Elizabeth George - Wer Strafe verdient/The Punishment She Deserves

Es gibt 173 Antworten in diesem Thema, welches 27.147 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Hier kommt unser Leserundenthread - ich freue mich, mal wieder mit Euch einen Band zu lesen!


    Die Regeln kennt Ihr ja grundsätzlich. Am wichtigsten ist, dass Ihr klar kennzeichnet, wo Ihr gerade seid, am besten mit fetten Überschriften, und eventuelle Spoiler mit der entsprechenden Funktion versteckt.


    Ich wünsche uns superviel Spaß!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern Abend und heute schon mal ein Stück des Hörbuchs gehört, aber ich merke gerade, dass es ganz schön schwierig wird zu schreiben, wo ich gerade bin. Am Anfang wurde mal was von 1. Teil oder '1' o.ä. gesprochen, aber ansonsten ist mir kein Wechsel eines Kapitels aufgefallen. Ich entschuldige mich jetzt schon mal, weil ich sicher eine ganze Menge Namen falsch schreiben werde :saint:


    Also, ich bin jetzt am 6. Mai (oder war das März? Autsch), als Barbara in die Kirche in Ludlow (?) kommt:

    Bei den Jugendlichen, die stellvertretend für das landesweite Koma-Saufen stehen (so hatte man jedenfalls den Eindruck, dass ganz GB an diesem Abend nur am Trinken ist), dachte ich anfangs, dass einer der Vier (Melissa, Dina/Ding, Bruce und Finnegan) womöglich sterben würde. Ich hatte auf Melissa getippt, weil sie die Brave und Vernünftige bei den Vieren war. Aber die Handlung nimmt ja eine ganz unerwartete Wendung: der Diakon Ian Druid von Ludlow begeht Selbstmord in seiner Zelle, als er der Pädophilie angezeigt wird und sofort von dem Hilfspolizisten Gary festgenommen wird.

    Ich kann ja nachvollziehen, dass Wyatt so schnell wie möglich die ganze Sache zu einem Abschluss und seine Beamten aus der Schusslinie bringen will, aber ein wenig seltsam ist die ganze Sache ja schon. Überrascht war ich übrigens, dass in GB Hilfspolizisten überhaupt Verhaftungen vornehmen dürfen.


    Außerdem bringen mich Barbaras Überlegungen, was an der ganzen Sache nicht stimmen könnte, schon auch ins Grübeln, das ist echt was dran. Und wir wissen, dass ihre Intuition ziemlich gut ist. Wenn an dieser zentralen Gegensprechanlage eine Überwachungskamera angebracht ist, dann sollte man doch eigentlich sehen können, wer die Anzeige gegen Druid aufgegeben hat. Bei der Anzeige selbst geht es mir übrigens wie Barbara: den Vergleich mit der katholischen Kirche fand ich auch etwas seltsam. Und dass sich der Verdächtige so schnell selbst umgebracht haben soll, finde ich ebenfalls verdächtig, auch wenn Isabelles Überlegung, dass das ein klares Schuldeingeständnis sein könnte, ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist. In jedem Fall gibt es noch genügend offene Richtungen, in die ermittelt werden kann, was bisher nicht getan wurde.


    Spannend ist in dem Zusammenhang auch, dass der tote Diakon ein sehr guter Freund von Finn war, so kommen doch noch mal die Jugendlichen ins Spiel. Außerdem ist Finn felsenfest davon überzeugt, dass Ian Druid nicht pädophil war. Ich bin auch gespannt, ob der Zeitraum zwischen dem Koma-Saufen im Dezember und der Tat jetzt einige Monate später noch wichtig sein könnte.


