Håkan Nesser: Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Klappentext:
Ein ungesühntes Verbrechen aus der Vergangenheit, ein Mord aus Liebe - und ein Täter ohne Gewissensbisse: Der schwedische Bestsellerautor Hakan Nesser mit dem Buch, das in Schweden sein Ruhm begründete.
Der erste Satz kündigt sehr gut an, was im Rest des Buches von Bedeutung ist: „Das, was ich berichten will, soll von dem SCHRECKLICHEN handeln, natürlich soll es davon handeln, aber auch von ein paar anderen Dingen.“
Der 14-jährige Erik Wassman hat einen schweren Sommer 1962 vor sich, wie sein Vater ihm mitteilt. Seine Mutter hat unheilbaren Krebs und er soll seine Sommerferien in Genezareth am Möckeln-See zusammen mit seinem acht Jahre älteren Bruder Henry und seinem Freund Edmund Wester verbringen, wo seine Familie ein kleines Haus hat. Der Sommer beginnt traumhaft und bleibt es sich Henry eine Affäre mit der hübschen Ewa Kaludis, der Verlobten des brutalen Handballspielers Bertil „Berra“ Albertsson, anfängt. Dann geschieht ein Mord.
Da der Mord erst knapp auf der Hälfte geschieht, schwebt er lange über allen vorangehenden Ereignissen. Daneben handelt das Buch davon, wie ein Teenager die Welt entdeckt, deren Probleme, Schmerzen und wie die Erwachsenen damit umzugehen versuchen. Es geht um Liebe, Leid, Verlust und das Erwachsenwerden. Indem Erik bei seinen Gedankenäußerungen selten ein Blatt vor den Mund nimmt, ermöglicht Nesser dem Leser eine gute Perspektivenübernahme und die Entwicklung von Mitgefühl gegenüber der in der Pubertät befindlichen Hauptfigur.
Aus der ersten Person erzählt bleibt das Buch die ganze Zeit spannend. Die Zeitspanne, die das Buch umfasst, wird nicht linear dargeboten. Zunächst werden Ereignissen komprimiert wiedergegeben. Der Mittelteil ist dann sehr detailliert und benötigt viel Raum für wenig Zeit. Danach wird Eriks Leben im Zeitraffer präsentiert und liest sich wie ein in Sätze ausformulierter Lebenslauf.
Meine Vermutungen als Leserin bezüglich des Mordes wurden nicht bestätigt; sowohl was das Mordopfer angeht als auch wer den Mord beging. Gerade bei letzterem schafft es Nesser, den Leser im Dunkeln tappen und sich sehr lange von ihm an der Nase herumführen zu lassen. Dafür war das Ende für mich einerseits überraschend, schockierend und andererseits meine Begeisterung weckend. Ich kann nur empfehlen, das Buch ein zweites Mal zu lesen, um die Handlung noch einmal mit anderen Augen betrachten zu können.
Bewertung:
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EDIT: Autorennamen im Threadtitel korrigiert. LG, Saltanah