauchte er so dringend Geld? Wieso lebte seine Tochter Amy seit Jahr und Tag bei ihm? Warum war Isobel bei ihm eingezogen? Genügte dem Anwalt sein Leben, so wie es war? War seine Frau damit wirklich zufrieden? Sie war doch eigentlich Besseres gewohnt gewesen? Was hat es mit Hildebrand und seiner inakzeptablen Frau auf sich? Wieso inakzeptabel? Warum brauchte er Geld? Waren alle zu Weihnachten eingeladen worden? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Das erste was man in diesem Buch erfährt, ist der Geburts- und der Todestag von Adrian Gray. Dann erfährt man, welche Tätigkeiten die Kinder ausüben, und was sie dazu gebracht hat, eine Menge Geld zu brauchen. Jeder versuchte es dem alten Mann aus den Rippen zu leiern. Und einer – oder eine – hat dann die Nerven verloren. Es war kein geplanter Mord, eher unabsichtlich, dann aber absichtlich vertuscht. Man erfährt früh, wer Adrian Gray umgebracht hat. Und wie er diese Tatsache vertuschen will. Eine, zwei kleine Unachtsamkeiten überführen dann jedoch en Mörder. Doch ist es spannend zu lesen, wie er letztendlich überführt werden konnte. Was diese Unachtsamkeiten waren. Und wer letztendlich diese Sache aufdeckte, ohne wirklich in Erscheinung zu treten. Dieses Buch ist ein Krimi, wie ich noch keinen gelesen habe. Der Schreibstil ist zwar unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn von Worten, aber trotzdem war er nicht unbedingt das, was ich gerne lese. Es kam mir so aneinandergereiht vor. Nicht langatmig, nein, aber so trivial, nicht außergewöhnlich. Trotzdem fühlte ich mich noch gut unterhalten auch wenn ich mehr erwartet hatte. Für dieses Buch gebe ich knappe vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Hi ihr Lieben,


    auch ich fand den deutschen Titel jetzt nicht unbedingt passend. Auch war ich nicht ganz zufrieden mit der Lektüre. Ich hätte eigentlich dreineinhalb Sterne gegeben, aber mit halben Sternen hab ichs nicht so, das geht nicht überall. Und so habe ich mich für knappe vier Sterne entschieden, weil ich drei doch etwas zu wenig fand. Denn es war schon spannend, wie letztendlich herauskam, wer der wirkliche Mörder ist. Wir als Leser wussten das ja gleich, aber das Wie war doch interessant und spannend, zumindest für mich.
    Aber es gibt durchaus wesentlich bessere Krimis!

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Es handelt sich bei diesem Kriminalroman um einen sicher außergewöhnlichen Krimi, der von Anne Meredith (ein Pseudonym) bereits 1933 in England veröffentlicht wurde. Der geneigte Krimileser sollte seine "Maßstäbe" etwas dem klassischen Kriminalroman anpassen, dann wird er seine helle (Weihnachts-)Freude am "Geheimnis der Grays" haben:


    England 1931:


    Wie jedes Jahr lädt Adrian Gray seine 6 Kinder samt Anhang in sein Herrenhaus (King's Poplar) ein, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Keines seiner Kinder ist ihm wohlgesonnen, was allem Anschein nach auf Gegenseitigkeit beruht. Er sollte nicht wissen, dass dies sein letztes Weihnachtsfest werden sollte: Adrian Gray lag ermordet am frühen Morgen des 1. Weihnachtsfeiertages in der Bibliothek. Welches seiner Kinder hatte sich wohl seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt?


    Nach kurzer Zeit bereits wird klar, wer der Mörder ist, was m.E. jedoch dem weiteren Verlauf des Krimis in der Tradition von Agatha Christie keinen Abbruch tut: Wir lernen die "werte" Familie Gray kennen: Richard, der älteste Sohn (karrierebewusst, arrogant, nicht ohne Grund in finanziellen Turbulenzen) und seine Frau; Amy, die älteste Tochter Adrian Grays, die ihm den Haushalt führt, Olivia, eine weitere Tochter, die mit Eustace Moore verheiratet ist, einem Winkeladvokaten, wie er im Buche steht und Financier des alten Gray; Isobel, eine weitere Tochter, die nach unglücklicher Ehe ins Haus des Vaters zurückkehrte; Ruth, die mit Miles verheiratet ist, einem Anwalt, dessen Karriere mangels Ehrgeiz bereits früh kränkelte, der jedoch mit Ruth und den Kindern sehr glücklich scheint - und Hildebrand, genannt Brand, der seit Kindesbeinen schwierig, auffallend, verschlossen und das schwarze Schaf der Familie ist: Ein Künstler, der sich nach Paris absetzte, nachdem die Familie ihn ausgestoßen hatte und eine Frau mit zweifelhaftem Ruf heiratete... Der jedoch aus finanziellen Gründen nach King's Poplar zurückkehrt zu Weihnachten, um dem alten Herrn etwas Geld aus dem Rücken zu leiern - wie alle anderen auch: Was keiner weiß: Adrian Gray hatte sich verspekuliert und stand seinerseits vor dem finanziellen Ruin...


    Die Stärke des Krimis besteht darin, wie subtil und auch in die Tiefe gehend die Hintergründe jedes einzelnen Familienmitglieds wie auch des Mörders im Besonderen beschrieben sind: Die Gefühle, die in dem Gewaltverübenden wohnen und in ihm toben; wie eiskalt er gedanklich (und in der Tat) von sich abzulenken weiß, um ungeschoren davonzukommen; andere Familienmitglieder zu belasten, was ihm überzeugend gelingt...


