06 - Kapitel 19 bis zum Ende

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  • So, ich bin auch fertig mit dem Buch. Habe gestern die beiden letzten Leseabschnitte gelesen und fange deswegen jetzt mal hinten an.


    Hier schlüsselt sich nun alles auf und jeder findet seine Herkunft.


    Wenn Peter nicht in Luzie verliebt gewesen wäre, hätte er wohl nicht ihr Tagebuch aufbewahrt und die Herkunft von Toni wäre nie aufgedeckt worden. Manche Schicksale brauchen eben länger, bis sie sich offenbaren. Ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder damals, im Krieg, auf diese Art und Weise in Sicherheit gebracht wurden. Mutterliebe ist eben doch größer als alles andere auf der Welt, denn ganz sicher gibt man nicht einfach sein Kind jemand anderem, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.


    Schön fand ich, dass Luzie weiterhin Kontakt zu Bruder Michael hatte und sie auch in diesem Altenheim gearbeitet hat, wenn auch unter einem anderen Namen. Sie hat mit ihrem Gesang ein paar Menschen sehr glücklich gemacht.


    So viele Menschen sind gestorben - der schrecklichste Teil der Deutschen Geschichte ... ich hoffe, dass wir so etwas nie (mehr) erleben müssen. Ich glaube nicht, dass Opa Jano eines natürlichen Todes gestorben ist, sicherlich waren die Umstände im Lager nicht unbedingt förderlich für ein gesundes und langes Leben (etwas sarkastisch, Entschuldigung). :(


    Richard hatte "Heimaturlaub", weil er zusammengeflickt werden musste, danach musste er gleich wieder an die Front. Unvorstellbar, wie diese Menschen als Kanonenfutter benutzt wurden. Dass er nach all diesen Erfahrungen Erektionsstörungen hatte, ist vermutlich nichts außergewöhnliches. Gut, dass es dann doch noch geklappt hat und Antonia entstehen konnte. Vielleicht hatte Richard ja Glück und er hat das Massaker überlebt ?! Wie viele Deutsche wurden damals aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und mussten in Russland bleiben? Wie viele Deutsche haben damals eine Frau in Russland gefunden und wollten nicht mehr zurück? Niemand weiß es.


    Meine Oma hat Männer gehasst - ihr Mann kam aus Russland auf Heimaturlaub, sie wurde jedes Mal schwanger und dann ist mein Opa in Russland gefallen und ließ sie mit den Kindern alleine. Das war für sie Grund genug, verbittert durchs Leben zu gehen.


    Ich habe mal nach diesem Denkmal aus Leuchtstäben gesucht - gibt es das wirklich? Leider hat Google dazu nichts ausgespuckt, aber das kann ja an meiner fehlerhaften Suche gelegen haben. Der Anblick eines solchen Denkmales lässt einem sicherlich Gänsehaut über den Körper laufen, ich hatte beim Lesen schon die Haare an den Armen stehen.


    Paulina ist sauer, dass Mamasi ihr nicht die Wahrheit gesagt hat. Ok, sie hätte von ihrer Herkunft gewusst, aber geändert hätte es nix, da ihre leibliche Mutter ja tot ist. Ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation handeln würde. Man ist immer schnell dabei Menschen zu verurteilen, weil sie etwas getan oder eben nicht getan haben. Ich denke, Simone hatte einen Grund, warum sie ihr das nicht erzählt hat ... und dann vergeht die Zeit so schnell und nie findet sich ein passender Moment. Zwischen Tür und Angel möchte man so etwas ja auch nicht offenbaren. Schwierige Situation.


    In der Gegenwart finden alle ihre Bestimmung - in der Vergangenheit sind leider zu viele Menschen gestorben.


    Für meine Rezension muss ich das alles erst mal sacken lassen. Sie kommt auf jeden Fall in den nächsten Tagen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Dich, liebe Teresa, für die Begleitung unserer Runde.

    Viele Grüße Babsi

  • Am Sonntag hatte ich alles gelesen und während der schönen Sonnentage im Garten hab ich das Buch in Gedanken noch mal gelesen, bei dieser besinnlichen Arbeit flogen meine Gedanken immer wieder zu Luzie.

    Das Buch ist mega "nachhaltig", du hast es zum 4. Mal geschafft, dem vorigen Roman noch eins drauf zu setzen. (Das war mir eh klar..)

    Ich muss sagen, am meisten hat mich der kleine bis heranwachsende Peter gerührt,

    was in dem jungen Burschen für Gedanken herumschwirrten, bzw das große Verständnis für Luzies Lage, das er sich in sie verliebte, sich geschlagen gab und sich damit praktisch mitverlobte und Richard auch noch den "große-Bruder-Rat" mitgab, wie er versucht hat Wagner zu täuschen und wie er sich darüber schuldig fühlte..hach, das war ganz großes Kino mit Taschentuch-Bonus (das ganze Buch ansich).

