1. - Anfang bis einschl. Kap. 5 (S. 87)

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  • Wie immer bin ich bezaubert von Deiner Art, liebe Noa, Gefühle auszudrücken. Das ist es, was mich nach Beendigung Deiner Bücher immer noch lange beschäftigt.

    Ich versuche mich mal wieder an diesem System, nachdem es jetzt doch lange her ist, dass ich hier zuletzt gelesen und kommentiert habe. Aber zumindest das einmalige kopieren scheint schon mal geklappt zu haben.

    Hallo JanaBabsi,
    wie schön, von Dir zu lesen - und dass Du "mich" wieder liest. Ich freue mich sehr über obige Rückmeldung. Nicht jeder mag diese "Gefühlsduselei" an der ich doch immer so lange feile.

  • Der Anfang war einfach furchtbar - Alex, damals noch Alexandra, dachte nur an ihre bevorstehende Hochzeit, bis dieser erfreuliche Gedanke ihr aufs Grausamste genommen wurde. Ich empfand die Beerdigung als sehr eindringlich geschildert: die Worte derer, die kondolierten. Es sind so viele Belanglosigkeiten dabei! Meine Mutter ist sehr früh gestorben, ich war 21, da hat ihre Patentochter zu mir gesagt "Beerdigungen sind immer so traurig" - das etwas so Unverbindliches von jemandem kam, der meiner Mutter eigentlich nahe stand, hat mich richtiggehend verletzt. Ich tue ihr sicher unrecht, denn es ist in solch einer Situation immer schwierig, die richtigen Worte zu finden, aber ich bringe das immer noch sehr stark mit ihrer Person in Verbindung, obwohl das über 30 Jahre her ist.


    Sehr gut darstellt - Elisabeth, ein richtiges Meisterstück - diese Rastlosigkeit während Alex`Reisen. Da ändert sich der Stil volkommen und passt genau zum Inhalt - genial!

    Hallo Tochter Alice,
    schön, dass Du auch wieder dabei bist!
    Ich habe Deinen ersten Abschnitt sehr aufmerksam gelesen. Dies ist einer der Gründe, weshalb ich das Buch geschrieben habe: Unsere oft absolute "Hilflosigkeit" im Umgang mit Trauernden. Ich habe gelernt, dass Schweigen oft besser ist, als hilfloses Gestammel. Die Seelen der Trauernden sind extrem empfindsam. Da kann jedes noch so gut gemeinte Wort "falsch" ankommen und viel zerstören. Und da gibt es weder auf der einen noch auf der anderen Seite einen "Schuldigen", es ist vielmehr der emotionalen Ausnahmesituation (aller) geschuldet. Das hast Du ja sehr gut erkannt.
    Vielen Dank auch für Dein Kompliment über den Stilwechsel.

  • Zu Marlene und Frederick sage ich jetzt mal nicht viel. Ist wohl besser, dass sie ausgezogen sind. Wobei ich sie ein klein wenig verstehen kann. Sie wussten ja nichts davon, wer in der gebuchten Pension ihr Zimmernachbar sein wird und nachts nicht schlafen zu können, weil im Nachbarzimmer jede Nacht jemand hörbar weint und Möbel rückt (oder Glasschiffe in der Gegend herumwirft) kann natürlich zermürbend sein. Aber sie hätten ja das Angebot annehmen können, die Etage zu wechseln.

    Ich muss ehrlich sagen, ich konnte sie auch verstehen, deswegen habe ich dazu auch nichts geschrieben. Simone scheint ja wirklich ziemlich zu wüten, wobei ich ihre Selbstvorwürfe sehr gut nachvollziehen kann. was für eine grauenvolle Situation, in der sie ist!

    Ich finde eure Empathie hier toll! Eine Reaktion "in der Art" wollte ich gern hervorlocken.

  • Noch eine Gemeinsamkeit mir Alex - ich bin auch moppelig.... ^^

    Hallo Caren,

    es ist schön, so viele "gute alte Bekannte" hier zu lesen.


    Bei mir sind die Romanfiguren oft auch "schlank" oder sogar "zart". Aber immer, wenn es die Geschichte, die ich erzählen möchte, zulässt, dürfen sie auch so sein, wie viele (Frauen) nun mal sind. :)

    Sehr gut gefällt mir - abgesehen von der Handlung - wieder die bildhafte Sprache!

    Vielen Dank!!!

  • Da kann ich mich nur anschließen! Ich kämpfe auch seit Kindheitstagen mit überflüssigen Pfunden. Drei Schwangerschaften haben das ihre dazu getan. Mein Mann liebt mich so, wie ich bin, aber ich hasse meine Speckrollen....

