Allein der Titel des Buches lässt mich schon ewig darum herum schleichen. Irgendwie kam es bisher aber nicht zur Lektüre. Ich seh schon 2011 wird wieder ein Wunschlistenabarbeitungsjahr
Håkan Nesser - Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 25.755 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Berni.
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Allein der Titel des Buches lässt mich schon ewig darum herum schleichen. Irgendwie kam es bisher aber nicht zur Lektüre. Ich seh schon 2011 wird wieder ein WunschlistenabarbeitungsjahrWelches jetzt? Kim badete ... oder Die Wahrheit über Kim?
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Das möchte ich mir bei Zeiten auch mal aus der Bib mitnehmen, nachdem ich vor einiger Zeit "Und Piccadilly Circus liegt nicht in Kumla" gelesen habe.
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Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil der Titel irgendwie interessant klingt. Was mag Kim Novak mit dem See Genezareth zu tun haben? Von Håkan Nesser habe ich schon ein-zwei der Van-Veeteren-Krimis gelesen. Verglichen mit diesen, hat "Kim Novak..." mich sehr deutlich positiv überrascht.
Die sommerliche Ferienatmosphäre und die Erlebnisse der beiden Jungen finde ich sehr stimmig beschrieben. Obwohl man ziemlich lange darauf wartet, daß das immer wieder angekündigte SCHRECKLICHE endlich mal passiert, fand ich das Buch keineswegs langweilig. Eriks Gedanken und Ansichten, die durchweg ziemlich geradezu sind, lassen ihn sympathisch und authentisch erscheinen und den Leser mit ihm zusammen hautnah diesen Sommer erleben. Es ging mir ähnlich wie Saltanah und Mombour:
Ebenfalls gut gefallen hat mir die Schilderung der pubertierenden Jungen, die erwachende S.e.x.ualität, die zunehmende Verantwortung, die sie tragen, die Mischung aus Nähe zwischen den beiden hat mich berührt. Ich hätte Nesser nicht zugetraut, dass er das so einfühlsam schildern kann.
Gerade dieser Aspekt, die Welt der Vierzehnjährigen, ihre Gedanken, ihr Sprachjargon, das Aufblühen ihrer Sexualität, gerade dieses, ist für mich der Hauptsinn des Buches. Die Frage, wer nun der Mörder ist, ist m.M.n. sekundär,
Volle Zustimmung von mir.Die Frage danach, wer nun eigentlich der Mörder ist, finde ich trotzdem spannend. Bis kurz vor dem Ende war ich überzeugt, es sei
Edmund gewesen. Auf den letzten paar Seiten wurde ich schwankend... Und wenn ich eure Theorien hier so lese, kann ich mich auch nicht entscheiden. Für mich steht fest: es war einer der beiden Jungen. Henry jedenfalls nicht. Edmund zumindest hatte gute Gründe. Aber woher hat Erik das Wissen über das Versteck der Tatwaffe, es wurde jedenfalls nicht erwähnt, daß Edmund ihm das mitteilt...
Eigentlich müßte ich das Buch jetzt noch einmal lesen,um z.B. nach Hinweisen über ebendieses Versteck zu suchen, die mir beim ersten Lesen entgangen sind, wenn es sie denn gibt... ich überlese solche Dinge durchaus.
Aber ich bezweifle, daß ich nach dem zweiten Lesen klüger wäre. Denn natürlich hat Nesser es genau darauf angelegt, den Leser über die Identität des Mörders im Unklaren zu lassen. Aber ganz so schlimm ist das nicht, denn ich vermute mal, kaum ein Leser hegt Sympathien für das Mordopfer...
Anhaltspunkte zur Mördersuche gibt es hier http://www.randomhouse.de/specials/nesser/content/welt4.htm
Leider funktioniert dieser Link nicht mehr und meine Neugier bleibt ungestillt, schade.
Und der Mörder? Der ist laut Nesser X*, "zumindest im Buch".*Die Auflösung gibt es nur auf Anfrage per PM.