    Dann zu dem gemeinsamen Einsatz von Isabelle Ardery und Barbara Havers: ich dachte ja, ich höre nicht recht, als ausgerechnet die beiden Damen zusammen in die Midlands fahren sollten. Für Ardery ist das die Gelegenheit, um Barbara den Todesstoß zu versetzen - und nichts anderes hat sie ja auch vor :cursing: Hillier spricht aber auch davon, dass dieser Einsatz die Chance für sie wäre, also will er auch Barbara loswerden, oder wie? Oder geht es ihm nur um die Chance, das die Met bei dem Abgeordneten nachher ein Stein im Brett haben könnte, was ihnen bei den ganzen Sparmaßnahmen zugute kommen kann?


    Ich wiederhole mich jetzt zwar wieder, aber Isabelle Ardery ist für mich eine absolute und inkompetente Fehlbesetzung ihres Postens: sie lässt sich fast ausschließlich von persönlichen Gefühlen und Abneigungen leiten, was höchst unprofessionell ist, ihr Verhalten Barbara gegenüber, was z.B. das karge Hotelzimmer angeht, ist absolut kindisch. Von ihrem Alkoholproblem ganz abgesehen, aber das scheint ja irgendwie keinen bei Scotland Yard zu interessieren. Aber Barbara soll mit Gewalt abgesägt werden, obwohl sie eine hervorragende Polizeiarbeit macht, die schon zu einigen Aufklärungen geführt hat.


    Und Barbara wird früher oder später wieder einen Alleingang durchziehen, wenn ihre Vorgesetzte sie an der kurzen Leine halten wird, selbst wenn alles dafür sprechen wird, dass Barbara mal wieder den richtigen Riecher hat, einfach nur, weil es Barbara ist. Aber schließlich ist Barbara bei der Polizei und soll Verbrechen aufklären und nicht die Marionette einer inkompetenten Trinkerin sein.


    Richtig lachen musste ich aber, dass Dorothea Harriman Barbara tatsächlich dazu überredet hatte, Steptanzunterricht zu nehmen - und es macht ihr sogar Spaß :D:D


    So, nun bin ich gespannt, wie es weitergehen wird, allerdings befürchte ich, dass Lynley diesmal keine so große Rolle in dem Buch spielen wird. Schön fand ich aber, dass auch Deidre gegenüber Barbara so freundlich ist wie Helen seinerzeit.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo! :winken:

    Ich habe bisher bis einschließlich 5. Mai gelesen.

    Elizabeth George lässt es diesmal ja richtig krachen: Diese jungen Dinger (bezeichnenderweise heißt Dena sogar so mit Spitznamen) geben ganz schön Gas in ihrer Freizeit. Nicht nur beim Komasaufen, sondern auch in sexueller Hinsicht sind sie nicht gerade zimperlich. Ich habe aber das Gefühl, dass Ding einiges überspielt, so cool wie sie sich Brutus betreffend gibt, ist sie nicht. Missa kommt sympathischer rüber, scheint aber mittlerweile Ludlow verlassen zu haben. Ich hätte jetzt nicht mitbekommen, dass von einem Umzug die Rede war, habe ich da vielleicht etwas überlesen? Dafür werden zwei neue Figuren eingeführt: Francie und Chelsea, die ähnlich drauf sind wie Ding. Ich hoffe, das geht nicht das ganze Buch lang so weiter...

    Lustig war ja, wie sich Ding über die Musik aufregte ("BeeGees - OMG"), und anklingen ließ, dass hoffentlich nicht ABBA auch noch käme... ein paar Seiten später dröhnte dann schon Waterloo aus den Boxen :breitgrins:


    Barbara beim Steptanz finde ich zum Schießen. Mit roten Riemchenschuhen kann ich sie mir gar nicht vorstellen. Und dann soll es auch noch einen Auftritt geben ? Bin ja mal gespannt, ob es so weit kommt und Lynley wirklich als Zuseher auftaucht. Die arme Barbara macht aber auch was mit. Anscheinend will ihr Ardery was anhängen, gemeinsam mit Hillier, zumindest habe ich das so verstanden, als sie über das zu erreichende Ziel faselten. Ardery spinnt sich ja schon den Wortlaut des Telefonats zusammen, das Lynley mit Barbara führen wird – ganz schön gehässig. Wir werden sehen, ob sie am Schluss auch noch lacht. Ardery mochte ich noch nie, die als Chefin wäre mein absoluter Horror.