    Soll ich Dir mal etwas verraten? Ich habe oft den Eindruck, dass Menschen, die keine "Hungerhaken" sind, weitaus angenehmere Zeitgenossen sind. Umgänglicher, heimliger, gemütlicher, freundlicher, humorvoller ... (Wie immer gibt es auch hier ausnahmen, und ich könnte mich täuschen, ist ja nur "mein" Eindruck. Aber den habe ich nun mal! ) Dein Mann liebt Dich so wie Du bist. Was kann Dir Besseres passieren?

  • Ihr seit genauso wie ich, schon sehr tief in diese Handlung eingetaucht.

    Das ist auch nicht schwer bei dem schönen und flüssigen Schreibstil von Noa.

    Hallo Annette,


    schön, auch von Dir zu lesen!

    Und gleich mal ein fettes DANKE! an Dich. Auch für Deine sehr ausführliche Rückschau zum Buch und Deine Gedanken dazu.


    Dieses ältere Ehepaar kann ich auch gut verstehen und ich habe mich gefragt warum Alex die Beiden nicht von vorne herein in die untere Etage einquartiert hat? Das wäre vielleicht sinnvoller die Urlaubsgäste von den Trauernden räumlich etwas zu trennen.

    Die Gäste zu trennen wäre grundsätzlich eine gute Idee. Doch praktisch in einer Pension kaum machbar. Sonst hätte Alex ja womöglich Zimmer freistehen, obwohl Anfragen von Touristen da wären (oder anders herum). Das ist nicht sehr wirtschaftlich. Außerdem ist nicht jeder Trauernde so laut wie Simone. (Aber ich mag Deinen Vorschlag, weil er mir zeigt, wie viel Du bei dieser eigentlich fiktiven Geschichte mitdenkst!!!)

  • Das eigene Kind zu verlieren, ist das schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Meine Freundin hat ihren 18 jährigen Sohn durch einen Unfall verloren. Das ist gut drei Jahre her. Erst nachdem sie ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt hat (Umzug, Arbeitswechsel) kann sie wieder annähernd „normal“ leben. Es wird nie mehr, wie es war, aber das Leben hat auch (wieder) positive Seiten.

    Da gebe ich Dir völlig recht. Wir haben ja fünf Kinder und demnächst kommt das zweite Enkelkind. Eines von ihnen zu verlieren ... die Vorstellung ist grauenhaft.

  • Beitrag von TochterAlice ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Mir ging es am Wochenende nicht so gut, brauchte wohl mal etwas Ruhe. Aber nun...


    Es ist furchtbar, wenn man im Moment des größten Glücks eine so schreckliche Nachricht erhält und niemand da ist, der einen in dem Moment auffängt.

    Alex flieht auf der Beerdigung, weil sie das alles nicht ertragen kann. Sie reist durch die Welt, aber nichts kann sie in ihrer Trauer wirklich erreichen. Das gelingt erst dem Pfarrer, dem sie in einem kleinen Ort in Amerika begegnet.

    Nachdem sie nun akzeptieren kann, was geschehen ist, hilft sie anderen Menschen, die den Boden unter den Füßen verloren haben. Aber nicht allen kann sie helfen. Solange Simone mit ihren Selbstvorwürfen sich nicht helfen lassen kann, wird Alex nichts ausrichten könne. Aber sie da. Ich finde es schlimm, dass Simone über ihrer Trauer die eigenen Kinder vergisst.

    Jens ist ein starker Typ, während sein Freund Marc etwas mit sich herumschleppt und eine Mauer um sich errichtet hat.

    Lotti gefällt mir auch sehr gut. Sie ist eine tolle Unterstützung für Alex und nicht auf den Mund gefallen.

  • Lotti gefällt mir auch sehr gut.

    Hallo "buchregal123" :)

    ja, ich liebe meine Nebenfiguren einfach. Zumindest einige davon ...


    Schön, dass Du bei der LR mit dabei bist. Und manchmal braucht man einfach eine Auszeit. Gut, wenn man es rechtzeitig merkt und sie sich dann auch nimmt (oder nehmen kann!)

  • Außerdem ist nicht jeder Trauernde so laut wie Simone.

    Stimmt sicher!

    Simone ist meiner Meinung nach eher die Ausnahme und Alex konnte bestimmt nicht damit rechnen, dass sie so eine undisziplinierte Person ins Haus bekommt.

    Meine Oma die 8 Kinder hatte und die zwei Weltkriege erlebt hat - (2 Söhne, den Ehemann und 3 Töchter verloren hat) - hat immer gesagt: "Weinen kannst du nachts, wenn die Kinder schlafen. Vorher erzähle ihnen eine nette Geschichte oder singe ein Lied mit ihnen."

