Jodi Taylor - Just one damned thing after another

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    Dies ist Band 1 der Reihe "The Chronicles of St Mary's"


    Wenn Dir als Peter-Grant-Fan eine große Gruppe von anderen Peter-Grant-Fans eine ähnliche Reihe wie die Flüsse von London empfiehlt, dann stürzt Du Dich mit Begeisterung drauf. 'Die werden bestimmt nicht falsch liegen', denkst Du Dir. 'Das ist total witzig und unterhaltsam', sagen sie. Das allein hätte mich schon mal stutzen lassen müssen. Aber tat es nicht. Danke, liebe Begeisterungsfähigkeit, Du bist manchmal echt mehr hinderlich als hilfreich.


    Ebook endlich gekauft, geladen, losgelegt. Die ersten 50 Seiten vergingen wie im Flug. Lustig war's schon. Max war irgendwie cool. Aber dann.... dann verflogen auch die restlichen 282 Seiten und eigentlich kann ich gar nicht sagen, worum es denn nun ging.


    Fangen wir mal am Anfang an: Max, Historikerin mit Doktortitel hat ihr Vorstellungsgespräch in St. Mary's. In St. Mary's wird nämlich auch die Geschichte studiert, nur eben mit mehr vor-Ort-Erfahrung dank Zeitreise. An sich ja brillant. Wer Connie Willis' Oxford-Time-Travel-Reihe gern gelesen hat, so wie ich, der wird das Buch bestimmt begeistert in die Hand nehmen und Großes erwarten. So wie ich es tat.


    Max muss sich für die Stelle allerdings ausbilden lassen mit anderen Kandidaten. Spoiler: sie schaffts natürlich in den Job, zusammen mit drei anderen. Aber da fingen die Probleme für mich als Leser eigentlich erst so richtig an. Bis dahin war nämlich alles noch recht unterhaltsam.


    Punkt 1: Das Buch deckt eine Zeit von mehreren Jahren ab. DAS wird dem Leser zwischendurch immer mal wieder mitgeteilt, aber so richtig bekommt man davon absolut nichts mit. Weder hinsichtlich persönlicher Veränderungen oder Entwicklungen der Figuren, noch sonst irgendwie.


    Punkt 2: Alles geschieht superschnell. Max sahnt den großen Auftrag ab: sie darf in die Vergangenheit zu den Dinosauriern reisen. Warum hier ausgerechnet Historiker hingeschickt werden, ist mir allerdings nach wie vor ein Rätsel. Jedenfalls verbringen sie und ihre Kollegen längere Zeiträume in diversen Vergangenheiten, aber erzählt wird immer nur "wir kamen an, taten ein bisschen davon und davon, und zack gings wieder heim." Hier hätte es mir wesentlich besser gefallen, wenn man sich auf ein oder zwei Zeitreisemissionen konzentriert und diese dann auch ausführlich präsentiert hätte.


    Punkt 3: Max' Partner-Historiker vergeht sich sexuell an ihr während sie schläft. Zumindest versuchte er es. Das kam sowas von unerwartet und aus heiterem Himmel, dass ich mich die ganze Zeit fragte, ob die Figur von irgendwelchen Außerirdischen fremdgesteuert wurde, als er das tat. Es.passte.einfach.nicht. Kein.bisschen! NOPE!


    Punkt 4: Passenderweise stirbt jener Kollege, damit man sich im Rest des Buches nicht weiter damit auseinander setzen muss.


    Punkt 5: Max' Liebesbeziehung kommt genauso aus dem Nichts, wie die Freundschaften und so weiter. Es gibt keinerlei schleichende Entwicklung. Nichts.


    Gepaart werden diese Punkte alle mit dem krampfhaften Versuch, witzig und cool zu wirken. Aber es funktioniert einfach nicht. Da, wo Figuren ruhig ein bisschen schrullig wirken konnten, wurde jede Chance darauf verschenkt.


    Fazit:

    Ich bin mächtig enttäuscht. Ich wollte dieses Buch soooo sehr mögen, weil ich soooooo gern eine weitere Buchreihe zu meinen Lesefavoriten zugefügt hätte, damit sich die Bücher um Harry Dresden und Peter Grant nicht so alleine fühlen. Aber nope, es passte nicht. Gar nicht. Es gibt die St. Mary’s Romane noch nicht auf Deutsch. Von mir aus kanns auch so bleiben. Vielleicht, und das mit großem V, gebe ich der Reihe noch eine Chance und lese den zweiten Band. Aber nicht so bald und nicht dieses Jahr.