    Der bisherige Todesfall scheint ein Selbstmord zu sein. Diese anonyme Anzeige, die an der Tür der Polizeistation erfolgt ist (ruft man da drinnen an oder wie?), ist ja mehr als merkwürdig. Schaut so aus, als hätte jemand den Diakon Druitt loswerden wollen. Warum sich der Abgeordnete Walker allerdings so vor den Karren eines seiner Wähler (das war der Vater von Druitt, wenn ich mich recht erinnere) spannen lässt, ist noch nicht nachvollziehbar.


    Bisher haben sich ja schon einige Geheimnistuereien abgezeichnet, mal schauen...


    Und hoffen wir, dass Lynley bald in Erscheinung tritt :thumbup:

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Es geht los - ich bin genauso weit wie ihr gekommen, nämlich bis einschließlich 5. Mai, das ist in meiner HC-Ausgabe die Seite 107.


    Der Einstieg war ganz einfach. Ich hab mich sofort wieder sprachlich zuhause gefühlt und mag diese langen, teils verschachtelten, eleganten Sätze von Elizabeth George ausgesprochen gerne. Auch wie sie Kleinigkeiten beleuchtet wie zum Beispiel den Abend von Gaz und Rob, die Thematisierung einer Spülbürste und deren Hygienetauglichkeit, das Fernsehprogramm und seine Finesses - das alles hat einen eindeutigen Wiedererkennungswert.


    Inhaltlich sind wir zunächst im Dezember und damit einige Zeit vor der zu untersuchenden Angelegenheit, nachher dann im Mai und damit ein gutes Stück nach dem Fall des (vermeintlichen?) Selbstmords. Das heißt, es gilt die Vorgänge innerhalb dieser Monate mit Spekulationen, Informationen und am Ende dann hoffentlich mit einer Aufklärung zu füllen. Das Konstrukt jedenfalls gefällt mir und bietet Frau George jede Menge Gelegenheit, uns häppchenweise zu füttern.


    Die jungen Studenten sind ja ganz schön hart drauf, saufen, Sex und möglichst wenig lernen, da passt Missa irgendwie gar nicht dazu. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass sie sich mit einem der jungen Männer an dem beschriebenen Abend ganz gut amüsiert. Bestimmt erfahren wir, was aus ihr geworden ist und wer von den beiden (Brutus oder Finn) derjenige war.


    Der Aushilfspolizist Gaz scheint das bindende Glied zwischen allen zu sein. Er räumt im Pub auf, beendet das Komasaufen, ist aber gleichzeitig derjenige, unter dessen Aufsicht dann später der (vermeintlich?) pädophile Geistliche sich erhängt. Ihn werde ich also ganz genau beobachten.


    Aber die größte Überraschung ist ja Barbara und ihr neues Hobby! Stepptanz, das wäre mir nicht in den Sinn gekommen, dass das zu ihr passen könnte. Ich finde diese Wendung jedenfalls sehr erfrischend und freue mich, dass es mal etwas anderes als nur die Arbeit für Barbara gibt und dass sie auf diesem Wege sogar ihren Pfunden Herr wird.


    Ihr Ausflug mit Isabelle Ardery gemeinsam kann ja heiter werden. Diese abgewrackte Frau habe ich im Laufe der Reihe gelernt zu verabscheuen - insbesondere der Alkoholkonsum geht für mich gar nicht, und dass ihre Vorgesetzten das decken, auch nicht. Aber sogar Lynley hat sie in dieser Hinsicht schon gedeckt, kann ich mich erinnern. Co-Alkoholiker nennt man sowas, wie ich vor vielen Jahren einmal in einem Seminar gelernt habe.


    Ganz schlimm finde ich, wie sie mit Barbara umspringt und ihre Rolle als Vorgesetzte ihr gegenüber ausnutzt. Und dass sie Barbara auf Dienstreise abfüllt, ist wirklich bedenklich und verabscheuenswert. Aus ihrem Gespräch mit Hillier bin ich auch nicht richtig schlau geworden - soll Barbara provoziert werden und damit ein Grund für ihre Versetzung geschaffen werden, oder geht es um ganz was anderes? Ich traue Isabelle Ardery eigentlich alles zu, wobei ich Sir Hillier in besserer Erinnerung habe - er würde doch nicht eine Untergebene bewusst ins Messer laufen lassen, oder? Wir werden sehen...


    Auf alle Fälle ist Barbara gleich am ersten Abend schon mal im Alleingang unterwegs, und diesmal kann ich das nur befürworten. Wetten, dass sie den Fall - der eigentlich als abgeschlossen gilt und schon abgehakt ist - nochmal aus einer anderen Perspektive beleuchtet und auf neue Erkenntnisse stößt? Und ihrer Chefin den Rang abläuft? Ob das am Ende so gut für sie ist, steht auf einem anderen Blatt.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Klasse fand ich übrigens die Passage, in der Isabelle Ardery sich ausmalt, wie Lynley mit Barbara spricht - und zwei Seiten weiter tut er es, fast in genau denselben Worten. Toll gemacht von Elizabeth George!

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Spannend ist in dem Zusammenhang auch, dass der tote Diakon ein sehr guter Freund von Finn war, so kommen doch noch mal die Jugendlichen ins Spiel. Außerdem ist Finn felsenfest davon überzeugt, dass Ian Druid nicht pädophil war. Ich bin auch gespannt, ob der Zeitraum zwischen dem Koma-Saufen im Dezember und der Tat jetzt einige Monate später noch wichtig sein könnte.

    Genau, hier ist sicher eine spannende Querverbindung verborgen - Finn und der Geistliche. Vielleicht ist Finn ein Opfer von ihm? Wir haben von ihm bisher ja nur das Streitgespräch mit seiner Mutter, da würde er so etwas sicherlich nicht zugeben.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hillier spricht aber auch davon, dass dieser Einsatz die Chance für sie wäre, also will er auch Barbara loswerden, oder wie? Oder geht es ihm nur um die Chance, das die Met bei dem Abgeordneten nachher ein Stein im Brett haben könnte, was ihnen bei den ganzen Sparmaßnahmen zugute kommen kann

    Das hat mich eben auch zum Grübeln gebracht. Die beiden reden da leider keinen Klartext, also können wir nur Spekulieren.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Lustig war ja, wie sich Ding über die Musik aufregte ("BeeGees - OMG"), und anklingen ließ, dass hoffentlich nicht ABBA auch noch käme... ein paar Seiten später dröhnte dann schon Waterloo aus den Boxen :breitgrins:

    Ein nettes Detail, das mir auch aufgefallen ist - echt klasse.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Diese jungen Dinger (bezeichnenderweise heißt Dena sogar so mit Spitznamen) geben ganz schön Gas in ihrer Freizeit. Nicht nur beim Komasaufen, sondern auch in sexueller Hinsicht sind sie nicht gerade zimperlich. Ich habe aber das Gefühl, dass Ding einiges überspielt, so cool wie sie sich Brutus betreffend gibt, ist sie nicht.

    Ja, bei denen geht es ja echt ab - aber auch in dem Pub, die ein regelrechtes Geschäft mit den Stundenzimmern machen.

    Ich denke wie du, dass Dena lang nicht so cool ist, wie sie tut.


    Ich hätte jetzt nicht mitbekommen, dass von einem Umzug die Rede war, habe ich da vielleicht etwas überlesen?

    An der Stelle habe ich ebenfalls gestutzt.


    Und dann soll es auch noch einen Auftritt geben ? Bin ja mal gespannt, ob es so weit kommt und Lynley wirklich als Zuseher auftaucht.

    Garantiert wird er kommen, dafür wird Dorothea (hoffentlich) schon sorgen :D


    Warum sich der Abgeordnete Walker allerdings so vor den Karren eines seiner Wähler (das war der Vater von Druitt, wenn ich mich recht erinnere) spannen lässt, ist noch nicht nachvollziehbar.

    Ich vermute mal, dass Walker von Druitt ganz gut gesponsert wird.


    Ich hab mich sofort wieder sprachlich zuhause gefühlt und mag diese langen, teils verschachtelten, eleganten Sätze von Elizabeth George ausgesprochen gerne. Auch wie sie Kleinigkeiten beleuchtet wie zum Beispiel den Abend von Gaz und Rob, die Thematisierung einer Spülbürste und deren Hygienetauglichkeit, das Fernsehprogramm und seine Finesses - das alles hat einen eindeutigen Wiedererkennungswert.

    Ja, diese Kleinigkeiten finde ich auch immer wieder nett.


    Der Aushilfspolizist Gaz scheint das bindende Glied zwischen allen zu sein. Er räumt im Pub auf, beendet das Komasaufen, ist aber gleichzeitig derjenige, unter dessen Aufsicht dann später der (vermeintlich?) pädophile Geistliche sich erhängt. Ihn werde ich also ganz genau beobachten.

    Das sehe ich auch genauso, dass Gaz das Bindeglied zu sein scheint. Zumal Finn auf ihn gar nicht gut zu sprechen ist (ist Gaz heimlich in dessen Mutter verliebt?), während er Ian Druitt als einen sehr guten Freund bezeichnet. Wird Finn dann nicht Gaz die Schuld für Ians Tod geben?


    Genau, hier ist sicher eine spannende Querverbindung verborgen - Finn und der Geistliche. Vielleicht ist Finn ein Opfer von ihm? Wir haben von ihm bisher ja nur das Streitgespräch mit seiner Mutter, da würde er so etwas sicherlich nicht zugeben.

    Kurz habe ich auch überlegt, ob Finn vielleicht ein Opfer von Druitt gewesen sein könnte, falls der Diakon tatsächlich pädophil war. Aber ich könnte mir vielleicht auch vorstellen, dass Ian und Finn vielleicht ein Paar waren und Finn deshalb davon überzeugt ist, dass sein Freund nicht pädophil ist?

    Liebe Grüße

    Karin

  • Spannend ist in dem Zusammenhang auch, dass der tote Diakon ein sehr guter Freund von Finn war, so kommen doch noch mal die Jugendlichen ins Spiel. Außerdem ist Finn felsenfest davon überzeugt, dass Ian Druid nicht pädophil war. Ich bin auch gespannt, ob der Zeitraum zwischen dem Koma-Saufen im Dezember und der Tat jetzt einige Monate später noch wichtig sein könnte.

    Stimmt, der Zeitabstand ist mir auch aufgefallen, das hatte ich mir noch gar nicht überlegt, inwiefern das wichtig sein könnte. Ich habe nur bemerkt, dass Missa nicht mehr vor Ort ist, das fällt dann auch in den Zeitraum.


    Und Barbara wird früher oder später wieder einen Alleingang durchziehen, wenn ihre Vorgesetzte sie an der kurzen Leine halten wird, selbst wenn alles dafür sprechen wird, dass Barbara mal wieder den richtigen Riecher hat, einfach nur, weil es Barbara ist. Aber schließlich ist Barbara bei der Polizei und soll Verbrechen aufklären und nicht die Marionette einer inkompetenten Trinkerin sein.

