Klaus Modick - Klack

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    Der Ich-Erzähler muss nach einem Sturmschaden den Dachboden aufräumen und findet viele Dinge aus seiner Jugendzeit, unter anderem seine alte Agfa Clack und von ihm damals geschossene Bilder. 15 dieser Bilder werden nun in den folgenden Kapiteln genau beschrieben. Die damit verbundenen Erinnerungen durchlebt man als Leser zusammen mit dem Ich-Erzähler. Angefangen bei der Episode als er die Kamera auf dem Ostermarkt 1961 an der Losbude gewonnen hat.


    Der Autor beschreibt die wiedergefunden Foto so deutlich, dass man sie vor Augen hat. Wie es zu dem jeweiligen Foto kam, wird im anschließenden Kapitel erzählt. Etwa ein Jahr umfasst diese Erinnerungsreise des jungen Markus. Beginnend mit dem Gewinn der Kamera bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem er seine erste Liebe "begraben" muss.

    Dazwischen lernen wir die Familie kennen. Seine herrische Oma, Muttis Mutti, die das Zepter in der Hand hält und allen ihren Willen und Moralvorstellungen aufzwängt. Den Vater, der gerne und ausführlich von seinen Erinnerungen an den Russlandfeldzug schwadroniert, während die Mutter stets mit irgendwelchem Einwand jede aufkommende Spannung abzuwenden versucht. Pst, die Tagesschau, ist ein oft gehörter Satz von ihr. Dann wäre da noch die ältere Schwester mit der Markus oft in geschwisterlichem Kleinkrieg steckt. Und vor allem Clarissa. Dieses wunderbare Geschöpf aus dem Nachbarhaus, dass laut Oma schlimmstes Gesindel ist, denn schließlich stammen die da drüben aus Italien. Zu guter Letzt sind noch die Untermieter aus dem Juche zu nennen.


    Untermalt ist jede Szene mit reichlich Werbung, Nachrichten und Lieder aus dieser Zeit. Es gelingt dem Autor sehr gut die pubertären Gedanken und Gefühle des jungen Markus zu beschreiben. Eine unterhaltsame Zeitreise in die deutsche Wirtschaftswunderzeit.

  • Das hört sich klasse an. Das war so ungefähr die Jugendzeit meiner Eltern, muss ich mir wirklich mal genauer ansehen.


    In alten Fotoalben zu blättern liebe ich sehr, und die Grundidee des Buches finde ich richtig schön.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen