Karen Russell - Schlafanstalt für Traumgestörte / St. Lucy's Home for Girls Raised by Wolves

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  • Karen Russell - St. Lucy's Home for Girls Raised by Wolves / Schlafanstalt für Traumgestörte


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    In diesem Buch findet der Leser eine Sammlung von Kurzgeschichten, in denen Kinder oder Jugendliche die Hauptrolle spielen. Dabei befinden wir uns zwar in der Welt, aber bisher hatte noch jede Geschichte ihre Prise Phantastik - ich denke, magischer Realismus trifft es hier tatsächlich am besten.


    Ava Wrestles the Alligator

    Ich habe Swamplandia! zwar nicht gelesen, aber obwohl diese Kurzgeschichte innnerhalb des stillgelegten/verlassenen Alligator-Themenparks spielt, habe ich nicht das Gefühl, dass ich Vorkenntnisse gebraucht hätte.

    Wir folgen Ava und ihrer Schwester, die immer wieder von ihrem Freund - einem Geist - besessen wird. Die Geschichte ist interessant, besonders, weil der Titel gewisse Erwartungen schürt und auch der Höhepunkt hätte mir gefallen... wenn danach noch irgendetwas gekommen wäre. Ich habe ernsthaft einen Moment überlegt, ob hier einfach eine halbe Seite oder Seite fehlt, weil die Geschichte aufhört, bevor sie meiner Meinung nach enden sollte...

    Offene Enden in Kurzgeschichten sind völlig in Ordnung, aber bitte nicht so.


    Haunting Olivia

    Zwei Brüder machen sich auf die Suche nach ihrer verstorbenen Schwester. Eine schöne Darstellung von Trauer und deren Verarbeitung. Trotz der Kürze sind die Charaktere und die Geschehnisse schön gezeichnet. Doch auch hier hört die Geschichte einfach auf. Sehr unbefriedigend.


    Z.Z.'s Sleep-Away Camp for Disordered Dreamers

    Unser Hauptcharakter befindet sich in der Kabine 4: Verschiedenes, da er als "Prophet der Vergangenheit" nachts häufig von seinen postkognitiven Vision heimgesucht wird :err: Zusammen mit einem anderen Jungen mit derselben Diagnose und einem schlafwandelnden Mädchen versucht er, ein schlimmes Ereignis im Camp aufzudecken.

    Coole Idee, insbesondere die Kategorisierung der Schlafstörungen (ja, es gibt zum Beispiel auch Incubi :elch:). Diesmal gibt es etwas mehr in Hinblick auf eine Entwicklung oder eine Auflösung, aber trotzdem bleibt das für meinen Geschmack noch zu ungeklärt.

    Ich glaube, ich erkenne ein Muster... :gruebel:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • The Star-Gazer's Log of Summer-Time Crime

    Mit unsympatischen Charakteren käme ich an sich klar. Aber mich nervt es einfach, wenn Teenager irgendwelchen Mist machen, von dem sie wissen, dass es nicht in Ordnung ist, bloß um sich bei ihren "Freunden" anzubiedern. Ne, danke. Wir kriegen ein paar Aktionen, aber wieder kein Ende.


    from Children's Reminiscences of the Westward Migration

    Ein Minotaurus zieht mit seiner Familie in den Westen. Ja. Hört allerdings auf, bevor wir zu irgendeiner Art von Endpunkt, Wendepunkt etc. gekommen wären.


    Lady Yeti and the Palace of Artificial Snows

    Hier ist mir völlig unklar, welche Teile wirklich und welche phantastisch sein sollen. Eine Eislauf-Veranstaltung im Rahmen einer Art Zirkus? Hier hätten wir sogar etwas, das ich als Ende identifizieren könnte, ich kann bloß nicht viel damit anfangen. :gruebel:


    The City of Shells

    Riesige Muscheln, die als Attraktion dienen. Die Charaktere sind nicht sympathisch, aber interessant und die Story hätte wirklich was werden können. Das Ende verstehe ich nicht so recht - wenn es das ist, was ich denke, finde ich es doof.


    Tja, meine Befürchtung bestätigt sich - auch diese nächsten Geschichten konnten mich nicht überzeugen.

    Fertig lese ich es, denn Schreibstil, Setting und Charaktere wären an sich ja wirklich interessant. Außerdem sind es jetzt nur noch drei ;-

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  • In diesem Buch findet der Leser eine Sammlung von Kurzgeschichten, in denen Kinder oder Jugendliche die Hauptrolle spielen.

    Sind das dann auch Kurzgeschichtenf ür Jugendliche und Kinder oder ist die Zielgruppe schon Erwachsene?