    Die Kriminalpolizei wird eingeschaltet und Ross Murray, selbst ein Ziehsohn eines Lords, erkennt sofort die Probleme und schwierigen Beziehungen der Grays untereinander: Die Zeiten sind hart, auch für begüterte Menschen, für Spekulanten jedoch verheerend - zudem ist ein gesellschaftlicher Wandel im Gange, der besonders in England die Vormachtstellung der Lords und Großgrundbesitzer nach und nach schwinden ließ... Hier steckt auch ein wenig Gesellschaftskritik, die interessant zu lesen ist. Abgeführt und inhaftiert wird dennoch der Falsche - und unserem Mörder gelingt es erst einmal, sich abzusetzen. Doch es gibt ein anderes (kluges) Familienmitglied, dem die "Fakten" keine Ruhe lassen, die ihm zu Ohren kommen und die dem Mörder in die Hände spielten....


    So ist der Schluss sehr tragisch, aber auch durchaus stimmig. Mir hat die nostalgisch-psychologische Erzählweise der Autorin sehr gtefallen; wenn auch der Mordfall schnell offengelegt wurde, lag die Spannung in den Reaktionen und Handlungen der übrigen Familienmitglieder, die zugegebenermaßen allesamt ausser einem mit nicht vielen Sympathiepunkten ausgestattet sind: Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht und hat Angst, etwas Falsches bei den Aussagen zu erwähnen...


    Das aufschlussreiche Nachwort von Martin Edwards über die Autorin Lucy Beatrice Malleson (1899-1973), die unter einigen Pseudonymen schrieb - hier Anne Meredith - fand ich sehr interessant, da ihre Kriminalromane lange in Vergessenheit gerieten, bis der Klett-Cotta-Veralg ihn erstmals in deutscher Sprache wieder an die Oberfläche holte. Er ist in der rauen Sprache des Winters und auch des Umgangs der Familie Gray untereinander verfasst, in der niemand niemandem traut.


    Fazit:


    Ein unterhaltsamer, nostalgischer Klassiker, der mit viel psychologischer Finesse auftritt, wohingegen die Spannung "wie gewohnt" sich hintanzustellen hat: Dennoch lesenswert, da er auch einen Teil einer untergegangenen Epoche beschreibt. Dem geneigten Leser empfehle ich ihn sehr gerne weiter und vergebe 4* am klassischen Krimihimmel und 88° auf der "Krimi-Couch".


    4ratten

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ach, dieser Krimi hat ja einen Thread.

    Ich hatte mir das englische Original aus der Bibliothek ausgeliehen, da ich die klassischen englischen Krimis eigentlich ganz gerne lese. Dieses Buch habe ich allerdings nach ca 40 Seiten zu Tode gelangweilt abgebrochen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Mr. Gray erwartet wie jedes Jahr seine Kinder nebst Anhang zum Weihnachtsfest im alten Herrenhaus. Aber eigentlich freut er sich darauf kein bisschen, denn alle sind sie nur gekommen um ihn um Geld zu bitten. Wie eine Weihnachtsgans soll er ausgenommen werden.

    Am nächsten Morgen wird der Vater auch schon tot aufgefunden und der Dorfarzt ist sich sicher, hier wurde nachgeholfen.

    Wer hat Mr. Gray umgebracht?


    Ich hatte streckenweise richtig Probleme mit dem Buch. Zuerst einmal hat dieser Krimi null Weihnachtsflair. Weihnachten könnte hier auch nur zufällig sein, wichtig ist nur ein Grund, damit die Familie sich trifft. Der Schnee vor dem Fenster wird vielleicht noch wichtig, aber sonst hätte man dieses Buch nicht mit "Weihnachtskrimi" bewerben sollen.

    Dann der Stil. Ich war schon auf einen altbackenen Stil gefasst, aber hier liegt ja noch zentimeterdick der Staub drauf. Es liest sich unheimlich sperrig, die Autorin verliert sich ständig in uninteressante Nichtigkeiten. Es wird in mehreren Teilen aus verschiedenen Sichtweisen in der dritten Person erzählt, und die Beteiligten verlieren sich oft in ihren Überlegungen, die einfach nur langatmig und einschläfernd sind.


    Der Leser weiß recht früh, wer der Mörder von Mr. Gray ist. Man darf den Täter also dabei beobachten wie er versucht die Tat zu vertuschen, falsche Spuren zu legen und sich dabei richtig schlau vorzukommen. Angestrengt versucht er, sich bei seinen Aussagen nicht zu verzetteln. Dieser Aspekt der Geschichte hat mir richtig gut gefallen.

    Auch wie die verschiedenen Familienmitglieder miteinander umgehen fand ich sehr unterhaltsam. Sie haben keine gute Meinung voneinander, jeder hält sich für etwas besseres. Jeder von ihnen denkt, er selber habe Mr. Grays Geld eher verdient und gönnt dem anderen nichts davon. Die Dialoge die zwischen den Geschwistern gesprochen werden, bevor sich alle wieder trennen und nach Hause fahren, fand ich sehr spannend.

    Und so wie die Figuren von Neid zerfressen sind, kann man kaum einen von ihnen besonders sympathisch finden. Aber die Gier war eine Sache, wie die mit ihren Kindern umgegangen sind, fand ich viel abstoßender. Und eine Mutter die sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern kann, wird rundheraus als Schl... bezeichnet. Mit dem Vater der Kinder der die ganze Familie einfach sitzen lässt, geht die Autorin nicht so hart ins Gericht.

    Ja, ich weiß, das Buch ist aus den Dreißigern und da hatte man andere Ansichten. Gut finden muss ich das ja trotzdem nicht.


    Wäre der Schreibstil nicht so furztrocken gewesen, hätte das Buch richtig gut sein können. So kann ich das Buch aber leider nicht weiterempfehlen.


    2ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.