Stephen Fry - Mythos. Was uns die Götter heute sagen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.331 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Inhalt

    Stephen Fry erzählt die Sagen der griechischen Götter auf seine ganz eigene Art. Mit einem herrlich komischen Unterton, aber trotzdem nicht lächerlich. Vielmehr schafft er es, die Geschichten so zu erzählen, dass auch Leser, die von diesem Thema nicht so viel wissen, einen Überblick über diese faszinierende, aber auch sehr blutige Welt bekommen.


    Meine Meinung

    Ich habe in die griechische Mythologie kurz während meiner Schulzeit hineingeschnüffelt. Danach hatte ich bis auf einen kurzen Ausflug mit Odysseus keinen Kontakt mehr mit den alten Göttern. Deshalb war ich mehr als geeignet für Mythos, denn der Autos sagte, dass der Leser sich als weiße Leinwand vorstellen kann, auf die er die Geschichten malt.


    Was ich hauptsächlich gelernt habe ist das: Sei vorsichtig damit, was du dir wünschst. Dein Wunsch wird erfüllt, aber nie wirklich so wie du es dir vorgestellt hast. Außerdem sind die Götter nachtragend und lauern nur auf eine Gelegenheit, dir deine Verfehlung heimzuzahlen. Selbst wenn du keine begangen hast, denn die Götter sind sehr empfindlich.


    Zeus ist als (Götter)Vater mit seinen zahlreichen Nachkommen und deren Erwartungen oft überfordert. Seine Frau dagegen hat ihre eigenen Vorstellungen, die nicht immer mit seinen übereinstimmen. Sie ist auch die Einzige, vor der er sich ein wenig zu fürchten scheint (auch wenn er das nie zugeben würde).


    Aber trotz der ganz eigenen Fry'schen Art die griechischen Sagen zu erzählen, ist Mythos eine gelungene Zusammenfassung in der ich mit Sicherheit öfter schmökern werde.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Egal, welchen Themen sich Stephen Fry annimmt, bisher hat er mich damit immer begeistern können.


    Mit der griechischen Götterwelt hat er sich nun ein Gebiet vorgenommen, das mich in der Unterstufe sehr interessiert hat, mir aber irgendwann ziemlich aus dem Blick geraten ist. Und was könnte besser sein, die alten Kenntnisse aufzufrischen und zu ergänzen, als eine Nacherzählung der Mythen aus der Feder von Stephen Fry?


    Er geht, soweit das möglich ist, chronologisch vor und beginnt mit den Schöpfungsmythen und fährt fort mit der Entstehung des bekannten Pantheons mit Zeus an der Spitze und seiner leidgeplagten Frau Hera neben ihm auf dem höchsten Thron, die im Laufe des Buches einige Male eifersüchtig intervenieren wird, wenn sich ihr Göttergatte mal wieder als Schürzenjäger betätigt. Und schließlich geht es um die Interaktion zwischen Göttern und der neu entstandenen Menschheit, die es nicht lassen kann, immer wieder die Götter herauszufordern, zu beleidigen, zu ärgern oder zu missachten, und die Konsequenzen tragen muss.


    Auf 400 Seiten lässt Fry diese archaische Mythenwelt wunderbar lebendig werden, selbstverständlich nicht ohne eine gehörige Portion Phantasie, Humor und Augenzwinkern (ich musste öfter mal laut lachen), und natürlich spürt man auch hier wieder seine Leidenschaft für Sprachspielereien und Stilmittel. Allen Englischlesern sei das Original wärmstens ans Herz gelegt.


    Und während man sich bestens unterhält, kann man auch noch so einiges lernen. Nicht nur über das eigentlichen Thema des Buches - Götter, Halbgötter, Titanen, Nymphen, Zentauren, Giganten, Zyklopen, Dryaden und wie sie alle heißen -, sondern auch über die vielen Kunstwerke, denen die Sagen zugrundeliegen, und die äußerst zahlreichen (Fremd)Wörter, die sich von den Mythengestalten ableiten.


    Ein rundum gelungenes, intelligentes und witziges Lesevergnügen und mein erstes Jahreshighlight!


    5ratten


    Und für alle, die noch nicht genug haben von Fry und den Griechen: es gibt auch noch ein Buch über griechische Heldensagen, "Heroes".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bist du für die Vorstellung nicht im falschen Thread?


    Davon abgesehen: schön, dass dir das Buch genauso gut wie mir gefallen hat Valentine

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hatte das Buch aus der Bücherei, kann mir aber gut vorstellen es mir irgendwann noch mal zu kaufen.



    Eine Kindheitsfreundin hat Schliemann und die griechischen Mythen rauf- und runter gelesen, ich war daran nur so halb interessiert, es reicht für ein gesundes Halbwissen. Ich kann die wichtigsten Götter zuordnen und Sisyphos und Ikarus und wie sie alle heißen, sind mir auch ein Begriff, auch wenn ich nicht mit Details aufwarten kann.


    Das kann ich immer noch nicht, aber da kann Fry nichts für. In „Mythos“ erzählt er gefühlt alles, was es in der griechischen Götter-und Sagenwelt zu erzählen gibt und das in einem Stil, der einen ganz bestimmt nicht langweilt. Ich finde ja Wortbedeutungen und ihre Entwicklung immer interessant und freute mich ganz besonders, zu erfahren, was alles etymologisch auf die griechische Götterwelt zurückzuführen ist. Eigentlich hätte ich einen Notizblock gebraucht, um all die „ach, das ist aber interessant“-Dinge zu notieren.


    Die launigen Zwischenbemerkungen, die Fry immer wieder einstreut, nerven nicht, sondern machen Spaß und wenn ich nur einen winzigen Bruchteil des Wissens, das Fry mit diesem Buch über mich ausgeschüttet hat, behalten würde, könnte ich jede Quizsendung zu diesem Thema mit Bravour bestreiten.


    :tipp:

    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • So geht es mir immer, wenn Fry mir im Podcast oder im Buch was erklärt - ich könnte ihm stundenlang zuhören oder lesen, ich finde all die kleinen Exkurse und Details wahnsinnig interessant, weil sie so charmant präsentiert werden ... nur merken kann ich mir das alles leider nicht :heul:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen