Katharine Hepburn: Ich - Geschichten meines Lebens

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  • Beitrag von Anne ()

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    Ich kenne Katharine Hepburn aus vielen Filmen. Ich liebe eh die Filme aus den 40er und 50er Jahren. Besonders die damaligen Musicals. Und die Hepburn und Spencer Tracy waren einfach eine Wucht.


    Katharine Hepburn beginnt ihr Buch mit Erinnerungen an die Großeltern und Eltern. Die Frauen in ihrer Familie kämpften damals schon um ihre Unabhängigkeit. Katharines Großmutter mütterlicherseits sorgte, bevor sie an Krebs starb, dafür, dass ihre Töchter aufs College gingen.


    "Gib nicht auf. Kämpfe für deine Zukunft. Unabhängigkeit ist die einzige Lösung. Frauen sind genausogut wie Männer Vorwärts!


    Du hast nicht allzuviel Geld, aber du hast einen unabhängigen Geist. Wissen zählt und Bildung. Gib nicht auf! Geh deinen eigenen Weg. Jammere nicht, beklage dich nicht. Denke positiv."


    Auch die Großmutter väterlicherseits war "eine Kämpferin mit den höchsten Maßstäben. Sie glaubte an den Wert der Bildung. Durch sie entwickelte ihr Sohn", Katharines Vater, "eine große Achtung vor dem weiblichen Geschlecht". Sie war sein Ideal. Er besuchte das College und studierte Medizin.


    Katharines Eltern "setzten sich engagiert für eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen Mann und Frau ein".


    Die Mutter wurde Präsidentin der Vereinigung für Frauenwahlrecht in Connecticut. Der Vater verschrieb sich dem Kampf, die Öffentlichkeit über Geschlechtskrankheiten aufzuklären.


    Es war das Jahr 1912 und schon ein Fortschritt, derlei Themen öffentlich zu diskutieren.


    Bis zur Hälfte des Buches gibt es eine Aneinanderreihung von Namen, Daten und Fakten. Ihre erste Zeit am Theater, Schwierigkeiten mit ihrer schrillen Stimme, wen sie wann wo kennengelernt hat, die ersten Filme, Regisseure, Schauspieler, deren Namen ich allesamt nicht kenne. Mal nimmt sie eine Episode vorweg, mal erinnert sie sich zurück. Jetzt tauchen die ersten mir bekannten Namen auf: Cary Grant, James Stewart, Spencer Tracy wurde schon öfter mal erwähnt, obwohl sie ihn noch nicht kennt. Wenn ich nicht so neugierig darauf wäre, was sie über ihn zu erzählen hat, hätte ich das Buch schon abgebrochen.


    Die letzten beiden Kapitel von Katherine Hepburns Buch haben ein wenig entschädigt. Dort geht es nur um sie und Spencer Tracey. Dreißig Jahre haben die beiden zusammengelebt, obwohl er verheiratet war. Und sie hat aus Liebe ihr eigenes Ich für ihn verleugnet. Was sicher nicht leicht war, wo sie doch eine selbstbewusste Frau war. Sie haben nie von Liebe gesprochen. Sie war einfach nur voll und ganz für ihn da.


    Ratten vergebe ich bei Biografien und Erlebnisberichten äußerst ungern. Zumal die meisten Autoren solcher Bücher keine Schriftsteller sind. Auch dieses Buch ist kein literarischer Hochgenuss.

    Die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern fand ich sehr interessant, auch das Kapitel über Spencer Tracy. Das andere sind Daten und Fakten aus der Filmbranche, für die man sich interessieren muss.


    Alles in allem: Eine lesenswerte Biografie.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

    Einmal editiert, zuletzt von Anne ()

  • Ratten vergebe ich bei Biografien und Erlebnisberichten äußerst ungern. Zumal die meisten Autoren solcher Bücher keine Schriftsteller sind.

    Da gebe ich dir recht. Viele Biografien großer Menschen klingen trotz allem etwas hölzern.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Katharines Mutter mütterlicherseits

    Jetzt frage ich mich gerade, was ich mir unter einer "Mutter väterlicherseits" vorstellen muss...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Katharines Mutter mütterlicherseits

    Jetzt frage ich mich gerade, was ich mir unter einer "Mutter väterlicherseits" vorstellen muss...

    Korrigiert.

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