    Danke, für dieses tolle Leseerlebnis, liebe Teresa, liebe Grüße, SABO

    (Rezis gibts am Wochenende)

    <3

  • Wie wird Paulina reagieren, wenn sie hinter das "Familiengeheimnis" kommt?

    Eigentlich gebe ich Simone gar keine Schuld, wann ist dafür schon der richtige Zeitpunkt? Ich weiß nur eins, ich hätte immer wieder nachgefragt, wie konnte Paulina das nur vergessen? Ich als Simone, hätte vielleicht gewartet, bis sie mich ein zweites Mal fragt, vielleicht dachte sie, Paulina sucht sich den Zeitpunkt slbst aus.

    Mir laufen Tränen übers Gesicht. Tränen der Trauer und Freude gleichzeitig.

    Ich war auch aufs heftigste gerührt.

    Was für eine wunderbarer Roman gespickt mit soviel Wahrheit und Geschichte und trotzdem ohne drohenden Zeigefinger.

    Das sage ich schon seit dem 1. Teresa Simon Roman. Geschichte packend vermittelt, ohne sich im Grauen zu suhlen.

    So macht man das!

    Heike hat kurzen Prozess gemacht und Simone, also Mamasi,und Toni nach Wien kutschiert.

    Das war so ein Bonbon für mich, lauter klasse Frauen in dem Roman. Wie immer halt, "Starke Heldinnen-Zeit"!

    die Romane schaffen es, dass ich weiter stöbern will, weiter hinterfragen will, weiter verstehen will. Auch wenn man viele Dinge einfach nie verstehen kann!!!

    Du musst die Vorgänger auch lesen, oder kennst du sie schon?

  • Liebste Sabo, danke dir von Herzen - hab mich so gefreut. Und ja, ich muss sagen, Peter hat auch in meinem Herzen einen ganz festen Platz. Auch Kinder können ganz fest und verzweifelt lieben. Kennst du diesen wunderbaren Roman von Antonia Michaelis?

    https://www.amazon.de/Nashvill…tonia+michaelis+nashville


    einer meiner ganz besonderen Lieblinge!

    Darin beweist auch sie es auf besonders grandiose Weise.

    schön, dass du dabei warst.

    Schön, dass ihr alle dabei wart!

    Alles Liebe von Teresa :love::thumbup:<3

  • die Romane schaffen es, dass ich weiter stöbern will, weiter hinterfragen will, weiter verstehen will. Auch wenn man viele Dinge einfach nie verstehen kann!!!

    Du musst die Vorgänger auch lesen, oder kennst du sie schon?

    na klar :) Bin schon lange Fan von Teresas Büchern ;)

  • Meine Oma hat Männer gehasst - ihr Mann kam aus Russland auf Heimaturlaub, sie wurde jedes Mal schwanger und dann ist mein Opa in Russland gefallen und ließ sie mit den Kindern alleine. Das war für sie Grund genug, verbittert durchs Leben zu gehen.

    oh je :( - ein trauriges Beispiel, wie sehr diese Zeit verbittern kann. Schade, dass nicht zumindest die Kinder ein Grund für etwas "Glück" waren. Die Zeiten waren verdammt schwer, aber ich muss sagen, dass meine beiden Omas glücklicherweise zu uns Enkeln und dann auch zu den Urenkeln immer fröhlich und optimistisch waren und wir nie spüren mussten, wie viel Leid sie ertragen mussten.

    Das Buch ist mega "nachhaltig", du hast es zum 4. Mal geschafft, dem vorigen Roman noch eins drauf zu setzen. (Das war mir eh klar..)

    für mich war die Fliedertochter auch das Buch, was mich am allermeisten zum Grübeln und Nachhaken gebracht hat. Auch bei den anderen hab ich mich in die Geschichte vertieft, jedoch war es diesmal mit noch viel mehr Emotionen und Gefühlen verbunden und ich musste viel mehr sacken lassen.

    die Buchtipps hier hab ich mir notiert.. brauche jetzt aber erstmal "leichtere" Lektüre um alles zu verdauen :)

  • oh je :( - ein trauriges Beispiel, wie sehr diese Zeit verbittern kann. Schade, dass nicht zumindest die Kinder ein Grund für etwas "Glück" waren. Die Zeiten waren verdammt schwer, aber ich muss sagen, dass meine beiden Omas glücklicherweise zu uns Enkeln und dann auch zu den Urenkeln immer fröhlich und optimistisch waren und wir nie spüren mussten, wie viel Leid sie ertragen mussten.

    Ich bin sicher, dass die Kinder schon etwas Glück für sie bedeutet haben. Aber in Kriegszeiten und danach 4 Kinder und sich selbst durchzubringen, war schon eine harte Sache. Gott sei Dank haben alle überlebt, aber unter welchen Umständen ...? Vielleicht war ihr Glück, in einem kleinen Dorf im Hunsrück gelebt zu haben.

    Viele Grüße Babsi