    Mit unsympatischen Charakteren käme ich an sich klar. Aber mich nervt es einfach, wenn Teenager irgendwelchen Mist machen, von dem sie wissen, dass es nicht in Ordnung ist, bloß um sich bei ihren "Freunden" anzubiedern.

    Das kann ich gut verstehen, aber solche Teenager gibt es dennoch immer wieder und sind somit nichts außergewöhnliches. Diese Zeit möchte ich auch wirklich nicht nochmal durchleben. Es ist wirklich schwer, sich selbst da treu zu bleiben.


    Tja, meine Befürchtung bestätigt sich - auch diese nächsten Geschichten konnten mich nicht überzeugen.

    Vielleicht werden die letzten drei noch besser? Ich drück dir die Daumen!

  • Out to Sea

    Eine Art Pensionsanlage auf Hausbooten (coole Idee übrigens...) und ein Buddysystem von Rentner und straffälligem Jugendlichen.

    Interessant, der zugrunde liegende trockene Humor gefällt mir und es gibt sogar etwas, das ich als Ende akzeptieren würde. Mehr oder weniger ;)


    Accident Brief, Occurrence # 00/422

    Klasse Idee: Eine Jungengesangsgruppe singt Lawinen herab. Die Ausführung war in Ordnung, fühlte sich aber stellenweise recht abrupt an.


    St. Lucy's Home for Girls Raised by Wolves

    Das ist - mit kleinen Abstrichen für Out to Sea - die einzige Geschichte, die ich tatsächlich als solche empfunden habe und die mir ganz gut gefallen hat.


    Avila: Danke, die Geschichten wurden tatsächlich besser und es ist ja auch nicht so, dass die anderen wirklich langweilig wären. Ich bleibe nur generell ziemlich unbefriedigt zurück.

    Na ja, mal sehen, was ich mit der Gesamtbewertung mache...

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  • In diesem Buch findet der Leser eine Sammlung von Kurzgeschichten, in denen Kinder oder Jugendliche die Hauptrolle spielen.

    Sind das dann auch Kurzgeschichtenf ür Jugendliche und Kinder oder ist die Zielgruppe schon Erwachsene?

    Ach ja, sorry: Meiner Meinung nach sind Erwachsene die Zielgruppe.

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    Zitat

    Charting loss, love, and the difficult art of growing up, these stories unfurl with wicked humour and insight.

    "Karen Russell does not disappoint with these arcane magical tales of adolescent transformation." (Guardian)

    Kurzgeschichtensammlungen sind normalerweise schwer als Gesamtes zu bewerten, aber hier tue ich mich leichter als sonst, über alle Geschichten gleichzeitig zu sprechen:


    Das Gute

    Der phantastische Realismus der Geschichten zieht sich elegant durch die Sammlungen, in einigen Fällen ist er präsenter, in anderen subtiler.

    Obwohl wir immer Kinder/Jugendliche als Protagonisten haben, unterscheiden sich ihre Geschichten und auch ihre Stimmen deutlich voneinander.

    Russell gelingt es, dreidimensionale Welten und Figuren mit Charakter, Wünschen und Schwächen zu schaffen, was für Kurzgeschichten durchaus nicht selbstverständlich ist.

    Sprachlich lesen sich alle Geschichten sehr schön, wobei in fast allen ein Ich-Erzähler zum Einsatz kommt, der allerdings immer gut umgesetzt ist.


    Das Nicht-so-Gute

    Die einzige Geschichte, die mir ganz gut gefallen hat, war die titelgebende Erzählung. Grund dafür ist, dass ich

    a) die meisten Charaktere zwar interessant gezeichnet fand, aber bei kaum einem wirklich mitfiebern konnte und

    b) mir in praktisch allen anderen Geschichten ein vernünftiges Ende gefehlt hat.

    Ich kann nicht sagen, ob es an mir lag, dass ich etwa einfach nicht begriffen habe, worauf die Autorin hinaus wollte, ob die Hinweise zu subtil waren etc.

    Aber die meisten Geschichten hörten für mich einfach auf, ohne dass es entweder überhaupt zu einem besonderen Klimax gekommen war, die Hauptcharaktere eine Entwicklung durchgemacht hätten, oder die Handlung an ein Ziel gekommen wäre. Bei der ersten habe ich ernsthaft geglaubt, es fehlen ein paar Abschnitte. Und Westward Migration mäandert gefühlt auf ein Ziel zu, nur um dann einfach abzubrechen.

    Das, was ich als Ende identifizieren würde, hat mich bestenfalls mit einem "Huh? Das war's jetzt?" oder einem "Was? Wie jetzt?" zurückgelassen.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass andere mit der Sammlung mehr anfangen können als ich, aber ich lege gerade bei Kurzgeschichten sehr großen Wert auf das Ende und wenn das nicht passt, lässt mich die ganze Sammlung recht unbefriedigt zurück.


    2ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.