    Ich habe das Gefühl, diesmal ist sie besonders hyperaktiv :err:



    Der Aushilfspolizist Gaz scheint das bindende Glied zwischen allen zu sein. Er räumt im Pub auf, beendet das Komasaufen, ist aber gleichzeitig derjenige, unter dessen Aufsicht dann später der (vermeintlich?) pädophile Geistliche sich erhängt. Ihn werde ich also ganz genau beobachten.

    Wobei das fast zu offensichtlich wäre, oder? Oder als Finte gedacht, quasi Gaz ist zu naheliegend, er kann nicht der Täter sein, und ist es gerade deshalb...


    Das Buch hat ja fast 800 Seiten, ich bin schon richtig in die Handlung versunken. EG bereitet alle Details so wunderbar auf, verbindet geschickt die einzelnen Figuren so miteinander, dass ich immer wieder begeistert bin - einfach wunderbar. Ich habe das schon so vermisst!

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Ich hatte bei diesem Buch den Eindruck, als ob Barbara endlich wieder zu ihrem alten Selbst zurückgefunden hat. Lange Zeit waren die privaten und beruflichen Probleme so groß, dass sie alles andere überschattet haben. Das ist jetzt vorbei. So, wie sie sich hier verhält, erinnert sie mich sehr an die Barbara aus den ersten Fällen.


    Übrigens habe ich direkt Lust bekommen, das Buch wieder zu lesen. Eigentlich ist der SUB zu groß für einen reRead... mal sehen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe das Gefühl, diesmal ist sie besonders hyperaktiv :err:

    Ohja, das könnte gut möglich sein, so dass Isabelle einen richtig gepflegten Ausraster kriegen kann :D:D


    Ich hatte bei diesem Buch den Eindruck, als ob Barbara endlich wieder zu ihrem alten Selbst zurückgefunden hat. Lange Zeit waren die privaten und beruflichen Probleme so groß, dass sie alles andere überschattet haben. Das ist jetzt vorbei. So, wie sie sich hier verhält, erinnert sie mich sehr an die Barbara aus den ersten Fällen.

    Stimmt, das gefällt mir bisher auch ganz gut und ich hoffe, das bleibt auch so.


    Achja: schade, dass es mit dem Besuch aus Italien zu Weihnachten geklappt hat, ich hoffe, das wird noch nachgeholt.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich habe es immerhin bis zum 4. Mai geschafft.


    Die Anfangsszenen waren typisch für George, da wirft sie ihre Leserschaft ja eigentlich immer unversehens in irgendeine Szenerie hinein, die wir noch noch nicht kennen, die aber für den Fall eine Rolle spielen wird. Dieses mittelalterliche Städtchen, die ausgelassen feiernden und dabei häufig über die Stränge schlagenden Semesterende-Studenten, die genervten Anwohner und der Streifenpolizist (das genaue Amt habe ich noch nicht so recht verstanden, ist das eher so eine Art Hilfssheriff? :breitgrins: ), der wünscht, der ganze Feierzauber wäre schon wieder vorbei. Die Mutter von diesem Finn hat wohl gar nicht so unrecht, wenn sie ihn beobachtet wissen möchte, der scheint es ganz schön doll zu treiben.


    Und auch "Ding" lässt nicht gerne was anbrennen, wie mir scheint. Ich weiß genau, wie Missa sich fühlt, nämlich äußerst unwohl. (Genau deshalb bin ich in dem Alter wahnsinnig ungerne auf Partys gegangen ... das sind Collegestudenten und demnach noch sehr jung, oder?)


    Ardery ist so sympathisch wie eh und je *ironieoff*, aber ein ganz klein bisschen konnte ich ihre Gefühle verstehen. Sie weiß, dass sie unbeliebt ist, und im Grunde ihres Herzens kann sie nicht drüber stehen. Und ihr ist klar wie Kloßbrühe, dass Lynley das Zwischenmenschliche zehnmal besser drauf hat als sie selbst.


