Bernhard Kegel - Tiere in der Stadt
Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 6.126 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alice.
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Ich habe aus der Reihe schon Bücher verschenkt, die ich sehr schön fand ("Schnecken" und "Nelken")und hab selber zwei (Insektopädie und den "leidenschaftlichen Gärtner", also noch keinen der "Einzelbände"..), aber die sind (mal wieder ) noch ungelesen.. würden ja sogar gerade hier reinpassen.. *denk*..
Die "Eulen" sind also empfehlenswert..?? Vielen Dank dodo für den Tipp - könnte sein, dass ich dafür sehr empfänglich bin!!
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Ich hänge gerade ein bisschen bei dem 70 Seiten langen 8. Kapitel, das sich fast ausschließlich (alle bis auf 4 Seiten..) mit dem Thema "Historische Stadtfauna" beschäftigt (Tiere und ihre Funktion als "Schädlingsvertilger und Aasfresser) - immerhin auch ein paar "nette" Details wie
"Das Mauswiesel als Schoßtier der Höheren Dame"..
Hab so was mal auf einem Gemälde gesehen und mich damals schon gewundert..
(Wer so alles Aas frisst und somit zur "Entsorgung" beitrug, ist durchaus erstaunlich! Aber die Beschreibung der "unhygienischen Verhältnisse" nimmt gerade doch etwas unerfreulich viel Raum ein..)
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Ergänzung: Das war die "Dame mit dem Hermelin" von Leonardo da Vinci..
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Leider habe ich nichts über "Eulen" geschrieben, dafür Valentine. Von mir gibt es nur einen Beitrag über Krähen aus derselben Reihe. Generell kann ich die Reihe von Naturkunden weiter empfehlen - manche Bände gefallen mir mehr, manche weniger, aber im gesamten betrachtet bekommt man hier intelligentes Infotainment in hochwertiger, ansprechender Aufmachung. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, wie faszinierend Federn in Wirklichkeit sind, bevor ich das Buch darüber gelesen habe.
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Ja, die "Eulen" waren klasse (mein bisher einziger Band aus der Reihe). Sehr informativ und lehrreich.
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Das Kapitel "Historische Stadtfauna" wurde zunehmend immer interessanter - der Zusammenhang zwischen historischer Stadtentwicklung und Stadtfauna ist etwas, über das man wahrscheinlich noch nicht all zu oft nachgedacht hat, aber viele Zusammenhänge leuchten sofort ein! Sogar der Zustand der großen Städte nach dem Krieg hatte durchaus großen Einfluss auf tierische und pflanzliche Besiedlungen..
Mit zunehmendem Lesefortschritt im Buch wurde eins immer klarer: Der Untertitel von "Tiere in der Stadt", nämlich "Eine Naturgeschichte", ist wirklich wichtig. Kegels Buch ist viel mehr als eine Auflistung und Beschreibung der aktuellen Stadtfauna - sie beschreibt uns die Entstehung des aktuellen Zustands, seine empfindlichen Veränderungen mit den Umständen und versucht sich an vielen Stellen an Zusammenfassungen des aktuellen Stands tatsächlich vorgenommener ökologischer Analysen.
Das ganze vorletzte Kapitel beschäftigt sich mit Verhaltensänderungen in die Stadt eingewanderter Individuen, das kurze letzte wiederum mit dem Blick des heutigen Stadtmenschen auf Natur und StadtNatur.
Eindrucksvoll, aber auch erschreckend, fand ich dabei diesen Satz auf Seite 424:
"Die Natur hat in der Wahrnehmung unserer Kinder den Status einer alten kranken Tante erreicht, in deren Gegenwart man nur flüstern und auf Zehenspitzen laufen darf. Solche Tanten sind meist nicht besonders beliebt."
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* Werbe/Affiliate-LinksBernhard Kegel - Tiere in der Stadt (Eine Naturgeschichte)
Ein Buch über die Stadtfauna vom in Berlin lebenden Zoologen Bernhard Kegel, der sich hier als Stadtökologe präsentiert.
Der auf dem Cover ziemlich klein gedruckte Untertitel "Eine Naturgeschichte" ist für eine Beschreibung des Buches wichtiger, als ich es zunächst eingeschätzt hatte, denn es geht keineswegs vor Allem um eine Gesamtbeschreibung möglichst aller in Städten angetroffenen Tierarten, sondern Fokus und Stärke dieses Buches bilden kausale Zusammenhänge.
Wenn man dem Autor vertraut und sich unvoreingenommen auf die Reise durch dieses Buch begibt, dabei Widrigkeiten wie Begegnungen mit eher unerfreulichen Zeitgenossen wie Parasiten und Nahrungsschädlingen nicht scheut und etwas Geduld mitbringt, wird man belohnt durch Einsichten in Zusammenhänge, die man in der Stadt täglich beobachten kann. Man wird danach Vieles mit anderen Augen sehen..
Weit entfernt davon, die Situation romantisch zu verklären, zeigt uns Bernhard Kegel auf, dass Tiere die "Zivilisation" schon immer mehr oder wenig unauffällig begleitet haben - zur Freude und zum Verdruss des "wohnenden" Menschen, in Interaktion mit diesem, aber oft auch nur dessen Bauten oder Hinterlassenschaften "benutzend".
Kegels Schreibstil ist wie immer locker, aber nicht aufdringlich - das Ganze ist sehr angenehm lesbar und wird durch eingestreute farblich abgesetzte Beispiele anekdotisch illustriert.
Etwas mehr zu den einzelnen Kapiteln habe ich schon hier geschrieben (während der Monatsrunde).
Insgesamt denke ich, sind angemessen, wenn man sich für das Thema interessiert.
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illy
Hat das Thema aus dem Forum Monatsrunde Februar 2019 - Naturwissenschaft & Technik nach Umwelt, Natur & Tiere verschoben.