Simon Sebag Montefiore - Young Stalin/Der junge Stalin

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Inhalt

    Der junge Stalin war vieles: Priesterschüler, Dichter, Ehemann und Vater, Liebhaber und Revolutionät. Aber so bekannt sein späteres Leben war, aus seiner Jugend war wenig bekannt. Simon Sebag Montefiore wirft mit seiner Biografie Licht in dieses Dunkel.


    Meine Meinung

    Zunächst klingt es so, dass Stalins Kindheit glücklich war. Der Vater hatte einen kleinen Betrieb und die Eltern schienen sich ehrlich zugeneigt zu sein. Aber weil die meisten Kunden den Vater mit Wein bezahlten, wurde er zum Trinker und verlor das Gschäft. Er verliess die Familie und tauchte später hauptsächlich nur noch auf, um Ärger zu machen. Aber kann das wirklich sein? Oder ist diese Geschichte aus der frühen Kindheit Stalins vielmehr der Versuch zu erklären, wie Stalin zu dem Mensch werden konnte, als der er später im Buch beschrieben wurde: launisch, manchmal chaotisch, seiner Sache alles und jeden unterordnend und grausam. Ein oder mehrere Menschenleben schienen für ihn nicht zu zählen, auch nicht die seiner Freunde.


    Recht früh hat der Autor die Frage gestellt, ob das Verhalten des Vaters Auswirkungen auf das Verhalten Stalins hatte. Ich denke, dass der Vater dafür zu wenig da war. Vielmehr denke ich, dass das Verhalten der Mutter ihn geprägt hat. Ihre Beziehungen zu Männern und der Umgang mit ihnen habe ich später bei Stalin und den Frauen wiedererkannt.


    Trotzdem oder vielleicht auch deswegen ist der Werdegang Stalings bemerkenswert. Er war von Anfang an ein ehrgeiziger und guter Schüler. Diese Zeit hat der Autor gut begleitet. Die spätere Zeit fand ich ein bisschen verwaschen, vielleicht haben da die Quellen doch ein wenige gefehlt. Später wurde die Geschichte wieder klarer. Die Zeit dazwischen kam mir etwas konfus vor: es gab keinen festen Wohnort, immer wieder Exil in Sibirien oder Gefängnisaufenthalte und ich konnte nicht klar erkennen, in welche Richtung er sich entwickeln würde, obwohl ich das aus der weiteren Geschichte natürlich weiss. Ich fand es schade, dass der historische Hintergrund kaum erwähnt wurde.


    Ich hatte von der Biografie mehr erwartet. Ich hatte den Eindruck, als ob der Autor gründlich recherchiert hat, aber das konnte ich bei Young Stalin nicht erkennen. Bessergesagt: ich konnte zwar die Recherchen sehen. Aber nicht, dass der Autor wirklich etwas mit den Ergebnissen angefangen hat.

    3ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

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    Diese Autobiografie behandelt den Aufstieg Stalins von seiner Kinder-und Jugendzeit bis zu seinem Einzug in den Kreml als politischer Führer der Sowjetunion. Ich bin durch Kirsten auf dieses Buch Aufmerksam geworden:) und habe dann festgestellt kein Roman sondern ein Sachbuch angereichert mit sehr vielen Fotos, die auch wirklich hilfreich sind und die ich oft benutzt habe um mir Personen zu verdeutlichen. Gewünscht hätte ich mir noch eine Russlandkarte, da Stalin einige Male in der Verbannung war und ich hätte gerne nachgeschlagen wo genau sich seine Verbannungsorte befunden haben. Den Schreibstil fand ich sehr gut für ein Sachbuch und nicht trocken sondern sehr spannend. Ich hatte nur Probleme mit den ganzen russischen und georgischen Namen und davon gibt es viele in dem Buch, die auch nicht alle in dem Personenverzeichnis aufgeführt sind. Auch Lenin und Leo Trotzki kommen ab der Mitte des Buches immer mehr ins Spiel. Insgesamt vergebe ich wohlwollende 44ratten Ratten

  • morgenfee

    Danke fürs Neugierigmachen.


    Eine Autobiographie ist es wohl eher nicht, aber trotzdem habe ich mich durch Amazonien geklickt, um mehr zu erfahren. Es gibt noch einen weiteren Band. Ich werde beide Bücher im Auge behalten. Wenn ich keine gute Biographie auf Russisch finde, werde ich in dieses Buch reinschnuppern. Könnte was für mich sein.


    Traurig und besorgniserregend finde ich, dass der Stalin-Kult in Russland gerade wieder Fahrt aufnimmt...


    ***

    Aeria

  • Kirsten

    Ich lese ja grade die Romanows und ich hab auch den Eindruck, das der eine komische Auffassung davon hat, mit Quellen um zu gehen... Als jemand die in der Uni immer wieder gelernt hat, auf Quellen vorsichtig und kritisch zu blicken , finde ich seine Vorgehensweise zum Teil irgendwie fragwürdig. Es macht zwar echt Spaß das Buch zu lesen, aber gleichzeitig schwelgt er dann so in den Grausamkeiten, statt genauere Schlüsse zu ziehen. Und das von einem Historiker, der auch ziemlich wichtige Preise abgestaubt hat und der sogar bei seiner Recherche auf die königliche Familie von England zurückgreifen kann...

  • Es macht zwar echt Spaß das Buch zu lesen, aber gleichzeitig schwelgt er dann so in den Grausamkeiten, statt genauere Schlüsse zu ziehen.

    Das macht die Lektüre sicherlich einfach(er). Aber für mich hat es gerade diese Herangehensweise auch schwierig gemacht, das Buch als reines Sachbuch zu sehen. Ich war mir nie sicher, ob das Geschreibene so richtig ist.


    Vor einigen Wochen haben wir in Amsterdam eine Ausstellung über die Juwelen und Roben der Romanows angesehen. Das war sehr interessant und überwältigend.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.