Saltanah, wärst du bitte so freundlich und klärst mich auf? Danke.Und hier noch meine Bewertung für das Buch:
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Nachdem ich vor einiger Zeit schon das Piccadilly Buch hatte, wra ich neugierig auf den quasi vorhergehenden Band (auch wenn die Bücher dann tatsächlich keine inhaltliche Verbindung haben).
Für mich ein tolles Buch. Die Darstellung des schwedischen Sommers und des Verhaltens der Teenager sind absolut gelungen und meiner Meinung nach gar nicht langatmig. Auch der Spannungsaufbau war ziemlich clever gemacht, vom erstern Satz an, über den ganzen ersten Teil, bis dann endlich ein Mord passiert. Über das zeitlich sehr geraffte Ende war ich zunächst enttäuscht, aber ich glaube mehr gab es nicht zu erzählen, im Nachhinhein dann doch wieder ok.
Zur Mörderfrage:
Ich denke es war Edmund, der sich kurz vor seinem Ableben alles von der Seele gesprochen hat. Als Priester hat er sich selbst ein Schweigegelübte auferlegt und Motiv war das Verprügeln, was er selbst als Kind erlebt hat und nun nicht mehr hinnehmen wollte.
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@miss.mesmerized
Hast du diesen Thread gesehen: Die Wahrheit über Kim Novak und den Mord an Berra Albertsson
Wenn du möchtest, gebe ich dir auch die Info, die mir Madicken damals per pn mitteilte. Gib mir kurz Bescheid, wenn ja.
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Hm, interessante Entwicklung - aber ich glaube ich nehm es lieber als reine Fiktion. Ich habe mich zu lange und zu intensiv mit Hemingway beschäftigt, um mich von einem Autor noch ins Bockshorn jagen zu lassen
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Hallo zusammen!
Kaluma, ich wäre sehr dankbar, wenn du mir das zukommenlassen könntest. Wir rätseln schon einige Weile herum, wie es denn nun gewesen sein könnte *g*.
Lg,
Zam
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Meine Meinung:
Ich bin mit etwas gemischten Gefühlen an dieses Buch heran gegangen; denn einerseits schätze ich Nessers Kriminalromane um den schwedischen Kommissar Van Veeteren, andererseits bin ich aber auch schon mit einem seiner Bücher eingegangen - das war Die Fliege und die Ewigkeit. Was würde mich also mit diesem Roman mit dem seltsam sperrigen Titel erwarten?
Vor allem bekam ich keinen Skandinavienkrimi seviert, aber das war mir vorher schon klar. Håkan Nesser hat hier vielmehr einen intensiven Blick auf das Innenleben des jugendlichen Protagonisten Erik geworfen und ihn über einen ganzen Sommer begleitet. Ich bin zwar mit pupertierenden 14jährigen nicht ganz so firm, kann mir aber durchaus vorstellen, dass deren Probleme und Gefühle ganz genauso beschaffen sind, wie Nesser es hier beschreibt.
Besonders gut gefallen hat mir die Atmosphäre dieses heißen, faulen schwedischen Sommers an einem kleinen See, wo die beiden Jungs Erik und Edmund ihre Ferien verbringen. Die beiden scheinen endlos Zeit zu haben, aber auch diese Idylle hat bald ein Ende. Es geschieht ein Mord, die Ferien gehen zu Ende, das Leben geht weiter mit all seinen Veränderungen und Schicksalsschlägen. Am Ende blicken wir durch die Perspektive des erwachsenen Eriks nochmal zurück auf die Zeit im Haus Genezareth am Möckeln.
Wie bereits aus den vorangegangenen Postings hervorgeht, wird der Mord durch den Autor am Ende nicht vollständig aufgelöst. Für ambitionierte Detektive unter den Lesern werden ein paar Hinweise gestreut, aber mir war es am Ende gar nicht so wichtig, zweifelsfrei den Mörder zu kennen. Durch das Dahinplätschern der Geschichte war kein wirklicher Spannungsbogen vorhanden, der nach einer Auflösung schrie, also gab ich mich mit dem offenen Ende und den vorhandenen Spekulationen zufrieden.
