Hugh Aldersey-Williams - Das wilde Leben der Elemente

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.743 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Das Periodensystem der Elemente ist wohl jedem ein Begriff und jeder kann ein ein paar der Elemente benennen. Doch wie wurden sie eigentlich entdeckt? Was ist mit den unbekannteren Elementen, welche Rolle spielen sie? Und welche Bedeutung haben einzelne Elemente für die Menschheit?


    Diesen Fragen geht Hugh Aldersey-Williams in "Das wilde Leben der Elemente" nach. Dabei stellt er nicht alle Elemente einzeln, sondern auch manche in der Gruppe vor und geht dann nur auf einzelne Elemente ein. Als Leser muss man aber keine Vorkenntnisse in der Chemie haben, man wird nicht mit Formeln konfrontiert und es wird nicht seitenlang über die chemischen Eigenschaften eines Elementes erzählt.

    Stattdessen gibt es Geschichten und Anekdoten rund um das jeweilige Element oder die jeweilige Gruppe. Man erfährt natürlich unter anderem von ihren Entdeckern, warum manche Elemente heißen, wie sie heißen, oder auch wie sie nach ihrer Entdeckung genutzt oder gar als große Neuerung gefeiert wurden.

    Der Autor selbst macht sich auf die Suche nach den Elementen, er will zumindest eine kleine Sammlung verschiedener Elemente zusammenstellen. So reist er unter anderem nach Schweden, nach Ytterby, denn dort wurden verhältnismäßig viele Elemente, Seltene Erden, entdeckt. Er vergleicht Gold, Silber und Platin hinsichtlich der Bedeutung, Häufigkeit des Vorkommens, man erfährt, warum wir regelmäßig mit Europium zu tun haben und wie Arsen in Tapeten kam.


    "Das wilde Leben der Elemente" ist äußerst unterhaltsam, bietet eine Reihe von Anekdoten aus den verschiedensten Bereichen und erzählt viele spannende Geschichten rund um die Welt der Chemie.

    Ich habe mir die Lektüre aufgeteilt und täglich nur ein bis drei Kapitel gelesen, um nicht völlig von den vielen interessanten Informationen erschlagen zu werden. Schade, dass ich mir dennoch nicht alles merken kann.

    Ein gelungener Überblick über die Elemente, der zeigt, wie spannend, außergewöhnlich und eindrucksvoll Chemie sein kann!


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  • Das klingt ja super, danke für den Tip!


    Und jetzt versteh ich auch, warum Ytterbium Ytterbium heißt :)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Gerne! Ich suche auch schon nach ähnlichen Büchern.


    Die Namensgebung wird natürlich auch immer wieder thematisiert, z.B. warum mal nach den Entdeckern, mal nach dem Ort der Entdeckung, mal nach dem Geburtsort /-land der Entdecker benannt wird oder ob es nach Aussehen oder einer besonderen Eigenschaft ging.

  • Was Ähnliches fällt mir leider nicht ein, nur ein Kapitel aus "What if?", in dem analysiert wurde, was passieren würde, wenn man die bekannte Periodensystemtafel aus Bausteinen nachbaute, die aus den jeweiligen Elementen bestehen (Tip: das Ganze würde schon laaaange vor dem letzten Element abrauchen :lachen: )

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich suche auch schon nach ähnlichen Büchern.

    In gewisser Weise.. aber von der Form her völlig anders, autobiographisch eingebettet (etwa 50/50 Chemie und seine Kindheit/Jugend, wenn ich mich recht erinnere - und mit vielen von seinen berühmten Fußnoten..^^:(


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    Schau es Dir vielleicht mal an - ich bin voreingenommen, denn ich liebe die Bücher von Oliver Sacks. Kaum jemand bringt seine eigene Begeisterung so gut rüber. <3

  • Dankeschön! Das klingt sehr interessant und könnte was für mich sein.

    Meine Bibliothek hat es leider nicht, aber ich habe es auf meinen Merkzettel gesetzt.

  • Wer schon einmal in seinem Leben Chemieunterricht hatte, kennt garantiert die große Tafel mit dem Periodensystem der Elemente, die wohl in jedem Chemiesaal an der Wand hängt, und während Sauerstoff, Eisen oder Gold jedermann ein Begriff sind, hat man sich in der einen oder anderen öden Unterrichtsstunde sicher schon mal gefragt, was genau eigentlich Ytterbium, Cadmium oder Neodym sein soll oder woher Antimon und Cer ihre merkwürdigen Namen haben.


    Dass sehr viele dieser Elemente, die uns zunächst so wenig vertraut sind, in unserem Alltag eine wichtige Rolle spielen, auf ihre eigene Art die Geschichte geprägt haben oder für die Kunst oder die Industrie unerlässlich sind, mag man vielleicht erahnen - Hugh Aldersey-Williams füllt die rätselhaften Kürzel in den Periodensystemkästchen in diesem Buch kenntnisreich mit Leben und erzählt von der Suche nach immer neuen Elementen, von kuriosen Eigenschaften und merkwürdigen Verwendungszwecken und auch viel von den Menschen, die dazu beigetragen haben, zahlreiche Rätsel der Wissenschaft zu lösen, einige schräge und/oder witzige Anekdoten inklusive. Interessant ist auch, wie die Elemente zu ihren Namen kamen und dass es dabei auch regelrechte Modetrends gab.


    Grob thematisch gegliedert widmet Aldersey-Williams seinen Elementen oder manchmal auch zusammengehörigen Elementegruppen ein eigenes Kapitel und zeigt, dass Chemie in alle Lebensbereiche hineinspielt und keinesfalls nur aus öden Formeln und hin und wieder mal einem Experiment mit Knalleffekt besteht. Er berichtet zudem von seiner eigenen Leidenschaft für das Fach und seinem Versuch, sich ein eigenes Periodensystem mit Proben aller existierenden Elemente zusammenzubauen (Spoiler: es ist ihm nicht gänzlich gelungen).


    Ein bisschen schade fand ich, dass die Illustrationen/Fotos nur in Schwarzweiß abgedruckt sind. Insbesondere bei den farblich spektakulären Elementen, die er beschreibt, hätte ich die speziellen Nuancen auch gerne dargestellt gesehen.


    Lesern ohne jegliche chemischen Grundkenntnisse würde ich das Buch eher nicht empfehlen, weil gewisse Chemie-Basics wie das Schalenmodell der Atome als bekannt vorausgesetzt werden, aber wer mal ein Weilchen Chemieunterricht genossen hat und endlich mal mehr über die Realität hinter dem Buchstabensalat an der Chemiesaaltafel erfahren möchte, hat hoffentlich genauso viel Freude an dem Buch wie ich.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für Deine Rezi Valentine - ich hab das Buch auch gelesen und hätte wohl gleichfalls knappe 4 Ratten vergeben.

    Noch mehr Chemie-Begeisterung, allerdings viel weniger kuriose chemische Details (da ist Aldersey-Williams wohl unschlagbar.. ;) ) und das Ganze verpackt in einen Bericht über seine sehr jungen Jahre fand ich bei


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    falls Du das Thema noch nicht leid bist. (Man muss sich allerdings schon etwas auch für Oliver Sacks und das England seiner frühen Jahre interessieren, um das Buch so zu mögen wie ich. <3 )

    3 Mal editiert, zuletzt von Alice ()

  • Alice: den Tip hab ich mir direkt notiert. Oliver Sacks wollte ich eh schon länger mal kennenlernen, und mit England kriegt man mich ja eh immer.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen