Linda Belago - Die Villa an der Elbe

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    Die Katastrophe von Hoboken

    2017. Jonas Clausen hatte nach dem Ableben seines Vaters dessen Reederei übernommen und zu seinem Entsetzen festgestellt, dass sie kurz vor der Insolvenz stand. Die Chancen, sie zu retten waren gering, als er plötzlich an Briefe aus einer lange zurückliegenden Zeit geriet. Damals hatte seine Vorfahrin, Anni Clausen, für eine Clara Hauser in Amerika ein Depot eingerichtet.

    In Amerika hat Amely Thompson ebenfalls einen Hinweis auf ein Golddepot gefunden. Sie möchte sich selbstständig machen und könnte das Geld sehr gut gebrauchen. Doch der Identifizierungscode fehlt ihr.

    Die Katastrophe geschah im Jahr 1900, als Helena van der Haard mit der ‚Kaiser Wilhelm der Große‘ nach Amerika reiste um auf dem Schiff ihre Verlobung zu feiern. Helena folgte damit dem Befehl ihrer Eltern. Doch im Hafen von Hoboken geschah dann das Unglück: Ein Feuer brach aus und vieles wurde ein Opfer der Flammen. Auch Helena gab es nach dem Feuer nicht mehr.

    Würde Jonas es schaffen, an den zum Öffnen des Depots zu kommen? Oder würde Amely ihm zuvorkommen? Beide könnten das Geld gut gebrauchen. Was war mit Helena geschehen? War sie tot?


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die sich jedoch gut unterscheiden lassen. Denn jeder Strang wird mit der Überschrift über den Kapiteln gekennzeichnet. Zwei Stränge spielen in der Gegenwart: Der von Jonas Clausen in Hamburg und der von Amely Thompson in den USA. Dann gibt es noch einen dritten Strang, der von dem Unglück in Hoboken erzählt und wie die Familien es überlebt haben, deren weiteres Leben sich dann in Hamburg abspielt. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Jonas, der die Reederei vor dem Ruin retten möchte, in Amely, die gerne ihren Traum leben möchte, in Helena die ihren zukünftigen Ehemann bereits vor der Hochzeit verabscheute. Aber auch in Anni, der die Schwester sehr fehlte. Das Ende des Buches bleibt irgendwie offen, es wäre vorstellbar, dass die Autorin es als Mehrteiler geplant hat, auch wenn kein Hinweis darauf zu sehen ist. Das ist etwas, was mich ein bisschen stört. Dass ich nicht weiß, ob es einen weiteren Band gibt, oder doch eher nicht. Im Großen und Ganzen hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es hat mich gefesselt und in seinen Bann gezogen, war spannend vom Anfang bis zum Ende und hat mich gut unterhalten. Von mir daher eine Weiterempfehlung sowie vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten. 4ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Worum es geht
    Hamburg im Sommer 1900: Der Reedersohn Gustav Clausen soll sich auf der Überfahrt nach New York mit der 17-jährigen Helena van der Haard verloben. Doch kaum angekommen, bricht im Hafen ein Feuer aus, bei dem die junge Braut und ihr Dienstmädchen allen Vermutungen nach umkommen. Nur Helenas jüngere Schwester Anni ist überzeugt davon, dass die schmerzlich Vermisste noch am Leben ist.
    Jahre später sieht sie in einer Zeitung zufällig ein Foto von Helena, doch unter dem Bild steht ein falscher Name.

    Hamburg 2017: Jonas Clausen muss nach dem unerwarteten Tod seines Vaters die Reederei übernehmen und feststellen, dass die Firma kurz vor der Insolvenz steht. In alten Firmenpapieren findet er einen Hinweis auf ein größeres, noch unangetastetes Vermögen, das in einer New Yorker Bank hinterlegt sein soll.
    Die Amerikanerin Amely Thompson will sich mit ihrer Geschäftsidee selbständig machen und bittet ihre Eltern um finanzielle Unterstützung. Amelys Mutter hat in einem geerbten Rezeptbuch ebenfalls Unterlagen gefunden, die Rückschlüsse auf ein Golddepot zulassen. Diese Chance will Amely keinesfalls ungenutzt verstreichen lassen, und trifft bei ihren Recherchen auf Jonas Clausen.


    Meine Meinung
    Die Idee zu diesem, auf zwei Zeitebenen angesiedelten Roman hat mir sehr gut gefallen. Der in der Vergangenheit spielende Handlungsstrang überzeugt durch lebensechte Charaktere und einen spannenden Verlauf. Helena entstammt zwar einem reichen Elternhaus, dennoch ist sie sehr praktisch veranlagt. Diese Eigenschaft kommt ihr sicher bei ihrem harten Existenzkampf in New York zugute. Dass sie aus Angst vor einer unglücklichen Ehe mit einem ungeliebten Mann diesen steinigen Weg gewählt hat, ist ebenfalls nachvollziehbar. Auch ihre Schwester Anni fand ich sehr sympathisch. Leider hat die Autorin ihren Lebensweg weniger intensiv ausgearbeitet, und sich dafür mehr der Gegenwart gewidmet.
    Jonas Clausen und Amely Thompson wären als Protagonisten meiner Meinung nach entbehrlich gewesen. Ihre Rollen fand ich sehr konstruiert, und zu beiden Figuren fehlte mir der rechte Zugang. Dass sie beide zur selben Zeit auf alte Dokumente mit den entsprechenden Hinweisen auf eine Geldanlage stoßen, könnte man zur Not ja noch hinnehmen. Allerdings hätte die Autorin diesen Handlungsstrang dann auch weiter ausbauen und dem Roman etliche Seiten hinzufügen müssen. Fast scheint es, als wären ihr an dieser Stelle die Ideen ausgegangen. Wie haben sich Jonas und Amely im Hinblick auf ein Vermögen, das für beide sehr wichtig war, verhalten? Leider hat Linda Belago dieses Thema nicht weiterverfolgt, und es an einem spannenden Finale mit unerwarteten Wendungen gänzlich fehlen lassen.
    Lange wird mir diese Geschichte zwar nicht in Erinnerung bleiben, dennoch war sie recht nett zu lesen.


    3ratten


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