Insgesamt eine nette Lektüre, aber nichts, was mich jetzt vom Hocker gerissen hätte. Ein wenig hat mich der Roman an "tschick" von Wolfgang Herrndorf erinnert; wer den mochte, der kann sicher mit Kim Novak auch etwas anfangen.
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Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Kim Novak badade aldrig Genesarets sjö
Hörbuchversion
Erik ist 14, sein Bruder Henry ist 22, als ihre Mutter monatelang im Krankenhaus liegt und an Krebs stirbt. Den langen, hellen Sommer dürfen die Jungs aber wie immer im Ferienhaus „Genezareth“ an einem der vielen schwedischen Seen verbringen. Außerdem kommt Edmund mit, ein ebenfalls 14jähriger Schulkamerad, dessen Mutter in diesem Sommer wieder mal eine Entziehungskur macht.
Die Sommertage in dem abgelegenen Sommerhaus ohne Strom sind traumhaft, die Atmosphäre einfach toll. Aber dann geschieht das, was Erik immer nur „das Schreckliche“ nennt, nämlich ein Mord. Die Idylle ist vorbei.
Das war mein erstes Buch von Nesser, und ich bin begeistert. Die Stimmung ist sehr greifbar, und auch Eriks Gedankenwelt finde ich sehr gelungen dargestellt. Ich hoffe, weitere Romane Nessers sind ähnlich gut!
Mir war die Krimihandlung nicht so wichtig, und ich kann auch gut mit einer offenen Frage nach dem Mörder leben. Allerdings hat sich die Frage für mich erst hier beim Durchlesen eurer Beiträge aufgetan. Vorher war ich davon überzeugt, dass es
Erikwar.
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Ich habe das Buch jetzt zum zweiten Mal mit Begeisterung gelesen. Ich halte
Erik für den Täter. Warum? Erik liest die Seiten seines Bruders, die dieser auf der Schreibmaschine geschrieben hat und einen Mord mit einem Hammer schildert. Im Gegensatz zum Film ist es nicht Edmund, der dies tut.
Erik liest - auf Edmunds Empfehlung - am Abend des Mordes Agatha Christies Krimi "Alibi" (Taschenbuch S. 166). In Agatha Christies Krimi ist der Ich-Erzähler der Täter. Erik lügt den Kommissar an, er habe die ganze Nacht geschlafen, während Edmund wahrheitsgemäß erklärt, er sei wach gewesen. Warum wird Edmund dann Pfarrer und warum die harsche Reaktion gegenüber Eriks erster Frau bei seinem Besuch dort als Erwachsener? Ich glaube, Edmund hat Erik bei der Tat heimlich beobachtet (er weiß, dass dem Opfer "in die Fresse" geschlagen wurde) und war enttäuscht, dass sich Erik ihm gegenüber nicht öffnete und die Tat gestand. Also wurde er Pfarrer in der Hoffnung, Erik würde ihm dann die Tat gestehen. Seine Enttäuschung darüber, dass Erik dies nicht tat, zeigt sich an den barschen Antworten auf entsprechende Fragen der ersten Frau von Erik bei seinem Besuch. Als Erik den todkranken Edmund besucht, tun sie, "was getan werden muss." Ich glaube, Erik hat Edmund den Mord gestanden und hatte Angst, dass Edmund dies doch in seiner Todesstunde Ewa weitergeben würde. Deshalb gräbt er den Vorschlaghammer aus und wirft ihn in den See. Er kennt den Platz auf den Zentimeter genau. Hätte er die Tat nur beobachtet, wüsste er doch nicht so genau, wo der Hammer liegt.
Man darf sich vom Film nicht irritieren lassen. Es gibt im Buch kein Geständnis oder einen entsprechenden Brief von Edmund an Erik, dies ist nur im Film so. Und im Buch ist es nicht Edmund, der Henrys Buch heimlich liest, sondern Erik. So denke ich mir die Sache.