    Aber dass sie offensichtlich Barbara reinreiten will, ist ja wohl arschig hoch zehn :grmpf:Ich bin gespannt, was es mit diesem Selbstmord (oder auch Nicht-Selbstmord) in Polizeigewahrsam auf sich hat. Schon schräg, dass der Typ da einfach alleine gelassen wurde. Und ich bin gespannt, wie unsere anfangs eingeführten Bekannten da ins Bild passen. Die hat uns Frau George bestimmt nicht umsonst vorgestellt.


    Barbara und Dee Harriman beim Steptanz :totlach: Herrlich! Aber mal ehrlich, wünscht Ihr Barbara nicht auch mal einen netten Kerl, mit dem sie es sich ein bisschen gutgehen lassen kann? Dieser halb erfundene Italiener ist doch auch irgendwie traurig.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Barbara und Dee Harriman beim Steptanz :totlach: Herrlich! Aber mal ehrlich, wünscht Ihr Barbara nicht auch mal einen netten Kerl, mit dem sie es sich ein bisschen gutgehen lassen kann? Dieser halb erfundene Italiener ist doch auch irgendwie traurig.

    Den netten Kerl hätte sie sich schon längst verdient und es wäre sooo einfach: George müsste es nur zu Papier bringen :flirt:

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Barbara und Dee Harriman beim Steptanz :totlach: Herrlich! Aber mal ehrlich, wünscht Ihr Barbara nicht auch mal einen netten Kerl, mit dem sie es sich ein bisschen gutgehen lassen kann? Dieser halb erfundene Italiener ist doch auch irgendwie traurig.

    Den netten Kerl hätte sie sich schon längst verdient und es wäre sooo einfach: George müsste es nur zu Papier bringen :flirt:

    Das finde ich auch! Aber wer weiß, was Frau George mit Barbara noch so alles vorhat, vielleicht verliebt sie sich ja eines Tages. Da fällt mir ein, war da nicht mal in einem der frühen Bände ein Aspirant, der sich dann als Täter entpuppte? Und außerdem hatte ich immer gedacht, sie kommt mit dem Pakistani zusammen, dessen Namen ich gerade nicht parat habe. Da hat uns Frau George auch ganz schön gefoppt.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ja, lauter halbe Sachen für Barbara - die Sache mit dem Täter war überhaupt ganz ganz schrecklich (auch für mich als Leserin). Und der Pakistani - naja, der konnte halt auch nicht aus seiner Haut.

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Ich hab den 6. Mai nun auch abgeschlossen und bin auf Seite 180.


    Barbara und Isabelle nehmen also ihre Ermittlungen auf, und was mich total erschreckt, ist Isabelle Arderys Zustand. Dass sie so extrem alkoholsüchtig ist, das hab ich bisher nicht im vollen Ausmass wahrgenommen. Dass sie gerne einen übern Durst trinkt und auch immer eine Notfallreserve in der Handtasche hat, das war mir schon klar, aber wie schlimm es wirklich ist, nicht. Seltsam, dass Barbara das nicht bemerkt - sie hält ihre Chefin offenbar lediglich für trinkfest. Lynley dagegen, der hier mal einen kurzen Auftritt am Telefon hat, weiß genau was läuft - das schließe ich aus seinen Fragen und Ratschlägen an Barbara.


    Es ist ja schon eine spannende Konstellation zwischen den beiden. Isabelle ist die Chefin, hat ein Riesenproblem mit sich und will die Ermittlungen so schnell wie möglich abschließen, dabei aber Barbara wegen irgendeiner Dummheit drankriegen. Barbara dagegen ist permanent dabei, sich zusammen zu reißen, und außerdem blitzt ganz klar ihr Talent als Spürnase hervor. Sie will nicht nur überprüfen, ob die Ermittlungen richtig gelaufen sind, sondern sie will den Fall selbst nochmal aufrollen. Also ganz unterschiedliche Prioritäten, und ich finde, das bringt richtig Schwung in die Handlung.