    Ich habe großen Respekt vor der Lebensleistung meiner Oma.

    Solange Simone mit ihren Selbstvorwürfen sich nichthelfen lassen kann, wird Alex nichts ausrichten könne.

    Richtig, genau so sehe ich das auch. Simone WILL in Schuldgefühlen baden und sich nicht helfen lassen. Sie hat nicht begriffen, dass ihr Mann ihr noch ein sehr wertvolles Geschenk hinterlassen hat, etwas wofür sie jetzt da sein muss - die beiden Töchter.

    Man darf nie vergessen: Kinder sind die Spuren, die wir in dieser Welt hinterlassen, wenn wir gehen.

  • Zu Marlene und Frederick sage ich jetzt mal nicht viel. Ist wohl besser, dass sie ausgezogen sind. Wobei ich sie ein klein wenig verstehen kann. Sie wussten ja nichts davon, wer in der gebuchten Pension ihr Zimmernachbar sein wird und nachts nicht schlafen zu können, weil im Nachbarzimmer jede Nacht jemand hörbar weint und Möbel rückt (oder Glasschiffe in der Gegend herumwirft) kann natürlich zermürbend sein. Aber sie hätten ja das Angebot annehmen können, die Etage zu wechseln.

    Manchen Leuten geht es auch nur ums Prinzip. Selbst wenn etwas vernünftig ist, haben sie kein Einsehen.

    Simone mit ihren Kindern Celina und Hanna. Ups .... dass sich Simone mit Vorwürfen herumschlägt, ist nachvollziehbar. Während ihr Mann stirbt, räkelt sie sich im Bett eines anderen Mannes. Sie trägt schwer an dieser Schuld und sie braucht Hilfe (und Zeit), damit klar zu kommen. Ich weiß nicht, ob ich es fehlinterpretiere - für mich sieht es aber so aus, als ob sie in ihrem Schmerz total ertrinkt und vergisst, dass auch ihre Kinder jemanden verloren haben, nämlich ihren Vater. Auch sie brauchen Trost und Hilfe und die sollte, meiner Meinung nach, von der Mutter kommen.

    Es ist schlimm, dass sie in ihrer Trauer und mit ihren Selbstvorwürfen nicht an die Kinder denkt. Aber wer kann sich schon in eine solche Situation hineinversetzen. Ich habe nur Angst, dass sie da nicht mehr rauskommt.

    Nichts desto trotz geht das Leben weiter und ich fand es schön, dass Marc sich mit den Kindern zusammengetan hat, um mit ihren zum Surfen zu gehen. Dass weder er noch die Kinder das vorher mit Simone abgesprochen hatten ..... dumm gelaufen, aber nun mal passiert.

    Simone nimmt normalerweise ihre Kinder gar nicht wahr, ausgerechnet jetzt bekommt sie mit, was da gelaufen ist. Blöd gelaufen.

    Der Zufall schreibt manchmal die seltsamsten Geschichten und ich bin sicher, dass Marc der Unfallfahrer ist, bei dem Johann ums Leben kam.

    Das denke ich auch

    Ich finde Alex neues Leben und die Pension sehr schön, aber das wäre so gar nicht mein Ding - an einer Stelle zu trauern, wo sich alle Menschen in einem Raum versammeln, das hat etwas von Reha - da stört mich auch immer dieses Gruppengetue. Ich bin wahrscheinlich eher jemand, der durch Rückzug bzw. sich zurückhaltend entwickelnden Kontakt gestärkt wird.

    Aber ich glaube auch, dass viele Menschen, die gerade erst einen Verlust erlitten haben, gar nicht unter anderen Urlaubern sein möchten. Ich empfinde das hier nicht als Gruppengetue. Alle haben jemanden verloren, hier hat man Verständnis, wenn sie mal neben der Spur sind.

    Ich glaube nicht, dass Marc weiß, wer Alex ist. Dass er ihre Pension ausgesucht hat, hat bestimmt andere Gründe.

    Das glaube ich auch nicht. Marc ist hier, um Jens zu unterstützen.

  • Meine Oma die 8 Kinder hatte und die zwei Weltkriege erlebt hat - (2 Söhne, den Ehemann und 3 Töchter verloren hat) - hat immer gesagt: "Weinen kannst du nachts, wenn die Kinder schlafen. Vorher erzähle ihnen eine nette Geschichte oder singe ein Lied mit ihnen."

    Ich habe großen Respekt vor der Lebensleistung meiner Oma.

    Das ist sehr schön, aber wohl nicht jedem gegeben.