    2ratten

    ~~ noli timere messorem ~~

    Einmal editiert, zuletzt von TheNightingale ()

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    Beschreibung:

    Er ist verschollen in einer anderen Zeit, und nur sie kann ihn retten.
    Madeleine „Max“ Maxwell wollte Archäologin werden, um Abenteuer zu erleben, unfassbare Entdeckungen zu machen und gelegentlich die Welt zu retten. Doch die Wirklichkeit holt sie ein: Archäologen verbringen ihre Zeit in Museen zwischen staubigen Büchern und noch staubigeren Fundstücken, die niemanden interessieren. Da erhält sie ein besonderes Jobangebot. Wenn sie die Zusatzausbildung übersteht – und die wenigsten tun das – wird sie Abenteuer erleben, die jene von Indiana Jones wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen. Und wenn sie überlebt, wird sie wenigstens ein paar Mal die Welt retten …


    Erstmals erschien der erste Teil der Serie um das St.Marys wohl im Selbstverlag, wo es so erfolgreich wurde, dass ein britischer Verlag aufmerksam wurde und es dort neu rauskam.

    Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen holpert, hat es mir doch großen Spaß bereitet.

    Ich finde man merkt an einigen Stellen die Unbeholfenheit der Autorin. Sie legt zum Beispiel den Fokus auf Stellen, die bei einem anderen Schriftsteller nur Füllmaterial gewesen wäre. Dafür vernachlässigt sie andere Stellen, aus denen man ein großes Ding hätte machen können.

    Man hat das Gefühl, die Autorin hat einfach mit dem Schreiben losgelegt um selbst mal zu gucken, wo die Reise hingeht.


    Ein großer Pluspunkt ist für mich die Protagonistin Madeleine Maxwell, von allen immer nur Max genannt. Aus ihrer Sicht wird auch in der Ich-Form geschrieben. Ihre größte Stärke ist für mich ihr Humor, der an manchen Stellen schon fast dreckig ist. Ich mag sowas. Ich frage mich ob Max in den nächsten Büchern noch so "frei Schnauze" Sprüche klopfen darf, oder ob sie vom Verlag einen Dämpfer erhält. Mal schauen.

    Insgesamt gefiel mir Max Charakter sehr gut. Sie hat zu allem eine Meinung und tut sie auch gerne kund. Sie ist also ziemlich vorlaut und frech, aber auch sehr loyal. Manchmal so loyal dass es schon eher naiv zu nennen ist. Sie zieht das Unglück magisch an und die meisten ihrer Missionen enden im Chaos.

    Ich mag sie wirklich.


    Dafür stinken andere Figuren leider ab. Im Institut laufen wirklich eine Mengen Menschen herum. Richtig kennenlernen tut man kaum einen von ihnen. Manche werden für eine Forschungsreise eingesetzt und sind dann einfach da, andere sind für die Geschichte nur sowas wie "Kanonenfutter", die meisten bleiben Statisten.

    Die Figuren mit denen Max öfter zu tun hat, bleiben leider recht blass. Bei einem Kollegen zum Beispiel habe ich mich gewundert warum Max und er sich plötzlich erleichtert um den Hals fallen und anschließend ordentlich einen Bechern gehen. Mir war vorher gar nicht klar, dass die beiden sich so gut verstehen.

    Man findet einfach keinen richtigen Bezug zu ihnen. Ich denke aber das wird sich in den nächsten Teilen ändern, eine feste Truppe hat sich ja schon am Ende heraus kristalisiert. Mit denen wird Max bestimmt öfter unterwegs sein in Zukunft.

    Die Leute vom St. Marys als großes Ganzes beschrieben, fand ich ganz amüsant. Unter den verschiedenen Abteilungen gibt es immer Kabbeleien, kommt es aber darauf an, halten sie wie Pech und Schwefel zusammen. Und sie wissen wie man ordentlich feiert.

    Die Atmosphäre im Institut mochte ich sehr, ständig explodiert irgendwo was oder kommt unangemeldet durch die Decke geschmolzen, weil wieder ein Experiment schief gelaufen ist.


    Die Zeitreisen selbst hätten größeren Raum bekommen sollen. Manche Aufgaben werden einfach zu schnell abgehandelt. Spannende Stellen hätte man ausbauen und noch viel spannender gestalten können. Hier hatte ich überhaupt öfter den Eindruck, die Autorin kam bei dem Tempo mancher Szenen selbst nicht hinterher.

    Was ich aber nicht schlecht fand war, das man als Leser nie weiß, wo man als nächstes landet.

    Das Zeitreisen ist ja schon ein schwieriges Thema, da muss man immer höllisch aufpassen sich nicht zu verzetteln. Man darf aber auch als Leser nicht zu viel nachdenken ob dieses oder jenes überhaupt möglich wäre, sonst versaut man sich selbst den Spaß. Ich finde, die Autorin hat das ganz gut hingekriegt mit dem logischen Teil.


    Ich mochte Max' Welt sehr gerne und werde auf jeden Fall den nächsten Band versuchen. Die Geschichte hat Potenzial und kann noch richtig, richtig gut werden.

    Ja, ich habe viel zu meckern, und trotzdem habe ich mich gut amüsiert, deshalb...


    4ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.