    Dabei sind die beiden streckenweise unfreiwllig komisch - ich hab zwischendurch ganz schön lachen müssen, zum Beispiel bei der Szene in Druitts Zimmer, als die beiden sich zunächst beim Thema Selbstbefriedigung verbal völlig missverstehen. Auch die Diskussion um die Shakespeare-Zitate fand ich total witzig. Elizabeth George nutzt hier alle Möglichkeiten, um dieses kontrastreiche Ermittlerpaar in Szene zu setzen, mit einer guten Portion Selbstironie.


    Mal sehen, ob sie mit den Ermittlungen weiter kommen. War es wirklich ein Selbstmord? So ganz sicher ist das nach all den Infos nicht mehr; die Pathologin hat da ein paar Möglichkeiten ins Feld geführt, Druitts Lebenswandel wird beleuchtet, auch Gaz erscheint mir nicht ganz ehrlich - apropos, wer könnte denn die Blondine sein, die er im Auto dabei hat? Vielleicht eine unserer College-Mädels? Das wird sicher auch noch ein Thema werden. Ich les einfach mal weiter.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Die Anfangsszenen waren typisch für George, da wirft sie ihre Leserschaft ja eigentlich immer unversehens in irgendeine Szenerie hinein, die wir noch noch nicht kennen, die aber für den Fall eine Rolle spielen wird.

    Genau das mag ich so an ihren Krimis. Die ersten Kapitel scheinen so gar nichts mit dem Rest der Geschichte zu tun zu haben. Trotzdem sind gerade die wichtig.


    Aber mal ehrlich, wünscht Ihr Barbara nicht auch mal einen netten Kerl, mit dem sie es sich ein bisschen gutgehen lassen kann? Dieser halb erfundene Italiener ist doch auch irgendwie traurig.

    Ich kann sie mir nicht wirklich in einer glücklichen Beziehung vorstellen. "Ihr" Italiener scheint ihr völlig auszureichen: es gibt jemand, an den man denken kann, ohne dass er gefährlich wird.

    Barbara und Isabelle nehmen also ihre Ermittlungen auf, und was mich total erschreckt, ist Isabelle Arderys Zustand. Dass sie so extrem alkoholsüchtig ist, das hab ich bisher nicht im vollen Ausmass wahrgenommen.

    Ich habe das Gefühl, dass es mit jedem neuen Fall schlimmer wird. Was ich daran so arg finde: wieso unternimmt niemand etwas dagegen? Ist ihre Krankheit egal, so lange sie nur richtig funktioniert?

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ja, lauter halbe Sachen für Barbara - die Sache mit dem Täter war überhaupt ganz ganz schrecklich (auch für mich als Leserin). Und der Pakistani - naja, der konnte halt auch nicht aus seiner Haut.

    Stimmt, da war was bei dem Fall mit der entführten Politikertochter.


    Der Pakistani (Mann, mir fällt gerade der Name partout nicht ein :rollen: ) wurde geschickt aufgebaut, aber so richtig dran geglaubt habe ich eigentlich nie, dass aus der Paarung was wird.


    Kirsten : Barbara wäre sicherlich nicht die einfachste Partnerin. Aber ich würde mich doch freuen, wenn sie zumindest mal eine ernsthafte Chance auf einen Mann hätte. Wäre ja auch ganz interessant zu sehen, wie sie so klarkäme.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Pakistani (Mann, mir fällt gerade der Name partout nicht ein :rollen: ) ...

    Hieß der nicht Azhar?


    Ich glaube, für einen festen Partner müsste Barbara sich schon sehr weit aus ihrer Komfortzone wagen. Da muss er was Besonderes sein. Aber vielleicht ist es der Italiener (ich bin auch furchtbar schlecht mit Namen ;) )

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.